Update folgtMit Napoleon-Schmuck entkommen –
Raub dauerte «nur sieben Minuten»: Diebe drangen über mobilen Baulift in den Louvre ein
Mehrere Täter sind am Sonntagmorgen über eine Baustelle in das berühmte Museum eingebrochen. Sie erbeuteten neun Stücke aus der kaiserlichen Schmucksammlung und sind auf der Flucht.

Diebe sind am Sonntagmorgen in den Louvre eingebrochen und haben mehrere Stücke aus der Schmucksammlung Napoleons und der Kaiserin gestohlen.
Foto: Getty Images
Auf das berühmte Pariser Museum Louvre ist am Sonntagmorgen ein Raubüberfall verübt worden. Kulturministerin Rachida Dati teilte auf X mit, es gebe keine Verletzten. Sie sei vor Ort, die Abklärungen liefen. Der Louvre bleibt wegen der ausserordentlichen Umstände am Sonntag geschlossen. Nach Angaben einer Quelle der Nachrichtenagentur AFP drangen die Diebe zwischen 9.30 und 9.40 Uhr ins Museum ein und entwendeten mehrere Kunstgegenstände, bevor sie flohen, wie «Le Monde» berichtet.
Laut «Le Parisien» gelangten die Diebe über die Seite des Museums, die an die Seine grenzt, ins Gebäude. Dort befindet sich zurzeit eine Baustelle. Sie nutzten einen Lastenaufzug und drangen direkt in die sogenannte Galerie d’Apollon vor. Die Galerie beherbergt einen Teil der wertvollsten historischen Sammlungen des Museums.

Polizisten stehen neben dem mobilen Baulift, den die Täter für den Diebstahl verwendet haben sollen.
Foto: AFP
Zwei Männer sollen, gedeckt von einem Komplizen, nach dem Einschlagen von Vitrinen neun Stücke aus der Schmuckkollektion Napoleons und der Kaiserin gestohlen haben. Darunter eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem.

Blick in die Galerie d’Apollon im Museum Louvre. Sie wurde nach Renovationsarbeiten Anfang 2020 offiziell wieder für Besucher geöffnet.
Foto: Imago
Nachdem die Täter die Fenster eingeschlagen hätten, seien zwei Männer ins Innere eingedrungen, während ein dritter draussen Wache gestanden habe, berichtete «Le Parisien» weiter. Wie der Radiosender Europe 1 meldete, soll es sich um zwei bis vier Täter gehandelt haben, die mit einem Motorroller in der Nähe des Louvre geparkt haben. Sie sollen die Fenster mit kleinen Kettensägen aufgebrochen haben und sich auf der Flucht befinden.
Beute aus Louvre hat «unschätzbaren historischen Wert»
Die durch die Täter erbeuteten Schmuckstücke haben nach Angaben des Innen- und des Kulturministeriums einen über ihren Marktwert hinaus «unschätzbaren kulturellen und historischen Wert». Die Ermittlungen hätten begonnen, und eine genaue Liste der gestohlenen Gegenstände werde derzeit erstellt.

Königlicher Schmuck mit Smaragden und Diamanten in der Galerie d’Apollon. Welche der Schmuckstücke entwendet wurden, ist zurzeit noch unklar.
Foto: AFP
Gemäss Kulturministerin Rachida Dati sei der Raub innerhalb von nur «vier Minuten» durchgeführt worden. Innenminister Laurent Nuñez sprach von sieben Minuten. Eines der entwendeten Schmuckstücke sei auf der Fluchtroute der Täter wiedergefunden worden, erklärte Dati gegenüber dem französischen Fernsehsender TF1 weiter. Um welches Schmuckstück es sich handelte, war zunächst unklar.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Cookies zulassenMehr Infos
Aus Sicherheitsgründen und um Spuren und Hinweise für die Ermittlungen zu sichern, sei das Museum geschlossen worden. Die Evakuierung der Besucher sei ohne Zwischenfälle verlaufen. Es habe keine Verletzten gegeben, weder unter den Besuchern noch unter den Mitarbeitern des Louvre und den Ordnungskräften. Es würden sämtliche Mittel eingesetzt, um die Beute wiederzufinden.
Der Louvre ist das meistbesuchte Museum der Welt. Im Jahr 2024 besuchten knapp 9 Millionen Besucher die Kunsteinrichtung. Die Sammlung des Museums umfasst über 35’000 Kunstwerke. Allein im Saal mit Leonardo da Vincis weltberühmter Mona Lisa drängen sich täglich rund 20’000 Besucher. Um den Besucherstrom zu bewältigen, gibt es strenge Zugangsbeschränkungen mit vorgeschriebenen Besucherrouten und Zick-Zack-Absperrungen vor den populärsten Exponaten.
Newsletter
Unter Verdacht
Erhalten Sie die Hintergründe zu aktuellen Gerichtsfällen, die die Schweiz bewegen.
Einloggen
DPA/sme
Fehler gefunden?Jetzt melden.
8 Kommentare