Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Doch noch immer befinden sich tote Geiseln im Gazastreifen. Die Hamas hat erklärt, es sei für sie schwierig, die Leichen zu finden, weil sie unter Trümmern verschüttet seien.
Alle Ereignisse rund um den Krieg in Nahost und den Gaza-Friedensplan im Liveticker:
US-Präsident Donald Trump wird Mitte November den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman im Weißen Haus empfangen. Der Gast werde das Treffen nutzen, um sich von Washington Sicherheitsgarantien geben zu lassen, heißt es. Trump fordert im Gegenzug ein Normalisierungsabkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien. Riad besteht seit langem darauf, dass es seine Beziehungen zu Israel nur dann normalisieren werde, wenn Jerusalem sich bereit erklärt, einen zeitlich begrenzten, unumkehrbaren Weg zu einem zukünftigen palästinensischen Staat zu ebnen – etwas, wogegen sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bislang wehrt.
Benjamin Netanjahu entlässt seinen nationalen Sicherheitsberater Zachi Hanegbi. Einen Grund für die Entscheidung nannte er zunächst nicht. Israelische Medien berichteten am Dienstag, Hanegbi habe im März die Wiederaufnahme der Bodenoffensive im Gazastreifen abgelehnt und im September den Versuch, Führungsmitglieder der Hamas mit einem Luftangriff in Katar zu töten. Hangebi räumte in einer Mitteilung ein, es haben „Zeiten der Meinungsverschiedenheiten“ mit Netanjahu gegeben.
20:55 Uhr – Israels Militär: Zwei weitere Geisel-Leichen an Rotes Kreuz übergeben
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat dem Roten Kreuz zwei Särge mit toten Israelis übergeben. Die Übergabe der sterblichen Überreste der Geiseln sei im Gazastreifen erfolgt, teilte die israelische Armee am Dienstagabend mit. Sie seien jetzt auf dem Weg zu israelischen Soldaten. Bislang übergab die Hamas schrittweise 15 tote Geiseln.
20:17 Uhr – Bundesregierung lehnt Hilfsangebot für Kinder aus Gaza ab
Die von Hannover und anderen Städten initiierte Hilfsinitiative für Kinder aus Gaza findet beim Bund keinen Rückhalt. „Das Bundesinnenministerium hat mitgeteilt, dass es die Hilfsinitiative nicht unterstützt“, sagte ein Sprecher der Stadt Hannover am Dienstag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Oberbürgermeister der beteiligten Städte, darunter Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne), hatten im August um die Unterstützung des Bundes gebeten. Sie wollten verletzte oder traumatisierte Kinder aus dem Gaza-Streifen sowie aus Israel in Deutschland in Obhut nehmen und medizinisch versorgen.
Das Bundesinnenministerium betonte, die Evakuierung von verletzten und kranken Kindern aus Gaza mit dem Ziel der medizinischen Behandlung in Deutschland sei in den vergangenen Monaten intensiv geprüft worden. Gegenwärtig sei die Situation im Nahen Osten aber noch „unübersichtlich und nicht berechenbar“, heißt es in einem Schreiben des Bundesinnenministeriums an Onay.
18:05 Uhr – Vance räumt Schwierigkeiten bei Bergung der Leichen von Geiseln ein
US-Vizepräsident J.D. Vance räumt ein, die sofortige Übergabe aller Leichen israelischer Geiseln sei kaum machbar. Die genaue Lage der sterblichen Überreste sei in einigen Fällen unbekannt. Das Thema sei schwierig und werde nicht über Nacht gelöst werden, sagt Vance. Israel sieht in der stockenden Übergabe der Leichen einen Bruch des Waffenruhe-Abkommens. Die Hamas verweist darauf, dass es schwierig sei, unter Trümmern vermutete Leichen zu bergen.
Die Umsetzung der Waffenruhe läuft nach den Worten von Vance besser als erwartet. Die israelische Regierung sei bei der Umsetzung bemerkenswert hilfreich gewesen.
Angesichts der brüchigen Waffenruhe im Gazastreifen droht US-Präsident Trump der Hamas mit Auslöschung durch regionale Truppen. Zahlreiche Verbündete im Nahen Osten und den angrenzenden Gebieten hätten sich bereit erklärt, „mit einer starken Streitmacht in den Gazastreifen zu gehen und die Hamas zu erledigen, sollte diese weiterhin gegen ihre Vereinbarung mit uns verstoßen“, schrieb der Präsident am Dienstag in seinem Onlinedienst Truth Social.
Wenn die Hamas weiterhin gegen den Friedensplan verstoße, werde ihr Ende „schnell, grimmig und brutal“ sein, warnte Trump. Er habe die Verbündeten allerdings angewiesen, „noch nicht“ gegen die Islamisten vorzugehen. „Es besteht noch Hoffnung, dass die Hamas das Richtige tun wird“, schrieb er.
Welche Länder neben Israel Truppen in den Gazastreifen entsenden könnten, führte Trump nicht aus. Im 20-Punkte-Plan der USA ist eine internationale Stabilisierungstruppe vorgesehen, die für die Sicherheit im Gazastreifen sorgen soll. Kämpfe gegen die Hamas sind darin allerdings nicht vorgesehen.
12:22 Uhr – US-Vize-Präsident Vance in Israel angekommen
US-Vize-Präsident JD Vance ist in Israel angekommen. Vorgesehen ist ein Besuch des Hauptquartiers der gemeinsamen Streitkräfte unter Führung des US-Militärs, die die Stabilisierungsbemühungen im Gazastreifen unterstützen sollen. Geplant sind außerdem Beratungen zwischen Vance und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Dieser besprach sich am Montag bereits mit den US-Gesandten Steve Witkoff und Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner.
Parallel zu diesen Unterredungen beraten Vertreter der Hamas und Vermittler in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Die Delegation der radikal-islamischen Organisation wird geleitet von dem im Exil lebenden Hamas-Führer Chalil al-Hajja. Auch bei diesen Gesprächen geht es um die nächste Phase der Waffenruhe, um deren Stabilisierung und um Vereinbarungen für die Zeit nach dem Ende des Krieges.
02:09 Uhr – Vance zu Gesprächen nach Israel
US-Vizepräsident JD Vance ist zu einem Besuch nach Israel aufgebrochen. Geplant ist ein Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Der sagte, Vance werde am Dienstag in Israel für Gespräche über zwei Themen eintreffen: „Die Sicherheitsherausforderungen, vor denen wir stehen, und die diplomatischen Möglichkeiten, die sich uns bieten“.
01:02 Uhr – Übergebene Leiche identifiziert
Bei der am Montagabend durch die Hamas übergeben Leiche handelt es sich um Tal Haimi. Der 41-Jährige wurde am 7. Oktober 2023 bei der Verteidigung des Kibbuz Nir Yitzhak getötet und seine Leiche anschließend nach Gaza verschleppt. Haimi hatte mit anderen am Eingang des Kibbuz gegen die einfallenden Terroristen gekämpft, bis er erschossen wurde. Er galt zunächst als vermisst. Im Dezember 2023 erfuhr seine Familie aufgrund von Geheimdienstinformationen, dass er getötet worden sei.
Montag, 20. Oktober: 22:08 Uhr – Katar dringt auf Öffnung von Grenzübergang Rafah
Katar dringt auf die Lieferung von mehr Hilfsgütern von Ägypten aus über den Grenzposten Rafah in den Gazastreifen. „Die Öffnung des Grenzübergangs Rafah ist nach wie vor unerlässlich, um die Lieferung lebensrettender humanitärer Hilfe in den Gazastreifen auszuweiten“, sagte Mariam bint Ali Al-Misnad, Staatssekretärin für internationale Zusammenarbeit in Katar, am Montag der Nachrichtagentur AP.
21:45 Uhr – Trump geht von Rebellen innerhalb der Hamas aus
Mit Blick auf die fragile Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas sowie die jüngsten Zwischenfälle im Gazastreifen vermutet US-Präsident Trump Rebellen innerhalb Terrororganisation. Der Republikaner sagte im Weißen Haus: „Ich glaube nicht, dass es die Führung war“, aber es habe eine Rebellion unter ihnen gegeben und es seien viele Menschen getötet worden. Direkt davor sagte Trump, man habe eine Vereinbarung mit der Terrororganisation, dass sie sich „anständig benimmt“. Sollte sie das nicht tun, werde man sie auslöschen. Das wisse die Hamas.
20:15 Uhr – Hamas übergibt weitere Leiche
Die islamistische Hamas hat die Leiche einer weiteren Person übergeben, bei der es sich mutmaßlich um eine getötete Geisel handelt. Die israelische Armee teilte mit, der Sarg sei Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ausgehändigt worden. Diese seien auf dem Weg zur Übergabe an das Militär. Anschließend soll das Forensische Institut in Tel Aviv die Identität der getöteten Person feststellen. Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Sollte Israel die Identität der nunmehr überstellten Leichen bestätigen, würden noch 15 tote Geiseln im Gazastreifen verbleiben.
18:51 Uhr – Trump: Hamas wird bei Verstoß gegen die Waffenruhe „ausgelöscht“ werden
Nach gegenseitigen Vorwürfen Israels und der radikalislamischen Hamas zu Verstößen gegen das Waffenruhe-Abkommen für den Gazastreifen hat US-Präsident Donald Trump der Palästinenserorganisation mit Vernichtung gedroht. Sollte die Hamas sich nicht „benehmen“, würden „wir sie auslöschen“, sagte Trump am Montag vor Journalisten in Washington. Er gebe der Palästinenserorganisation jedoch eine „kleine Chance“, sich an das Abkommen zu halten.
Die Hamas will nach eigenen Angaben am Montagabend die sterblichen Überreste einer weiteren Geisel an Israel übergeben. Der Leichnam werde gegen 20 Uhr (18 Uhr MESZ) übergeben, teilte der bewaffnete Hamas-Arm Essedin-al-Kassam-Brigaden mit. Die tote Geisel sei „gestern ausgegraben“ worden.
Laut dem von US-Präsident Trump vorangetriebenen Waffenruhe-Abkommen mit Israel hätte die Hamas neben den 20 von ihr in der vergangenen Woche übergebenen überlebenden Geiseln längst auch alle 28 toten Geiseln an Israel überstellen müssen. Bislang übergab sie aber nur zwölf tote Geiseln.
16:51 Uhr – Netanjahu trifft Vance
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will nach eigenen Angaben mit US-Vize-Präsident J.D. Vance die Herausforderungen und Chancen in der Region beraten. Vance wird am Dienstag in Israel erwartet. In einer Rede vor dem israelischen Parlament, der Knesset, in Jerusalem sagte Netanjahu, er gehe davon aus, gemeinsam mit US-Präsident Donald Trump Friedensabkommen in der Region auszuhandeln.
Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas bleibt fragil. Nachdem die Feuerpause bereits am Sonntag gewackelt hat, gab es im Gazastreifen erneut einzelne Zwischenfälle. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf eine Klinik zwei Tote durch israelischen Beschuss im Viertel Tuffah im Osten der Stadt Gaza. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israels Armee bestätigte Zwischenfälle im Gazastreifen. In Schedschaija, einem Nachbarviertel von Tuffah, hätten in zwei Fällen Palästinenser ein vom Militär kontrolliertes Gebiet betreten und sich Soldaten genähert. Konkret hätten sie die „gelbe Linie“, hinter die sich die israelische Armee als Teil der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hat, überschritten. Die Palästinenser hätten eine Bedrohung für die Soldaten dargestellt, hieß es weiter. Diese hätten deshalb auf die Personen – die Armee sprach in beiden Fällen von „Terroristen“ – gefeuert.
Israels Armee meldete am Montagnachmittag einen ähnlichen Vorfall im Gebiet der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens. Dort seien Personen aus der Luft angegriffen und „ausgeschaltet“ worden, die sich Soldaten genähert hätten. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
15:03 Uhr – Witkoff und Kushner vermitteln in Israel
Angesichts der brüchigen Waffenruhe im Gazastreifen bemühen sich die Vermittlerstaaten darum, das Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas am Leben zu halten. Während die Nahost-Vermittler der US-Regierung am Montag in Israel eintrafen, ließ das israelische Militär wieder Hilfslieferungen über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen zu. Eine Hamas-Delegation reiste für ein Treffen mit Vertretern Katars und Ägyptens nach Kairo.
Um die weitere Umsetzung des Friedensplans und die Einhaltung der Waffenruhe zu besprechen, trafen die US-Vermittler Steve Witkoff und Jared Kusher am Montag unter anderem Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Kushner forderte die israelische Regierung auf, den Palästinensern eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen. Wenn sich Israel in der Zukunft in der Nahost-Region einfügen wolle, müsse es „einen Weg finden, dem palästinensischen Volk dabei zu helfen, dass es gedeihen kann und es ihm besser geht“, sagte Kushner in einem Interview des US-Senders CBS News.
Die Hamas-Delegation in Kairo unter Führung von Chefunterhändler Chalil al-Hajja werde mit den Vermittlern über die israelischen Luftangriffe im Gazastreifen sprechen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus Verhandlungskreisen. Weiter hieß es, die Hamas-Delegation werde mit ägyptischen Vertretern über einen innerpalästinensischen Dialog beraten. Dabei solle es um eine Einigung zwischen den palästinensischen Fraktionen gehen sowie um die Zukunft des Gazastreifens.
13:35 Uhr – Erlösungskrieg: Netanjahu will neuen Namen für Gaza-Krieg
Der jüngste Krieg Israels gegen die Hamas soll einen neuen Namen bekommen. „Heute lege ich der Regierung den Vorschlag zur Genehmigung vor, dem Krieg einen offiziellen Namen zu geben: ‚Der Krieg der Erlösung‘“, erklärte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu laut seinem Büro zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung (Sonntag). Es ist nach Dezember 2023 und Oktober 2024 der dritte Versuch Netanjahus, den ursprünglichen Namen des Kriegs „Eiserne Schwerter“ zu ersetzen.
Die Militärkampagne seit der „Katastrophe des 7. Oktober“, dem Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf Israel im Jahr 2023, sei eine „direkte Fortsetzung des Unabhängigkeitskrieges“, so Netanjahu. Er kündigte an, dass Auszeichnungen für Soldaten „den offiziellen Namen ‚Krieg zur Erlösung‘ tragen“ werden. Das Regierungskabinett stimmte dem Vorschlag mit großer Mehrheit zu, wie israelische Medien berichteten.
In seiner hebräischen Ansprache benutzte Netanjahu das Wort „Tekumakrieg“, das von zahlreichen Medien auch mit „Wiederbelebungskrieg“ übersetzt wurde. Die offizielle Übersetzung seines Büros lautete hingegen „Erlösungskrieg“.
13:19 Uhr – Bundesregierung: An Waffenruhe im Gazastreifen halten
Die Bundesregierung ruft die islamistische Hamas und die israelische Regierung angesichts der brüchigen Waffenruhe im Gazastreifen auf, sich an ihre Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Gaza-Friedensplan zu halten. „Der zeitweilige Bruch der Waffenruhe wurde von der Bundesregierung mit Sorge zur Kenntnis genommen“, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin. Er fügte hinzu: „Wir erwarten, dass alle Parteien ihren Verpflichtungen, die sie eingegangen sind, vollständig und unverzüglich auch nachkommen.“
Der Waffenstillstand müsse halten und gleichzeitig müsse auch die humanitäre Lage verbessert werden, sagte der Sprecher. Die Entwaffnung der Hamas und die weiteren Schritte im 20-Punkte-Friedensplan seien ein sehr langfristiger Prozess. „Das wird nicht über Nacht zu lösen sein und die Erfahrung der letzten Stunden hat gezeigt, dass das recht schwierig werden wird“, sagte Kornelius. Die Verabredungen zum Waffenstillstand seien klar und konkret. Alle Parteien seien aufgefordert, sich daran zu halten – „auch die Hamas oder andere Kämpfer, die im Gazastreifen Provokationen ausgelöst haben“.
10:08 Uhr – ZDF-Partnerfirma in Gaza von Rakete getroffen
Das ZDF hat einen Raketenangriff auf eine Partnerfirma in Gaza gemeldet. Der Standort der Produktionsfirma Palestine Media Production (PMP) in Deir al Balah im Süden Gazas sei am Sonntagnachmittag getroffen worden, teilte der Mainzer Sender am Abend mit. Bei dem Beschuss seien ein Mitarbeiter der Firma und ein achtjähriger Junge getötet worden. Ein weiterer Mitarbeiter sei verletzt worden.
Die Israelischen Streitkräfte (IDF) hätten auf Nachfrage erklärt, dass der Vorfall geprüft werde, erklärte das ZDF. Chefredakteurin Bettina Schausten sprach den Familien der Opfer „tiefes Mitgefühl“ aus. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Arbeit angegriffen werden“, sagte sie.
Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Mika Beuster, forderte am Montag eine lückenlose Aufklärung und juristische Strafverfolgung. Zudem erwarte er diplomatische Unterstützung von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU). „Wenn freie Mitarbeiter des größten deutschen Fernsehsenders ermordet werden, darf die Bundesregierung nicht tatenlos zusehen“, sagte Beuster.
08:38 Uhr – Vertreter Israels kündigt Wiederaufnahme von Hilfslieferungen an
Israel wird Hilfslieferungen in den Gazastreifen nach Angaben eines Vertreters der Sicherheitskräfte wieder zulassen. Die Hilfstransporte würden am Montag wieder aufgenommen, sagte ein Beamter, der anonym bleiben wollte. Das Waffenruheabkommen sieht vor, dass täglich etwa 600 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen fahren dürfen.
Israel hatte die Hilfslieferungen nach dem Tod von zwei Soldaten bei einem Angriff im Süden des Gazastreifens am Wochenende ausgesetzt. Die militant-islamistische Hamas erklärte, sie sei für „keinerlei Vorfälle in diesen Gebieten verantwortlich“. Die Kommunikation mit ihren verbliebenen Einheiten in Rafah sei seit Monaten unterbrochen.
Sonntag, 19. Oktober:20:40 Uhr – Israel will Waffenruhe wieder einhalten
Das israelische Militär hat erklärt, es nehme die Waffenruhe im Gazastreifen wieder auf, nachdem diese von der Hamas verletzt worden sei. Damit signalisierte Israel ein Ende der Angriffe auf den Gazastreifen, die es nach eigenen Angaben als Reaktion auf frühere Angriffe der Hamas auf seine Streitkräfte am Sonntag durchgeführt hatte.
18:17 Uhr – Israel stoppt Hilfslieferungen in den Gazastreifen
Israel hat die humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen vorerst gestoppt. Bis auf Weiteres würden diese Lieferungen nicht erlaubt, teilte am Sonntag ein israelischer Sicherheitsvertreter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP mit. Er begründete die Maßnahme damit, dass die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas gegen das vor gut einer Woche in Kraft getretene Waffenruhe-Abkommen verstoßen habe.
16:52 Uhr – Katz: Hamas wird „hohen Preis“ für Bruch der Waffenruhe zahlen
Die radikalislamische Hamas im Gazastreifen wird nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz „einen hohen Preis zahlen“ für „jeden Schuss“ auf israelische Soldaten und „jeden Bruch der Waffenruhe“. „Die Hamas wird heute auf die harte Tour lernen, dass die israelische Armee entschlossen ist, ihre Soldaten zu schützen und jeden Angriff auf ihre Unversehrtheit zu verhindern“, erklärte Katz nach Angaben seines Büros.
Rund zehn Tage nach Inkrafttreten einer Feuerpause im Gazastreifen gemäß dem von US-Präsident Donald Trump vermittelten 20-Punkte-Plan beschuldigten sich beide Seiten am Sonntag, die Feuerpause verletzt zu haben: Regierungschef Benjamin Netanjahu warf der Hamas einen „Bruch der Waffenruhe“ vor und wies seine Armee an, „mit aller Härte“ gegen „terroristische Ziele im Gazastreifen vorzugehen“. Die Hamas stritt die Vorwürfe ab und warf ihrerseits Israel Verstöße gegen die Feuerpause vor.
Laut der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde im Gazastreifen kamen bei mehreren israelischen Luftangriffen am Sonntag mindestens elf Menschen ums Leben. Sechs Menschen seien getötet worden, als eine „Gruppe von Zivilisten“ im Norden des Palästinensergebietes getroffen worden sei, erklärte der Sprecher der Behörde, Mahmud Bassal. Die israelische Armee erklärte, sie prüfe die Angaben.
16:38 Uhr – Huthis im Jemen nehmen 20 UN-Mitarbeiter fest – 15 Ausländer betroffen
Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach Angaben der Vereinten Nationen 20 UN-Mitarbeiter festgenommen. Unter den Betroffenen seien 15 ausländische Staatsbürger, teilte am Sonntag ein UN-Sprecher mit. Am Vortag hatten Huthi-Kämpfer eine Razzia auf dem UN-Gelände in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa vorgenommen. Die Vereinten Nationen sprachen von einer „unautorisierten“ Aktion.
„Fünf einheimische und 15 internationale Mitarbeiter werden weiterhin auf dem Gelände festgehalten“, erklärte am Sonntag UN-Sprecher Jean Alam. Huthi-Kämpfer hatten bereits Ende August in Sanaa UN-Büros gestürmt und dabei mehr als zehn Menschen festgenommen. Ihnen werde „Spionage für die USA und Israel“ vorgeworfen, erklärte ein Vertreter der Miliz.
Die vom Iran unterstützten Huthis kämpfen gegen die international anerkannte Regierung im Jemen. Sie kontrollieren bereits weite Teile des Landes und sind mit der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon und der islamistischen Hamas im Gazastreifen verbündet.
dpa/saha/ekd/AFP/cvb/jm/lay/dol/kami