Fenerbahce Istanbul gegen VfB Stuttgart in der Europa League

Stand: 23.10.2025 21:07 Uhr

Der VfB Stuttgart hat in der Europa-League die zweite Niederlage hinnehmen müssen. Bei Fenerbahce Istanbul fiel den Schwaben offensiv wenig ein. Chaotisch wurde es wegen mehrerer Elfmeter-Szenen.

Im Şükrü Saracoğlu Stadı, einem der lautesten Stadien im europäischen Fußball, hat der VfB Stuttgart im Duell mit Fenerbahce Istanbul die offensive Schlagkraft vermissen lassen und verdient 0:1 (0:1) verloren. Das Tor für Fener erzielte Kerem Aktürkoglu per Strafstoß (34. Minute). Nach dem Auftaktsieg gegen Celta Vigo (2:1) und der Niederlage beim FC Basel (0:2) steht der VfB mit drei Punkte aus drei Spielen in der unteren Tabellenhälfte der Europa League.

VfB mit mehr Ballbesitz, aber ohne Zielstrebigkeit

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß hatte im Vorfeld betont, wie wichtig es sei, die starke Anfangsphase der Hausherren zu überstehen. Sein Team war also bemüht, die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen, was zunächst auch gelang. Der VfB hatte in den ersten Minuten der Partie rund 60 Prozent Ballbesitz, erspielte sich aber keine Torgelegenheiten. Es fehlte den Stuttgartern an Zielstrebigkeit. Die gefährlichste Abschlussaktion des VfB vor der Pause hatte Verteidiger Luca Jaquez, als er einen Kopfball knapp neben den rechten Pfosten platzierte (26.).

Fenerbahce, gecoacht von Domenico Tedesco, wirkte mutiger und näherte sich dem Führungstreffer an. Einen Kopfball von Kerem Aktürkoglu (10.) und einen Flachschuss von Dorgeles Nene (14.) parierte VfB-Torhüter Alexander Nübel ohne Probleme. Etwas mehr Mühe hatte er mit einem strammen Versuch von Youssef En-Nesyri aus spitzem Winkel von der rechten Seite (21.).

Hitzige Diskussionen um El Khannouss, Stiller verursacht Foulelfmeter

Kurz danach wurde in der ohnehin hitzigen Atmosphäre heftig diskutiert. Stuttgarts Kreativspieler Bilal El Khannouss traf nahe der Mittellinie beim Zweikampf um den Ball mit einem Tritt Edson Alvarez im Unterleib. Fener forderte Rot, El Khannouss kam aber mit Gelb davon.

Nach einer guten halben Stunde rückte Stuttgarts Spielgestalter Angelo Stiller in den Mittelpunkt, weil er nach einer Ecke von Fener-Kapitän Milan Skriniar im Strafraum kurz festhielt, der das dankend annahm und sich fallen ließ. Schiedsrichter Jakob Kehlet zeigte sofort auf den Punkt und Stiller die Gelbe Karte. Aktürkoglu verwandelte den Strafstoß halbhoch ins von ihm aus gesehene rechte Eck (34.).

Elfmeter für Fenerbahce zurückgenommen

Der Charakter des Spiels blieb nach der Halbzeit unverändert. Fener war gefährlicher, spielte leidenschaftlicher, dem VfB fiel in der Offensive zu wenig ein. Die wenigen Abschlüsse, wie etwa der Schuss von Kapitän Atakan Karazor (52.) aus rund sechzehn Metern, waren ungenau und harmlos.

Nach einer Stunde hätte Fener beinahe den zweiten Elfmeter zugesprochen bekommen. Nach einem Fehler von VfB-Verteidiger Jeff Chabot lief Nene allein aufs Tor zu. Jaquez konnte ihn nur noch mit einem Foul im Strafraum stoppen. Schiedsrichter Kehlet entschied auf Elfmeter, musste ihn aber kurz darauf zurücknehmen, weil der Situation eine Abseitsstellung vorausgegangen war.

Nächster VAR-Einsatz: Kein Elfmeter für den VfB

Auch auf der anderen Seite zeigte der dänische Schiedsrichter auf den Punkt. Stiller wurde nach einem Schuss innerhalb des Sechzehners mit gestrecktem Bein von Alvarez getroffen. Die Szene schien bereits vorbei, dann pfiff Kehlet den Strafstoß. Wieder schaltete sich der VAR ein, wieder musste der Schiedsrichter seine ursprüngliche getroffene Entscheidung zurücknehmen – fraglich allerdings, ob es diesmal wirklich eine klare Fehlentscheidung war, schließlich wurde Stiller klar getroffen.

Beide Elfmeter-Szenen heizten die Stimmung nochmal an. Vor den rund 3.000 mitgereisten VfB-Fans hatte der eingewechselte Deniz Undav nach starkem Zuspiel von El Khannouss die große Möglichkeit zum Ausgleich. Aus rund zwölf Metern traf er den Ball aber unsauber und schob ihn rechts am Tor vorbei (82.). Es blieb beim 0:1, das den VfB für die kommenden Partien in der Europa League unter Druck setzt. Nach Spielende gerieten mehrere Akteure und Offizielle beider Teams aneinander, bis sich die Aufregung nach einigen Minuten legte.

Die nächsten Gegner des VfB Stuttgart

Am nächsten Spieltag (6.11., 21 Uhr) empfängt der VfB Feyenoord Rotterdam. In der Bundesliga geht es am (26.10., 17:30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 weiter. Dann wollen die Schwaben ihre Serie von vier Liga-Siegen in Folge ausbauen.

Sendung am Fr., 24.10.2025 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell