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Der Luftverkehr in Europa wurde zuletzt wiederholt durch Drohnensichtungen beeinträchtigt. In Litauen sorgen dagegen andere Flugkörper für Störungen an Flughäfen.
Vilnius – Im NATO-Land Litauen ist nach der Sichtung von mutmaßlich aus Belarus einfliegenden Wetterballons der Flugbetrieb an den Flughäfen Vilnius und Kaunas ausgesetzt worden. Aus Sicherheitsgründen wurde der Verkehr an beiden Airports zunächst bis 22.00 Uhr eingestellt, später wurde die Frist um weitere vier Stunden bis 2.00 Uhr verlängert. Das teilte das Verkehrsministerium des baltischen EU– und NATO-Landes in Vilnius mit.

Flugzeuge stehen am Flughafen Vilnius in Litauen. (Archivbild) © Artur Widak/imago
Die Ballons werden üblicherweise von Schmugglern verwendet, um Zigaretten aus dem autoritär regierten Nachbarland Belarus illegal nach Litauen zu schicken. Wie viele davon in den Luftraum eingedrungen sind, blieb zunächst unklar. Nach Angaben des Nationalen Krisenmanagementzentrums wurden auf den Radaren mehrere Dutzend Navigationspunkte erfasst, die Flugobjekte darstellen.
NATO-Staat Litauen sperrt Grenze zu Belarus – Flughäfen lahmgelegt
Von der Sperre, die um 20.31 Uhr in Vilnius und um 20.36 Uhr in Kaunas verhängt wurde, waren zunächst nur wenige Flüge betroffen. Litauens Grenzschutz schloss aufgrund des Vorfalls zudem vorübergehend die beiden noch offenen Grenzübergänge zu Belarus in Medininkai und Salcininkai – nach Angaben von Regierungschefin Inga Ruginiene in einem Facebook-Post zunächst bis Samstag um 12.00 Uhr.
Sie fügte hinzu, dass sich Sicherheitsbeamte nächste Woche erneut treffen werden, um die Auswirkungen der bereits getroffenen Entscheidungen zu bewerten und zu prüfen, was kurzfristig noch getan werden könnte, um es für Schmuggler und die Regierung des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko „schmerzhaft“ zu machen.
Vorfall an Flughafen von NATO-Partner bereits der dritte im Oktober
Der Flughafen Vilnius war bereits in der Nacht auf Mittwoch vorübergehend von Ballons lahmgelegt worden – es war der dritte Vorfall in diesem Monat. Erst am Donnerstag hatte Litauen zudem Luftraumverstöße durch russische Flugzeuge gemeldet. Weitere europäische Flughäfen, darunter München, hatten in den vergangenen Wochen ihren Betrieb zeitweise wegen Drohnensichtungen stoppen müssen. (Quellen: dpa, Spiegel, Reuters, Facebook)