Jubel beim Karlsruher SC

Stand: 27.10.2025 06:49 Uhr

In der 2. DFB-Pokalrunde hoffen die unterklassigen Teams auf Überraschungen. Vor allem Karlsruhe, Bochum, Illertissen und Bielefeld haben Chancen.

Borussia Mönchengladbach – Karlsruher SC (Dienstag, 20.45 Uhr)

Borussia Mönchengladbach ist in der Fußball-Bundesliga noch ohne Sieg und damit Tabellenletzter. Auch unter dem neuen Trainer Eugen Polanski gab es noch keinen Erfolg, zuletzt setzte es eine 0:3-Pleite gegen Bayern München. Da ist es verständlich, dass sich der Karlsruher SC große Hoffnungen macht, die 2. Runde im DFB-Pokal zu überstehen.

Am Wochenende feierten die Badener einen 4:1-Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth, damit kletterten sie in der Tabelle auf Platz sieben.

“In Gladbach haben wir nichts zu verlieren. Wir sind der Underdog”, sagt Trainer Christian Eichner: “Aber: Wir wollen eine Runde weiterkommen, wir wollen die Überraschung schaffen.” Das sehen auch die Fans so. Der Gästeblock ist ausverkauft. 5.233 Karlsruher werden im Borussia-Park dabei sein – mindestens.  

FC Augsburg – VfL Bochum (Dienstag, 20.45 Uhr)

Der VfL Bochum ist zwar Vorletzter der 2. Bundesliga, doch unter dem neuen Trainer Uwe Rösler geht es bergauf. Denn da ist das Team noch ungeschlagen.

Im Pokal geht es jetzt gegen einen Gegner, der am Wochenende nach desolater Leistung mit 0:6 gegen RB Leipzig untergegangen ist.  Unter dem neuen Trainer Sandro Wagner läuft es alles andere als rund, Augsburg ist in der Bundesliga auf Platz 15 abgerutscht.

“Sie sind sehr physisch und, gerade zu Hause, sehr unangenehm zu bespielen. Trotzdem sehen wir unsere Chancen. Ich glaube, dass wir in den vergangenen Wochen unter Uwe Rösler einen Aufwärtstrend gezeigt haben. Den wollen wir fortsetzen”, sagt Torwart Timo Horn: “Wir sind der Außenseiter. Augsburg muss, wir können. So gehen wir das Spiel an. Befreit, und wir wollen für eine Überraschung sorgen.”

FV Illertissen – 1. FC Magdeburg (Mittwoch, 18.00 Uhr)

Auch wenn es am Sonntag einen 2:0-Sieg gegen Preußen Münster gab – der 1. FC Magdeburg ist Letzter der 2. Bundesliga. Der Erfolgsdruck beim letzten verbliebenen Regionalligisten, dem FV Illertissen, zu gewinnen, ist immens.

Und der macht sich große Hoffnungen, nach dem 1. FC Nürnberg in Runde eins nun auch den zweiten Zweitligisten aus dem Wettbewerb zu kegeln.

Der Fünfte der Regionalliga Bayern hat am Wochenende einen 4:3-Sieg bei Bayern München II eingefahren und dabei die letzten 25 Minuten in Unterzahl bestritten. “Wir wurden für den Riesenaufwand verdientermaßen belohnt. Das sollte Auftrieb für das Pokalspiel gegen Magdeburg geben”, sagt Trainer Holger Bachthaler.

Gegen Magdeburg wollte Illertissen unbedingt zuhause im Vöhlinstadion spielen – auch wenn der Aufwand wegen der strengen Auflagen des DFB und strenger Sicherheitsauflagen riesig ist. So muss unter anderem eine mobile Flutlichtanlage installiert werden.

Union Berlin – Arminia Bielefeld (Mittwoch, 20.45 Uhr)

An Arminia Bielefeld hat Union Berlin ja nur schlechte Erinnerungen. In der vergangenen Saison scheiterten die “Eisernen” in der 2. Pokalrunde bei den Arminen (0:2). Die schafften es am Ende sogar bis ins Endspiel in Berlin, das dann gegen den VfB Stuttgart verloren ging. Klar, dass Union jetzt auf die Revanche hofft. Die Bielefelder wurden allerdings auch in der aktuellen Saison ihrem Ruf als Pokalschreck schon wieder gerecht und warfen in Runde eins mit Werder Bremen erneut einen Bundesligisten raus.

Und Bielefeld kommt mit breiter Brust nach Berlin. Am Wochenende stürzte das Team beim 2:0 die SV Elversberg von der Tabellenspitze und kletterte selbst auf Platz neun.

Dabei schalteten die Arminen schon mal in den Pokal-Modus. “Wir sind das Spiel wie ein Pokalspiel angegangen. Die gesamte Mannschaft hat sehr diszipliniert gespielt. Keiner ist nervös geworden, wir haben schnell umgeschaltet und die Zweikämpfe angenommen. Man hat gesehen, dass wir wieder in diesen Rhythmus zurückgefunden haben”, sagt Kapitän Mael Corboz.

Auch Elversberg-Trainer Vincent Wagner sah diesen Pokal-Modus beim Gegner. Er sah einen sehr tiefen Bielefelder Block und ein aggressives Umschalten. “Das zu bespielen, ist die Königsdisziplin”, sagt er.

Energie Cottbus – RB Leipzig (Dienstag, 20.45 Uhr)

Schon ein wenig schwerer hat es Energie Cottbus, denn der Gegner heißt RB Leipzig. Das Team ist Bayern-Jäger Nummer eins, hat sich am Wochenende beim 6:0 in Augsburg warmgeschossen und ist in der Bundesliga seit sieben Spielen ungeschlagen.

Cottbus seinerseits ist Spitzenreiter der 3. Liga, hat in dieser Saison schon satte 30 Tore geschossen und hat in der ersten Pokal-Runde den Zweitligisten Hannover 96 geschlagen.

Gegen Leipzig sind sich die Lausitzer ihrer Außenreiterrolle bewusst, geben sich aber trotzig. “Leipzig wird hier nicht so einfach gewinnen. Da können sie erzählen, was sie wollen. Das wird ein Kampf”, sagt Trainer Claus-Dieter Wollitz. “Wenn man sieht, was da für Spieler spielen, ist das schon das oberste Regal”, sagt Abwehrspieler Henry Rorig: “Aber auf der Toilette lassen sie alle die Hosen runter. Deshalb machen wir uns keinen Stress.”

Auch bei den Fans ist die Vorfreude groß. Das Spiel ist seit Wochen ausverkauft, rund 20.000 Zuschauer werden dabei sein.

SC Paderborn – Bayer Leverkusen (Mittwoch, 18.00 Uhr)

Sechs Siege in Serie, das bedeutet Vereinsrekord, dazu der zweite Tabellenplatz. Der SC Paderborn geht mit breiter Brust ist das Pokalduell mit Bayer Leverkusen. “Wenn es läuft, dann läuft es. Das Momentum liegt bei uns”, sagt Paderborn-Trainer Ralf Kettemann. Und er hofft natürlich, dass es auch gegen Leverkusen läuft.

Der Gegner hat allerdings in der Bundesliga selbst einen Lauf. Leverkusen ist unter dem neuen Trainer Kasper Hjulmand in der Liga noch ungeschlagen.

VfL Wolfsburg – Holstein Kiel (Dienstag, 18.30 Uhr)

Pünktlich zum Pokalduell gegen Holstein Kiel hat der VfL Wolfsburg einen
Sieg beim Hamburger SV eingefahren, damit eine Niederlagenserie beendet und den Abstand zur Abstiegszone vergrößert.

Dennoch hinken die “Wölfe” als Tabellen-Zwölfter den eigenen Erwartungen hinterher, sieht man sich doch selbst als Europapokal-Kandidat.

Kann Kiel das nutzen? Der SV Holstein ist in der 2. Liga aktuell nur Zehnter und seit vier Spielen ohne Dreier. Das sieht zurzeit nicht nach direktem Wiederaufstieg aus, und auch nicht nach einer Pokal-Überraschung.

Fortuna Düsseldorf – SC Freiburg (Mittwoch, 20.45)

Fortuna Düsseldorf steckt in der Krise. Der neue Trainer Markus Anfang startete mit zwei Niederlagen und muss das Saisonziel, nämlich um den Aufstieg mitzuspielen, wohl ad acta legen.

Vor dem Pokalspiel gegen den SC Freiburg ist die Fortuna deshalb klarer Außenseiter. “Für den Kopf ist es aber gut, wenn Mittwoch direkt das nächste Spiel kommt. Da können wir viel gewinnen”, flüchtet Anfang sich in Durchhalteparolen. Und Torwart Florian Kastenmeier bemühte Floskeln: “Klar ist das ein Bundesligist, aber es ist Pokal und der hat seine eigenen Gesetze.”