Busan – Der Handelsstreit zwischen China und den USA hat weltweit Lieferketten der Industrie gefährdet.
In Deutschland drohten beim Automobilhersteller VW sogar Produktionsstopps. Doch jetzt haben sich US-Präsident Donald Trump und China-Machthaber Xi Jinping geeinigt und einen Mega-Deal geschlossen.
► Die Verschärfung der chinesischen Export-Beschränkungen für viele wichtige Rohstoffe (z. B. Seltene Erden) soll um ein Jahr verschoben werden. Viele Branchen in Deutschland sind dringend darauf angewiesen – in Deutschland kam es deshalb zuletzt zu einer Chip-Krise.
Denn: China raffiniert mehr als 92 % der weltweiten Menge an Seltenen Erden – dominiert damit die weltweiten Lieferketten. Im April hatte China Exportbeschränkungen für den begehrten Rohstoff eingeführt, sie im Oktober sogar noch einmal verschärft. Trumps Reaktion darauf: Er kündigte Strafzölle in Höhe von 100 % auf chinesische Waren an.
Doch jetzt die Einigung! Keine Strafzölle und vorerst keine Hürden für Chinas Rohstoff-Export.
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Die Automobilwirtschaft ist trotzdem skeptisch!
VDA-Präsidentin Hildegard Müller (58) sagte zu BILD, die angekündigte mögliche Verschiebung gewisser Exportrestriktionen sei zwar ein positives Signal – „eine Entwarnung ist es noch nicht“.
Offen sei weiterhin, welche Exportrestriktionen konkret verschoben werden könnten und ob damit auch eine Entspannung bei der Versorgung mit seltenen Erden und Permanentmagneten einhergehen würde.
Auch Ökonom und ifo-Präsident Prof. Clemens Fuest (57) sagte zu BILD, dass „die Risiken für die weltweiten Lieferketten weiterhin bestehen“. China habe gezeigt, dass es „bereit ist, Marktmacht auch politisch einzusetzen“.
Hildegard Müller sieht noch keine Entwarnung im Rohstoff-Konflikt
Foto: Niels Starnick
Was muss die Politik jetzt tun?
▶︎ Müller sagte, erst die offizielle Mitteilung des chinesischen Handelsministeriums könne weiteren Aufschluss geben, welche Rohstoffe weiterhin kritisch seien. Dies zu klären, müsse zentraler Bestandteil beim Exportkontrolldialog zwischen der EU-Kommission und China sein, Die Unternehmen bräuchten „möglichst schnell Planungssicherheit“.
▶︎ „EU und Bundesregierung sollten Handels- und Rohstoffabkommen mit zusätzlichen Ländern abschließen“, sagte Fuest. So soll die Abhängigkeit von China reduziert werden. Außerdem sollten Forschung und Entwicklung gefördert werden, die versuchen, kritische Rohstoffe zu ersetzen oder sie zu recyceln.
