1:2 gegen Lausanne –
«Milos raus!»: Die Südkurve wendet sich gegen den FCZ-Sportchef
Der FCZ verliert zum fünften Mal in Folge und liegt nur noch vor GC und Winterthur. Nach der Partie entlädt sich der Frust bei den Fans.

FCZ-Sportchef Milos Malenovic gerät immer mehr unter Druck.
Foto: Philipp Kresnik (Freshfocus)
Hat der FC Zürich hier noch etwas zu bieten? Einen letzten Angriff, eine Chance vielleicht? Macht er es noch einmal spannend? Nein, Juan José Perea schafft es zwar in den Strafraum von Lausanne, holt aber die Gelbe Karte wegen einer Schwalbe. Und dann ist diese Partie vorbei. Der FCZ verliert zum dritten Mal unter Interimstrainer Dennis Hediger.
Als hätten sie es geahnt, präsentieren die Anhänger in der Südkurve nach dem Abpfiff ein Banner. «Gönd go dusche, sProblem isch nöd nur ufem Platz», steht drauf. Es ist eine weitere klare Ansage in Richtung Sportchef Milos Malenovic. Die nächste folgt sogleich. Erst rufen es nur einige wenige: «Milos raus!» Und dann alle. Die ganze Südkurve. Die Spieler kriegen Applaus, symbolisch, an ihnen soll es, geht es nach den Fans, nicht liegen.
Die Niederlage gegen Lausanne ist die fünfte in Folge für den FCZ. Und in der Tabelle bietet sich darum ein wenig rühmliches Bild. Die drei Zürcher Clubs sind ganz am Schluss zu finden. Der FCZ vor GC und Winterthur, das am frühen Abend gegen Servette seinen ersten Saisonsieg feierte.
Beim FCZ braucht es wenig später nicht viel, bis er ein erstes Mal schlecht aussieht. Einen Pass, um genau zu sein, gespielt von Olivier Custodio. Der Lausanner Captain sieht auf der rechten Seite den einsamen Nathan Butler-Oyedeji. Am Mittelkreis steht FCZ-Spieler Bledian Krasniqi, und als Custodios Ball über ihn hinweg segelt, dürfte er einsehen, dass er am falschen Ort ist. Butler-Oyedeji läuft alleine auf Yanick Brecher zu und schiesst das 1:0.
Reaktion auf frühen Rückstand
Es ist ein denkbar schlechter Auftakt für den FCZ, das Tor fällt in der 10. Minute. Aber was auf der einen Seite funktioniert, muss auf der anderen auch nicht falsch sein. Mariano Gomez lanciert nach einer halben Stunde Matthias Phaëton, der das Glück hat, dass sich Verteidiger Brandon Soppy und Goalie Karlo Letica gar nicht einig sind, wer mit diesem Ball etwas anzufangen hat. Phaëton trifft ins leere Tor.
Nach den zwei Toren in der ersten Halbzeit entwickelt sich ein eigenartiges Spiel. Beide Teams bleiben bei den langen Bällen, es sind viele Ungenauigkeiten dabei, und manchmal schläft die Partie fast ein.
Und doch hat sie zwischendurch Momente, die sie auch unterhaltsam machen. Letica im Tor der Lausanner zeigt die beste Parade, nach einem Kopfball von Philippe Kény. Brecher beim FCZ hat dafür mehr starke Aktionen. Auch er rettet einmal fantastisch, als Gaoussou Diakité auf Höhe des Penaltypunkts abschliesst. Dass es lange 1:1 steht hat auch viel mit den zwei Goalies zu tun.
Vor allem aber mit dem Unvermögen der restlichen Spieler. Insgesamt ist dieses Spiel eine zähe Angelegenheit. Immerhin sorgt Lausannes Beyatt Lekoueiry in der Schlussphase für einen spielerischen Höhepunkt, als er fast die ganze FCZ-Defensive mit einem Dribbling blossstellt. Fünf Gegner hindern ihn nicht daran, in den Strafraum einzudringen, und als er in diesem über Umwege wieder an den Ball kommt, ist auch Brecher bezwungen.
Dem FCZ muss zu denken geben, dass er nach diesem Tor nicht mehr wieder ins Spiel kommt. Sinnbildlich steht dafür die Schwalbe von Perea, aber auch ein Einwurf von Lindrit Kamberi in der Nachspielzeit: Der Verteidiger wirft zu Brecher, der den Ball nicht stoppen kann und so einen Eckball herschenkt. In einer Situation, in der die fünfte Niederlage in Folge schon beinahe Realität ist.
Wenig später pfeift Schiedsrichter Luca Cibelli ab. Und dann entlädt sich der Frust. Auf den FCZ kommen unruhige Tage zu. Schon am Sonntag droht Rang 11, GC könnte mit einem Sieg in Luzern vorbeiziehen.
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Der FCZ schlittert damit weiter die Tabelle herab: Platz 10 besetzt die Mannschaft von Interimstrainer Dennis Hediger, der auch im dritten Spiel den ersten Punktgewinn verpasst. Nur ein Rang dahinter ist Stadtrivale GC klassiert. Die Grasshoppers könnten den FCZ morgen mit einem Sieg in Luzern sogar überholen.
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Spielende
Das war’s. Der FCZ verliert zuhause gegen Lausanne mit 1:2.
93. Minute
…doch der Schiedsrichter ahndet eine Schwalbe Pereas mit der gelben Karte.
93. Minute
Die Reaktion des FCZ bleibt weiterhin aus. Kurz kommt im Letzigrund Hoffnung auf einen Elfmeter auf, die Pfeife Cibellis ertönt…
92. Minute
Vier Minuten beträgt die Nachspielzeit, eine davon ist bereits abgelaufen. Währenddessen verursachen Kamberi und Brecher bei einem FCZ-Einwurf auf klägliche Art und Weise den nächsten Lausanne-Corner.
91. Minute
Nach dem gerechten 1:1 zur Pause gab diese zweite Hälfte kaum etwas her. Dann stellt sich die FCZ-Abwehr beim zweiten Gegentreffer wieder ziemlich ungeschickt an. Und nun rennt Zürich in diesen Schlussminuten wieder einem Rückstand hinterher. Seguras Foul an Abdallah sowie die darauffolgende Lausanner Ecke gewinnen Lausanne wertvolle Sekunden.
88. Minute
Das Fernsehbild korrigiert die erste Einschätzung: Der VAR hat die Linien gezogen, Lekoueiry stand beim 2:1 doch nicht im Abseits. Schnee von gestern, respektive von vor fünf Minuten – der FCZ ist gefordert, will er die fünfte Niederlage in Serie verhindern.
85. Minute
Die zentrale Frage lautet: Kommt der Ball von Kamberi oder Mitspieler Soppy zu Torschütze Lekoueiry? Denn im Abseits würde der Waadtländer Joker auf jeden Fall stehen. Nach längerer Überprüfung heisst der VAR den Treffer gut.
82. Minute
Auch beim zweiten Gegentor holt sich die FCZ-Abwehr schlechte Noten ab. Über Umwege gelangt der Ball zu Lekoueiry, der Brecher problemlos bezwingt.
79. Minute
Auch Hediger tauscht dreifach: Perea, Emmanuel und Segura beenden die Arbeitstage von Markelo, Keny und Gomez.
78. Minute
Da ist der angekündigte Dreifach-Wechsel: Abdallah, Kana-Biyik und Poaty kommen für Butler-Oyedeji, Bair und Fofana.
75. Minute
Markelo zieht aus abseitsverdächtiger Position alleine auf Letica los. Er zögert aber zu lange, Sow grätscht ihn auf rustikale Weise ab. Die Intervention ist hart, aber fair. Das sieht auch der Videoschiedsrichter so.
75. Minute
An der Seitenlinie ist Bewegung auszumachen. Wechsel, von denen man sich Schwung erhoffen dürfte, hat diese Partie dringend nötig.
72. Minute
Ligue ersetzt für die Schlussphase Rodic.
71. Minute
Für den Griff ins Gesicht des Gegenspielers sieht Gomez zudem Gelb.
71. Minute
Die Partie hat an Fahrt verloren, Fouls wie dasjenige von Gomez stören den Spielfluss.
68. Minute
Soppy luchst Phaëton an der Zürcher Grundlinie den Ball ab. Glück für den FCZ, dass Cibelli ein Foulspiel sieht und die für Lausanne vielversprechende Situation unterbindet. Auf der Gegenseite bringt Zuber den Ball aus der Distanz aufs Tor, es hapert aber weiter an der Genauigkeit.
65. Minute
Auch Kamberi sieht für ein Foulspiel den gelben Karton.
65. Minute
Wechsel bei den Gästen: Mollet geht, Lekoueiry kommt.
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