Frankreich – Nationalversammlung stimmt gegen Vermögenssteuer

by M______-

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  1. >Die Linken hatten vorgeschlagen, eine Abgabe von zwei Prozent auf Vermögen von mehr als 100 Millionen Euro zu erheben. Nach Angaben des französischen Ökonomen Gabriel Zucman hätte die Steuer jährlich 15 bis 20 Milliarden Euro einbringen können.

    >Die Sozialisten haben mit dem Sturz der Regierung gedroht, falls der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr keine Vermögenssteuer enthalten sollte. Somit bleibt weiterhin fraglich, ob die Regierung von Premierminister Lecornu im Parlament die nötige Mehrheit für ihren Etat erhält.

  2. Überraschung: Reiche Menschen in der Politik stimmen dagegen, dass reiche Menschen in der Politik mehr zahlen müssen.

  3. Tja dann halt wieder Neuwahlen. Ist ja nicht so als wäre man das in Frankreich nicht schon gewöhnt.

  4. Das zeigt so deutlich die Probleme der heutigen Politik und Nähe zu Superreichen. 86% der Franzosen befürworten diese Steuer. Aber die extrem reichen Franzosen wie LVMH-Eigentümer Arnault waren strikt dagegen. Sein Vermögen wird auf ca. 144 MRD € geschätzt. Ausgeschrieben: 144.000.000.000€

  5. Wichtiger Punkt zur Debatte. Selbst die Befürworter der Vermögenssteuer geben zu, dass diese nicht zu mehr Vermögensgleichheit in der Gesellschaft führen wird, da die 2 % weit unter der durchschnittlichen Kapitalverzinsung der Superreichen liegt. Es geht nur darum, die etwas auszubremsen.

    Selbst diese weichgespülte Version wurde also abgelehnt. Die Superreichen können ihren Hals einfach nicht voll genug bekommen.

  6. Man sollte vllt. auch erwähnen, das es in Frankreich bereits Steuern auf Vermögen gibt, es soll eine weitere Steuer auf sehr hohe Vermögen eingeführt werden, sie sogenannte “Zucman-Steuer”. Es gibt aktuell eine auf Immobilien, die Impôt sur la fortune immobilière. Sie ist eine progressive Steuer die ab 1.3 Mio EUR Immobilienvermögen mit 0,5% startet. Vorher gab es Jahrzehnte die Impôt de Solidarité sur la Fortune, die auf Einkommen ging.

    Die jetzt debattierte Zucman-Steuer, benannt nach dem Ökonomen Gabriel Zucman, sah zusätzlich mindestens 2% an zusätzlichen Abgaben für Vermögen ab 100 Mio vor.

  7. “Rechtspopulisten sind auf der Seite des kleinen Mannes.”
    Aber ihre Wähler sind zu blöd es zu kapieren.

  8. Gleiches Problem wie in den meisten anderen Ländern. Trotz Demokratie gelingt es dank Populismus, Starrsinn und schierer Dummheit der Bürger nicht, Parteien in eine Regierung zu wählen, von deren Politik 80 % oder mehr der Bevölkerung profitieren.

  9. Ist halt Frankreich, dann brennt halt Paris wieder n bissi, dann gibs neuwahlen und dann das selbe Spiel von vorne.
    Vieleicht sollten mehr Länder sich was von der französischen Bevölkerung abgucken.

  10. Das ist so unfassbar wie gierig diese Menschen sind. Jedes Jahr steigen ihre Vermögen weit über dem Schnitt und sie würden die 2% niemals spüren, aber Gier frisst Hirn! Und wo kommen wir hin, das Land finanziell zu unterstützen, dessen Infrastruktur und Bildungssystem wir nutzen.

    Einfach wiederlich!

  11. Nichts widert mich so sehr an wie extremer Reichtum auf unserem Planeten. 

    Psychisch Kranke Money-Hoarder die einfach nur ihrem Family Office sagen “Manipulier hier, investier dort, ich will auf die Titelseite da drüben”. Und mit Geld wird dann alles von top bezahlten Menschen möglich gemacht. 

    Es ist die nächste Stufe der Entwicklung unserer Zivilisation dieses Übel endlich in die Schranken zu verweisen. 

    Verpflichtende Therapie für Superreiche. Umverteilung für globale Chancengleichheit. 

  12. 2% ab 100 Millionen ist doch sogar noch sehr milde und wird wie die Befürworter sagen, kaum etwas an der Vermögensverteilung ändern, weil die Vermögen viel schneller wachsen. 5% und mehr für große Vermögen hielte ich für absolut rechtfertigbar. Jeder halbwegs gute Unternehmer macht im Jahr eine Rendite von ca. 10%.

    Warum verlangen wir von unseren selbsternannten “Leistungsträgern” denn nicht, dass sie auch Leistung bringen? Warum gilt der Grundsatz “Fördern und Fordern” scheinbar nur für die Ärmsten, während man von den Reichsten, die diese Gesellschaft hervor gebracht hat, eigentlich gar nichts verlangen darf und ihnen den roten Teppich ausrollen muss? Ein Großteil der Milliardenvermögen sind vererbt. Das Kapital vermehrt sich die letzten Jahrzehnte mehr oder weniger von alleine mit Renditen zwischen 5-10%, ohne nennenswerte Eigenleistung oder Risiko. Wer einmal in diese Klasse der Überreichen aufgestiegen ist, kann sich sicher sein, dass auch noch die Urenkel zu den reichsten in der Gesellschaft zählen werden, solange sie nicht absolut wahnsinnigen Unsinn mit dem Familienvermögen veranstalten.

    Warum soll man von reichen Unternehmenserben nicht verlangen können, dass sie als Unternehmer wenigstens eine durchschnittliche Leistung bringen, falls sie wollen, dass ihr Vermögen weiter wächst? Wer keine 5% Rendite erwirtschaften kann, bei dem ist das Unternehmen langfristig vielleicht auch einfach in den falschen Händen?

  13. Nach Schätzungen würde die Steuer nur für Staatseinnahmen in Höhe von 15-20 Mrd. Euro zusätzlich im Jahr sorgen.

    Der französische Staat hat bereits Einnahmen in Höhe von 50% des BIPs und Ausgaben in Höhe von ca. 57% des BIPs (Differenz ist Verschuldung). An Geld mangelt es definitiv nicht.

    Die Risiken in Bezug auf Wirtschaftswachstum, Investitionen und Kapitalflucht sind jedoch groß.
    Keine gute Risk/Reward-Ratio für den Wirtschaftsstandort Frankreich, deswegen richtig dagegen zu stimmen.

  14. Völlerei unter Superreichen hat in Frankreich eben Tradition!

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