>»Wenn man keine gemeinsamen Beschlüsse mit der AfD fassen will, muss man das im Vorfeld organisieren, damit das nicht passiert«, sagte CDU-Politiker Jan Wohlfarth.
Wer im Glashaus sitzt und vermutlich hat der Abgeordnete der SSW recht
>Er warf der CDU vor, einen Eklat provozieren zu wollen.
Was für ein Kindergarten
bin absolut für Brandmauer auf jeglicher legislativen Ebene, aber in den Kommunen, die nur umsetzen, ist doch eine Arbeit aller Beteiligten und Abstimmungen oft unabhängig von der Partei Zugehörigkeit üblich und das schon immer. Sehe jetzt hier kein Problem, dass einem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zugestimmt wurde auf kommunaler Ebene.
Bei der Schlagzeile *AFD unterstützt die Grünen* Werden einige auf Facebook, Telegramm, Welt und co. einen Herzinfakt bekommen.
Solche Meldungen gibt es doch ständig, um Clicks zu erzeugen, aber es wird nie auf die Andersartigkeit der Kommunalebene eingegangen. Die Politiker:innen können die ständig gleiche Erklärung und den Unterschied zu Brandmauern o.Ä. bestimmt schon vom Band abspielen.
Die ganze Situation und viele Aussagen der Beteiligten sind sehr wirr und teilweise kurios
>Auch Niclas Köser (Die Linke/Die Partei) sieht die Schuld nicht bei den Personen, die für den Antrag gestimmt haben. CDU und SPD »hätten die Möglichkeit gehabt, diese Situation zu verhindern.«
Die Situation zu verhindern bedeutet in diesem Zusammenhang “entweder Ihr stimmt für uns oder wir schauen halt mal was passiert”, das gleiche Spektakel hat Merz abgezogen und wurde dafür Zurecht von allen möglichen Seiten (inklusive der PDL) kritisiert.
>»Ich hatte bis zuletzt versucht, die Bauausschussmitglieder der CDU von einer Zustimmung zu überzeugen. Dies ist mir leider nicht gelungen.« Blöhdorn kritisierte auch das Abstimmungsverhalten des Kooperationspartners SPD. »Wir haben Hintergrundgespräche ohne Ende geführt. Ich verstehe nicht, warum die SPD sich so verhält, wie sie sich verhält.« Und weiter: »Ich bin zu keinem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass eine rechtsradikale Fraktion für meinen Antrag stimmen würde«, so die Grüne. »Ich lasse mir nicht von der AfD vorschreiben, gegen meinen eigenen Antrag zu stimmen.«
Es war also durch ihre intensive Gespräche für Frau Blöhdorn absehbar wie das Stimmverhalten der CDU als auch des Koalitionspartners ist (die beide übrigens den Bauausschuss stellen und gegen den sich der Antrag richtet) und damit bestand eine reale Gefahr, dass bei 13 Sitzen und 6 Gegenstimmen eben die AFD eine Rolle spielen wird. Das war Frau Blöhdorn aber anscheinend egal und sie ist das Risiko bewusst eingegangen.
>Die Parteispitze der Kieler Grünen sprach am Freitag hingegen von einem Fehler. »Als Grüne Kiel haben wir uns seit jeher klar gegen jede Zusammenarbeit mit der AfD positioniert. Unser klarer Anspruch ist, die AfD nicht relevanter zu machen, als sie ist, und unbeabsichtigte Mehrheiten zu verhindern«, sagt der Kreisvorsitzende Finn Pridat. »Spätestens als deutlich wurde, dass unser Änderungsantrag nur durch die Stimme der AfD eine Mehrheit fand, hätten wir das Verfahren abbrechen müssen. Dafür tragen wir Verantwortung und ziehen daraus die notwendigen Lehren.«
Das klingt nicht nur nach Schadensbegrenzung sondern auch (zumindest für mich) als wäre das ganze eher eine Ego Sache von Frau Blöhdorn gewesen, quasi eine Mini-Variante von dem was Merz versucht hat, nämlich die anderen Parteien mit dem Buhmann der AFD zu erpressen um einen günstigen Wahlausgang zu bekommen. Damit meine ich ganz klar nur die Taktik, nicht im Ansatz das die beiden Anträge in irgendeinerweise vergleichbar sind. Aber ich denke gerade auf kommunaler Ebene wo solche kleinen Wahlen mit wenigen Personen passieren, wird diese Taktik häufiger eingesetzt und führt eben auch zu solchen Ergebnissen.
noch eine kurze Frage zum Antrag an sich: So wie ich es aus dem Kieler Blatt entnehme will CDU/SPD eine Straße zur Einbahnstraße machen und Parkplätze verringern. Dagegen hat sich (wie so häufig) eine Bürgerinitiative gegründet. Man ist mit denen in Dialog getreten und die Grünen wollten mit ihrem Antrag nun den Erhalt der Parkplätze und der Straßenführung erreichen, während CDU/SPD weiterhin am originalen Plan festhalten wollen? Kurios das ganze, vielleicht hat ja jemand mehr Wissen dazu.
Ich weiß noch wie hier das Geschrei groß war als die Union Stimmen der AfD für das Zustrombegrenzungsgesetz akzeptiert hat….
Jetzt sind hier alle ruhig und man liest Kommentare wie „das ist ja ganz normal“, „es ist doch nur kommunalebene“, etc
Schade das man nicht erwähnen konnte worum es in dem Antrag ging
Finde jeden albern, der damit ein Problem hat – egal aus welcher Richtung.
Auf Bundesebene zu sagen „wir koalieren nicht mit der AfD“ ist sinnvoll.
Aber bei Abstimmungen, bei denen es um etwas konkretes geht und nicht um allgemeine Zustimmung zu AfD-Programmpunkten, aus Prinzip zu sagen, dass Einvernehmen unerwünscht ist? Das ist kindisch, kontraproduktiv und zum Stillstand führend.
Wenn man sich darauf einigen kann, dass, jetzt mal aus dem Hut gezaubert, mehr Gelder für Kindergärten verwendet werden sollen, ist das doch schön.
Finde wir sollten als demokratischer Gesellschaftsteil mal eine ehrliche Debatte über die Brandmauer führen. Ich verstehe – und befürworte – ja komplett, dass man diese unbedingt aufrecht erhalten will, aber dann müssen einfach die selben Regeln und Ansprüche für alle gelten. Gerade in der Kommunalebene müssen wir dabei leider manchmal akzeptieren, dass es mitunter (wegen entsprechender Verhältnisse) unmöglich ist diese Aufrecht zu erhalten, bzw. der Preis dafür die vollständige Arbeitsverweigerung wäre – unter solchen Bedingungen kann das leider nicht funktionieren, weil es ganz sicher der AfD in die Karten spielen würde, wenn man bspw. auf die Sanierung einer Schule verzichtet nur weil man nicht mit der AfD abstimmen will es aber ggf. ohne eben nicht die notwendige Mehrheit gibt. Diese Ausnahme ist hier aber sicherlich nicht anwendbar, weil es offensichtlich Mehrheitsmöglichkeiten ohne AfD geben würde. Auch – so im Artikel – war bereits im Vorfeld klar kommuniziert, dass es die notwendige Mehrheit ohne die AfD nicht geben würde – u.a. weil die CDU klar gesagt hat, dass sie es ablehnen würden. Also haben die Grünen es hier wissentlich darauf angelegt; ein “konnten wir nicht kommen sehen/wissen” ist also auch ausgeschlossen.
So, dann darf man die CDU ja gerne dafür kritisieren, dass sie dagegen sind (wobei ich genauer keine Ahnung habe worum es im Detail geht). ABER es ist schon arg Doppelzüngig bei möglichen Mehrheitsverhältnissen unter Demokraten und unter Bewusstsein der Mehrheitsverhältnisse seine Anträge entsprechend zu stellen und durchzubekommen, WENN man selbst in der Vergangenheit ganz vorne mit dabei war diese harte Brandmauer zu fordern und vergleichbare Mehrheitsbeschaffungen auf das heftigste kritisiert hart und dort auch rhetorisch maximal ausgeholt hat. Sorry, aber da müssen sich die Grünen jetzt jeden harten Anwurf gefallen lassen, weil sie – OHNE JEDE NOT – genau das getan haben, was sie bei der Union in der Vergangenheit als Demokratiefeindlich und ähnliches kritisiert haben. Entweder wir halten uns allen nach diesem Anspruch nach, oder wir lassen es mit der Brandmauer (off. Ersteres). Aber es ist wirklich absurd, wenn man selbst diese Mehrheitsbeschaffung betreibt, dann müsste man es auch anderen zugestehen.
Und wenn die Grüne Blöhdorn das dann damit rechtfertigen will, dass die CDU bis zuletzt nicht eingeknickt ist, dann hat die den Schuss nicht gehört. Auch die CDU muss ja nicht irgendetwas zustimmen, nur weil sonst die AfD Mehrheitsbeschaffer wird. Den selben Vorwurf könnte – und hat die CDU ja auch – der SPD, Grünen und Linken machen, dass die dem Asylpapier damals auch einfach zustimmen hätten müssen, weil so ja die AfD Mehrheitsbeschaffer geworden ist. Also Glückwunsch Frau Blöhdorn, sie sind auf genau diesem Niveau angekommen. Immerhin, die Grünen Parteispitze übt Selbstkritik, aber wenn sie die wirklich ernst meinen, müsste man jetzt ehrlicherweise die Blöhdorn schassen, weil nur dann ist es glaubwürdig, dass es die Blöhdorn war, die die Brandmauer nicht ernst nimmt und damit die Demokratie gefährdet (so ja auch immer die Argumentation der Grünen) – macht man das nicht, ist es schlicht nicht glaubwürdig und man scheint es selbst mit der Brandmauer nicht so ernst zu nehmen, sondern nur die CDU an diese binden zu wollen. Also bisschen mehr Ehrlichkeit können wir da alle mal vertragen.
Hä?
Die Grünen sollen also gegen ihren eigenen Antrag stimmen, wenn die Gefahr besteht, dass der erfolgreich ist, wenn die AfD-Nazis dafür stimmen?
Dann zerreißen die Nazis den Antrag beim nächsten Mal halt im Vorfeld öffentlich in der Luft und kündigen an, entschieden dagegen zu sein, und wenn es dann zur Abstimmung kommt, stimmen sie doch dafür, und dann haben wir genau den gleichen Salat.
Vielleicht sollte man die Nazis bei der Mehrheitsfindung halt einfach mal konsequent ignorieren anstatt sich von ihnen vorführen zu lassen, auf welche Art auch immer Und wenn dann die Opposition einen Antrag aus Versehen wegen ihnen durchbekommt, hat die Regierung halt verkackt. Und wenn die Regierung ihren Antrag nur wegen den Nazis durchbekommt, hat sie auch verkackt.
Viel wichtiger ist doch, dass ein Antrag den die Nazis eingebracht haben niemals Zustimmung bei den anderen Parteien finden darf und eine aktive Zusammenarbeit mit den Nazis ausgeschlossen ist.
Sollte man mit der AFD gemeibsam Anträge ausformulieren und ihnen ebtgegenkommen? Auf gar keinen Fall.
Verhindern, dass die AFD für etwas stimmt wird mab sowieso nicht immer können. Solange die Inhalte des Antrags in ordnung gehen, sollte das kein Faktor sein.
Das muss man nutzen und die Narrative drehen. Wo sind die Spin Doktoren wenn man sie braucht…..die AFD unrerstützt jetzt die Grüüüünen !!!11!!.
Nichts triggered deren wähler mehr
Wie schwer kann es sein, sich erst eine Mehrheit bei den demokratischen Parteien zu organisieren und dann den Antrag zu stellen? Sollte man dabei keine Mehrheit bekommen, lässt man es eben.
Genau solche Headlines sind Teil des Problems. Nur weil die AFD atmet ist die Luft noch nicht giftig. Das ist ein so krankes Gruppendenken was alles nur noch schlimmer macht. Schreibt doch mal über Inhalte und Hintergründe statt nur immer wir-gegen-die.
Bisschen weniger die AFD mietfrei im eigenen Kopf wohnen lassen und jede Nacht unter dem Bett nachschauen ob Alice Weidel dort lauert würde vielen Politikern und Journalisten gut tun, dann wäre das hier auch keine Meldung wert.
Ahja jetzt isses auf einmal kein großes Ding? Wär das die CDU gewesen (die ich hier nicht in Schutz nehmen will, geht ums Prinzip) dann hätten wir hier wieder nen Meltdown.
Die Realität ist halt dass du ne harte Brandmauer auf Lokalebene halt unmöglich aufrechterhalten kannst, du könntest keinen Spielplatz mehr bauen, keine Straße reparieren, keinen Weihnachtsmarkt organisieren. Wenn die Blaunbrauen erstmal mit im Rathaus hocken, wirds halt kompliziert.
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>»Wenn man keine gemeinsamen Beschlüsse mit der AfD fassen will, muss man das im Vorfeld organisieren, damit das nicht passiert«, sagte CDU-Politiker Jan Wohlfarth.
Wer im Glashaus sitzt und vermutlich hat der Abgeordnete der SSW recht
>Er warf der CDU vor, einen Eklat provozieren zu wollen.
Was für ein Kindergarten
bin absolut für Brandmauer auf jeglicher legislativen Ebene, aber in den Kommunen, die nur umsetzen, ist doch eine Arbeit aller Beteiligten und Abstimmungen oft unabhängig von der Partei Zugehörigkeit üblich und das schon immer. Sehe jetzt hier kein Problem, dass einem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zugestimmt wurde auf kommunaler Ebene.
Bei der Schlagzeile *AFD unterstützt die Grünen* Werden einige auf Facebook, Telegramm, Welt und co. einen Herzinfakt bekommen.
Solche Meldungen gibt es doch ständig, um Clicks zu erzeugen, aber es wird nie auf die Andersartigkeit der Kommunalebene eingegangen. Die Politiker:innen können die ständig gleiche Erklärung und den Unterschied zu Brandmauern o.Ä. bestimmt schon vom Band abspielen.
Die ganze Situation und viele Aussagen der Beteiligten sind sehr wirr und teilweise kurios
>Auch Niclas Köser (Die Linke/Die Partei) sieht die Schuld nicht bei den Personen, die für den Antrag gestimmt haben. CDU und SPD »hätten die Möglichkeit gehabt, diese Situation zu verhindern.«
Die Situation zu verhindern bedeutet in diesem Zusammenhang “entweder Ihr stimmt für uns oder wir schauen halt mal was passiert”, das gleiche Spektakel hat Merz abgezogen und wurde dafür Zurecht von allen möglichen Seiten (inklusive der PDL) kritisiert.
>»Ich hatte bis zuletzt versucht, die Bauausschussmitglieder der CDU von einer Zustimmung zu überzeugen. Dies ist mir leider nicht gelungen.« Blöhdorn kritisierte auch das Abstimmungsverhalten des Kooperationspartners SPD. »Wir haben Hintergrundgespräche ohne Ende geführt. Ich verstehe nicht, warum die SPD sich so verhält, wie sie sich verhält.« Und weiter: »Ich bin zu keinem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass eine rechtsradikale Fraktion für meinen Antrag stimmen würde«, so die Grüne. »Ich lasse mir nicht von der AfD vorschreiben, gegen meinen eigenen Antrag zu stimmen.«
Es war also durch ihre intensive Gespräche für Frau Blöhdorn absehbar wie das Stimmverhalten der CDU als auch des Koalitionspartners ist (die beide übrigens den Bauausschuss stellen und gegen den sich der Antrag richtet) und damit bestand eine reale Gefahr, dass bei 13 Sitzen und 6 Gegenstimmen eben die AFD eine Rolle spielen wird. Das war Frau Blöhdorn aber anscheinend egal und sie ist das Risiko bewusst eingegangen.
>Die Parteispitze der Kieler Grünen sprach am Freitag hingegen von einem Fehler. »Als Grüne Kiel haben wir uns seit jeher klar gegen jede Zusammenarbeit mit der AfD positioniert. Unser klarer Anspruch ist, die AfD nicht relevanter zu machen, als sie ist, und unbeabsichtigte Mehrheiten zu verhindern«, sagt der Kreisvorsitzende Finn Pridat. »Spätestens als deutlich wurde, dass unser Änderungsantrag nur durch die Stimme der AfD eine Mehrheit fand, hätten wir das Verfahren abbrechen müssen. Dafür tragen wir Verantwortung und ziehen daraus die notwendigen Lehren.«
Das klingt nicht nur nach Schadensbegrenzung sondern auch (zumindest für mich) als wäre das ganze eher eine Ego Sache von Frau Blöhdorn gewesen, quasi eine Mini-Variante von dem was Merz versucht hat, nämlich die anderen Parteien mit dem Buhmann der AFD zu erpressen um einen günstigen Wahlausgang zu bekommen. Damit meine ich ganz klar nur die Taktik, nicht im Ansatz das die beiden Anträge in irgendeinerweise vergleichbar sind. Aber ich denke gerade auf kommunaler Ebene wo solche kleinen Wahlen mit wenigen Personen passieren, wird diese Taktik häufiger eingesetzt und führt eben auch zu solchen Ergebnissen.
noch eine kurze Frage zum Antrag an sich: So wie ich es aus dem Kieler Blatt entnehme will CDU/SPD eine Straße zur Einbahnstraße machen und Parkplätze verringern. Dagegen hat sich (wie so häufig) eine Bürgerinitiative gegründet. Man ist mit denen in Dialog getreten und die Grünen wollten mit ihrem Antrag nun den Erhalt der Parkplätze und der Straßenführung erreichen, während CDU/SPD weiterhin am originalen Plan festhalten wollen? Kurios das ganze, vielleicht hat ja jemand mehr Wissen dazu.
Ich weiß noch wie hier das Geschrei groß war als die Union Stimmen der AfD für das Zustrombegrenzungsgesetz akzeptiert hat….
Jetzt sind hier alle ruhig und man liest Kommentare wie „das ist ja ganz normal“, „es ist doch nur kommunalebene“, etc
Schade das man nicht erwähnen konnte worum es in dem Antrag ging
Finde jeden albern, der damit ein Problem hat – egal aus welcher Richtung.
Auf Bundesebene zu sagen „wir koalieren nicht mit der AfD“ ist sinnvoll.
Aber bei Abstimmungen, bei denen es um etwas konkretes geht und nicht um allgemeine Zustimmung zu AfD-Programmpunkten, aus Prinzip zu sagen, dass Einvernehmen unerwünscht ist? Das ist kindisch, kontraproduktiv und zum Stillstand führend.
Wenn man sich darauf einigen kann, dass, jetzt mal aus dem Hut gezaubert, mehr Gelder für Kindergärten verwendet werden sollen, ist das doch schön.
Finde wir sollten als demokratischer Gesellschaftsteil mal eine ehrliche Debatte über die Brandmauer führen. Ich verstehe – und befürworte – ja komplett, dass man diese unbedingt aufrecht erhalten will, aber dann müssen einfach die selben Regeln und Ansprüche für alle gelten. Gerade in der Kommunalebene müssen wir dabei leider manchmal akzeptieren, dass es mitunter (wegen entsprechender Verhältnisse) unmöglich ist diese Aufrecht zu erhalten, bzw. der Preis dafür die vollständige Arbeitsverweigerung wäre – unter solchen Bedingungen kann das leider nicht funktionieren, weil es ganz sicher der AfD in die Karten spielen würde, wenn man bspw. auf die Sanierung einer Schule verzichtet nur weil man nicht mit der AfD abstimmen will es aber ggf. ohne eben nicht die notwendige Mehrheit gibt. Diese Ausnahme ist hier aber sicherlich nicht anwendbar, weil es offensichtlich Mehrheitsmöglichkeiten ohne AfD geben würde. Auch – so im Artikel – war bereits im Vorfeld klar kommuniziert, dass es die notwendige Mehrheit ohne die AfD nicht geben würde – u.a. weil die CDU klar gesagt hat, dass sie es ablehnen würden. Also haben die Grünen es hier wissentlich darauf angelegt; ein “konnten wir nicht kommen sehen/wissen” ist also auch ausgeschlossen.
So, dann darf man die CDU ja gerne dafür kritisieren, dass sie dagegen sind (wobei ich genauer keine Ahnung habe worum es im Detail geht). ABER es ist schon arg Doppelzüngig bei möglichen Mehrheitsverhältnissen unter Demokraten und unter Bewusstsein der Mehrheitsverhältnisse seine Anträge entsprechend zu stellen und durchzubekommen, WENN man selbst in der Vergangenheit ganz vorne mit dabei war diese harte Brandmauer zu fordern und vergleichbare Mehrheitsbeschaffungen auf das heftigste kritisiert hart und dort auch rhetorisch maximal ausgeholt hat. Sorry, aber da müssen sich die Grünen jetzt jeden harten Anwurf gefallen lassen, weil sie – OHNE JEDE NOT – genau das getan haben, was sie bei der Union in der Vergangenheit als Demokratiefeindlich und ähnliches kritisiert haben. Entweder wir halten uns allen nach diesem Anspruch nach, oder wir lassen es mit der Brandmauer (off. Ersteres). Aber es ist wirklich absurd, wenn man selbst diese Mehrheitsbeschaffung betreibt, dann müsste man es auch anderen zugestehen.
Und wenn die Grüne Blöhdorn das dann damit rechtfertigen will, dass die CDU bis zuletzt nicht eingeknickt ist, dann hat die den Schuss nicht gehört. Auch die CDU muss ja nicht irgendetwas zustimmen, nur weil sonst die AfD Mehrheitsbeschaffer wird. Den selben Vorwurf könnte – und hat die CDU ja auch – der SPD, Grünen und Linken machen, dass die dem Asylpapier damals auch einfach zustimmen hätten müssen, weil so ja die AfD Mehrheitsbeschaffer geworden ist. Also Glückwunsch Frau Blöhdorn, sie sind auf genau diesem Niveau angekommen. Immerhin, die Grünen Parteispitze übt Selbstkritik, aber wenn sie die wirklich ernst meinen, müsste man jetzt ehrlicherweise die Blöhdorn schassen, weil nur dann ist es glaubwürdig, dass es die Blöhdorn war, die die Brandmauer nicht ernst nimmt und damit die Demokratie gefährdet (so ja auch immer die Argumentation der Grünen) – macht man das nicht, ist es schlicht nicht glaubwürdig und man scheint es selbst mit der Brandmauer nicht so ernst zu nehmen, sondern nur die CDU an diese binden zu wollen. Also bisschen mehr Ehrlichkeit können wir da alle mal vertragen.
Hä?
Die Grünen sollen also gegen ihren eigenen Antrag stimmen, wenn die Gefahr besteht, dass der erfolgreich ist, wenn die AfD-Nazis dafür stimmen?
Dann zerreißen die Nazis den Antrag beim nächsten Mal halt im Vorfeld öffentlich in der Luft und kündigen an, entschieden dagegen zu sein, und wenn es dann zur Abstimmung kommt, stimmen sie doch dafür, und dann haben wir genau den gleichen Salat.
Vielleicht sollte man die Nazis bei der Mehrheitsfindung halt einfach mal konsequent ignorieren anstatt sich von ihnen vorführen zu lassen, auf welche Art auch immer Und wenn dann die Opposition einen Antrag aus Versehen wegen ihnen durchbekommt, hat die Regierung halt verkackt. Und wenn die Regierung ihren Antrag nur wegen den Nazis durchbekommt, hat sie auch verkackt.
Viel wichtiger ist doch, dass ein Antrag den die Nazis eingebracht haben niemals Zustimmung bei den anderen Parteien finden darf und eine aktive Zusammenarbeit mit den Nazis ausgeschlossen ist.
Sollte man mit der AFD gemeibsam Anträge ausformulieren und ihnen ebtgegenkommen? Auf gar keinen Fall.
Verhindern, dass die AFD für etwas stimmt wird mab sowieso nicht immer können. Solange die Inhalte des Antrags in ordnung gehen, sollte das kein Faktor sein.
Das muss man nutzen und die Narrative drehen. Wo sind die Spin Doktoren wenn man sie braucht…..die AFD unrerstützt jetzt die Grüüüünen !!!11!!.
Nichts triggered deren wähler mehr
Wie schwer kann es sein, sich erst eine Mehrheit bei den demokratischen Parteien zu organisieren und dann den Antrag zu stellen? Sollte man dabei keine Mehrheit bekommen, lässt man es eben.
Genau solche Headlines sind Teil des Problems. Nur weil die AFD atmet ist die Luft noch nicht giftig. Das ist ein so krankes Gruppendenken was alles nur noch schlimmer macht. Schreibt doch mal über Inhalte und Hintergründe statt nur immer wir-gegen-die.
Bisschen weniger die AFD mietfrei im eigenen Kopf wohnen lassen und jede Nacht unter dem Bett nachschauen ob Alice Weidel dort lauert würde vielen Politikern und Journalisten gut tun, dann wäre das hier auch keine Meldung wert.
Ahja jetzt isses auf einmal kein großes Ding? Wär das die CDU gewesen (die ich hier nicht in Schutz nehmen will, geht ums Prinzip) dann hätten wir hier wieder nen Meltdown.
Die Realität ist halt dass du ne harte Brandmauer auf Lokalebene halt unmöglich aufrechterhalten kannst, du könntest keinen Spielplatz mehr bauen, keine Straße reparieren, keinen Weihnachtsmarkt organisieren. Wenn die Blaunbrauen erstmal mit im Rathaus hocken, wirds halt kompliziert.
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