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Starker Auftritt von Leroy Sané beim vorletzten WM-Quali-Spiel in Luxemburg – der DFB-Star äußert sich zu den Debatten um seine Person.

Luxemburg – Es sollte kein Festspiel für Fußballästheten am Freitagabend im Stade de Luxembourg werden: Im Nachbarland gewann die deutsche Nationalmannschaft zwar mit 2:0, gegen den in der WM-Qualifikation bis dato punktlosen Fußballzwerg bot die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann – insbesondere in Hälfte eins – einen Auftritt zum Abgewöhnen dar. Inspirationslos und mutlos nach vorne, hinten alles andere als sattelfest.

Leroy Sané überzeugte in Luxemburg.

Leroy Sané überzeugte in Luxemburg. © Harry Langer/DeFodi Images/IMAGO

Dank einer Leistungssteigerung nach der Halbzeit und der eigenen Effizienz sollte letztendlich ein Arbeitssieg zu Buche stehen. Mit Blick auf das entscheidende Aufeinandertreffen gegen die Slowakei am Montag (20.45 Uhr) in Leipzig um die direkte Qualifikation zur WM 2026 musste der Auftritt dennoch als deutlicher Warnschuss verstanden werden.

Leroy Sané sticht neben Nick Woltemade beim DFB-Sieg in Luxemburg heraus

Bereits zum Auftakt der Qualifikation (0:2 in der Slowakei) veranschaulichte der kommende Gegner, dass er die deutschen Unzulänglichkeiten besser zu bestrafen weiß, als die am Freitagabend mit unter kläglich wirkenden Luxemburger. Dennoch sollte das Gastspiel im Großherzogtum auch einen Gewinner hervorbringen: Leroy Sané. Zuletzt noch vom Bundestrainer kritisiert, gehörte der 29-Jährige neben Doppelpacker Nick Woltemade zu den Auffälligsten im Stade de Luxembourg.

„Das ist normal. Das ist Fußball. Das gehört mit dazu, da kann ich mich nicht beschweren. Ich muss einfach mein Ding machen, mich auf mich konzentrieren und versuchen, die Leistung umzusetzen“, gab sich der Vorbereiter des 1:0 und Initiator des zweiten Treffers nach dem Spiel am Mikrofon von RTL bescheiden. Seine Chance hatte er zu diesem Zeitpunkt schließlich genutzt. Noch in der September-Länderspielpause war der Flügelspieler außen vor gewesen.

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Er müsse mehr herausstechen, nachdem er mit seinem Wechsel im Sommer vom FC Bayern zu Galatasaray Istanbul in eine schwächere Liga gewechselt war, hatte damals der Bundestrainer gefordert. Ob einem Spieler seiner Qualität dies mit drei Toren und drei Vorlagen in 15 Pflichtspielen im Dress von Cimbom gelungen ist, darf zumindest angezweifelt werden. Mangels Alternativen in der deutschen Offensive berief Nagelsmann ihn dennoch – zu Recht, wie sich herausstellen sollte.

„Wenn wir auf der Position sechs, sieben Spieler zur Auswahl hätten, hätte er es deutlich schwerer“, begründete der 38-Jährige die Nominierung, stellte aber auch eine klare Forderung: „Er weiß, dass es nicht mehr unzählige Chancen gibt, sich auf Nationalmannschaftsebene zu beweisen, zumindest unter meiner Führung.“ Diese Ansage schien bei Sané anzukommen. Die Latte verhinderte in der 78. Minute, dass der mitunter zwischen Genie und Wahnsinn wandelnde Künstler seinen Auftritt krönen konnte.

Mit der Vorbereitung des Führungstreffers und dem vorletzten Pass vor dem 2:0-Endstand hatte er auch ohne eigenen Treffer dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt. „Klar, bin ich froh darüber, dass ich einen Assist geben konnte, ein Stück weit das Vertrauen auch an Julian wieder zurückzahlen konnte“, freute sich der Sané nach dem Spiel. Auch nach 71 Einsätzen im Trikot des DFB ist es weiterhin „eine Ehre, das Land zu vertreten“.

DFB-Teamkollegen loben Sané über den grünen Klee

Mit dem DFB hat er schließlich „große Ziele“: „Es ist die Nationalmannschaft. Es steht eine WM vor der Tür. Wie ich schon gesagt habe, das ist mein großes Ziel und am Ende werden wir schauen, was passiert.“ Bevor von der WM geträumt werden kann, wartet jedoch erstmal das Entscheidungsspiel am Montag auf die deutsche Elf. In Leipzig wird der Bundestrainer dann wahrscheinlich abermals auch Sané zurückgreifen.

„Ich kenne Julian sehr gut, wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Jetzt auch über die ganze Zeit hatten wir sehr gute Gespräche“, stellte der Flügelspieler klar. Bereits beim FC Bayern trainierte Nagelsmann den 29-Jährigen: „Der Julian weiß ganz genau, wie ich ticke. Der weiß, wie er mit mir umgehen muss. Er gibt mir auch sehr viel Lebe, hat auch sehr viel Härte dazwischen. Deswegen passt das schon sehr gut so.“

Verwundern sollte die Leistung Sanés jedoch keinen: „Es ist Leroy Sané, da brauchen wir uns nicht zu wundern. Der Typ hat eine Wahnsinnsqualität. Individuell einer der besten technischen Spieler, die wir haben“, lobte David Raum nach dem Spiel seinen Mannschaftskollegen und auch Jonathan Tah schlug in dieselbe Kerbe. „Er arbeitet sehr hart, auch im Training – auch das, was ihr (die Außenstehenden, Anm. d. Red) jetzt nicht sehen könnt. Das ist der Leroy, den wir brauchen“, so der Ersatzkapitän. (mw)