Als Verursacher der Sabotagen an Eisenbahngleisen in Polen wird von der Regierung der russische Geheimdienst vermutet. Die USA bewilligen eine Waffenlieferung an die Ukraine im Wert von 105 Millionen Dollar. Alle Entwicklungen im Liveticker.

Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu einer Europareise aufgebrochen. In Paris schließt er eine Vereinbarung mit dem französischen Präsidenten.

Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:

01:10 Uhr – 105 Millionen Dollar für neue Waffen

Die USA haben eine Waffenlieferung an die Ukraine im Wert von insgesamt 105 Millionen Dollar (rund 91 Mio. Euro) gebilligt. Das Paket umfasse Ausrüstung zur Modernisierung und Wartung der Patriot-Raketenabwehrsysteme von M901- auf M903-Abschussvorrichtungen, erklärte das US-Außenministerium. Der Kongress sei informiert worden. Die Ukraine wird demnach für die Aufrüstung der Patriot-Raketensysteme zahlen.

US-Präsident Donald Trump steht Militärhilfen für die Ukraine skeptisch gegenüber. Die US-Unterstützung für die Ukraine beläuft sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 auf insgesamt rund 67 Milliarden Dollar.

Dienstag, 18. November:22:31 Uhr – Regionaler Notstand nach ukrainischem Drohnenangriff erklärt

Nach Strom- und Fernwärmeausfällen infolge ukrainischer Drohnenangriffe auf zwei Wärmekraftwerke ist im russisch besetzten Teil des Gebietes Donezk der regionale Notstand erklärt worden. Ein entsprechendes Dekret veröffentlichte der von Moskau eingesetzte Chef der Donezker Besatzungsverwaltung, Denis Puschilin. Mit der Maßnahme sollen die erforderlichen Reparaturen erleichtert werden.

In der Nacht zum Dienstag waren die Wärmekraftwerke bei Starobeschewe und Suhres von ukrainischen Drohnen attackiert worden. Gut 65 Prozent der Verbraucher im russisch besetzten Teil der Region Donezk sollen ohne Strom sein. Schulen und Kindergärten sind den Anordnungen der Behörden zufolge nur bei funktionierender Fernwärmeversorgung geöffnet. In der Ostukraine sinken die Temperaturen in der Nacht in den einstelligen Bereich.

19:01 Uhr – Ukraine will 43 Milliarden von Russland für Klimaschäden

Die Ukraine fordert von Russland 43 Milliarden US-Dollar Schadenersatz für während des Angriffskriegs erlittene Klimaschäden. Damit soll ein umweltfreundlicher Wiederaufbau nach dem Krieg finanziert werden, sagte der stellvertretende Wirtschafts- und Umweltminister Pawlo Kartaschow auf der UN-Klimakonferenz in Brasilien. Als Beispiele nannte er die enormen Mengen an Kerosin, Öl und Diesel, die Jets, Schiffe und Panzer verbrennen, sowie abgebrannte Wälder und zerstörte Gebäude. „In vielerlei Hinsicht führt Russland einen schmutzigen Krieg – und unser Klima ist ebenfalls ein Opfer.“

17:35 Uhr – Selenskyj zu Besuch in Ankara – Gespräche mit Erdogan und Witkoff geplant

Bei einem Besuch in Ankara will der ukrainische Präsident Selenskyj am Mittwoch die diplomatischen Bemühungen um eine Ende des Ukraine-Kriegs wiederbeleben. Die Ukraine will nach Angaben aus Kiew vor allem erreichen, die USA wieder in die Suche nach einer Friedenslösung einzubinden. Selenskyj wird demnach in Ankara den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und den US-Sondergesandten Steve Witkoff treffen. Russische Vertreter nehmen nicht an den Gesprächen teil.

14:26 Uhr – Tusk: Alarmstufe für bestimmte Bahnstrecken erhöht

Polen wird für bestimmte Bahnstrecken die Alarmstufe erhöhen. Zum Schutz wichtiger Infrastruktur werde das Militär eingesetzt, kündigt Ministerpräsident Donald Tusk an. „Der Chef des Inlandsgeheimdienstes und der Innenminister haben mich aufgrund terroristischer Bedrohungen gebeten, die dritte Terrorwarnstufe ‘Charlie’ einzuführen“, sagt Tusk. „Diese Stufe gilt für bestimmte Bahnstrecken, während im Rest des Landes die zweite Warnstufe verbleibt.“

13:31 Uhr – Chef der ukrainischen Nationalgarde: Brauchen mehr Innovationen

Die ukrainischen Truppen benötigen nach den Worten eines ranghohen Kommandeurs angesichts des bevorstehenden Winters mehr Drohnen und technologische Innovationen. Damit sollen die territorialen Gewinne Moskaus gestoppt werden, sagt der Chef der Nationalgarde, Olexandr Piwnenko, der Nachrichtenagentur Reuters. Russland habe weiterhin einen personellen Vorteil. In wichtigen Kampfgebieten herrsche bei Drohnen jedoch ein Gleichstand zwischen Kiew und Moskau.

12:41 Uhr – Polen vermutete russischen Geheimdienst hinter Sabotage von Eisenbahnstrecke

Polen vermutet, dass der russische Geheimdienst hinter Sabotageakten an polnischen Eisenbahnstrecken steckt. Die Behörden seien derzeit dabei, Beweise zu sichern, Informationen zu sammeln und bislang vorliegende Informationen zu überprüfen, sagt ein Sprecher des polnischen Ministers für Sonderdienste vor der Presse. „Sie wissen, dass diejenigen, die (die Sabotage) in Auftrag gegeben haben – und alles deutet darauf hin, dass es sich um russische Geheimdienste handelt – sehr gerne wissen würden, in welche Richtung die von der Polizei und den inneren Sicherheitsbehörden durchgeführten Ermittlungen gehen“, sagt er.

11:42 Uhr – Klingbeil: Haben mit China keinen Konsens zum Ukraine-Kriege

Deutschland und China ziehen in der Russland-Politik nicht an einem Strang. Vize-Kanzler Lars Klingbeil sagt in Peking, er habe sich mit der chinesischen Regierung über den russischen Angriff auf die Ukraine ausgetauscht. „Man kommt dort nicht zwingend zu einer gemeinsamen Position.“ Er habe die Erwartung deutlich gemacht, dass China seinen Einfluss auf Russland geltend machen müsse, um den Krieg zu stoppen.

10:40 Uhr – Kreml: Russland nimmt nicht an Gesprächen in Istanbul teil

Russland wird nicht an den für Mittwoch geplanten Ukraine-Gesprächen in Istanbul teilnehmen. Dies teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Wladimir Putin sei allerdings offen für Gespräche mit den USA und der Türkei über die Ergebnisse der Beratungen, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow.

10:05 Uhr – Insider: Auch US-Gesandter Witkoff nimmt an Gesprächen in Istanbul teil

An den geplanten Gesprächen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj am Mittwoch in der Türkei soll auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff teilnehmen. Dies verlautete aus türkischen Regierungskreisen. Selenskyj hatte zuvor angekündigt, nach seinem Besuch in Spanien am Dienstag in die Türkei zu reisen. Die Ukraine bereite sich darauf vor, die Verhandlungen für eine Beendigung des Krieges neu zu beleben, sagte Selenskyj. Dazu habe man Lösungen entwickelt, die das Land seinen Partnern vorschlagen wolle. Auch arbeite man daran, den Austausch von Kriegsgefangenen wieder aufzunehmen. Die Türkei war wiederholt Gastgeber von Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland.

08:30 Uhr – Selenskyj reist am Mittwoch in die Türkei

Wolodymyr Selenskyj will am Mittwoch in die Türkei reisen. „Wir bereiten die Wiederaufnahme der Verhandlungen vor und haben Lösungen erarbeitet, die wir unseren Partnern vorschlagen werden“, sagt Selenskyj. Höchste Priorität habe es für die Ukraine, alles zu tun, um ein Ende des Kriegs herbeizuführen.

07:03 Uhr – USA lassen B-52-Bomber über Deutschland fliegen

Die USA haben erstmals wieder Langstreckenbomber zu Manövern über der Ostsee entsandt. Seit Mittwoch fliegt die US-Luftwaffe einem Bericht der „Kieler Nachrichten“ zufolge mit B-52-Langstreckenbombern über Norddeutschland. Die Einsätze sind Teil einer laufenden Nato-Operation und sollen vor allem der Abschreckung dienen.

Wie die Nato mitteilte, waren mehrere Maschinen bereits am 8. November auf dem Luftwaffenstützpunkt Morón in Spanien eingetroffen, um an gemeinsamen Trainingsmissionen teilzunehmen. „Von Morón aus werden die Flugzeuge Trainingsflüge in ganz Europa durchführen und so Abschreckungs- und Verteidigungsoperationen entlang der Nato-Ostflanke und im hohen Norden unterstützen“, erklärte die Nato.

05:26 Uhr – Kallas geht von 28.000 gefallenen russischen Soldaten allein im November 2025

Die EU-Außenbeauftrage Kaja Kallas ist zuversichtlich, dass Putin den Ukrainekrieg in absehbarer Zeit aufgeben muss, weil Russland den Kampf, wer länger durchhält, verliert. Der Krieg „wird enden, wenn einer Seite die Mittel ausgehen. Wir müssen sicherstellen, dass das Russland ist“, sagte Kallas dem „Tagesspiegel“.

Kallas geht von hohen russischen Verlusten im Ukrainekrieg aus. „Im September sind 15.000 gefallen, im Oktober 25.000, im November 28.000“, sagte sie dem Tagesspiegel. „Putin sind die menschlichen Opfer egal, das ist schockierend. Aber die Kosten für Russland steigen gewaltig.“ Russland veröffentlicht keine offiziellen Zahlen zu Verlusten und Toten im Ukrainekrieg.

Montag, 17. November19:00 Uhr – Russischer Angriff auf Ukraine trifft türkischen LNG-Tanker

Durch einen russischen Luftangriff auf den ukrainischen Donauhafen Ismajil ist ein Brand auf einem türkischen Tankschiff für Flüssigerdgas (LNG) ausgebrochen. Das ukrainische Ministerium für regionale Entwicklung in Kiew teilte mit, die Pumpvorrichtung auf dem Tanker sei getroffen worden. Die 16 Mann starke Besatzung der „Orinda“ wurde nach türkischen Medienberichten von Bord gebracht.

15:14 Uhr – Moskau wirft Pistorius „kriegsbefürwortende Rhetorik“ vor

Der Kreml kritisiert erneut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) für Äußerungen über einen möglichen russischen Angriff auf ein Nato-Mitglied. „In Russland gibt es keine Anhänger jedweder Konfrontation mit der Nato“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Er reagierte damit auf ein Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit Pistorius, in dem dieser sagte, ein Angriff Russlands auf ein Nato-Land im Osten sei 2029 denkbar. „Eine solche militaristische und kriegsbefürwortende Rhetorik ist immer häufiger aus den europäischen Hauptstädten zu hören“, sagte Peskow. Er betonte auch, dass Russland Schritte ergreife, um seine eigenen Interessen zu schützen.

Pistorius hatte in dem am Samstag veröffentlichten Interview gesagt, dass Russland nach Wiederherstellung seiner Streitkräfte „in der Lage wäre, einen Angriff auf ein Nato-Mitgliedsland im Osten zu führen. Wir haben immer gesagt, das könnte ab 2029 der Fall sein. Jetzt gibt es allerdings andere, die sagen, dies sei schon ab 2028 denkbar, und manche Militärhistoriker meinen sogar, wir hätten schon den letzten Sommer im Frieden gehabt.“ Russland weist solche Warnungen immer wieder zurück. Pistorius sagte auch, dass die Nato sich wehren könne. „Sie hat ein beachtliches Abschreckungspotential. Konventionell, aber natürlich auch nuklear.“

13:40 Uhr – Russland setzt ehemaligen Ministerpräsidenten auf Terror-Liste

Die russische Finanzaufsicht setzt den ehemaligen Regierungschef Michael Kasynow sowie den führenden Ökonomen Sergej Guriew auf die Terror-Liste. Kasynow war unter Präsident Wladimir Putin Ministerpräsident und wurde im Februar 2004 entlassen. 2022 kritisierte er die Invasion der Ukraine. Ein Jahr später wurde der zum Oppositionellen gewandelte Kasynow von Behörden als ausländischer Agent eingestuft. Mittlerweile lebt ril. Auch Guriew lebt im Ausland, er ist Dekan der London Business School.

13:00 Uhr – Interfax: Betrieb an russischem Ölhafen läuft nach Angriff wieder

Der russische Schwarzmeerhafen Noworossijsk hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax den Öl-Umschlag wieder aufgenommen. Alle Vorgänge zur Annahme und zum Weitertransport von kasachischem Öl laufen demnach wieder. Der Betrieb war nach einem ukrainischen Angriff für zwei Tage ausgesetzt worden.

11:45 Uhr – Ukraine will 100 französische Rafale-Kampfjets kaufen

Die Ukraine will bei dem französischen Hersteller Dassault 100 Kampfjets vom Typ Rafale ordern. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron unterzeichneten in Paris eine Absichtserklärung. Sie umfasst zudem den geplanten Kauf moderner Flugabwehrsysteme vom Typ SAMP-T sowie von Radarsystemen und Drohnen. Das Rüstungsgeschäft soll sich demnach über rund zehn Jahre erstrecken.

11:30 Uhr – Polen: Anschlag auf Bahngleis sollte vermutlich Zug sprengen

Der Sprengstoffanschlag auf eine Bahnstrecke in Polen könnte nach Regierungsangaben einem Zug gegolten haben. „Die Explosion unweit der Ortschaft Mika hatte höchstwahrscheinlich zum Ziel, einen Zug von Warschau nach Deblin in die Luft zu sprengen“, sagte Polens Regierungschef Donald Tusk bei einem Besuch vor Ort. „Glücklicherweise ist es nicht zu einer Tragödie gekommen, aber die Sache ist sehr ernst.“

08:49 Uhr – Tote und Verletzte nach russischem Raketenangriff

Mindestens drei Menschen sind bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Balaklija in der ostukrainischen Region Charkiw getötet worden. Außerdem seien mindestens zehn Personen verletzt worden, teilte der Militärverwalter Witalij Karabanow bei Telegram mit. Das russische Militär habe die Stadt in der Nacht mit zwei Raketen attackiert.

In der gleichen Region wurde nach Angaben des Zivilschutzes zudem eine Person in der Siedlung Welykyj Burluk bei einem Drohnenangriff getötet. Ein weiterer sei verletzt worden.

dpa/AP/AFP/Reuters/saha/rct/cvb/coh/ll/fro