Nachdem am Donnerstag ein Brand das Kongresszentrum im brasilianischen Belém heimgesucht hatte, in dem aktuell die Weltklimakonferenz COP30 stattfindet, sorgte am Freitag Kolumbien für Zunder. So stellt es zumindest eine Pressemitteilung des Umweltministeriums dar, die von einem „überfüllten Saal mit aufgeheizter Stimmung“ berichtet. In diesem habe die kolumbianische Delegation bekannt gegeben, dass sie mehr als 80 Länder für ihre Initiative gewinnen konnte, fossile Brennstoffe hinter sich zu lassen.

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Unter anderem haben sich demnach Luxemburg und die beiden Benelux-Partner Belgien und die Niederlande offiziell zu dem kolumbianischen Vorstoß bekannt. Dieser sei zu Beginn der Konferenz ins Leben gerufen worden und ziele darauf ab, in einem „konkreten multilateralen Rahmen einen schrittweisen, unumkehrbaren und gerechten“ Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu verankern.

Die Kernpunkte des Plans umreißt das Umwelministerium folgendermaßen:

Ein koordinierter Zeitplan für die Reduzierung der Produktion und des Verbrauchs von Kohle, Öl und Gas.

Investitionsmechanismen für erneuerbare Energien, Energieeffizienz und den Übergang der Industriezweige.

Eine transparente jährliche Überwachung im Rahmen der COP.

Umweltministerium: Benelux-Staaten politisches Labor Europas

Weitere namhafte Unterstützer des Pakts, den das Umweltministerium als „historische Erklärung“ bezeichnet, seien Mexiko, Kanada, Spanien, Deutschland, Kenia, Japan, Südkorea sowie die meisten Mitglieder der Europäischen Union.

Die Benelux-Staaten hätten sich schnell dem Abkommen „schnell“ angeschlossen und seien damit ihrer „historischen Rolle als politisches Labor Europas“ treu geblieben, formuliert es das Umweltministerium. Die Vision sei zwar ehrgeizig, doch die Vertreter der Benelux-Länder sprechen von einer „realistischen und sozial verantwortlichen Umsetzung in mehreren Phasen“. Ein erster Schritt in die Richtung soll im April 2026 gemacht werden, wenn die Niederlande beabsichtigen, gemeinsam mit Kolumbien die erste internationale Konferenz zur schrittweisen Abkehr von fossilen Energien zu organisieren.

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Luxemburg unterstützt nachdrücklich die Idee eines Fahrplans für den Ausstieg aus fossilen Energien.

Serge Wilmes

Umweltminister

Luxemburgs Umweltminister Serge Wilmes (CSV) will das Emissionsdefizit durch einen ehrgeizigen nationalen Beitrag ausgleichen. Diese Antwort müsse insbesondere darauf abzielen, den Ausstieg aus fossilen Energien zu beschleunigen. „Soziale Gerechtigkeit muss eine der Säulen dieses Übergangs sein. Luxemburg unterstützt nachdrücklich die Idee eines Fahrplans für den Ausstieg aus fossilen Energien“, bekräftigt Wilmes

Sein belgischer Amtskollege Jean-Luc Crucke bezeichnet die Erklärung als nicht ideologisch, sondern realistisch, wirtschaftlich und strategisch. Die Welt verändere sich und die Politik müsse Schritt halten. „Die Zukunft wird klimaneutral sein oder gar nicht sein.“ Sophie Hermans, die niederländische Ministerin für Klima und grünes Wachstum, stimmt ein: „Es gibt eine klare Chance, fossile Energien auslaufen zu lassen, und jetzt ist es an der Zeit, davon zu profitieren.“

Endergebnis der Konferenz noch offen

Auch für das bislang noch unbekannte finale Ergebnis der COP30 pochen die Benelux-Staaten auf ein „ehrgeiziges“ Abkommen. Man sei „voll und ganz entschlossen“, das „historische diplomatische Gewicht“ der Allianz zum Ausstieg aus fossilen Energien, aber auch zur Bekämpfung der Entwaldung und zur Ökologisierung der Finanzströme einzusetzen.

Unabhängig davon, wie der endgültige Text aussehen werde, sei die Schaffung eines internationalen Blocks, der sich für das geplante Auslaufen fossiler Energien einsetzt, bereits ein großer Fortschritt, so das Umweltministerium abschließend.

Quelle: Ministère de l’Evironnement, du Climat et de la Biodiversité