
In einer spektakulären Partie trennen sich Mainz 05 und die TSG Hoffenheim 1:1 unentschieden. Für die Mainzer ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf.
Mainz 05 belohnt sich für einen sehr engagierten Auftritt. Weder das Eigentor von Hanche-Olsen (9.) noch die Rote Karte für Dominik Kohr (88.) brachten das Team von Trainer Bo Henriksen aus dem Konzept. Da Costa sicherte den 05ern durch seinen Treffer in der 76. Minuten einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf.
Oliver Baumann bestreitet sein 500. Bundesliga-Spiel
Bereits mit Anpfiff gab es für die Gäste aus dem Kraichgau Grund zum Feiern: Genauer gesagt für Torhüter Oliver Baumann, der die magische Marke von 500 Bundesliga-Spielen knackte. “Ja, das ist schon was Großes. Das haben jetzt nicht so viele geschafft, so lange in der Bundesliga zu bestehen und Leistung zu bringen – ich genieße es auch gerade”, sagte Oliver Baumann nach dem Spiel der Sportschau.
Und die Gäste übernahmen auch gleich die Initiative, Vladimir Coufal suchte nach gut 30 Sekunden den ersten Abschluss, traf den Ball aber nicht richtig.
Hanche-Olsen trifft ins eigene Tor
In der neunten Spielminute jubelte dann auch der Rest der Hoffenheimer Mannschaft: Nach einer Flanke von Wouter Burger, die eigentlich Fisnik Asllani erreichen sollte, senkte sich der Ball von Andreas Hanche-Olsens Kopf unhaltbar über Robin Zentner ins Tor. Ein mehr als unglückliches Eigentor des Verteidigers, der für Danny da Costa in die Startelf kam. Direkt im Anschluss verpasste Benedict Hollerbach auf der anderen Seite den Ausgleich für die Mainzer.
Hoffenheim drängt auf den nächsten Treffer
Die Gäste aus Hoffenheim attackierten die Mainzer früh beim Spielaufbau und drängten auf den zweiten Treffer. Asllani setzte sich in der 15. Minute gegen Hanche-Olsen durch, sein Abschluss aus ungefähr zwölf Metern parierte Zentner problemlos. Zwei Minuten später fand eine flache Hereingabe von Bazoumana Touré keinen Abnehmer – Glück für die 05er. Ebenjener Touré musste nach einem Zweikampf mit Phillipp Mwene am Knie behandelt werden, konnte dann aber weiterspielen. Auch Grischa Prömel gelang es Mitte des ersten Durchgangs aus aussichtsreicher Position (20 Meter, zentral vor dem Tor) nicht, den zweiten Treffer für die Gäste zu erzielen.
Mainz findet besser ins Spiel
In der 33. Spielminute hatten die Hausherren, nach einer Hoffenheimer Ecke, etwas Platz zum Kontern. Paul Nebel brauchte nach dem Vier-gegen-Vier allerdings etwas zu lange um den Ball zu verarbeiten, sein anschließender Schuss wurde geblockt. Das Team von Bo Henriksen fand daraufhin etwas besser in die Partie und ließ den Gästen deutlich weniger Platz in der eigenen Spielhälfte.
05er-Pressing nach der Pause – Widmer nach Mundverletzung ausgewechselt
Die Mainzer kamen mit zwei Veränderungen aus der Kabine – da Costa und Kawaskai kamen für Maloney und Widmer, der sich Ende der ersten Halbzeit bei einem Zweikampf mit Bernardo am Mund verletzt hatte und nicht weiterspielen konnte – und versuchten es direkt mit Offensivpressing. Hollerbach verpasste im Strafraum der Hoffenheimer allerdings den richtigen Moment für den Abschluss (47.).
Kurze Zeit später machte es Hollerbach besser und schloss links im Strafraum ab. Aus spitzem Winkel ging der Ball deutlich über das Tor von Hoffenheims Oliver Baumann (55.). Drei Minuten später die nächste Mainzer Chance: Mwene kam aus zwölf Metern in aussichtsreicher Position – noch besser als Hollerbach zuvor – zum Abschluss. Sein Schuss ging nur knapp über das Gehäuse.
Ilzer wechselt – Riesenchance für Nebel
Die Partie schien jetzt vollkommen offen. TSG-Coach Christian Ilzer versuchte die Offensivbemühungen seiner Mannschaft wieder etwas zu forcieren. Er brachte Tim Lemperle für Andrej Kramaric (58.), der sich auch gleich aktiv ins Spiel einbrachte. Wenig später bot sich den Hausherren die bisher beste Chance zum Ausgleich: Hollerbach bediente den völlig freistehenden Paul Nebel per Flanke. Sein Kopfball aus fünf Metern ging allerdings über das Tor (65.). Im Anschluss kam Nelson Weiper für Jea-sung Lee.
Zentner und da Costa mit spektakulären Rettungsaktionen
Auf einmal setzte sich Lemperle durch und stand frei vor dem Mainzer Tor. Zentner parierte den Ball, der in der Folge weiter Richtung Tor rollte und den er nur Dank seiner Sprintfähigkeiten gerade noch so von der Linie kratzen konnte (67.) – Genauso wie da Costa, der eine Minute später ebenfalls einen Ball von Lemperle hinter dem schon geschlagenen Zentner auf der Linie klären musste.
Mainz wehrt sich und wird belohnt
Mainz drückte nun auf den Ausgleich und belohnte sich selbst: Nach einer Ecke von Nadiem Amiri schaltete Danny da Costa am schnellsten, weil die Hoffenheimer Defensive den Ball nicht klären konnte und Hollerbach den Ball nicht richtig traf. Der verunglückte Abschluss wurde zur Vorlage zum 1:1-Ausgleich (76.). Die Gäste reagierten und wechselten, Max Moerstedt kam für Touré.
Danny da Costa bejubelt den Ausgleich.
Heiße Schlussphase – Kohr sieht rot
In einer offenen Schlussphase sah Dominik Kohr nach einem äußerst brutalen
Foulspiel an Max Moerstedt die Rote Karte. Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigte zunächst Gelb, nach Überprüfung durch den VAR passte er diese Entscheidung aufgrund von “gesundheitsgefährdender Spielweise” an und verwies Kohr völlig zurecht des Feldes.
In der Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst verpassten Sano und Kawasaki auf Mainzer Seite gute Chancen auf den ersten Heimsieg nach elf Spielen. Doch auch die Gäste aus Hoffenheim kamen nochmals zu einer großen Möglichkeit. Der eingewechselte Bebou köpfte den Ball sogar ins Tor, Schiedsrichter Stegemann unterbrach den Hoffenheimer Jubel allerdings mit einem Pfiff. In der Entstehung lag wohl ein Handspiel vor. So blieb es in einer rasanten Partie bei einem 1:1-Unentschieden.