Im Moment ist es die Ratte. Sie hat sich an Erika Heines Schlafplatz niedergelassen – und die fast 70-Jährige ekelt sich vor dem Tier. Dabei lebt Heine schon seit vielen Jahren auf den Straßen von Hannover, ihrer Heimatstadt. An vieles habe sie sich als Wohnungslose gewöhnt, Ratten gehören aber nicht dazu, sagt sie.
Heine kämpft für die Rechte von Menschen, die auf der Straße leben – vor allem von Frauen. Wie sie ihre Wohnung verloren hat, darüber zu sprechen, findet sie “langweilig”. Wichtiger sei ihr, was Menschen ohne Wohnung brauchen: Schutz, Respekt, eine Stimme. Heine wirkt gepflegt, graue, halblange Haare, klare Sprache. In dieser Jahreszeit fällt sie nur auf, weil sie noch leicht bekleidet ist. “Wir haben ja ein anderes Kälteempfinden”, sagt sie.