Deutschlands Isaac Bonga in Aktion gegen Israels Gur Lavi

Stand: 28.11.2025 21:17 Uhr

Der rauschhafte EM-Titel ist noch allgegenwärtig, da müssen sich die deutschen Basketballer schon wieder für die nächste WM aufbauen. Gegen Israel gelang das beim 86:69-Sieg auch ohne die Stars aus der NBA.

Auf dem Weg zur Mission Titelverteidigung bei der Weltmeisterschaft in Katar zählt für die Deutschen jeder Sieg. In der Quali-Gruppe E mit den starken Gegnern Israel, Kroatien und Underdog Zypern reicht zwar ein Platz unter den Top drei zum Weiterkommen in die zweite Runde, die Resultate werden jedoch dorthin mitgenommen.

Deutschland ohne Schröder und Co.

Weil die NBA-Profis ihre Saison für die Quali nicht unterbrechen, musste das deutsche Team ohne Dennis Schröder, Franz Wagner, Tristan da Silva sowie den noch immer verletzten Moritz Wagner auskommen. Wer jedoch zur Freude aller Beteiligten wieder an der Seitenlinie stand, war der nach langer Krankheit wiedergenesene Trainer Àlex Mumbrú.

Ohne die Stars, dafür mit Debütanten wie Collin Welp, Till Pape, Norris Agbokoko und Mahir Agva im Kader legte das deutsche Team schwungvoll los. Israel machte zwar die ersten drei Zähler, doch die deutsche Equipe um den zu Beginn enorm agilen Isaac Bonga schlug stark zurück. In höchstem Tempo ging es über 3:3, 5:5 und 11:7 rauf und runter. Treffsicherster Schütze bei Deutschland: Bayerns Oscar da Silva, der wieder und wieder stark von Bonga eingesetzt wurde und unter dem Korb eiskalt blieb.

Bonga dominant, da Silva eiskalt

Wunderbar auch die Einzelaktion von Youngster Jack Kayil vor dem 13:7, als er sich zunächst gegen zwei Gegner durchsetzte und anschließend da Silva den Ball mundgerecht unter den Korb servierte. Die zwei Punkte zum 15:10 machte der junge Kerl von Alba Berlin dann gleich selbst.

Bei 17:10 sah es schon fast so aus, als könne sich das deutsche Team erstmals richtig absetzen, doch Israel schlug zurück. Vor allem Bar Timor von Hapoel Tel Aviv wurde immer auffälliger. Der 33-jährige Routinier, der auch schon einmal für Alba Berlin die Stiefel schnürte, brachte sein Team sukzessive wieder heran, bei 17:16 nahm Mumbru die erste Auszeit.

Kayil zaubert, Olinde trifft

Die Partie blieb eng, Deutschland war um Variabilität bemüht. Aufbauspieler Joshua Obiesie nahm immer mal wieder einen Dreier, zum 24:20 war der Braunschweiger damit auch erfolgreich. Und sogar: Durch einen Buzzer Beater nach Offensivrebound von Louis Olinde ging die DBB-Auswahl mit einer 26:22-Führung in den zweiten Abschnitt. 

Das neu zusammengestellte deutsche Team machte es insgesamt gut, auch wenn in der Offensive zu Beginn verständlicherweise nicht alles klappte.

Deutschland wie im Rausch

Aber zu Beginn des zweiten Viertels ließen es die Deutschen richtig krachen. Vor allem Aufbauspieler Kayil zauberte, seine Punkte zum zwischenzeitlichen 38:26 aus der Halbdistanz waren traumhaft.

Das deutsche Team spielte sich nun vor begeisterter Kulisse in einen Rausch. Die Israelis wurden förmlich überrannt und lagen zur Halbzeitsirene nach Obiesies abschließendem Dreier deutlich 31:50 im Hintertreffen.

Krämer dreht mächtig auf

So ging das auch im dritten Viertel übergangslos weiter. Das deutsche Team verteidigte konsequent, im eigenen Angriff ging es mit viel Tempo und guten Ideen weiter auf Punktejagd. Unter anderem auch mit David Krämer, der bei der EM noch verletzt hatte zuschauen müssen. Nun legte der Mann von Real Madrid ein blitzsauberes Match hin, dem ehemaligen Ulmer gelangen in Abwehr und Angriff zunehmend bärenstarke Aktionen.

Das deutsche Team führte zwischenzeitlich mit 27 Punkten Vorsprung – die Passivität der für gewöhnlich erheblich stärkeren Israelis war beinahe rätselhaft. Allerdings: Zu Ende des dritten Viertels ließ es das Mumbru-Team etwas schleifen – die Gäste konnten zumindest ein wenig auf 53:69 verkürzen.

Vom Lauf zum Kampf

Der rauschhafte Lauf der Deutschen war dahin, doch das Team kämpfte jetzt. Da Silve gelangen unter dem Korb ein ums andere Mal wichtige Rebounds – der Gegner konnte auf Distanz gehalten werden. Zwar fielen vor allem die Würfe von außen nicht mehr wie zu Beginn, doch mit seiner starken Defense unterbanden die Deutschen auch den israelischen Spielfluss immer wieder.

Und als erneut der nimmermüde da Silva sowie Berlins Malte Delow punkteten, hatte das deutsche Team die Führung wieder auf über 20 Punkte gestellt: 84:59. Diese Führung war entscheidend – Team Deutschland ließ nun nichts mehr anbrennen. Und hatte die Partie am Ende mit 86:69 für sich entschieden. Auch ohne die großen Stars aus der NBA.

Montag in Zypern

So geht‘s weiter: Am Montag (01.12.2025) folgt zunächst die Partie in Limassol gegen Zypern. In der Qualifikation für die WM 2027 geht es dann im neuen Jahr zweimal gegen Kroatien. Zunächst am Donnerstag, 26. Februar 2026, in Kroatien und dann drei Tage später am Sonntag, 11. März 2026, vor heimischem Publikum in Bonn.