Luxemburg: Wird das Sportmuseum-Projekt auf Eis gelegt?

Das Finanzministerium hat das geplante Sportmuseum, das bis 2029 auf dem Gelände Rout Lëns in Esch/Alzette entstehen sollte, laut Informationen von Reporter vorerst auf Eis gelegt. Demnach soll das Projekt nun einer rechtlichen Prüfung unterzogen werden.

Die investigative Plattform hatte am Montag berichtet, dass Georges Mischo (CSV) eine Vorabvereinbarung mit dem Unternehmer Éric Lux und dessen Unternehmen IKO Estate unterzeichnet habe. Diese Vereinbarung sei bei der Präsentation des rund 30 Millionen Euro teuren Projekts im Regierungsrat jedoch nicht erwähnt worden.

Das Dokument soll IKO Real Estate die exklusive Zuständigkeit für die Vorbereitung des prestigeträchtigen Vorhabens zusichern. Zudem verpflichte sich die Regierung darin, «während der Vertragslaufzeit keine alternativen Standorte für das Sportmuseum zu prüfen oder Angebote anderer Interessenten in Betracht zu ziehen».

Finanzminister Gilles Roth (CSV) soll über diese Vereinbarung nicht informiert gewesen sein, obwohl sein Ressort für die Freigabe der Ausgaben zuständig ist. Dies habe letztlich dazu geführt, das Projekt vorerst zu stoppen, um zu klären, ob es weiterhin umsetzbar ist – insbesondere mit Blick auf die gesetzlichen Vorgaben für öffentliche Ausschreibungen.

Georges Mischo wies die Kritik bereits gegenüber RTL zurück: «Ich habe kein schlechtes Gewissen, ich glaube nicht, dass wir schwere Fehler gemacht haben.» Auch am Mittwoch betonte er, das Projekt sei nicht aufgegeben, müsse jedoch zunächst von der Kommission zur Ausführung des Haushaltsplans und anschließend vom Rechnungshof geprüft werden. Auf Anfrage von L’essentiel teilte das Finanzministerium mit, dass es sich «vorerst nicht zu diesem Thema äußern» werde.