
AUDIO: Deutsche Kandidaten nehmen wichtige Oscar-Hürde (3 Min)
Stand: 17.12.2025 08:52 Uhr
Viermal gewann Deutschland den Oscar für den besten internationalen Film. Kommt bei den 98. Awards Nummer fünf? Mascha Schilinskis Drama “In die Sonne schauen” steht auf der Oscar-Shortlist und hat gute Chancen.
Vier Mal in der langen Oscar-Geschichte ist die Trophäe für den besten internationalen Film nach Deutschland gegangen. Kommt bei den 98. Academy Awards eine fünfte hinzu? Die Berliner Regisseurin Mascha Schilinski hat jetzt die erste Hürde genommen: Ihr Drama “In die Sonne schauen” hat es bei der Oscar-Vorauswahl auf eine Shortlist von 15 Kandidaten für den begehrten Preis geschafft. Diese Shortlist wurde Dienstagabend unserer Zeit in Los Angeles bekannt gegeben. Die Oscars werden am 15. März in 24 Sparten verliehen.
Mascha Schilinskis Film “In die Sonne schauen”
Es geht um vier junge Frauen, die in unterschiedlichen Epochen auf einem Bauernhof in der Altmark leben. Und um Themen wie häusliche Gewalt, verdrängte Sehnsüchte und vererbte Traumata. “In die Sonne schauen” wurde in diesem Jahr schon bei den Filmfestspielen in Cannes gefeiert. Der Film hat dort den “Preis der Jury” geholt. Mit ihrem Film in Cannes vertreten zu sein war für Mascha Schilinksi und ihr Team damals eine Nachricht, die sie kaum glauben konnte: “Wir waren total glücklich und aufgeregt und konnten es nicht fassen. Wir haben gedacht, wie toll, dass uns das passiert ist, weil wir schon fanden, dass unser Film da auch hingehört. Aber man weiß ja nicht, ob das der Rest der Welt auch so sieht.”
“In die Sonne schauen” auf Shortlist von 15 Kandidaten
Ganz offenbar schätzt man den Film “In die Sonne schauen” noch in ganz anderen Teilen der Welt, denn nach dem German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, das Drama im August als deutschen Beitrag für die 98. Oscar-Verleihung ausgewählt hat, folgte jetzt der Sprung auf die Shortlist von 15 Kandidaten. Die Konkurrenz war groß, immerhin hatten sich 86 Länder in der Wettbewerbssparte “International Feature Film” beworben.
Deutsche Filmkomponisten haben gute Chancen
Auch andere Deutsche Filmschaffende sind im Oscar-Rennen einen Schritt weiter – und zwar Film-Komponisten. Hans Zimmer schaffte es mit seiner Musik für den Rennsportfilm “F1” auf eine Shortlist von 20 Anwärtern in der Sparte Filmmusik.
Ebenso wie der in Deutschland geborene britische Komponist Max Richter mit seiner Untermalung des Dramas “Hamnet”.
Und auch der Düsseldorfer Komponist Olker Bertelmann ist mit seiner Filmmusik für den Thriller “A House of Dynamite” auf der Shortlist. Bertelmann hatte 2023 mit seiner Musik für den Kriegsfilm “Im Westen nichts Neues” einen Oscar gewonnen.
22. Januar: Shortlists werden zu tatsächlichen Nominierungen
Spannend bleibt es jetzt bis zum 22. Januar, dann werden aus den Shortlists die tatsächlichen Nominierungen für die Oscar-Verleihung im März ermittelt. Im Fall der Filme werden dann aus 15 nur noch fünf Filme.
So oder so dürfte Mascha Schilinski aber längst ihre Visitenkarte in Hollywood hinterlassen haben. Und wer weiß, welche ganz anderen Projekte dort noch auf sie warten. “Ich kann mir genauso gut vorstellen, mal ganz großes Popcorn-Kino zu machen. Ich würde zum Beispiel total gerne mal einen “James Bond” inszenieren und einfach mal schauen, was da so geht”, erzählt Mascha Schilinski.




