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Eine deutsche Biathletin glänzte kürzlich mit guten Leistungen. Was kaum jemand weiß: Sie stammt ursprünglich aus Tirol in Österreich.

München – Sie bewahrte die deutschen Biathletinnen zuletzt vor einem Debakel und konnte in dieser Saison schon mehrfach überzeugen: Anna Weidel. Die 29-Jährige ist derzeit eine zuverlässige Konstante im deutschen Biathlon-Team der Damen. Dabei liegt ihr Geburtsort jenseits der deutschen Grenze.

Biathletin Anna Weidel konnte zuletzt mit starken Ergebnissen überzeugen.

Biathletin Anna Weidel konnte zuletzt mit starken Ergebnissen überzeugen. © Instagram / annaweidel und IMAGO / Oryk HAIST

Weidel wurde am 25. Mai 1996 nicht in Deutschland, sondern im österreichischen Kufstein in Tirol geboren. Die EM-Goldmedaillengewinnerin von diesem Jahr besitzt sowohl die österreichische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft und läuft seit ihrem Weltcup-Debüt 2018 für Deutschland auf.

Deutscher Biathlon-Star Anna Weidel in Österreich geboren

Trotz ihrer österreichischen Herkunft hat sich Weidel fest im deutschen Biathlon-Team etabliert. Beim WSV Kiefersfelden beheimatet, wechselte sie mit 14 Jahren vom Langlauf zum Biathlon und gewann bereits in ihrem ersten Jahr den Deutschen Schülercup. Ihre internationale Laufbahn begann vielversprechend: Bei Junioren-Weltmeisterschaften holte sie zwischen 2014 und 2017 insgesamt dreimal Silber und zweimal Bronze.

In den folgenden Jahren zeigte sie ihr Können unter anderem im IBU-Cup, wo sie in der Saison 2020/2021 die beste Athletin in der Verfolgung war. Im Weltcup landete sie insgesamt siebenmal unter den besten zehn, viermal mit der Staffel. Ihren bislang besten Winter 2022/2023 schloss sie im Gesamtweltcup-Klassement auf dem 29. Rang ab – doch in der laufenden Saison könnte es höher hinaus gehen.

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Zuletzt in Hochfilzen demonstrierte Weidel ihre beste Form: Im Sprint belegte sie überraschend den achten Platz und erfüllte damit bereits die Olympia-Norm. Bei der anschließenden Verfolgung lief sie auf einen guten zehnten Platz und bewahrte die DSV-Damen vor einem Debakel – denn die anderen deutschen Starterinnen Vanessa Voigt (29.), Marlene Fichtner (31.) und Janina Hettich-Walz (33.), Julia Tannheimer (42.) und Julia Kink (49.) kamen abgeschlagen ins Ziel.

Kurios: Der Start in den Winter verlief für Weidel überhaupt nicht nach Plan. Im ersten Einzel des Winters lief sie mit acht Schießfehlern auf einen desolaten 89. Platz. Anschließend stabilisierte sie sich und wurde in Östersund 42. im Sprint und 24. in der Verfolgung. In Hochfilzen durfte sie aufgrund der Erkrankung von zwei Leistungsträgerinnen dann auch in der Damen-Staffel ran und holte mit dem deutschen Quartett einen starken dritten Platz.

Gebürtige Tirolerin Weidel träumt von Olympia-Teilnahme im Biathlon für Deutschland

Die gute Form will Weidel nun konservieren und bei den kommenden Weltcups und im neuen Jahr ähnlich starke Leistungen zeigen. Dann könnte auch der große Traum von der Olympia-Teilnahme in Erfüllung gehen. Bereits 2022 war Weidel vom DSV nominiert, kam jedoch in keinem Rennen zum Einsatz. Das soll sich 2026 in Italien ändern – wo die gebürtige Österreicherin für Deutschland auf Medaillenjagd gehen möchte. (LuHa)