Veröffentlicht am 21. Dezember 2025, 09:17 / ©jenny cepeda/pixabay
Künftig fungiert das „Gesundheits-Navi“ als zentrale, medizinisch fundierte Anlaufstelle.
Künftig fungiert das „Gesundheits-Navi“ als zentrale, medizinisch fundierte Anlaufstelle.
Die Bundes-Zielsteuerungskommission hat ein bundesweit einheitliches Basisangebot für die Hotline 1450 beschlossen.
In der Sitzung der Bundes-Zielsteuerungskommission vom 12. Dezember wurde unter dem Vorsitz von Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig erstmals ein bundesweit einheitliches Basisangebot für das Gesundheitsnavi 1450 beschlossen. Bisher war die Hotline je nach Bundesland unterschiedlich ausgestaltet – künftig sollen zentrale Leistungen österreichweit gleich zur Verfügung stehen. Ziel ist es, Patienten schneller und gezielter durch das Gesundheitssystem zu begleiten, Wartezeiten zu verkürzen und Ambulanzen nachhaltig zu entlasten.
„Ziel Schritt für Schritt erreichen“
„Unser gemeinsames Ziel steht fest: Wir wollen unser solidarisches, öffentliches, Gesundheitswesen stärken, um allen Menschen die beste und richtige Versorgung zu ermöglichen. Dazu zählen, die Wartezeiten zu verkürzen, überlastete Ambulanzen zu entlasten und die Menschen rasch zum richtigen Ort der Versorgung zu begleiten. Mit 1450 – dem Gesundheits-Navi – werden wir dieses Ziel Schritt für Schritt erreichen und so die Versäumnisse der letzten Jahre zurechtrücken“, betont Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig.
„Zeitnah, wohnortnah und in hoher Qualität“
Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse: „Es soll eingeschätzt werden, welche Versorgung die Patientin oder der Patient benötigt. Das kann von der Selbstversorgung über Hilfe von Pflegekräften, Teleärzten bis hin zu Notärzten reichen. So können auch Fehl- und Überversorgung reduziert werden. Jede und jeder soll genau die Gesundheitsversorgung bekommen, die er oder sie braucht – zeitnah, wohnortnah und in hoher Qualität. 1450 ist ein wesentlicher Baustein, die Versorgung für alle zu stärken.“
Spürbare Erleichterungen
Peter Hacker, Gesundheitsstadtrat von Wien: „Die Gesundheitsberatung 1450 ist in Wien bereits fest etabliert und ich begrüße es, wenn österreichweit gleiche Standards gelten sollen. So sind in Wien bereits Videokonsultationen möglich und das Terminservice beispielsweise für Primärversorgungseinheiten funktioniert sehr gut. Durch die Gesundheitsberatung 1450 ist es für die Bevölkerung Wiens wie auch für den stationären Bereich zu spürbaren Erleichterungen gekommen und die Steuerung der Patienten, um möglichst rasch zum richtigen Behandlungspunkt zu kommen, wurde klar verbessert.“
Einheitliche Leistungen für alle – Ausbau geht weiter
Mit dem Beschluss vom 12. Dezember haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung darauf verständigt, dass Menschen in Österreich künftig beim Anruf unter 1450 österreichweit einheitliche Leistungen erhalten sollen – unabhängig vom Wohnort. Das Gesundheitsnavi 1450 soll damit zur ersten Anlaufstelle im Gesundheitssystem werden – rund um die Uhr, kostenlos und medizinisch fundiert. Patienten sollen künftig rasch eine medizinisch geschulte Ersteinschätzung erhalten – etwa, ob ein Besuch bei der Hausärztin, in einer Primärversorgungseinheit oder im Spital erforderlich ist. Damit sollen Wartezeiten verkürzt, der Überblick im System verbessert und Spitalsambulanzen spürbar entlastet werden.
In mehreren Sprachen
Die erhobenen Informationen sollen digital verarbeitet und – sofern notwendig – direkt in der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) gespeichert werden. In Notfällen soll eine unmittelbare Weiterleitung an den Rettungsdienst möglich sein. Gleichzeitig sollen einheitliche Qualitätsstandards gelten. Dazu gehört auch, dass bei Bedarf auf Hintergrundärzte zurückgegriffen werden kann. 1450 soll künftig Informationen per SMS übermitteln sowie in mehreren Sprachen verfügbar sein.
In einem nächsten Schritt sollen die Leistungen weiter ausgebaut werden:Terminvereinbarungen – sowohl in Ordinationen als auch in Spitälern – sollen über 1450 möglich seinÄrztliche Videokonsultationen inklusive Krankschreibung und E-Rezept sollen angeboten werdenAuch die Vermittlung an andere Gesundheitsberufe, etwa Pflegeberatung, soll erfolgen könnenEine stärkere Verknüpfung mit dem Gesundheitsportal und digitalen Gesundheitsapps ist vorgesehen
„Mit diesem Beschluss haben wir uns auf ein gemeinsames Ziel und ein klares Arbeitspaket geeinigt. Jetzt geht es an die Umsetzung. Unser Ziel ist, dass das neue Gesundheitsnavi 1450 Ende 2026 flächendeckend zur Verfügung stehen wird – als moderne, digitale und gerechte erste Anlaufstelle für alle“, so Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig abschließend.