
Agenda Austria glänzt hier einmal mehr nicht durch Wissenschaft, sondern durch blanke Polemik.
Unter dem Deckmantel „wissenschaftlichen Arbeitens“ wird ein offensichtlich selektives und willkürliches Sample österreichischer Institutionen aus der Datenbank Scopus präsentiert, offenbar genau so zusammengestellt, dass Agenda Austria möglichst gut dasteht.
Von einem systematischen Vergleich kann keine Rede sein. Weder wird transparent gemacht, nach welchen Kriterien die Institute ausgewählt wurden, noch wird berücksichtigt, dass wissenschaftliche Publikationen weit über eine einzelne Datenbank hinausgehen. Das ist keine Analyse, das ist Rosinenpickerei.
Besonders absurd ist die implizite Behauptung, Institute ohne oder mit geringer Scopus-Abdeckung würden keine relevante wissenschaftliche Arbeit leisten. Das Momentum Institut veröffentlicht nachweislich Publikationen. Dass diese nicht vollständig in Scopus erfasst sind Kann das schwer checken?) sagt genau nichts über deren Existenz oder Qualität aus.
by Unhappy_Student_11
9 comments
Naja dann hoffen wir msl, dass die wissenschaftlichen Publukationen auf einem höheren Niveau sind als diese Infografik.
Zeigt doch eh nur quantitative Daten. Ja die Wirtschaft investiert viel in passende Studien.
Als Momentum Institut muss ich vorallem ja keine eigene Forschung betreiben, ich kann ja getrost aus den die dicken Wälzer von Thomas Piketty und Co. verweisen.
Als Momentum Institut würd ich sogar argumentieren, dass ich es nicht nötig habe meine eigene Wissenschaft zu meiner Theorie zu basteln.
h-Index und vergleichbare numerische Metriken sind schon längst am absteigenden Ast. Damit wird Quantität und nicht Qualität geprüft. Moderne research assessments (s.a. “CoARA”) sind viel breiter (inklusive Lehr- und andere Vermittlungstätigkeiten, Review- und ähnliche Gutachtertätigkeiten, Organisation / Durchführung / Leitung von Workshops, Konferenzen, Seminaren, etc., die sogenannte “Third Mission”, Consulting, in-house services, und so weiter, und so fort). Das Tätigkeitsfeld und die Outputs von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern auf Zitationen zu beschränken ist in etwa so aussagekräftigt wie das Wohlbefinden einer Gesellschaft auf deren Bruttoinlandsprodukt zu reduzieren.
Also wenn ich nach peer-reviewed Publikationen von Dr. Franz Schellhorn suche, dem „wissenschaftlichen“ Direktor der AA, finde ich insgesamt Null Publikationen.
Zum Vergleich Robert Stehrer, wissenschaftlicher Direktor des Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche(WIIW) welches in dieser Müllgrafik schäbigerweise unter der AA gerankt ist hat 64.
Matthias Schnetzer, AL der AK für VWL hat übrigens alleine mindestens 12 peer-reviewed Publikationen und einen h-Index von 11. Wie daraus diese Grafik der ganzen AK 0 Publikation und einen durchschnittlichen h-index von 0 berechnen kann, kann man auch nur mit alternativer Mathematik nachvollziehen.
Arbeiterkammer und momentum sind keine Research Institutionen. Die beauftragen renommierte Institutionen (WU Wien, Uni Wien, oder andere).
Also ist der Vergleich typisch Agenda Austria – ein ziemlicher Schas.
Wie sich die Leute hier an der AA abarbeitend, nur weil sie eine andere Meinung hat.
Also h=4 ist jetzt aber nicht soooo wahnsinnig toll. Vor allem wenn die students und fellows nicht mitgezählt werden. Ich mag jetzt auch nicht wissen wie viele der Zitate von der AA selbst (oder der wkö oder der övp) kommen..
Vermutlich wagen sich diese antiwissenschaftlichen und pro-kapitalistischen Opportunisten gerade deshalb so stark aus der Deckung, weil sie auf den Systemwandel hoffen, der ähnlich wie in Amerika überall dort Förderungen kürzt, wo nicht-opportunistische, sachlich-objektive Wissenschaft betrieben wird statt Auftragsarbeit.
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