Hier eine Reaktion der DFL auf die Fanproteste der letzten Wochen. Alleine so ein Statement zu provozieren ist schon ein Teilerfolg für die Fans in der Kurve.
Meine Meinung nach spiegelt diese Pressemitteilung eigentlich ganz gut den gesamten Prozess wieder. Die DFL hat nur zum Teil verstanden worum es geht und wo die Sorgen der einzelnen Gruppen eigentlich liegen. Die 5 Punkte auf die eingegangen werden sind zwar alle wichtig, aber zum Beispiel um die ganze Heimlichtuerei bei der Abstimmung und schon davor wird nicht eingegangen (+Martin Kind).
Auch die 5 Punkte werden mMn nicht gut genug erläutert. Es wird mit vielen “Buzzwords” nur so um sich geworfen, aber wie dies erreicht werden soll, steht weiterhin in den Sternen. Dafür ist das Vertrauensverhältnis mittlerweile einfach viel zerrüttet, damit sich die Kurven damit zufrieden geben werden. Daher sieht diese Stellungnahme bestimmt gut in der Presse aus, aber groß was ändern wird sich nichts.
Klassisches Nichtstatement. Man wiederholt im Grunde nur das, was man schon die ganze Zeit gesagt hat ohne auf irgendwelche Argumente der Fanszenen einzugehen.
Wieder mal wird das völlig realitätsferne Versprechen wiederholt, dass der Investor keinen Einfluss auf sportliche Fragen nehmen wird. Die Frage nach sonstigen Mitspracherechten wird dann völlig schwammig nicht beantwortet. “Mitsprache ist stark begrenzt” kann alles und nichts heißen. Die Sorge, dass der Investor zumindest über indirekten Druck auch Einfluss auf sportliche Fragen nehmen kann, wird da mMn eher bestätigt; sonst müsste man nämlich nicht so rumeiern.
Auch auf den Kritikpunkt, dass die Art der Gelderverteilung eher den sowieso schon einnahmenstarken Vereinen zugutekommt, wird kaum eingegangen. Es wird zwar erwähnt, dass die Mittel “allen Clubs zugutekommen”. Dass aber bzgl. der internationalen Vermarktungsfähigkeit ein großes Gefälle zwischen verschiedenen Vereinen besteht und Auslandsvermarktung deswegen immer noch v.a. den großen Playern nützt, wird aber völlig ignoriert. Dasselbe auch bzgl. der Finanzierung von Auslandsreisen; das nützt nur den Vereinen, für die sich Auslandsreisen grundsätzlich lohnen, also denjenigen, die sowieso schon am meisten Geld haben.
Ansonsten sehr viel bla bla bla. Irgendwas zur Herkunft des Geldes? Fehlanzeige. Irgendwas zur intransparenten Abstimmung? Fehlanzeige. Irgendwas zu negativen Erfahrungen anderer Ligen mit ähnlichen Deals? Fehlanzeige. Kann mir kaum vorstellen, dass das irgendjemanden, der in der Materie steckt, zufriedenstellen wird. Die Medien werden der DFL aber wahrscheinlich wieder aus der Hand fressen.
Schade nur, dass die DFL keinen Funken Glaubwürdigkeit mehr besitzt.
Ansonsten würden mich diese Rote Linien ja durchaus beruhigen.
Gegenargument: Angleichen der Bedingungen für alle Vereine (Rasenballsport, Leverkusen, Wolfsburg), verzicht auf jegliche weitere Kommerzialisierung und Aufbau einer einzigartigen Marketingposition als einzige Liga des Traditionsfussball unter den Top 5. “Fußball wie er sein sollte” auf jede Übertragung klatschen und zusehen wie der Marktanteil steigt.
Ein Statement was absolut nichts aussagt und sich so liest als wäre es von ChatGPT geschrieben.
Neuer Inhalt? Fehlanzeige. Ja das ihr es gut findet wenn sich die Fans gegen Rechtsextremismus positionieren und für ein demokratisches Miteinander sind ist ein freier Elfmeter. Interessant nur, wie dann bzgl. DFL & Vereinen zu den Fans kein demokratisches Miteinander vorhanden ist.
Ihr wollt dass die Fans im Sinne des Fairplays agieren? Dann geht mit bestem Beispiel voran und spielt selbst Fair. Das heißt, keine Abstimmungen solange es passt und vor allem ein Transparenten Vorgang. Selbst wird geschrieben:
>Mitsprache durch Fans und Mitglieder in den Vereinen gehören wesentlich zum deutschen Fußball. Damit einhergehend können Fans erwarten, dass die Clubs an den jeweiligen Standorten und auch die DFL als deren Verbund relevante Entscheidungen kommunizieren und direkten Austausch über kritische Themen ermöglichen. Dies war und ist rund um die Entscheidung für einen strategischen Vermarktungspartner der Fall. Es hat auf Club-Ebene zahlreiche Diskussionen und Gespräche mit Fans in unterschiedlichen Formaten gegeben.
Die Mitsprache der Fans und Mitglieder wurde nur in vielen Fällen mit Füßen getreten, oder um es im Sinne des Sports zu sagen: Die Fans wurden per Blutgrätsche von den Beinen geholt ohne jegliche Chance auf den Ball und da dies noch nicht genug ist wurde noch mit diesem Statement nachgetreten.
Schön dass zu weiteren Gesprächen eingeladen werden soll und was kommt dabei rum? Wahrscheinlich wieder ein herunterrattern der realitätsfernen Versprechen oder ein Verhalten wie es die Fanvertreter und Organisationen vom DFB schon kennen.
Alleine dass man schon sagt: “Mitsprache ist stark begrenzt” wenn es um den Investor geht, heißt es gibt Mitsprache und nicht nur ein Investment in Kreditform was man als Liga zurückzahlt.
Der Kritikpunkt, dass die Geldverteilung wie bei jedem Modell eher den Topclubs zugute kommt wird ignoriert, vor allem mit dem Hintergrund das Auslandsvermarktung zwar angestrebt wird, aber kaum jemand wird sich für Heidenheim interessieren (Sorry, ich respektiere die Arbeit von euch trotzdem), wenn man sich eben auch die Dortmunder, Stuttgart, Leipzig oder die Bayern anschauen kann, nicht mal von Spanischen, Englischen oder anderen Vereinen gesprochen.
Oh und bei den Erläuterungen zu den Kritikpunkten:
– Schön dass auf eine nachhaltig positive Entwicklung gesetzt wird, aber was heißt das? Es wird 50+1 angesprochen, dass aber gerade 50+1 wohl für diese Abstimmung gebrochen wurde wird 0,0 auch nur erwähnt. Auch das man wirtschaftlich eine Weiterentwicklung braucht, halte ich persönlich für quatsch, denn die Spieler bringen die gleiche Leistung egal ob sie jetzt 5 oder 10 Mio pro Jahr bekommen.
Am Ende zeigt sich aber, dass die Fans zumindest irgendwo einen Erfolg haben, denn die DFL sieht sich genötigt sich zu äußern, auch wenn in der Äußerung absolut nichts deutlicher wird, als dass sie die eigentlichen Probleme der Fans nicht verstehen oder verstehen wollen.
Wir könnten und davon bin ich immer noch überzeugt, mit “Fußball wie er sein sollte” als Slogan ein viel besseres Produkt aufbauen, denn ja, der klassische Fußball den wir alle kennen ist auch nicht nur Glamour, schön und schnell, sondern eben auch mal dreckig, langsam und hart, all das findet man in den ersten beiden Ligen jedes Wochenende.
5 comments
Hier eine Reaktion der DFL auf die Fanproteste der letzten Wochen. Alleine so ein Statement zu provozieren ist schon ein Teilerfolg für die Fans in der Kurve.
Meine Meinung nach spiegelt diese Pressemitteilung eigentlich ganz gut den gesamten Prozess wieder. Die DFL hat nur zum Teil verstanden worum es geht und wo die Sorgen der einzelnen Gruppen eigentlich liegen. Die 5 Punkte auf die eingegangen werden sind zwar alle wichtig, aber zum Beispiel um die ganze Heimlichtuerei bei der Abstimmung und schon davor wird nicht eingegangen (+Martin Kind).
Auch die 5 Punkte werden mMn nicht gut genug erläutert. Es wird mit vielen “Buzzwords” nur so um sich geworfen, aber wie dies erreicht werden soll, steht weiterhin in den Sternen. Dafür ist das Vertrauensverhältnis mittlerweile einfach viel zerrüttet, damit sich die Kurven damit zufrieden geben werden. Daher sieht diese Stellungnahme bestimmt gut in der Presse aus, aber groß was ändern wird sich nichts.
Klassisches Nichtstatement. Man wiederholt im Grunde nur das, was man schon die ganze Zeit gesagt hat ohne auf irgendwelche Argumente der Fanszenen einzugehen.
Wieder mal wird das völlig realitätsferne Versprechen wiederholt, dass der Investor keinen Einfluss auf sportliche Fragen nehmen wird. Die Frage nach sonstigen Mitspracherechten wird dann völlig schwammig nicht beantwortet. “Mitsprache ist stark begrenzt” kann alles und nichts heißen. Die Sorge, dass der Investor zumindest über indirekten Druck auch Einfluss auf sportliche Fragen nehmen kann, wird da mMn eher bestätigt; sonst müsste man nämlich nicht so rumeiern.
Auch auf den Kritikpunkt, dass die Art der Gelderverteilung eher den sowieso schon einnahmenstarken Vereinen zugutekommt, wird kaum eingegangen. Es wird zwar erwähnt, dass die Mittel “allen Clubs zugutekommen”. Dass aber bzgl. der internationalen Vermarktungsfähigkeit ein großes Gefälle zwischen verschiedenen Vereinen besteht und Auslandsvermarktung deswegen immer noch v.a. den großen Playern nützt, wird aber völlig ignoriert. Dasselbe auch bzgl. der Finanzierung von Auslandsreisen; das nützt nur den Vereinen, für die sich Auslandsreisen grundsätzlich lohnen, also denjenigen, die sowieso schon am meisten Geld haben.
Ansonsten sehr viel bla bla bla. Irgendwas zur Herkunft des Geldes? Fehlanzeige. Irgendwas zur intransparenten Abstimmung? Fehlanzeige. Irgendwas zu negativen Erfahrungen anderer Ligen mit ähnlichen Deals? Fehlanzeige. Kann mir kaum vorstellen, dass das irgendjemanden, der in der Materie steckt, zufriedenstellen wird. Die Medien werden der DFL aber wahrscheinlich wieder aus der Hand fressen.
Schade nur, dass die DFL keinen Funken Glaubwürdigkeit mehr besitzt.
Ansonsten würden mich diese Rote Linien ja durchaus beruhigen.
Gegenargument: Angleichen der Bedingungen für alle Vereine (Rasenballsport, Leverkusen, Wolfsburg), verzicht auf jegliche weitere Kommerzialisierung und Aufbau einer einzigartigen Marketingposition als einzige Liga des Traditionsfussball unter den Top 5. “Fußball wie er sein sollte” auf jede Übertragung klatschen und zusehen wie der Marktanteil steigt.
Ein Statement was absolut nichts aussagt und sich so liest als wäre es von ChatGPT geschrieben.
Neuer Inhalt? Fehlanzeige. Ja das ihr es gut findet wenn sich die Fans gegen Rechtsextremismus positionieren und für ein demokratisches Miteinander sind ist ein freier Elfmeter. Interessant nur, wie dann bzgl. DFL & Vereinen zu den Fans kein demokratisches Miteinander vorhanden ist.
Ihr wollt dass die Fans im Sinne des Fairplays agieren? Dann geht mit bestem Beispiel voran und spielt selbst Fair. Das heißt, keine Abstimmungen solange es passt und vor allem ein Transparenten Vorgang. Selbst wird geschrieben:
>Mitsprache durch Fans und Mitglieder in den Vereinen gehören wesentlich zum deutschen Fußball. Damit einhergehend können Fans erwarten, dass die Clubs an den jeweiligen Standorten und auch die DFL als deren Verbund relevante Entscheidungen kommunizieren und direkten Austausch über kritische Themen ermöglichen. Dies war und ist rund um die Entscheidung für einen strategischen Vermarktungspartner der Fall. Es hat auf Club-Ebene zahlreiche Diskussionen und Gespräche mit Fans in unterschiedlichen Formaten gegeben.
Die Mitsprache der Fans und Mitglieder wurde nur in vielen Fällen mit Füßen getreten, oder um es im Sinne des Sports zu sagen: Die Fans wurden per Blutgrätsche von den Beinen geholt ohne jegliche Chance auf den Ball und da dies noch nicht genug ist wurde noch mit diesem Statement nachgetreten.
Schön dass zu weiteren Gesprächen eingeladen werden soll und was kommt dabei rum? Wahrscheinlich wieder ein herunterrattern der realitätsfernen Versprechen oder ein Verhalten wie es die Fanvertreter und Organisationen vom DFB schon kennen.
Alleine dass man schon sagt: “Mitsprache ist stark begrenzt” wenn es um den Investor geht, heißt es gibt Mitsprache und nicht nur ein Investment in Kreditform was man als Liga zurückzahlt.
Der Kritikpunkt, dass die Geldverteilung wie bei jedem Modell eher den Topclubs zugute kommt wird ignoriert, vor allem mit dem Hintergrund das Auslandsvermarktung zwar angestrebt wird, aber kaum jemand wird sich für Heidenheim interessieren (Sorry, ich respektiere die Arbeit von euch trotzdem), wenn man sich eben auch die Dortmunder, Stuttgart, Leipzig oder die Bayern anschauen kann, nicht mal von Spanischen, Englischen oder anderen Vereinen gesprochen.
Oh und bei den Erläuterungen zu den Kritikpunkten:
– Schön dass auf eine nachhaltig positive Entwicklung gesetzt wird, aber was heißt das? Es wird 50+1 angesprochen, dass aber gerade 50+1 wohl für diese Abstimmung gebrochen wurde wird 0,0 auch nur erwähnt. Auch das man wirtschaftlich eine Weiterentwicklung braucht, halte ich persönlich für quatsch, denn die Spieler bringen die gleiche Leistung egal ob sie jetzt 5 oder 10 Mio pro Jahr bekommen.
Am Ende zeigt sich aber, dass die Fans zumindest irgendwo einen Erfolg haben, denn die DFL sieht sich genötigt sich zu äußern, auch wenn in der Äußerung absolut nichts deutlicher wird, als dass sie die eigentlichen Probleme der Fans nicht verstehen oder verstehen wollen.
Wir könnten und davon bin ich immer noch überzeugt, mit “Fußball wie er sein sollte” als Slogan ein viel besseres Produkt aufbauen, denn ja, der klassische Fußball den wir alle kennen ist auch nicht nur Glamour, schön und schnell, sondern eben auch mal dreckig, langsam und hart, all das findet man in den ersten beiden Ligen jedes Wochenende.