Warum mutieren Neubausiedlungen so oft zu Zombie-Vierteln?
In vielen größeren Städten sind in den vergangenen Jahren riesige neue Stadtviertel entstanden meistens auf früheren Hafenanlagen oder Güterbahnhöfen in Frankfurt Stuttgart Düsseldorf Hamburg und natürlich Berlin überall spazieren die Menschen durch neue riesige Stadtteile und wundern sich ein bisschen schaut man auf die Europa City in Berlin stellt sich die Frage ob
Uns die Fähigkeit verloren gegangen ist lebenswerte Städte zu schaffen das sind nicht meine Worte sondern die von Robert kaltenbodner der ist Architekt Stadtplaner und ein großer Kritiker von der wie er es nennt oft anspruchslosen Planung von Stadtquartieren in Berlin aber oft auch darüber hinaus und wir
Fragen uns muss das so sein zwei Zimmer Küche Bad wie wohnen wir und was ist es uns wert der Podcast über Immobilien und Wohntrends zwischen Stadt und Land mit wissenschaftsredakteurin Celine Lauer und Wirtschafts Journalist Michael Fabrizius hallo und herzlich willkommen bei einer neuen Folge von zweizimmer Küche Bad ja auch ich grüße euch
Herzlich willkommen zu unserer neuen Folge Michael ich hatte vor ein paar Tagen sowas wie meinen Blade Runner Moment Blade Runner finde ich super da werden Replikanten gejagt das sind so nachgebaute Menschen ne in so einer Sciencefiction Dystopie bist du auch darum gelaufen ja wie Harrison Ford ja
So in der Richtung also die die Replikanten habe ich nicht gesehen aber die Dystopie hat ziemlich gut getroffen darauf will ich nämlich hinaus ich war vor kurzem spazieren am Wochenende ja schön am Sonntag mitten in Berlin in einem Neubaugebiet hinterm Hauptbahnhof europac City heißt das Ding am Wasser
Gelegen also an so einem Kanal mit dem Boulevard und dem Stadtplatz das klingt jetzt irgendwie ja eigentlich erstmal alles ganz nett aber die Realität sah so aus dass wir da bei Nieselregen und 3° durch betonschluchten gebäudeschluchten gelaufen sind der Wind pfiff D dururch die Schaufenster war war leer und ich
Fühlte mich wie der vorletzte Mensch auf Erden okay und Replikanten jetzt nee wie gesagt keine ich wäre ja froh gewesen wenn es ein bisschen belebt gewesen wäreter oder wenn Ryan Gosling durchgelaufen W gut so aber war das Gefühl hier würde ich am liebsten nicht mal na ja tot überm Zaun hängen um es
Mal so zu formulieren und das W übrigens auch andere Leute die übrigens weit außerhalb von Berlin wohnen auch öfter mal so sagen was die Hauptstadt angeht aber das ist anderes Thema in der Tat aber da muss ich Ihnen Recht geben und als ich dann zurück in meinem
Gründerzeit war ja da hat zwar immer noch genieselt und es war immer noch kalt aber ich hatte irgendwie trotzdem das Gefühl ach es ist schön hier schöne Straßen schön hier zu wohnen zu leben hier bleibe ich okay also jetzt noch mal kurz zurück ja worüber wir eigentlich
Heute reden wir reden nicht über Blade Runner ja sondern wir reden über Neubauviertel in den Städten auch ein art science fiction W wenn man so ja das erklären wir jetzt gleich warum ne weil und jetzt komme ich ja so ein bisschen aus meinem immobilienwirtschaftsbereich wieder die ganzen zentralen Bauplätze die es da so
Immer noch gibt und bebaut worden sind das sind ja eigentlich Sahnestückchen ne so nenn das so meine immobilienkumpel das sind hunderte von Hektar teilweise in den Innenstädten die jetzt in letzten Jahrzehnten noch leer waren und bebaut worden sind was war da vorher Güterbahnhöfe ganz oft also wirklich gigantisch das hat man auch
Mittlerweile vergessen dass wir aus der Zeit der Industrialisierung riesige Gleisanlagen da hatten oder eben auch in den Häfen Lagerplätze Hafenspeicher und auch so kleinere Industrieanlagen aber alles und das ist der Punkt in Toplage und eigentlich müssten da so richtig herausragende Orte entstehen denkt man sich ne ist ja of
Direkt auch neben Hauptbahnhöfen oder so auch in Leipzig also Orte wo die Leute gerne hingehen ja und und nicht jetzt Replikanten suchen müssen sondern und auch nicht nur Shoppen sondern ja da geht man nicht und hält sich da auf aber das scheint schwierig zu sein ich habe
Jetzt hier gleich mal zum Anfang so ein etwas Hartes Zitat von Christoph meckler der ist ja Stadtplanung stadtentwicklungsexperte aus Dortmund und der hat vor einiger Zeit in der FAZ was geschrieben ziemlich vernichtend hat nämlich geschrieben und wenn wir durch die von Planern angepriesenden neuen Stadtviertel hinter den Bahnhöfen von
Stuttgart Zürich oder Frankfurt gehen fröstelt es uns angesichts der abstoßenen Kälte und Langeweile die uns in den ungefassten Stadträumen entgegenschlägt also das klingt frurchtbar Selin was ist da schief gelaufen du bist Expertin ich fühle mich von Herr meckler sehr verstanden möchte ich dazu sagen was ist da schief
Gelaufen ich hatte das Glück mir das etwas genauer anzusehen sehr lange und sehr intensiv jetzt nicht von berufswgen sondern in meiner Masterarbeit als ich zu Stadt geforscht habe und man muss sagen ein zentrales Problem dass diese Stadtviertel haben das ist die Architektur nun sind wir da beide nicht
Vom Fach aber ich glaube das muss man auch gar nicht sein um zu merken das sieht großteils alles irgendwie gleich aus nämlich gleich langweilig also ich kann es mal an Berlin so ein bisschen erzählen für alle die noch nicht da waren man hat da so eine zentrale Verkehrsachse die Heidestraße die da
Durchgeht und links und rechts sind wirklich sehr sehr große gebäudeblöcke also Blockrandbebauung und viele davon haben diese rasterfassaden das heißt die sind voller Fenster alle in den gleichen recht engen Abständen und diese Fenster sind deutlich höher als breit und das ergibt dann das was dann gerne mal schießschartenarchitektur genannt wird oder auch
Barcodearchitektur das hat natürlich Gründe dass so gebaut wird einerseits Klimaschutz man darf nur noch so 40% Fensteranteil haben und da nicht zu viel Wärme und so verloren geht außerdem ist es nachhaltiger weil wenn man so viele Fenster hat kann man innerhalb des Gebäudes Wände leichter einreißen also
Oder aufbauen das heißt man kann die Gebäudegrundrisse in drin schneller ändern und es ist außerdem günstig weil es eben immer das gleiche ist man kann vielleicht auch so sagen es entspricht so ein bisschen dem Zeitgeist ja dieses moderne ich weiß nicht ob man minimalistisch sagen will aber es gibt
Tatsächlich Leute die ganz ohne Ironie bei dem Anblick an die Fassaden von Osmann in Paris denken die ja auch alle irgendwie gleich sind ja ja wobei ich jetzt behaupten würde gerade die größten Schwärmer ja wohnen vielleicht gar nicht unbedingt in diesen modernen Bauten eine These das müssen wir jetzt
Doch mal prüfen das mal empirisch okay das ist noch mal eine andere Frage ja und mit mit der Gleichförmigkeit ich meine 40% Fensterfläche würde ich behaupten hat in der Gründerzeit auch gehabt aber da hatten wir wenigstens strukturierte Fassaden also irgendeine Form von Verkleidung ja Schmuckelement so Absetzungen und auch das muss man
Jetzt auch sagen es gibt auch eine modern Architektur natürlich Ausnahmen also ich war letztens in Düsseldorf am Medienhafen und da gibt es diese Bauten von Frank Gary ja also diese yary Bauten das sind so diese runden teilweise so halbschiefen Gebäude die da stehen und das sind echt das sind ist ein echter
Blickfang direkt am Wasser aber auch da hast du dann diesen Berliner Europa City Effekt weil wenn du da nämlich dann weitergehst auf den jüngsten Abschnitt in diesem Düsseldorfer Hafen da wird’s auch trostlos ja da stehen so auf einem der der Landzungen jetzt so eine ganze Reihe von auch Hochhäusern also richtig
Hoch für deutsche stadtverhältnisse und am Ende so ein riesiges hatt Hotel also ein echter Klotz und dazwischen hat man versucht irendwelche aufentalsflächen zu schaffen ja aber eigentlich ist ja nur ein Parkplatz und dann sind da so ein paar Holz Terrassen wo man sich hinsetzen soll so am Wasser aber da
Sitzt natürlich keiner also da ist gar nichts da war Wind und Trostlosigkeit wie bei deinem Spaziergang ja zu denillächen kommen wir gleich noch aber was du sagst diese Trostlosigkeit also klar wir machen jetzt hier keine schönheitsdebatte auf weil schön ist ja für jeden was anderes aber ich glaube
Was man festhalten kann ist dass gerade diese rastergebäude einfach ich habe es eben langweilig genannt die sind austauschbar also das es gibt auch Experten die das sagen dass die Europa City in Berlin sich jetzt prinzipiell nicht großartig unterscheidet von europavierteln in Frankfurt und Stuttgart oder der Messestadt Riemen in München
Zufälligerweise auch der gleiche Name überall Europaviertel das komm dazu oder meinwgen auch da in Düsseldorf wo du jetzt unterwegs warst und dass das alles so austauschbar ist ist nicht nur für das Stadtmarketing ein Problem sondern auch für die Leute die da rumlaufen sollen die haben nämlich und jetzt wird’s wissenschaftlich ein Problem sich
Diesen Raum anzueignen also es gibt eine Reihe von Studien die belegen dass solche monotonen Abschnitte eher dazu verführen dass man schnell das Weite sucht und irgendwo hingeht wo man Abwechslung fürs Auge hat und was noch dazu kommt das Gehirn muss sich mehr anstrengen um solche weichförmigen Muster zu erfassen und zu verarbeiten
Also das zeigen Studien aus psychogeographie und der Architekturpsychologie und das macht das Ganze unangenehm zu betrachten und drückt übrigens auch tatsächlich auf die Stimmung also quasi der Effekt den ich am Sonntag hatte und so gesehen konnte man sagen zumindest aus wissenschaftlicher Sicht spricht vieles gegen diese rasterfassan interessant
Also dass man sich die moderne Architektur so auf intellektuellem Wege erschließen muss ja das das scheint echt eine zentrale Eigenschaft zu sein dass es nicht so automatisch eingängig ist und man sich nicht einfach davorstellen kann und sagen kann oh schön sondern ich muss es erstmal verstehen ja ich muss
Mir das Aktiv erschließen na ja und denn das ist das eine und das andere ist ja die heißen ja wirklich alle Europa City ne oder Europa Viertel jetzt in Frankfurt je nachdem ja ja ja ich weiß nicht vielleicht ist den Namensgebern da irgendwie nichts besseres eingefallen
Ich finde auffällig auch da das hat eine so eine Art Abstraktion ja der Name so allgemeinültig und eigenschaftslos das klingt das erinnert mich so ein bisschen tatsächlich an die EU-Bürokratie in Brüssel weil da ist ein sehr großer Abstand ein sehr in abstrakter Ferne findet da irgendwas statt und mir fät
Auch der Bezug ja oft ach ja ich habe auch noch ein anderes Beispiel für unsere Hörer im südwestdeutschen Raum das kennen die in Stuttgart da gibt’s auch eine Europa City natürlich und auf der einen Seite ist da diese riesige hebronner Straße also wer sich da irgendwie vor Ort auskennt und dann
Steht da ein doch ein ziemlich mächtiges gewaltiges Gebäude die Zentrale der Landesbank baden Würtemberg und daneben ist auch ein Pariser Platz ja haben wir natürlich auch überall okay Pariser Platz aber das ist halt eine städtebauliche Wüste also wer das schon mal war das ist zugig leer man kann da
Eigentlich nur drüber laufen man kann sich dann irgendwo richtig hinsetzen und aufhalten und da hat Andreas Hofer schon mal was dazu gesagt das ist der Intendant der Internationalen Bauausstellung 2027 der hat er ganz schön drüber abgelästert er hat auch schon gesagt hier ist kein Bezug für die
Menschen der Platz ist sinnlos und die Stuttgarter Zeitung hat Mitte let Jahres geschrieben 2023 neuankömmlige wundern sich manchmal wie es zu so einem Stadtteil kommen konnte ja ich glaube nicht nur die aber wenn du gerade sagst kein Bezug für die Menschen da sind wir beim zweiten zentralen Problem ähm nach dieser
Rasterarchitektur und das ist was passiert eigentlich in diesen Erdgeschossen das ist der sogenannte urbane Sockel der gilt vielen als kritische Stelle für eine gelungene Stadtplanung weil ich meine wir kennen das selber wenn wir irgendwie durch Straßen laufen also da wo kaffés sind wo Schaufenster sind da guckt man gern hin
Da hält man sich auf gibt’s auch so eine Durchlässigkeit zwischen innen und außen ja ist auch relativ wichtig und heute also wenn ich mich in der Berliner europacity umgucke gerade da wo es dann eher zu den Wohngebäuden geht wohnarealen da hat man dann oft in diesem urbanen Sockel die Infrastruktur
Reingelegt also da ist dann Raum für Treppenhäuser Müllcontainer kinderwegen und die Ein und Ausgänge und ansonsten sind da geschlossene Fassaden und wenn du daran vorbeiläufst das wirkt natürlich Mause tot du hast mir eine Stelle mal sogar gezeigt auch auf einem Spaziergang das ist den sogar direkt am
Wasser an der Spray eigentlich so ein kleiner plal und dann steht man da plötzlich vor so leeren Schaufenstern wo man eigentlich meint dahinter müsste was sein aber da ist gar nichts nein die große Lehre ja übrigens also jetzt muss man mal kurz hier einschieben ja warum wir jetzt noch mal so ausfühlich drüber
Sprechen Celine wie ihr schon gemerkt habt kennt sich mit der Europa City in Berlin ziemlich gut aus od das hat ein Grund das hast du eben schon gesagt du hast eine Masterarbeit geschrieben und da gibt’s auch eine kleine interessante Nachricht aber sag erstmal wie diese diese Masterarbeit überhaupt heißt der
Erste Teil ist noch einfach der Traum vom lebendigen Raum und dann wird’s etwas komplizierter ist eine Analyse Städte baulicher Visionen von gutem urbanen Leben und ihrer Überführung in die gebaute Umwelt und was du jetzt natürlich dich nicht traust zu sagen aber das übernehme ich jetzt du hast da
Vor kurzem ein Preis dafür gewonnen das müssen wir jetzt echt noch mal kurz abfeiern hier das war nämlich der Georg simmelpreis für die beste Masterarbeit 2024 im Bereich Stadtforschung an der Humbold Universität Berlin jawohl also dafür erstmal hier echt Glückwunsch und Applaus und Standing Ovations und möchtest du jetzt an dieser Stelle
Jemanden grüßen Celine mein Mann der mich tapfer bekocht hat damit ich das Ding in Ruhe schreiben kann sehr gut sehr gut sehr gut ja also das noch mal kurz hier für euch alle was für eine Expertise wir hier am Start haben ja gut aber zurück zu den konkreten Problem
Jetzt nutzen wir das noch mal aus dass Celine hier ist warum habe ich in Europa cities und Hafen cities und medienhäfen so oft das Gefühl dass ich da reingehe und eigentlich schnell wieder raus möchte ja ich bleibe beim urbanen Sockel also entweder der ist wie eben geschildert Mause tot weil da nichts ist
Oder man macht es wie in anderen Teilen der Berliner europacity und packt da nur gastroflächen und Einzelhandel rein das schafft aber auch Probleme klingt jetzt erstmal gut ich habe ja eben selber von Kaffes und Läden geredet allerdings muss man dran denken für all diese Dinge müsste man erstmal Geld bezahlen wenn
Man die in Anspruch nehmen wollte das heißt es gibt viel Konsum aber eben z.B keine sozialen oder Bildungsangebote und das wollen die Leute eben nicht unbedingt die wollen nicht immer wenn sie sich irgendwo bewegen gleich zur Kasse gebeten werden das schreckt ab ja jetzt muss ich aber sagen auch hier aus
Der Ecke der Immobilienwirtschaft eine ökonomische Verwertung ist ja an sich erstmal nicht schlecht sondern sorgt ja manchmal sogar überhaupt erst dafür dass eine Fläche oder sogar auch ein Stadtteil oder ein Platz so aktiviert wird ja oder aktiv genutzt werden kann so wenn ich jetzt im Sommer wieder nach
Italien fahre und da an der Piazza sitze dann will ich da natürlich in einer privat bewirtschafteten Cafeteria mein Espresso trinken und ich bin froh dass diese Cafeteria da ist und dannnehmen ist vielleicht noch eine geniale Boutique ja in so einem kleinteiligen Einzelhandel wo ich dann auch reingehen kann also an der ökonomischen Verwertung
An sich muss es ja nicht unbedingt liegen gehe ich mit aber ich würde immer noch sagen die Mischung macht ich find es auch nicht schlecht wenn da zwischendrin keine Ahnung vielleicht mal so eine Bibliothek oder so wäre oder G wo man einfach mal reinlaufen könnte sich was angucken könnte ohne dafür
Gleich bezahlen zu müssen und was noch dazu kommt noch schlimmer wird’s wenn du es übertreibst mit dieser ökonomischen Verwertung und man muss sagen so ist es auch in der europac City gelaufen die haben nämlich viel zu viele Einzelhandelsflächen gebaut Überangebot ja im Februar 2012 also schon eine ganze
Ecke her haben die ein Gutachten beauftragt weil sie wissen wollten wie viel können wir denn da rausholen an Einzelhandel und die haben damals gesagt voraussichtlich also wenn ihr das so plant wie ihr es jetzt vorhabt werdet ihr wahrscheinlich nicht mehr als 40% voll bekommen maximal vielleicht die
Hälfte wenn es richtig richtig gut für euch läuft und die Planer haben das gewusst und haben es aber trotzdem so umgesetzt das heißt wir haben da jetzt das Problem dass viel viel mehr Einzelhandelsflächen dort bestehen als kommerziell vermietet werden können warum man das so macht das wurde nicht
Weiter ausgeführt und es gab dann aber die Idee man will das dann irgendwie besonders kuratieren also dass du dann auch sehr hochwertige Angebote drin hast also ein Goldschmied oder ich weiß nicht eine fahrradmanufaktur um Himmels Willen kein fast fashion weil das ja irgendwie das Erlebnis mindern könnte fast fashion
Fast fashion was ist das noch gleich das sind die großen Bekleidungsketten wie wir sie aus den üblichen Fußgängerzonen kennen und das hat aber das Problem wie gesagt wenn man da durchläuft es ist einfach wahnsinnig viel leer es gibt auch sehr viel Fluktuation also die die dort reingehen können sich nur schlecht
Halten und man fragt sich wie das tatsächlich mal lebendig werden soll also ein Grund ist natürlich also warum sind so viele Einzel Handelsflächen geplant und gebaut worden das sind Planungen noch aus der vor coronazeit muss man auch sagen da gab’s auch ein bisschen eine andere gesamterwartung was solche Flächen angeht und auch andere
Preise ja also ganz klar die Immobilienwirtschaft hat den Einzelhandel immer bevorzugt weil ich da immer in guten Lagen selbst in B-Lagen konnte ich Quadratmeter Preise von 35 40 oder sogar noch mehr Euro pro Quadratmeter bekommen das ist immer mehr gewesen als Büros erbracht haben ne und definitiv mehr als Wohnung wo ich immer
So 15 20 € den Quadratmeter rechnen kann also das ist ganz eine eine ganz einfache Rechnung Einzelhandel bringt meh Kohle und jetzt stehen die Flächen leer und das sieht man da bin ich jetzt gespannt was in der Hafencity in Hamburg passiert auch da habe ich mir das mal genauer angeguckt da gibt’s das
Überseequartier und das wird jetzt gerade im Frühjahr 2024 fertig ne da gibt’s eine große Eröffnung und in dem Überseequartier entsteht ein gigantisches Shoppingcenter von unibell rodumco West fieht ein französischer Entwickler auch wenn es nicht so klingt das sind a über 80.000 madr shoppingcenterfläche ja am da am Wasser und da hat der
Entwicklungschef von jibell hat letztens was erzählt ja der ist mit seiner Tochter shoppen gewesen aber in der Mönkebergstraße also im Zentrum vom im alten Zentrum von Hamburg ne in der Fußgängerzone Hamburg nicht so die schlechtthin ja und die Tochter fand das aber total doof ja äh weil da gab’s
Nämlich nur zwei Sneaker Shops oh Gott ja zwei nur total blöd und dann ist sie Daum gelaufen und wusste irgendwie angeblich nicht was sie denn jetzt noch machen soll und jetzt freut sich der Entwicklungschef da wenn er künftig seiner Tochter in dem übersequartier das Center bieten kann und da sind nicht nur
Zwei sondern wahrscheinlich vier oder sechs Sneakers Shops ja und dann kann man noch andere Sachen machen wie gesagt dann kann man dann noch vielleicht noch andere Würstchen essen also ich weiß nicht warum man da hingeht erwartet werden auf jeden Fall 44 000 Menschen pro Tag die da zum Shoppen in die
HafenCity kommen sollen da in diese Ecke ja da kommen auch Touristen vorbei jetzt auch ein bisschen im westlichen Teil also da da muss man schon sagen das ist jetzt das Problem wie in der Berliner EUR passiert die haben die da so nicht aber dann stürzt das Viertel auch echt
Richtung Osten so ein bisschen ab ne wenn man da genauer hinschaut das ist jetzt auf die Details können wir nicht alle eingehen ich finde nur bemerkenswert ganz im Osten von der Hamburger Hafencity steht dann als Symbol der elbtwerer ja diese ja die 100 m hohe Bauruine Benko
Bauruine da am Rand im Sumpf und da hört nämlich jetzt echt auf die schöne Geschichte ja weil im Moment weiß keiner was daraus wird es könnte echt so sogar sein dass sie das Ding abreißen müssen wir behalten das im Auge aber wenn du gerade sagst irgendwie Menschen die da vorbeikommen oder vorbeischauen sollen
Ist eine gute Überleitung für mich nach den Freiflächen zu fragen die wir vorhin kurz angeschnitten hatten also nach dem öffentlichen Raum der ist nämlich der dritte entscheidende Faktor ob solche neuen Stadtquartiere gelingen oder nicht also ich rede jetzt von Parks von Stadtplätzen und und auch vom Straßenraum alle sind sich einig dass es
Wichtig ist dass das gut gestaltet ist und auch vernetzt ist um einen Viertel aufzuwerten wir haben uns schon in der Folge über das Stadtgrün und die Bäume darüber unterhalten also da wo grün ist ist es auch in der Regel attraktiver und theoretisch war das um jetzt wieder nach Berlin zurückzukommen auch dort allen
Beteiligten klar also der Masterplan für die Europa City sah auch attraktive Stadträume mit hoher aufentthalsqualität vor und da sollte alles mögliche entstehen also Promenaden und Parks aber sogar ein Hafenbecken und Grüne Höfe stimmt Hafenbecken ich erinnere mich da sollte irgendwie da sollte man auch Spaß haben können oder so ne da war
Irgendwasche Treppen oder so waren da geplant also erstmal klingt das ja alles super und woanders gibt’s ja denn auch Plätze jedenfalls steht dann der Platz drauf ja auf dem auf dem Plan genau wie in Stuttgart aber irgendwie ist es alles nicht so wie meine Piazza in Italien die
Ich haben will ja wo der Brunnen in der Mitte ist und wo ich echt gemütlich unter so ein Baum sitzen kann und Espresso trinken kann ja es klingt alles wirklich nett wie du sagst in der Theorie in der Praxis läuft dann dann eben ein bisschen anders das Hafenbecken
Das eines der zentralen Argumente war für diesen Masterplan also das der ausgewählt wurde das wurde dann z.B schon mal nicht realisiert weil es sich dann hinterher als zu teuer entpuppte also Hafenbecken ist gestrichen außerdem hat man die Freiräume von denen es ohnehin schon nicht so wahnsinnig viele
Gab noch total zerstückelt und auch die Höfe privatisiert und sogar die zuständige Landschaftsarchitektin hat dann mal beim Event erzählt mit voner sehr bedauer Stimme dass sie da eben ganz viele kleine städtische Zwischenräume haben die sich aber gar nicht miteinander verbinden lassen das heißt du hast dann so einzelne gepflasterte Plätze oder stellen da
Steht dann vielleicht auch mal ein Baum drauf oder ist ein bisschen Wiese aber viel mehr ist dann da eben auch nicht und was sie auch erzählt hat ein Problem daran ist dass da alles voll mit Infrastruktur ist also oft fragt man sich ja warum sind diese Plätze eigentlich so wahnsinnig zugepflastert
Oder zuetoniert oft sind das auch Zufahrten für Feuerwehr oder für die Müllabfuhr Rettungswege dann kommen dann noch entrauchungslüftungen dazu also auch alle möglicher ja technischer K rausucken und das darf man auch nicht vergessen wenn du schöne Grünflächen hast und ein paar blumenbete oder Springbrunnen die müssen ja erhalten und
Gepflegt werden und das kostet Geld auch dauerhaft also es reicht nicht nur die anzulegen du musst die dann auch pflegen und dafür haben gerade Städte wie Berlin oftmals nicht das Geld und deswegen gibt’s das höchstens in privathöfen also genial also da gerade das mit diesen kleinteiligen minihöfen oder Ecken oder
So hinter so einer komischen Hutze ja die da aus dem Boden ragt das das klingt schon ganz wunderbar kann ich mir echt vorstellen wieer in 10 Jahren so die die die verwahlosung losgeht ja so richtig wie der kaputten fahr da rumliegen od wir klingen heute sehr kulturpessimistisch oder escoooter ja
Okay ja ich weiß nicht also unsere unsere User glaube ich die können das verstehen und nachvollziehen ich glaube die wissen aber trotzdem was wir meinen und wir wissen ja auch dass es andere schöne Orte gibt in den Städten da machen wir noch mal eine extra Folge wir machen so eine frühlingsfolge wo es
Schön ist ja aber jetzt muss ich noch mal fragen was nicht ganz verstehe soll das jetzt wirklich daran liegen dass Grundstücke privatisiert sind ja weil die Städte könnten ja auch eine Rahmenbedingung schaffen und den Entwicklern sagen ja unibell rodamco Westfield du machst jetzt hier ein kleineres Shoppingcenter und dafür
Machst du davor irgendwie ein Platz oder so draußen Restaurants und man könnte sogar versuchen in die Preisgestaltung da reinzugreifen gerade bei den Wohnungen geht das natürlich ne wie immer gilt auch hier ist es kompliziert aber man darf nicht vergessen also die europaz z.B wurde in einer Zeit geplant
Als Berlin froh war dass überhaupt irgendjemand was mit diesen gigantischen Freiflächen machen will ja stimmt da war Berlin fertig gebaut und man dachte hier ist bleiben 3,7 Millionen Einwohner genau und niemand hätte sich eine Wohnungsnot auch nur annähernd vorstellen können also so ja wir bewegen uns hier in ganz anderen Zeiträumen
Sozusagen ich glaub das war in den meisten anderen größeren Städten nämlich auch so also natürlich gibt es sowas wie den Masterplan den ich eben erwähnt habe also da wird schon da hat die Stadt auch schon mitgestaltet und gesagt wir bestellen uns das ungefähr so vor aber aber wie das dann konkret und im
Einzelnen ausgestaltet wird das ist eben noch mal eine ganz andere Sache und da kommt es sehr darauf an wem die Flächen gehören meist hat der Eigentümer die Eigentümerin das letzte Wort es kommt auch sehr darauf an da haben wir auch schon gerade drüber gesprochen wie viel die stad bereit ist zu investieren Sie
Ihr Brunnen sie ihr Hafenbecken und schließlich habe ich auch festgestellt dass man Stadtplanung vermutlich auch noch in Teilen wirklich als geschlossene Veranstaltung so ein bisschen betrachten muss also ich habe mir konkret ein Gebäude angeguckt und da gab’s ein Architekturwettbewerb dafür wie das dann so läuft ich konnte aber nicht genau
Nachvollziehen warum jetzt gerade die Architekturbüros überhaupt dazu eingeladen worden sind die es dann waren ich konnte auch nicht herausfinden wie die Jury zusammengesetzt war es wäre auch mal ganz interessant gewesen zu wissen wer da eigentlich drüber entschieden hat und ich konnte auch nicht mal das Protokoll dieser Jurysitzung einsehen weil das nicht
Öffentlich ist das heißt warum dann letztlich so gebaut wurde wie gebaut wurde und wer darüber entschieden hat was da jetzt steht und was uns alle angucken das bleibt in Teilen ein geheim das Fazit ganz so ohne Beteiligung muss es nicht ablaufen wenn nämlich neue Stadtviertel entstehen oder bestehen da
Auch umgekrempelt werden gibt es in der Regel die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung also im Zweifel einfach melden bei den Planern vor Ort und in der Regel kann man auch dann noch na ja zumindest ein bisschen mitreden und weil wir beim Stichwort mitreden sind wir sind sehr neugierig auf Eure
Meinung auf eure Eindrücke und wir wollen eure Tipps hören es gab schon einiges an hörerpost zu vergangenen Folgen über die wir uns wirklich sehr gefreut haben und auf die wir auch in den kommenden Folgen noch eingehen werden aber heute wollen wir euch mal ganz konkret eine Frage stellen nämlich
Wie sieht es denn bei euch aus in euren großmittel und Kleinstädten also mit Betonung auf Kleinstädten weil da gab’s nämlich auch extra Post wir sind immer so oft in Berlin unterwegs und in größeren Städten wir sind besonders interessiert an Erzählungen und beobacht aus wirklich kleineren Städten was ist
Da draußen los gibt es vielleicht leherstand Umbau oder sonstigen Ärger und anknüpfend an diese Folge wollen wir natürlich wissen welchen neuen Stadtviertel gibt es die ihr ganz gelungen oder vielleicht auch ganz gruselig findet und warum schreibt uns wir antworten gern und greifen das auf wie immer geht die Mail raus an
2zkw@w.de vielen Dank fürs Zuhören danke auch von meiner Seite eine neue Folge zweizimmer küchebad hört ihr in der nächsten Woche mit einem Welt plus Abo und bei Apple Podcasts hört ihr uns immer schon zwei Wochen früher wenn ihr Fragen Ideen Kritik Wünsche oder Komplimente habt schreibt uns gerne und
Natürlich freuen wir uns auch über positive Bewertung und Feedback auf den einschlägigen Plattform ganz genau also vielen Dank noch mal und bis zum nächsten Mal bis dahin tschüss
Immobilien und Wohntrends
Neubau in Städten klingt erst einmal gut, mit Einkaufsmöglichkeiten und etwas Grün. Aber warum sehen Neubauviertel in Frankfurt, München und Berlin so gleichförmig aus – trotz guten Vorsätzen über attraktive und lebenswerte Städte? Scheitert es am Ende am Geld?
Wir freuen uns über Feedback an 2zkb@welt.de.
Produktion: Serdar Deniz
Redaktion: Viola Koegst
Impressum: https://www.welt.de/services/article7893735/Impressum.html
Datenschutz: https://www.welt.de/services/article157550705/Datenschutzerklaerung-WELT-DIGITAL.html