Wie sich Deutschland auf eine Wiederwahl Trumps vorbereitet
[Musik] das bringt der Tag für alle die wissen wollen was heute wichtig ist ein Podcast von Welt guten Morgen ihnen allen und herzlich willkommen zu dieser Folge von das bringt der Tag heute ist Freitag der 10 Mai viele von ihnen sind vielleicht im verdienten langen Wochenende und umso mehr freue ich mich dass sie trotzdem zuhören mein Name ist Antonia Beckermann was wenn Donald Trump tatsächlich am 5 November erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird sicher ist schon jetzt es wäre eine zesur nicht nur für die USA sondern auch für Europa und für Deutschland bei seiner ersten Wahl 2016 wurde die damalige große Koalition von Angela Merkel völlig überrascht alle hatten fest mit einem Sieg der Demokratin Hillary Clinton gerechnet dieses Mal will man auf alle Szenarien vorbereitet sein wir sprechen hier gleich darüber wie sich die Bundesregierung auf eine möglich zweite Amtszeit von Donald Trump vorbereitet in Deutschland aber auch in den USA bevor wir starten hören Sie jetzt aber erst mal die aktuellen Nachrichten an diesem Freitag morgen ich bin Johannes Schmidt guten Morgen und das sind unsere wichtigsten Nachrichten des Tages wie geht es mit der Finanzierung der Bundeswehr weiter wenn das Sondervermögen aufgebraucht ist darüber streiten Finanzminister Lindner und Verteidigungsminister Pistorius Lindner hatte der Forderung nach mehr Geld für die Rüstung eine klare Absage erteilt der Verteidigungsminister bleibt aber hartnäckig im ZDF Interview sprach Pistorius von einem Problem das schlicht gelöst werden müsse um die Bundeswehr fit zu machen anderenfalls könne sie ihre Aufgabe die Sicherheit Deutschlands zu gewährleisten nicht erfüllen israels Ministerpräsident Netanyahu will die geplante Offensive im südlichen Gazastreifen in jedem Fall durchziehen notfalls auch ohne amerikanische Unterstützung das hat er am Abend bekräftigt und damit auf US-Präsident Biden reagiert der hatte damit gedroht Waffenlieferungen an Israel zurückzuhalten wenn es zum Großangriff auf rafach kommt in der Stadt im südlichen Gazastreifen halten sich zahlreiche hamasterroristen auf aber auch über eine Million Zivilisten zahlreiche Länder appellieren deshalb an Netanyahu auf die Offensive zu verzichten begleitet von Protesten ist Israel ins Finale des Eurovision songcest eingezogen in der Halbfinalshow konnte die israelische Sängerin Eden Golan genügend Stimmen sammeln vor der Halle in Malmö wurde gegen ihren Auftritt demonstriert mehr als 10 000 Menschen folgten einem proalästinensischen Protestaufruf so die schwedische Polizei die Demonstranten kritisierten dass israelische Vorgehen im Gazastreifen und forderten den Ausschluss Israels vom ESC das Finale findet am Samstag statt es ist ein Szenario von dem die Bundesregierung hofft dass es nicht eintreten wird denn es könnte die transatlantischen Verhältnisse einmal mehr auf den Kopf stellen es ist aber auch ein Szenario auf das sich Deutschland vorbereiten muss der Republikaner Donald Trump könnte im November zum zweiten Mal zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt werden nach aktuellen Umfragen zeichnet sich ein Kopf an kopfrennen zwischen ihm und dem dem Amtsinhaber Joe Biden ab sollte Trump die Wahl gewinnen hätte das weitreichende Auswirkung vor allem für die Sicherheits und Verteidigungspolitik aber auch die Wirtschaft macht sich Gedanken Trump hat wiederholt schon angekündigt auf ausländische Produkte Einfuhrzölle von mindestens 10% einführen zu wollen hinter den Kulissen bereitet sich die Bundesregierung dieses Mal also schon länger auf eine mögliche zweite Amtszeit von Trump vor wie diese Vorbereitung aussehen das weiß meine Kollegin K klapser aus dem politikort hallo ka hallo ka in SE Monaten da könnte Donald Trump ja wieder US-Präsident werden wie bereitet sich denn unsere Bundesregierung auf dieses Szenario vor ja tatsächlich versucht sie sich schon seit Monaten hinter den Kulissen recht intensiv vorzubereiten auf dieses Szenario denn man will nicht noch einmal so überrascht und überrumpelt werden wie 2016 als Donald Trump zum ersten Mal zum Präsidenten gewählt worden ist und damals niemand damit gerechnet hat und deswegen auch niemand vorbereitet war und eine Maßnahme die gerade im Fokus steht ist der Versuch Kontakt aufzubauen zu Republikanern also das Auswärtige Amt hat die Botschaft in Washington und auch die Konsulate in den Bundesstaaten angewiesen gezielt Personen zu identifizieren die wichtig werden könnten und mit denen Gemeinsamkeiten zu eruieren die kennenzulernen als Beispiel wurde mir da South Carolina genannt also ein bundesstat an der Ostküste wo das größte BMW Werk der Welt steht also eben eine deutsche Firma die viele viele Arbeitsplätze schafft und die Republikaner dort sind zwar einerseits erstkonservativ oft auch große Trump Fans aber was Handelsfragen angeht Handelsbeziehungen zu Deutschland und so weiter eben durchaus pragmatisch und da besteht eben die Hoffnung dass falls Trump z.B Strafzölle verhängen sollte wie es jetzt auch immer wieder angekündigt hat mindestens 10% stehen da im Raum dass man dann eben über solche Kontakte versuchen könnte Einfluss zu nehmen auf die Entscheidungen im Weißen Haus was glaubst du denn wie viel bringen diese Annäherungsversuche an Republikaner ja also es ist sicherlich hilfreich die jetzt aufzubauen das Problem ist niemand weiß so richtig auf wen Trump tatsächlich hören wird also wen er berufen wird für wichtige Posten wen ja in seinen engsten Kreis lässt das heißt es kann auch sein dass man da jetzt sehr sehr viele Kontakte anbahnt die letztendlich nicht so viel bringen und außerdem kann man schon damit rechnen dass Trump viele Personen in seinen engeren Kreis Berufen dürfte die nicht sonderlich gut zu sprechen sind auf Deutschland als möglicher so richtig weiß das natürlich niemand aber als möglicher Kandidat für den Außenminister gilt z.B Richard grenell der war unter Trumps erster Präsidentschaft Botschafter in Berlin und da sind bis heute noch viele Diplomaten die man darauf anspricht schockiert wenn sie seinen Namen hören weil der kann man sagen einen diplomatischen Scherbenhaufen hinterlassen hat genau deswegen kurz um ich glaube die Möglichkeiten sind beschränkt die die Bundesregierung aktuell hat und man muss sich darauf einstellen dass der deutsche Einfluss ins Weiße Haus falls Trump Präsident werden sollte deutlich zurückgehen wird du hast jetzt gerade mit dem BMW Werk schon die Wirtschaft genannt ein weiteres großes Feld ist ja Sicherheits und Verteidigungspolitik und vor allen den jetzt in dem Fall aktuell natürlich der Ukraine Krieg welche Folgen könnte denn eine neue Trump Präsidentschaft jetzt für den Krieg in der Ukraine haben ja das ist eine große Sorge die im Raum steht also ein mögliches Szenario ist dass er versuchen würde direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Waffenstillstand auszuhandeln das hat er auch immer wieder angekündigt er bräuchte da nur zwei Tage für wie er immer wieder sagte aber womöglich eben die Ukraine dann auch zwingen würde unter Bedingungen die sie vielleicht gar nicht will so ein Waffenstillstand einzugehen dass ist ein Szenario ein anderes Szenario ist dass er sich massiv zurückziehen würde aus den ukrainehilfen wobei man dazu sagen muss dass das auch unter Joe Biden der Fall sein könnte falls er Präsident bleibt und so oder so muss sich Europa die Frage stellen sind wir imstande so eine Lücke die die Amerikaner reißen würden zu füllen und wenn ja wie wollen wir uns drauf einstellen und man hat gesehen in den vergangenen Monaten bevor dieses 61 Milliarden Hilfspaket der Amerikaner endlich durchgegangen ist vorher kam ja die Hilfen quasi zum Erliegen und da hat es Europa nicht geschafft die auch nur im Ansatz selbst zu füllen das heißt ja kurz um das könnte dramatische Konsequenzen für die Ukraine haben wie stimmt sich denn Deutschland jetzt insgesamt in der Vorbereitung überhaupt mit der EU oder einzelnen eu- Mitgliedern ab ja das ist auf jeden Fall ein Aspekt der im Zentrum steht ich glaube alle wissen dass wir eher dann in Washington gehört werden wenn wir als EU geschlossen auftreten wenn wir uns vorher abstimmen und dazu habe ich z.B mit Michael Link gesprochen das ist der transatlantikkoordinator der Bundesregierung von der FDP und der ist diese Woche jetzt unterwegs in mehreren europäischen Hauptstädten in Brüssel Warschau in Rom und hat mir eben erzählt dass es genau darum in diesen Gesprächen gehen soll also man überlegt sich wenn Trump die und die Maßnahme verhängt z.B er beschließt Truppen abzuziehen aus Europa oder Truppen zu verlegen von einem Land ins andere wie reagiert man da wie schafft man es dass man nicht gegeneinander ausgespielt wird als einzelne Staaten also da spielt man jetzt schon viele viele Szenarien durch und das ist glaube ich auch mit das Wichtigste was man gerade tun kann in Europa unterwegs und Ukraine haben wir schon genannt da ist ja das zweite große Thema die NATO wie sieht das denn aus was haben die Experten gesagt wie groß ist die Befürchtung dass Trump wirklich aus der NATO Austritt also die Experten mit denen ich gesprochen habe meinten dass sie weniger befürchten dass er tatsächlich offiziell Austritt aber dass er eben auch wenn er in der NATO bleibt diese erheblich schwächen würde da geht’s einmal um Artikel 5 also die beistandsklausel die schon immer wieder in der Vergangenheit in Frage gestellt hat und wo man davon ausgeht dass er das auch weiterhin als Präsident tun würde und das natürlich insgesamt das abschreckungspotenzial der NATO erheblich schwächen würde und ein weiterer Punkt der mir auch immer wieder genannt worden ist ist dass das 2% Ziel der NATO Trump womöglich nicht mehr reichen würde also ein Insider sagte mir da das sei Schnee von gestern also dass er darauf pochen würde dass z.B mindestens 3% von ihm gefordert werden also 3% des BPS die für Verteidigung ausgegeben werden von den NATO Mitgliedsländern und das ist natürlich eine Riesenherausforderung also Deutschland erreicht ja gerade mit Ach und Krach das 2% Ziel und auch nur solange wir Zugriff haben auf das 100 Milliarden Euro Sondervermögen der Bundeswehr und wenn das voraussichtlich 2027 ausläuft ist im Moment noch völlig unklar wie wir das 2% zel noch einhalten sollen und woher das Geld kommen soll da ist noch gar nicht die Rede von 3% das heißt ja da dürften noch sehr sehr VI viele unangenehme Debatten auf uns zukommen und sehr viel Geld was aufgetrieben werden muss ka ganz vielen Dank gerne mich würde zum Ende dieser Folge natürlich interessieren ob sie mit einer Wiederwahl von Donald Trump rechnen kommentieren Sie doch gerne unter diese Folge oder stimmen Sie bei einer kurzen Umfrage bei Spotify ab schreiben können Sie uns natürlich auch immer an das bringt der tag@welt.de und wenn Sie uns an diesem Feiertagswochenende noch eine Freude machen wollen dann abonnieren Sie den Podcast do gerne und bewerten Sie uns auf den Plattform das war das bringt der Tag an diesem Freitag redaktionschluss für die Meldung war 4:30 Uhr produziert wurden sie von Regiocast mein Name ist Antonia Beckermann ich wünsche Ihnen allen jetzt einen wunderschönes Wochenende
10.5.2024
Was, wenn Donald Trump tatsächlich am 5. November erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird? Sicher ist schon jetzt: Es wäre eine Zäsur – nicht nur für die USA, sondern auch für Europa und für Deutschland.
Bei seiner ersten Wahl 2016 wurde die damalige große Koalition von Angela Merkel völlig überrascht. Alle hatten fest mit einem Sieg der Demokratin Hillary Clinton gerechnet. Dieses Mal will man auf alle Szenarien vorbereitet sein.
Politikredakteurin Kaja Klapsa erklärt, wie sich die Bundesregierung auf eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump vorbereitet – in Deutschland, aber auch in den USA.
Hier können Sie den Artikel von Kaja Klapsa mit noch mehr Informationen lesen: https://www.welt.de/politik/deutschland/plus251396418/Aussenpolitik-Wie-sich-Deutschland-auf-eine-moegliche-Praesidentschaft-Donald-Trumps-vorbereitet.html
Moderation/Redaktion: Antonia Beckermann
Produktion: Marvin Schwarz
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