Erst Wolfsburg, jetzt Wüste: Casteels-Wechsel nach Saudi-Arabien ist fix

by Ubergold

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  1. Nachfolgend der Artikel, da ab 20:00 Uhr die Bezahlschranke greifen wird:

    Kurz vor dem Start der Europameisterschaft ist die Tinte trocken: VfL-Torhüter Koen Casteels, der noch bis zum 30. Juni bei den Grün-Weißen unter Vertrag steht, wird seine Laufbahn in der Wüste fortsetzen. Der belgische Nationaltorhüter hatte seinen Vertrag beim Wolfsburger Fußball-Bundesligisten nach neun Jahren nicht verlängert und wechselt nun zu Al- Qadsiah, Aufsteiger in die saudi-arabische Pro League. Der Kontrakt des 31-Jährigen läuft bis 2027.

    Nach insgesamt 275 Partien für den VfL wollte Casteels einen Tapetenwechsel. Er soll belgischen Medienberichten zufolge auch mit dem RSC Anderlecht aus seinem Heimatland verhandelt haben, doch beide Parteien konnten sich nicht einigen. Für den RSC soll er zu teuer gewesen sein. Die Saudis können das Gehalt des zehnfachen Nationalspielers, der ablösefrei aus Wolfsburg kommt, problemlos wuppen. Schließlich stieg der Ölkonzern Aramco beim Klub ein und hat vor, ihn zu etablieren.

    „Ich habe immer gesagt, dass ich nichts ausschließe, bevor ich von dem Projekt gehört habe. Das ist immer noch so“, hatte der Mann, der Ende des Monats seinen 32. Geburtstag feiert, kurz nach seinem feststehenden Abschied beim VfL gesagt. Ende des vergangenen Jahres hatte es Meldungen gegeben, dass der schwerreiche Klub auch Casteels-Landsmann und Ex-VfLer Kevin De Bruyne (Manchester City) im Visier habe. Saudi-Arabien wird gern mal als das „El Dorado“ des Profifußballs bezeichnet, weil saudische Klubs es aufgrund ihrer vielen Kohle geschafft haben, Superstars wie Neymar, Cristiano Ronaldo oder Karim Benzema in den Wüstenstaat zu locken. Auf der Hand liegt: In Saudi-Arabien spielt Geld aufgrund der vielen Ölquellen keine große Rolle.

    Beim VfL schaffte Casteels es, Meister-Torwart und Publikumsliebling Diego Benaglio zu verdrängen, zudem spielte Casteels mit Wolfsburg in der Champions League, gleichwohl hatte er mit dem VfL auch nervenaufreibende Wochen mit zwei Relegationen zu meistern. Zum Abschied gab’s noch mal Existenzkampf. Der Torhüter war im Januar 2015 vom VfL verpflichtet und zunächst an Werder Bremen bis zum Sommer 2015 verliehen worden. Danach spielte er nur noch für die Niedersachsen, 238 Erstliga-Spiele hat der 31-Jährige für die Niedersachsen absolviert, damit steht er hinter Ex-VfL-Geschäftsführer Marcel Schäfer (256), Benaglio (259) und Kapitän Maximilian Arnold (347) in der Liste mit den VfL-Rekordspielern auf Rang vier.

    Die Wolfsburger hätten den Vertrag mit dem Top-Torhüter im vergangenen Sommer gern verlängert, aber dazu kam es nicht, weil Casteels noch einmal eine Luftveränderung wollte. Der VfL holte mit Kamil Grabara vom FC Kopenhagen eine neue Nummer 1. Casteels, der beim VfL einer der Top-Verdiener war, zieht es nun in die Wüste. Im April hatte er im Gespräch mit der AZ/WAZ gesagt, dass er bereits Gespräche mit möglichen neuen Klubs geführt habe, „weil ich Stand jetzt ab dem 1. Juli ohne Verein bin. Daher muss man Gespräche führen. Aber ich habe noch nirgends unterschrieben. Es kann auch sein, dass mein neuer Klub erst nach der EM feststeht“, sagte er damals. Nun ist es doch etwas früher geworden. Warum es ihn ausgerechnet in die Wüste zieht, darüber wollte er noch nicht sprechen.

    Casteels bereitet sich gerade mit der Nationalmannschaft auf die EM vor, die „Roten Teufel“ mit Trainer Domenico Tedesco bekommen es in der Gruppenphase mit der Slowakei (17. Juni, 18 Uhr), Rumänien (22. Juni, 18 Uhr) und der Ukraine (26. Juni, 18 Uhr) zu tun. Im belgischen Tor ist der Ex-Wolfsburger die Nummer 1.

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