Schweres Umwelt-Verbrechen: Gefährliche Chemikalien im Trinkwasser | Umwelt Crime

Schweres Umwelt-Verbrechen: Gefährliche Chemikalien im Trinkwasser | Umwelt Crime

wir gehen auf Spurensuche in einem der größten trinkwasserskandale der deutschen Geschichte wir treffen Opfer Ermittler und konfrontieren einen [Musik] Verdächtigen ich bin als Kind aufgewachsen hier ab ich glaub 6 ist das Haus wir haben hier wunderschöne Natur es ist der schwarzewald vor der Haustür ist zentral kubbenheim ja ist ein Mittelbaden also eine Kleinstadt eigentlich beschauliches gemütliches Städtchen wo man eigentlich mit so einer Geschichte gar nicht [Musik] rechnet ich habe das das erste Mal gehört ich glaube es war im Frühjahr 14 ähm es hieß dann ähm es gibt eine Informationsveranstaltung vom Landratsamt und habe gedacht n hörst dir mal an was das sein soll wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe hieß es dann eben nur dass da praktisch durch eine zufallsuntersuchung diese chemikaliie festgestellt wurde und eigentlich wurde nur gesagt dass es total harmlos ist dass es keine Gesundheitsgefährdung besteht ich habe nach der Veranstaltung dann eine Bekannte getroffen und sie war eigentlich genauso erschrocken und mir hatte dann gesagt eigentlich darf sowas in dem Trinkwasser gar nicht sein da muss man was unter nehmen weil wie gesagt mir wusste von pfas gar nichts also war mir total fremd pfas früher auch bekannt als PFC das sind Chemikalien die bereits seit den 1940er Jahren eingesetzt werden in einer Regenjacke weißen sie Wasser ab auf dem Backpapier Fett am Wanderstiefel Schmutz den cffee to go Becher machen sie von innen dicht dafür werden pfas synthetisch hergestellt als ewigkeitschemikalien zählen sie zu den langlebigsten Stoffen die wir kennen ziemlich nützlich also heute wissen wir pfas können Menschen und Umwelt erheblich schaden sie stehen sogar im Verdacht Krebs zu erregen also definitiv keine Stoffe die du im Trinkwasser haben möchtest ich bin wirklich am nächsten Tag weg hab Flaschenwasser gekauft ich habe dann auch gesagt mir ist es zu gefährlich ich möchte überhaupt kein Risiko eingehen und ich habe dann sofort aufgehört Leitungswasser zu trinke im Sommer 2017 fällt Claudia streichhahn plötzlich das Aufstehen schwer ihre Hände sind geschwollen die Gelenke schmerzen in den folgenden Monaten nehmen die Symptome massiv zu Claudia Streichern hat räumatide Arthritis eine unheilbare Krankheit kann das Zufall sein irgendwann bekam ich dann die Diagnose von der Autoimmunerkrankung die mich da auch ziemlich aus der Bahn geworfen hat und da fällt einem natürlich dann gleich wieder das Wasser ein wir folgen unserer ersten Spur sie führt uns nach raststadt hier versorgt das Wasserwerk raunental 60.000 Einwohner mit vermeintlich sauberem Trinkwasser bis Geschäftsführer Olaf kasprick im Grundwasserbrunnen einen folgenschweren Zufallsfund macht Anfang 2012 gab es eine Anfrage bei uns im Gemeinderat wie die Belastung der Grundwässer ist und in dem Zusammenhang kam es dabei raus dass alles in Ordnung wäre also vorzügliches Wasser allerdings mit einer einzigen Belastung die die zu damalige Zeit das Labor außergewöhnlich fand und das waren damals schon die P PFC od die heutigen pfastwerte aber wie bitte kommen Industriechemikalien in das Trinkwasser und wie lange sind sie da schon drin Olaf kasprck sammelt erstmal Daten ein Jahr lang an die Bevölkerung nichts von der steigenden Belastung ihres Trinkwassers als dann der Wert einen bestimmten Bereich hatte war ich allein gelassen jeder andere hat gesagt das ist ihre Entscheidung und ich habe dann rechtzeitig dann für mich entschieden nach einer schlaflosen Nacht dass ich das Wasserwerk [Musik] Sperre jetzt muss kasprik die Öffentlichkeit informieren erst jetzt erfahren die 60.000 Menschen im Landkreis rasstadt dass ihr Trinkwasser mit pfers belastet ist das ver erele Anwohner darunter UL schann das wurde allerdings die Bevölkerung nicht allgemein also alle informiert sondern ja nur über die Presse s dass so Leute wie ich die die Tagespresse nicht lesen oder viele andere gar nichts davon wussten ja die hätten auch informiert werden müssen und deswegen haben wir dieses Faltblatt gemacht um das haben das an alle Haushalte verteilt und da steht ja schon drüber Kuppenheim Wasserversorgung ist nicht gesichert ja weil wir hatten ja das Gefühl dass die Behörden ja sagen ja es ist alles nicht so schlimm ja es ist alles sicher alles in Ordnung alles unbedenklich keine Gefahr durch PFC Trinkwasser im Landkreis rasstadt trotz vereinzelner PFC Funde unbedenklich für mich kam immer so ein bisschen rüber so diese Unfassbarkeit ja das war nichts unternommen und eigentlich alles auch so ein bisschen undter Tepich gekehrt wird und verharmlost wird vor allem wenn man gleichzeitig gesagt bekommt dein Wohnort ist besonders betroffen denn der Brunnen der Claudia streichhahn und Ulrich schuhann mit Trinkwasser versorgt ist mit am stärksten mit pfas belastet ich trinke hier das Trinkwasser ja ich bin nicht gewandt worden und deswegen war mir von Anfang an klar dass ich das im Blut habe ja ich habe gedacht es kann nicht sein ähm und äh ich habe natürlich auch überlegt ich bin ja Wissenschaftler wie kommt das da rein also dass man hier in dem wirklich risikolosen obereingraben der vollgefüllt ist mit Wasser plötzlich mit so einer Belastung zu kämpfen hatte und das ist für uns alle Wasserversorger nicht einfach gewesen und sie mussten natürlich jetzt alle ihr Grundwasser auf untersuchen als wir dann das Ausmaß mitbekommen haben wie hoch teilweise die Belastung im Trinkwasser ist wir es zu denkenegben wie vulnerabel wir wir empfindsam unsere Trinkwasserversorgung eigentlich sein kann die Trinkwasserversorgung und die Gesundheit von rund 200.000 Menschen in Mittelbaden sind in Gefahr und es ist immer noch nicht klar wie die pfas ins Wasser gekommen sind die Stadt der raststadt ein weiterer Wasserversorger und die stadtbadenbaden erstatten Strafanzeige gegen Unbekannt jetzt erst beginnen auch die lokalen Behörden offiziell zu ermitteln das war natürlich ein Schock ich meine sie sehen das erste Mal eine industriechemikalie im Trinkwasser und dann ist es nicht nur auf ein Wasserwerk konzentriert sondern auf mehrere da müssen sie ja erstmal überlegen was ist denn hier überhaupt passiert der erste Verdacht ist bei ein industriechemikalie dass irgendwo ein Unfall passiert ist als dann jedoch das großflächig und in vielen verschiedenen trinkwasserwergen gefunden wurde dann war klar mit einem singulären Ereignis kann es nichts zu tun haben also es muss was großflächig g sein nach langen Ermittlungen finden die Behörden eine entscheidende Spur auf akckerflächen in der Region ja hier sind wir auf einem agerschlag in Hügelsheim einer der ersten äer die auf pfas untersucht wurden hier gab’s Weise darauf dass von diesem agerschlag pfas ins Grundwasser eingetragen werden die Behörden nehmen Proben vom Boden und aus dem Grundwasser man hat die grundwassermeschstellen die im Wald sind untersucht hat dort keine pfas gefunden aber im ersatzbrunnen schon so blieb eigentlich nur dieser Streif dieser agerstreifen der einen Eintrag an pfas verursachen kann wir haben hier auf diesem agerschlag sehr hohe Konzentrationen an pfas festgestellt von diesem Ager geht gehen die pfas ins Grundwasser und landen dann letztendlich in den Trinkwasserbrunnen die Quelle der pfas Kontamination ist gefunden und auch ein erster Tatort aber wie kam die Chemikalien auf diesen Acker wir fragen bei Bauern in der Region nach mit uns reden will aber nur Erik Reis ja damals lief das so ab dass dieörten dann bodenuntersuchen gemacht habe hab gesagt wir untersuchen jetzt Flächen haben uns gefragt wo habt ihr eventuell kombost ausgebracht auf welchen Flächen und diese Flächen wurden dann als erstes untersucht ja als es rauskam dass es vermutlich über den kombosch gekommen ist war das nich ein Schock ja ja es ging in der Zeit so zwischen 2006 2008 ja wurde das ausgebracht was haben wir da angenommen ich weiß nicht 500 Tonn nur wurde dieser kombost normal untersucht auf Schwermetalle und da war alles in Ordnung damals wurde kombusch noch nicht auf tfas untersucht weil es war kein Parameter der gesetzlich vorgeschrieben [Musik] war es handelt sich hier um synthetische Papierfasern und diese Fasern haben auch sehr hohe pfas gehehalte in die große Belastung kam eigentlich durch diese wahnsinnig hohe Menge an papierschlemmen die hier auf die Ecker geschmissen wurde ja wir müssen ja von 100.000 Tonnen für den gesamten Zeitraum ungefähr ausgehen die Landwirte bekommen den Kompost komplett kostenlos misstrauisch ist wohl niemand und so landen die Papierabfälle auf mehr als 3000 Eckern in der Region 3 sein [Musik] Verhalten das war ja eine Mischung es war ja kombost mit drin das war nicht wir habe ja es wurde kein pures PFC gestreut ja ja 2014 wurde sie dann entdeckt wir hat in dem Jahr dann a problem dass wir ein Erdbeerfeld vernichten mussen hat es komplett gepflegt das ganze Jahr durch es stand nur noch die Ernte an wurde dann die Früchte untersucht und man kann zum Ergebnis vernichten das heißt wir haben damals 80.000 € Schaden gehabt von den 140 Hektar akerland die wir bewirtschaften sind ca 60 bis 70% belastet mit pfas mache ich mir selber Vorwürfe teilweise vielleicht ja aber wir habe eigentlich nur das Beste GEW für unser eigentlich der Kompost auf Erik Reis Feldern stammt von einem lokalen Hersteller auch andere Bauern berichten dass die umweltpartner vogelag ihn den Kompost geschenkt hat wir treffen den Geschäftsführer mein Name ist Franz Vogel W 60 Jahre alt und hab seitit 87 die komierung angefangen einfach Idee oder Hus zu Erde zu verbessern Hus zu produzieren und gesunder Boden gesundes Leben gesunde Menschen also wir damsfase angenommen alsierindustrie nach bung bifallfordnung Analyse gemacht und alles war sauber und fangen an mit 1000 angefangenfas kompostiert und dann Landwirschaft aus abgegeben9 Erck GLB ich versuche und dann später kam es dann 234 kam dann mehr bis 56 war dann am a aufgehört wir erinnern uns 100.000 Tonnen papierschlämme waren es insgesamt damit überschreiten Vogel und sein Unternehmen die Grenze des Erlaubten das stimmt W mirh angenommen wie wir dürften dre bis vier Jahre hab papierfah angenommen obwohl die Genehmigung nicht da war ich habe 2008 untersagt wordde dass ich das annehmen darf und dann habe ich Strafe bezahlt und da war ich für mich klar ich habe was falsch gemacht und jetzt muss dafür zu stehe ein Verstoß für den er 40 000 € Bußgeld zahlen muss im Vergleich erhält Vogel 1,7 Millionen Euro für die Annahme der papierschlemme und das in nur knapp 3 Jahren aber wusste er von den pfersesse hab ich erfahren dass wir mir P oder PFC damals geheißen bei unserem komboständen diede BFC gesucht kommt d un auf der Hof und hat gesagt W verdächtigt 2014 finden die Behörden nichts denn 2008 also 6 Jahre vorher hat Vogel damit aufgehört papierschlämme anzunehmen und sowieso für Vogel ist nicht sein Kompost sondern clärchlamschuld der entsteht als Reststoff in cläranlagen und wird ebenfalls als eingesetzt ich ver verstehen dass man derstamm sucht deram ist der Verursacher meines aens das ist eine Verteidigungshaltung die schon lange aufrechterhalten wird aber da fehlen einfach auch die Gelege dafür die Mengen an klärschlemmen die ausgebracht wurden sind dokumentiert jedoch haben wir entsprechende Untersuchungen auch es weit gezeigt dass klerschlamm bei den Mengen die erlaubt sind nirgendswo in ganz Baden-Würtemberg zu einem Schadensfall geführt haben das Klärschlamm der verursache ist schließen die Behörden deshalb aus für papierschlämme dagegen sein die Indizien erdrückend Verweise dann noch mal auf die Fläche Filmbuch in der ja aktenkundig dargelegt ist dass 30 cm mächtig Material mehrmals im Jahr ausgebracht wurde nein nein ist nicht korrekt dass 30 cm ausgebracht wurde die Mischung die Mal hergestellt haben die war 1 Z3 D hat geregnet dann ist der kom runter und holfaser Papierfaser die diese Ausbringung von papierschlimmen war meines Erachtens Abfallentsorgung im großen Stil und so hat das Geschäft mit dem Papiermüll funktioniert der komposthersteller Vogel nimmt Abfälle aus der Papierindustrie an und kassiert die Abfälle mischt er seinem Kompost bei den verteilt er kostenlos an die Landwirte und die verteilen ihn auf Eckern in der ganzen Region von da aus sickern die pfas ins Grund und Trinkwasser am Anfang dieser Kette stehen die Papierfabriken F verschiedene Papierfabriken hab fah angenommen und ich habe kein Händler gesucht s die kam auf mich zu habagt Z könt immer mehr immer mehr immer mehr warum gehen wir dann in Papierfabrik dann geh man da dran Urs dann Gewese das Rätsel endet also nicht mit Vogel die Journalistin Patrizia Klatt recherchiert dazu schon seit Jahren sie erzählt uns was sie herausgefunden hat das ist eigentlich eine sehr schöne Strecke wir fahren ins morgtal rein in die Wiege der Papierindustrie also bei der Papierherstellung fallen Abfallstoffe an papierschlämme und früher bis zum Jahr 2005 wurden die deponiert dann gab es eine Gesetzesänderung dann durften die nicht mehr deponiert werden und dann hatte die Papierindustrie die hatten ein Problem wohin damit und dann kam halt hier der komosändler bzw weiß ich nicht seine Berater auf die Idee das könnte man mit zum Kompost verarbeiten das wäre ein Bodenverbesserer nur Papier ist ja nicht wirklich ein Naturprodukt das ist ja jetzt schon sehr lange her dass es mal ein Naturprodukt war und da ist alles mögliche drin und da hat eben irgendwie keiner vernünftig geguckt über den Weg der Regierungspräsidiums wurde dann Kontakt aufgenommen welche Papierfabrik denn erstens angeliefert hat und zweitens ob die solche barriereemittels solche Beschichtungen eingesetzt haben das Ergebnis dieser Abfrage war dass 14 verschiedene papierfabricken angeliefert haben das mit den Namen von den Papierfabriken das ist so eine Sache also ich habe das natürlich angefragt und ich habe auch die Namen gekriegt dann habe ich als Antwort gekriegt nee das wollen die nicht und es gäbe wohl auch juristische Konsequenzen wenn sie genannt werden das war meine auskum so und ich habe nichts seitdem nichts anderes gehört und deswegen sage ich keine Namen die Fabriken die wir ermitteln konnten existieren entweder nicht mehr haben unsere Fragen nicht beantwortet oder weisen die Verantwortung von sich und die Behörden die haben die Spur der Papierfabriken nicht weiter verfolgt ihren Angaben zufolge sei der Weg der papierschlämme nicht mehr nachvollziehbar gibt’s denn überhaupt jemanden den man verantwortlich machen kann für den riesigen skanalen Mittelbaden ja kann man denn dieses Material diese papierschlemmme waren weder nach der Düngemittelverordnung noch nach der Bioabfallverordnung erlaubt und hätten auch nie in diesen Mengen auf die Ecke aufgebracht werden dürfen die Papierindustrie gehört zu Industrie und deren Abfälle haben nichts auf Eckern zu suchen wo wir unsere Lebensmittel produzieren als das Ausmaß der pfasbastung 2014 ans Licht kommt sind viele Anwohner verunsichert jahrelang haben sie das Wasser aus der Leitung getrunken und Lebensmittel aus der Region gegessen haben sie dadurch die Chemikalien aufgenommen wir haben ja dann sehr schnell eben auch das war auch noch im August 2014 an unterschiedliche Behörden die gleichen Fragen gestellt und ob mich eine Blutuntersuchung sinnvoll wäre ja weil für uns war das ja das Selbstverständlichste auf der Welt dass man auch das Blut der Menschen untersucht ja eigentlich alles untersucht war der sind wildne untersucht war ist sich Gemüse untersucht war ist in die Böde untersucht war aber Mensche war nie die Rede DAV gen genau der Landkreis so ist der Forderung der Bürgerinitiative nach blutkontrolluntersuchungen nicht sofort nachgekommen man hat sich da schon Gedanken gemacht allerdings war es auch absolut schwierig zu diesem Zeitpunkt eine Bewertung der blutwerde überhaupt vom Gesundheitsamt oder auch von der human biomonitoringkmission zu erhalten dann haben wir es auf eigene Faust gemacht ja es war natürlich eine Gruppe immer so zwischen 10 und 20 Personen es gab eindeutige Ergebnisse ja nämlich der Schnitt in den in den Untersuchungen also in den Werten lag eben der Durchschnitt lag beim fünffachen dieser Referenzwerte ja abdessen man damals glaubte dass es gefährlich werden könnte heute sind ja längst pulverisiert ja weitaus tiefer angesetzt ja das heißt das war alles noch viel dramatischer und dann konnte man es nicht mehr wegleugnen da hat sich im Nachgang damit herausgestellt dass durch das Trinkwasser erhöhte Konzentrationen erhöhte Blutkonzentrationen entstehen ja ich habe im Juli 17 eine Impfung bekommen da stand natürlich auch im beiparkzettel dass das ein Autoimmunerkrankung auslösen oder verschlimmern kann und dann plötzlich kam mir dann der Gedanke könnt ja auch irgendwie mit dem Trinkwasser zu tun habe es sind ja beides die Impfung und das Wasser diese pphasen Eingriff ins Immunsystem und da hat eine augesagt sie denkt eher nicht die Impfung sie denkt eher dass es im Zusammenhang mit dem Wasser stehen könnte nachweisbar ist ein Zusammenhang allerdings nicht Claudia Streichern bleiben Zweifel und Angst im Jahr 2018 gibt es die erste offizielle Blutuntersuchung in Mittelbaden ganze sechs Jahre nachdem Olaf kasprik die Chemikalien zum ersten Mal im Trinkwasser entdeckt so lange hat es nach Aussage der Behörden gedauert um ein Modell für die Auswertung zu erarbeiten nun das war ein ziemlich eindeutiges Ergebnis dass äh je belastete das Trinkwasser war desto höher auch die Blutkonzentrationen an PFO und PFOS ja ich war erschrocken ich habe eigentlich gehofft weil ich ja relativ schnell umgestellt habe von Leitungswasser auf flascheewasser dass der Wert dann doch nicht so hoch sein wird es hieß ja damals auf dem Gesundheitsamt dass wenn man so erhöhte werde im Blut hat wie es bei uns eigentlich in in Kuppenheim war dass man Umweltmediziner zur Hand bekommt weil ja viele Unsicherheiten in der Bevölkerung sind dass man das einfach mit zum Umweltmediziner besprechen kann irgendwann hieß es dann nö braucht man nicht also wä gar nicht so dramatisch noch immer muss das grundw der Region aufwendig gereinigt werden denn die pfas stecken bis zu 80 m tief in der Erde mit der Fließrichtung des Grundwassers breiten sie sich immer weiter aus und bedrohen benachbarte Landkreise und Wasserwerke das hat Folgen für die wasservversorger und Landwirte Erik Reis muss das Wasser für sein Bewässerungssystem vorher reinigen also wir sind wir jetzt an der pfas Reinigungsanlage die Anlage hat hier ca 50 000 € gekostet und hat natürlich auch laufende Kosten von ca 6000 € im Jahr wir werden denke ich sehr sehr lange mit diesem Stoff leben müssen ich werde es nicht mehr erleben dass es besser wird wahrscheinlich und mein Sohn wenn er die Kraft hat da mit einzusteigen ob der das dann noch erleben wird ob es besser wird habe ich nicht die [Musik] Hoffnung wir befinden uns in der neuen filterhalle in der vier Aktivkohlefilter neu errichtet worden sind der Einsatz dieser Aktivkohlefilter ist dafür da dass wir das Grundwasser von der pfas säubern die filterhalle hier und die ganze filterbereit Aufbereitungstechnik hat uns etwa 4 bis 5 Millionen Euro gekostet die natürlich auf die Wasserpreise umgelegt werden Franz Vogel wurde bisher zu 240.000€ Schadensersatz für Sanierungsmaßnahmen und Bodenuntersuchung verurteilt eine weitere Klage der Stadtwerke rasstadt über 6,5 Millionen Euro läuft noch ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde eingestellt strafrechtlich wird also niemand zur Rechenschaft gezogen wir haben einen Verursacher der vor Gericht steht wir haben viele Verursacher die sich nicht äußern ich hätte mir das einfach anders gewünscht dass alle diejenigen die dazu beigetragen haben dass hier 1100 Hektar belastet sind auch dazu stehen und nicht einer vor sich vor Gericht verantworten muss und 14 andere nicht sagen insgesamt hat der PF bislang Kosten von 40 Millionen Euro verursacht getragen vom Steuerzahler Tendenz steigend 1100 Hektar Boden und 170 Millionen Kubikmeter Grundwasser sind heute in Mittelbaden mit pfas Chemikalien belastet das ist in etwa so viel Wasser wie 4 Millionen Menschen in einem Jahr verbrauchen warum ich das leidungswasser nicht trinke obwohl es eigentlich als sicher gilt ähm ich habe einfach tatsächlich wirklich das Vertrauen verloren ich äh rein theoretisch ja ich habe mir schon Gedanke gemacht eigentlich könnte ich es ja wieder konsumieren aber ich vertraue dem Wasser nicht mehr [Musik]

Es ist einer der größten Umweltskandale Deutschlands: Im badischen Rastatt wird 2012 eine riesige Fläche wird mit PFAS – so genannten Ewigkeitschemikalien – kontaminiert. Die Chemikalie gelangt ins Trinkwasser und auch ins Blut der Menschen. Ein Umweltverbrechen mit Folgen bis heute.
_____

Hier auf ZDFheute Nachrichten erfahrt ihr, was auf der Welt passiert und was uns alle etwas angeht: Wir sorgen für Durchblick in der Nachrichtenwelt, erklären die Hintergründe und gehen auf gesellschaftliche Debatten ein. Diskutiert in Livestreams mit uns und bildet euch eure eige-ne Meinung mit den Fakten, die wir euch präsentieren.

Abonniert unseren Kanal, um nichts mehr zu verpassen.
Immer auf dem aktuellen Stand seid ihr auf http://www.ZDFheute.de/.

#Doku #Crime #Umweltverbrechen