Selenskyj stellt eine neue Drohne vor. Der neue EU-Verteidigungskommissar fordert höhere Ausgaben. Alle Informationen im Newsblog.
1.02 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz geht von einer Verständigung mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über das weitere Vorgehen gegenüber der Ukraine aus. “Mit dem künftigen US-Präsidenten habe ich bereits ausführlich telefoniert, und wir sind auch im direkten Austausch mit seinen Verantwortlichen für Sicherheitspolitik. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gemeinsame Strategie für die Ukraine entwickeln können”, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Auf die Frage, ob die Ukraine Gebiete abtreten müsse, damit die Waffen schweigen, sagte er, es dürfe nichts über die Köpfe der Ukrainerinnen und Ukrainer hinweg entschieden werden.
23.05 Uhr: Die Europäische Union braucht einen “großen Knall” von Ausgaben und politischen Veränderungen, um ihre Verteidigung angesichts der Bedrohung durch Russland zu verbessern, sagte der neue Verteidigungskommissar der Union, Andrius Kubilius, der Nachrichtenagentur AFP. Der ehemalige litauische Premierminister hat in diesem Monat sein Amt als erster EU-Verteidigungskommissar überhaupt angetreten und soll die europäische Verteidigungsindustrie und den stotternden Aufrüstungsprozess ankurbeln.
“Wir müssen von dem, was manche als schrittweise Verbesserung unserer Verteidigungskapazitäten bezeichnen, zu einer Art ‘Big Bang’-Ansatz übergehen: “Die Frage ist: Gibt es genug politischen Willen, uns zu verteidigen?”, sagte er in dem Interview. Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte zuletzt davon gesprochen, dass 500 Milliarden Euro in den nächsten Jahren für Verteidigung benötigt würden.
18.51 Uhr: Bei einem russischen Gleitbombenangriff sind in der südostukrainischen Großstadt Saporischschja mindestens sieben Menschen getötet worden. Weitere wurden verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram mit. Eine Autowerkstatt sei getroffen worden. Zudem habe es Stromausfälle gegeben.
Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur gut 30 Kilometer südöstlich von Saporischschja. Russische Flugzeuge können Gleitbomben aus Entfernungen von über 50 Kilometern abwerfen.
18.12 Uhr: Kiew hat am Tag der Streitkräfte der Ukraine eine neue Drohne mit Raketenantrieb namens “Peklo” (Hölle) präsentiert. “Es ist sehr wichtig, dass unsere Verteidiger eine solch moderne Waffe ukrainischer Herstellung bekommen”, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj gemäß einer Mitteilung. Die weitere Aufgabe bestehe in der Erhöhung der Produktion und dem Einsatz der Waffe. Bei einer Reichweite von bis zu 700 Kilometer soll diese mit einer Geschwindigkeit von 700 Kilometer pro Stunde fliegen.
Der Minister für strategische Industriebranchen, Herman Smetanin, schrieb bei Telegram, dass die ersten Dutzend Exemplare dieser Waffe bereits an die Armee übergeben wurden. Die Entwicklungszeit gab er mit einem Jahr an. Die Zielgenauigkeit und der Schutz vor elektronischen Abwehrmitteln würden ständig verbessert. “Wir bauen zusammen das Arsenal der freien Welt”, schrieb Smetanin. Lesen Sie hier mehr zu der Drohne.
2.00 Uhr: Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge soll der Einsatz einer Hyperschallrakete dem Westen zeigen, dass Moskau jedes Mittel zur Verhinderung einer Niederlage einsetzen wird. “Die Botschaft ist, dass Sie, ich meine die USA und die Verbündeten der USA, die dem Kiewer Regime ebenfalls diese Langstreckenwaffen zur Verfügung stellen, verstehen müssen, dass wir bereit sind, jedes Mittel einzusetzen, um zu verhindern, dass ihnen das gelingt, was sie eine strategische Niederlage Russlands nennen”, sagte Lawrow im Interview mit dem US-Journalisten Tucker Carlson. Es sei ein sehr ernster Fehler, wenn man im Westen annehme, dass Russland keine roten Linien habe oder dass diese immer wieder verschoben würden, so Lawrow weiter.
0.20 Uhr: Ein Sprecher des Weißen Hauses informiert über ein Gespräch zwischen dem nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan und dem Berater des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak. Sie hätten am Donnerstag (Ortszeit) darüber gesprochen, wie Kiew seine Position im Krieg mit Russland verbessern und sicherstellen könne, dass es in künftige Verhandlungen aus einer Position der Stärke heraus eintritt, sagte der Sprecher.