53 Prozent aller positiven Bescheide seit 2012 ergingen an syrische Staatsbürger. 95.000 leben aktuell in Österreich. Wie geht es nach Assads Sturz für sie weiter?
Die relevanteste und größte Flüchtlingsgruppe in Österreich erlebte das wohl folgenreichste Wochenende seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs in ihrer Heimat vor fast 15 Jahren: Rund 95.000 syrische Menschen leben aktuell in Österreich. Der Sturz der Schreckensherrschaft von Baschar al-Assad in Damaskus, die sie zur Flucht getrieben hatte, wurde nicht nur hierzulande am Sonntag mit Spontan-Demos und Kundgebungen gefeiert.
Betroffen ist damit die relevanteste Gruppe von Flüchtlingen in Österreich. Seit 2012 entfallen die meisten positiven Asylentscheide hierzulande auf Syrer: 53 Prozent aller Zuerkennungen entfielen in diesem Zeitraum auf diese Gruppe. Von insgesamt 119.907 gestellten Anträgen wurden 92.999 positiv bewertet. Das sind rund 78 Prozent. Mit der Aussicht auf einen permanenten Regimewechsel in Damaskus stellt sich plötzlich die Frage, wie es nun mit ihnen weitergeht. Denn ihr zentraler Fluchtgrund, die Verfolgung durch das Assad-Regime, fällt weg.
Angemeldet wurde die Kundgebung vom Verein Freie SyrerInnen in Österreich. Zehntausende Menschen marschierten über den Wiener Ring. (c) APA/Max Slovencik