Estland hat noch Haushaltsmittel aus dem laufenden Jahr zu Verfügung und stellt davon rund 200.000 Euro der Ukraine bereits, berichtet der Sender ERR. “Wir dürfen nicht vergessen, dass die Situation in der Nähe der Frontlinie in der Ukraine immer noch sehr schwierig ist und der Bedarf an humanitärer Hilfe groß ist”, sagt Estlands Außenminister Margus Tsahkna. “Darüber hinaus braucht der ukrainische Energiesektor weiterhin Unterstützung.”
+++ 22:16 Russische Hacker nehmen Verteidigung der Ukraine ins Visier +++
Die Hackergruppe Secret Blizzard, die von der russischen Regierung unterstützt werden soll, attackiert Microsoft zufolge die digitale Infrastruktur des ukrainischen Militärs. Die Aktivisten würden Tools wie etwa Malware und auch Bots von anderen Cyberkriminellen nutzen, berichtet Microsoft im Security-Blog. Damit greifen die Hacker auf Geräte zu, die von Militärangehörigen und Grenzbeamten benutzt würden. Sherrod DeGrippo, Microsofts Director of Threat Intelligence Strategy, erklärt, dass die Russen auf diesem Weg Informationen sammeln und langfristige Spionagestützpunkte errichten wollen. Secret Blizzard sei bereits seit 2022 mit solchen und ähnlichen Attacken auf die Ukraine aufgefallen. Auch Angriffe auf Außenministerien, Botschaften, Regierungsbehörden und verteidigungsbezogene Organisationen anderer Länder werden der Gruppe von den Microsoft-Experten nachgesagt.
+++ 21:59 Ukrainer in Annowka von russischen Kämpfern eingekesselt +++
Verteidigungsanalyst Ian Matveev erkennt eine brenzlige Situation in der Ukraine: Im Gebiet um Annowka beziehen immer mehr russische Streitkräfte Stellung. Die ukrainischen Soldaten des 214. Sonderbataillons OPFOR werden von ihnen eingekesselt. Seinen Beobachtungen zufolge “sind die Fluchtwege abgeschnitten und es wird um sie gekämpft”. Er hätte “schon lange” vor einer derartigen Situation gewarnt, berichtet der Analyst der Anti-Corruption Foundation, die von Alexej Nawalny gegründet wurde, weiter. “Aber die Kommandeure der ukrainischen Streitkräfte hielten weiterhin Truppen dort. Ihr Ziel ist verständlich: die vorrückenden Einheiten der russischen Armee so lange wie möglich aufzuhalten.” Allerdings sei das Risiko dafür groß. Eine ähnliche Situation beobachtet Matveev bei Kurachowe, wo ukrainische Soldaten “nur einen Schritt von einer Einkesselung entfernt” seien. Ob in beiden Regionen auch noch Zivilisten leben, macht er nicht deutlich.
+++ 21:37 Trump will EU-Soldaten in Ukraine sehen, schließt US-Beteiligung aber aus +++
Donald Trump spricht sich dafür aus, dass europäische Streitkräfte in der Ukraine die Waffenruhe kontrollieren, sobald sie beschlossen ist. Das berichtet das “Wall Street Journal” unter Berufung auf Angaben aus dem Umfeld des Republikaners. Demnach schließe der künftige US-Präsident aus, dass er US-Truppen in dem Land stationieren werde. Eine Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO unterstütze Trump zudem nicht, jedoch einen “starken, gut bewaffneten” Staat. Konkrete Pläne für den Ukraine-Krieg, den er eigentlich in kurzer Zeit nach seinem Amtsantritt beenden wollte, hat er indes noch nicht. Er wolle zunächst ein nationales Sicherheitsteam zusammenstellen und weitere Verhandlungen mit Verbündeten führen, darunter womöglich auch Wladimir Putin.
+++ 21:22 Drohne fällt in Kiew vom Himmel, vielerorts schrillt der Luftalarm +++
Wegen eines großen russischen Drohnenangriffs ist am Abend in weiten Teilen der Ukraine Luftalarm ausgelöst worden. Für die Hauptstadt Kiew war es der erste Alarm nach vier Tagen Ruhe. Die ukrainische Luftwaffe berichtete auf ihrem Telegram-Kanal von Gruppen feindlicher Kampfdrohnen über fast allen Gebieten in der Mitte, im Norden und im Osten des Landes. “Achtung! Stadt Kiew! Bleiben Sie in Schutzräumen. Feindliche Kampfdrohne im Anflug von Norden”, wurden die Bürger der Metropole gewarnt. In einem der zentralen Stadtteile fielen nach Angaben des Senders Suspilne Teile einer Drohne nieder, ohne einen Brand zu verursachen oder Menschen zu verletzen.
+++ 20:57 Ukrainische Drohnenangriffe setzen Staatshaushalt in Russland unter Druck +++
Die Ukraine fliegt mehrere Angriffe auf russische Ölraffinerien. Die Produktion und der Export des wertvollen Rohstoffs muss in der Folge um “mindestens 17 Prozent” reduziert werden, berichtet Kyrylo Schewtschenko in einem Posting auf X. Er bezieht sich dabei auf einen Drohnenangriff in Brjansk vom gestrigen Mittwoch (siehe Video) und zurückliegende Attacken, etwa in Tuapse, Ilsky und Novoshakhtinsk. “In Kombination mit Sanktionen verursachen diese Angriffe ernsthafte Probleme”, fasst der ehemalige Chef der ukrainischen Nationalbank zusammen. Manche Raffinerien mussten die Produktion einstellen, andere konnten nur stark eingeschränkt weiterlaufen. “Die Treibstoffexporte gehen zurück, die Einnahmen schrumpfen und der russische Staatshaushalt steht unter Druck.” In Brjansk kamen laut ukrainischen Angaben neue Drohnenraketen vom Typ Peklo zum Einsatz.
+++ 20:41 Finanzminister Kukies: Deutschland unterstützt Ukraine so lange wie nötig +++
Bundesfinanzminister Jörg Kukies sagt in Warschau, die finanzielle Unterstützung der Ukraine solle auf viele Schultern verteilt werden. Sie sollte so berechenbar und verlässlich wie möglich sein. Deutschland werde so lange wie nötig eng an der Seite der Ukraine stehen, so der SPD-Politiker.
+++ 20:20 Ukraine registriert heute mehr als 130 Kämpfe +++
An der Front fanden im Tagesverlauf 138 Gefechte statt, berichtet der Generalstab der Ukraine. Die meisten Zusammenstöße gab es demnach in Kurachowe (37), Pokrowsk (30) und Wremiwka (24). Viele Kämpfe dauern noch immer an. Es wird auch erwartet, dass die Gesamtzahl der Kampfhandlungen weiter ansteigt.
+++ 20:02 Russland verlegt Kräfte nach Saporischschja +++
Die russische Armee verlegt offenbar mehrere gepanzerte Fahrzeuge, Lastwagen und Schützenpanzer samt Mannschaft von der Krim nach Saporischschja. Die Partisanenbewegung Atesh berichtet dies auf X. “Die Informationen wurden weitergegeben und wir wissen, wie wir den Transport stoppen können”, heißt es in dem Beitrag. Die Partisanen teilen mehrere Fotos, die die Verlegung der militärischen Ausrüstung belegen sollen.
+++ 19:45 Karasek: “Russland kann rein gar nichts anbieten” +++
Vonseiten des Kreml wird wiederholt propagiert, dass die Hegemonie durch die USA um andere Großmächte wie Russland erweitert werden müsse. Kremlexperte Niko Karasek blickt auf diese Behauptung hinsichtlich Russlands bisherigen Einflusses in der Welt.
+++ 19:19 Hunderte Zivilistinnen in russischer Kriegsgefangenschaft +++
301 ukrainische Zivilistinnen befinden sich laut Olha Skrypnyk, der Vorstandsvorsitzenden der Krim-Menschenrechtsgruppe, in russischer Gefangenschaft. Das sagt sie “Ukrainska Pravda” zufolge bei einer Sitzung des Rates für Menschenrechte, Gleichstellung der Geschlechter und Vielfalt im ukrainischen Außenministerium. “Diese Zahl ist nicht endgültig, und die tatsächliche Zahl der Frauen in russischer Gefangenschaft ist deutlich höher. Die Bestätigung der genauen Zahlen ist schwierig, da Russland sich weigert, Informationen über [festgenommene] Zivilisten bereitzustellen”, so Skrypnyk. “Doch selbst mit unvollständigen Daten ist klar, dass sich die Zahl der von Russland gefangengenommenen Frauen nach dem 24. Februar 2022 verelffacht hat.”
+++ 18:52 NATO rechnet mit mehr als einer Million Opfer bisher +++
Die NATO geht davon aus, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits mehr als eine Million Opfer gefordert hat. “Jede Woche gibt es mehr als 10.000 Tote oder Verwundete auf allen Seiten”, sagt NATO-Generalsekretär Mark Rutte bei einer Diskussionsveranstaltung in Brüssel. Jeden Tag verursache der Krieg mehr Zerstörung und Tod. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor die Zahl der eigenen im Krieg getöteten Soldaten mit 43.000 angegeben. Zudem habe es 370.000 Fälle gegeben, in denen Verletzten Hilfe geleistet worden sei, teilte er mit. Etwa die Hälfte der Verletzten sei aber in den Kriegsdienst zurückgekehrt.
+++ 18:30 Entwicklungsministerin übergibt 90 Millionen Euro an Ukraine +++
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze übergibt bei einem Besuch in der Ukraine deutsche Unterstützung für die von massiven russischen Angriffen stark beschädigte Energieinfrastruktur des Landes. Russland habe zuletzt wieder vermehrt Kraftwerke für die Strom- und Wärmeversorgung gezielt angegriffen, sagt Schulze. Dahinter stecke die perfide Absicht, die Bevölkerung im Dunkeln frieren zu lassen, um sie zu zermürben und “so zum Aufgeben zu bringen”. Um die Menschen in der Ukraine im dritten Kriegswinter zu unterstützen, stellt das Entwicklungsministerium über ein Winterpaket 90 Millionen Euro bereit.
+++ 18:08 Polen plant keine Beteiligung an Friedenstruppe +++
Polens Regierungschef Donald Tusk weist Medienberichte zurück, wonach sich sein Land nach einer Beendigung des Krieges in der Ukraine an einer Friedenstruppe beteiligen will. “Momentan planen wir keine solchen Aktionen”, sagt Tusk in Warschau nach einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. “Entscheidungen, die Polen und polnische Aktionen betreffen, werden in Warschau getroffen und nur in Warschau.”
+++ 17:45 Deutschland und andere Staaten sagen Ukraine “eiserne Sicherheitsgarantien” zu +++
Deutschland und weitere europäische Länder sichern der Ukraine standhafte Unterstützung und den Einsatz für tragfähige Sicherheitsgarantien zu, falls es nach der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand kommen sollte. “Wir verpflichten uns, der Ukraine eiserne Sicherheitsgarantien zu geben, zu denen auch die zuverlässige Bereitstellung militärischer und finanzieller Unterstützung auf lange Sicht gehört”, heißt es in einer “Berliner Erklärung”, auf die sich Vertreter von Deutschland, Frankreich, Polen, Italien, Spanien, Großbritannien und der Ukraine sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in Berlin geeinigt haben.
+++ 17:30 Trump nennt ukrainische Angriffe auf Russland mit US-Raketen “verrückt” +++
Der designierte US-Präsident Donald Trump kritisiert die Ukraine dafür, mit US-Raketen Ziele auf russischem Gebiet angegriffen zu haben. In einem Interview mit dem Magazin “Time” kündigt Trump eine Änderung der US-Politik bezüglich der Ukraine an. “Es ist verrückt, was passiert. Es ist einfach verrückt. Ich bin absolut dagegen, Raketen hunderte Kilometer weit nach Russland zu senden”, sagt Trump dem Magazin, das ihn in seiner neuesten Ausgabe zur “Person des Jahres” gekürt hat. “Warum tun wir das? Wir eskalieren nur den Krieg und verschlimmern die Situation. Das hätte nicht erlaubt werden dürfen”, sagt er weiter.
+++ 17:15 Frankreich wird trotz neuem Premierminister “auf keinen Fall” an Ukraine-Unterstützung sparen +++
Frankreichs Botschafter in der Ukraine, Gaël Veyssière, erklärt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Interfax, dass sein Land der Ukraine “auf keinen Fall” die Hilfen kürzen werde. “In Frankreich herrscht derzeit eine wirklich schwierige politische Situation, wir warten auf die Ernennung eines neuen Premierministers. Aber als Botschafter möchte ich einen wichtigen Punkt hervorheben: Frankreich hat eine sehr starke Unterstützung für die Fortsetzung. Dies wird vom Präsidenten beschlossen, der bis 2027 im Amt bleiben wird”, so Veyssière. Er sagt weiter, dass es keinen Grund gebe, an der Politik des Landes zu zweifeln. Womöglich werden die Hilfen sogar noch intensiviert: “Der Präsident hat klar gesagt, dass Frankreich die Ukraine weiterhin im militärischen Bereich unterstützen wird. Und wir werden alles Mögliche und Notwendige tun, um den Ukrainern zu helfen. So können wir unsere Unterstützung sogar noch verstärken.”
+++ 16:53 Russischer Raketen-Entwickler erschossen +++
Mikhail Shatsky soll in Moskau erschossen worden sein, berichtet eine nicht näher genannte Quelle aus den Verteidigungsstreitkräften der Zeitung “Kyiv Independent”. Er war verantwortlich für die Modernisierung der russischen Raketen Ch-59 sowie Ch-69, die das Land im Krieg gegen die Ukraine einsetzt. Demnach sei der ukrainische Militärgeheimdienst in den Anschlag auf Shatsky involviert. Zuvor berichtete der Journalist Alexander Newzorow, der eine Anti-Kreml-Haltung vertritt, dass der Entwickler getötet worden sei.
+++ 16:38 NATO-Chef warnt vor Krieg Russlands “mit uns”: “Wir sind nicht bereit” +++
NATO-Generalsekretär Mark Rutte warnt mittelfristig vor einem “Krieg” mit Russland und ruft die Verbündeten zu deutlich höheren Verteidigungsausgaben auf: “Wir sind nicht bereit für das, was in vier bis fünf Jahren auf uns zukommt”, sagt Rutte in seiner ersten Grundsatzrede seit seinem Amtsantritt im Oktober. “Was in der Ukraine passiert, könnte auch bei uns passieren”, warnt er. Eine “unmittelbare militärische Bedrohung” durch Russland gebe es zwar nicht, so der frühere niederländische Regierungschef. Russland bereite sich aber auf eine “langfristige Konfrontation” vor. “Mit der Ukraine. Und mit uns.”
+++ 16:26 Atom-Experten bleiben trotz Angriffs auf sie in der Ukraine +++
Der Drohnenangriff auf Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in der Ukraine war aus Sicht von IAEA-Chef Rafael Grossi eine gezielte Attacke: “Es gab einen klaren Vorsatz, uns Schaden zuzufügen oder uns einzuschüchtern”, sagt er. Dennoch würden die Fachleute nicht abgezogen, erklärt Grossi weiter in der Sitzung des IAEA-Gouverneursrates in Wien.
+++ 16:15 Selenskyj verleiht Auszeichnungen an der Front +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht Soldaten nahe der Front in der Region Saporischschja im Süden der Ukraine. “Saporischschja. Unsere Soldaten der 27. Artilleriebrigade (…). Sie arbeiten, um unsere Regionen Saporischschja und Donezk gegen den Besatzer zu verteidigen”, erklärt Selenskyj in sozialen Netzwerken. Er veröffentlicht ein Video, in dem er sich an Truppen der Division Himars wendet, die als erste das von den USA gelieferte Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem erhalten hatte. In dem Video ist auch zu sehen, wie Selenskyj mit Soldaten durch einen Wald geht und Soldaten in einem Bunker Auszeichnungen verleiht.
+++ 16:06 Baerbock fordert “keinen Frieden über die Köpfe der Ukrainer” hinweg +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock pocht mit Blick auf mögliche Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs auf die Beteiligung der Ukrainer selbst an dem Prozess. “Es wird keinen Frieden über die Köpfe der Ukrainer geben, es wird keinen Frieden über die Köpfe der Europäer geben”, sagt Baerbock am Rande eines Treffens mit den Außenministern Frankreichs, Polens, Großbritanniens, Spaniens, Italiens und der Ukraine sowie der EU-Außenbeauftragen Kaja Kallas in der Villa Borsig, dem Gästehaus des Auswärtigen Amts, in Berlin. Auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha war dabei.
+++ 15:30 Ukraine will russische 25-Millionen-Dollar-Technik zerstört haben +++
Das Verteidigungsministerium der Ukraine vermeldet in sozialen Medien die Zerstörung eines russischen Radarsystems im Wert von 25 Millionen Dollar. Beim abgeschossenen “Zoopark-1M” handelt es sich um ein Artillerieaufklärungsradar, eine Weiterentwicklung eines Systems aus Sowjetzeiten. Es kann Raketen und Haubitzen sowie Raketenwerfer in einer Entfernung von bis zu 65 Kilometern erfassen. Die ersten solcher Geräte übernahm Russland vor sieben Jahren.
+++ 15:20 Macron: “Keine Sicherheit in Europa ohne die Europäer” +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betont bei einem Besuch in Warschau, die Ukraine müsse entscheiden, welche Zugeständnisse sie für einen Waffenstillstand machen wolle. Mit Blick auf die Entsendung einer Friedenstruppe in der Ukraine nach Ende der Kampfhandlungen betont Macron aber: “Es gibt keine Sicherheit in Europa ohne die Europäer.”
+++ 15:10 EU-Außenbeauftragte entsendet vorerst keine Truppen +++
Die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas äußert sich verhalten zu einer möglichen Entsendung von Friedenstruppen nach einem Waffenstillstand in der Ukraine. “Zu allererst brauchen wir Frieden in der Ukraine, um dann eine Friedenstruppe haben zu können”, sagt Kallas vor Beratungen der Außenministerinnen und Außenminister Deutschlands, Polens, Frankreichs, Großbritanniens, Spaniens und Italiens in Berlin. “Russland kann mit der Bombardierung der Ukraine aufhören und, voilà, dann ist kein Krieg mehr”, betont die estnische Politikerin.
+++ 14:45 Ukraine rückt bei Lypzi vor, russische Armee ändert Taktik +++
In der Region Charkiw gibt es kaum eine ukrainische Stellung, die bisher nicht unter russischen Beschuss geraten ist. Doch die Arbeit eines Luftabwehr-Trupps trägt Früchte, sagen die Soldaten: “Wir rücken in Richtung Russland vor”. Moskau ändere deshalb sein taktisches Vorgehen mit Spähdrohnen in der Gegend.
+++ 14:19 Scholz rechtfertigt sich für Verpassen von Ukraine-Treffen +++
Kanzler Olaf Scholz weist Kritik zurück, dass er nicht an Ukraine-Treffen in Paris und Warschau teilgenommen hat. “Sie können sicher sein, es hat all diese Gespräche in größter Intensität gegeben”, sagt Scholz im Deutschlandfunk Kultur auf eine entsprechende Frage. Er habe sich in Berlin mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer getroffen sowie kürzlich zweieinhalb Stunden in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geredet. Er habe auch mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump telefoniert, fügt der SPD-Politiker hinzu.
+++ 13:45 Kiew will später Waffen auch ins Ausland verkaufen +++
Die Ukraine will ihre Waffen nach dem Krieg auch an andere Länder verkaufen. “Wir würden gern unsere Produkte anderen Ländern anbieten, die sich verteidigen müssen”, sagt Oleksandr Kamyschin, Präsidentenberater und ehemaliger Industrieminister, der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. Der Krieg biete der nationalen Rüstungsbranche die Möglichkeit, neue Produkte auf den Markt zu bringen und ihre Kapazitäten zu erweitern. Die Waffenproduktion sei inzwischen “nicht nur das Rückgrat unserer Sicherheit, sondern auch die Lokomotive der Wirtschaft.” Die Ukraine sei “wegweisend in der Drohnentechnologie”, so Kamyschin. Seit der Annexion der Krim durch Russland seien mehr als 200 Unternehmen im Land entstanden, die alle Arten von Drohnen herstellten. Diese Technologie wolle man gern mit anderen Ländern teilen. “Es geht Wladimir Putin nicht nur um die Ukraine”, sagt Kamyschin. “Russland wird weiter versuchen, seine Nachbarn zu bekämpfen.”
+++ 13:16 Kreml: Orban schlug Putin Weihnachts-Waffenruhe vor +++
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hat bei einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Angaben des Kreml eine Waffenruhe im Ukraine-Konflikt zu Weihnachten vorgeschlagen. “Orban hat in einem Telefonat mit Putin einen großen Gefangenenaustausch am Weihnachtsabend und die Ankündigung einer Waffenruhe in der Ukraine am Weihnachtstag vorgeschlagen”, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit Blick auf das Gespräch vom Vortag. Russland habe seine “Vorschläge” für den Austausch der ungarischen Botschaft in Moskau unterbreitet. Moskau unterstütze “Orbans Bemühungen”. Orban hatte erklärt, dass die Ukraine den Vorschlag abgelehnt habe. Aus der Ukraine heißt es hingegen, dass Ungarn nichts mit Kiew besprochen habe. Die ungarische Seite habe die Ukraine zudem nicht über ihren Kontakt zu Russland informiert.
+++ 12:45 China will “strategisch” enger mit Russland zusammenarbeiten +++
Chinas Präsident Xi Jinping bekräftigt den Willen zu einer engeren Zusammenarbeit mit Russland. Die Volksrepublik sei bereit, ihre “strategische Abstimmung” mit Russland zu verstärken, sagt Xi Jinping bei einem Besuch des Vize-Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, in Peking. China und Russland müssten auch in multilateralen Foren eng kooperieren. Beide Länder sollten das globale Führungsverhalten in die richtige Richtung lenken und einen Konsens unter befreundeten politischen Parteien in allen Ländern, insbesondere im globalen Süden, schaffen, sagt Xi laut dem chinesischen Staatssender CCTV. Russland und China haben im Zuge des Ukraine-Kriegs ihre wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit verstärkt. Medwedew ist ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
+++ 12:16 BBC: Russland baut deutlich weniger Flugzeuge als geplant +++
Die Vereinigten Flugzeugwerke in Russland haben entgegen ihren Plänen seit 2022 nur 7 statt 108 Passagierflugzeuge gebaut, wie der russische Dienst der BBC berichtet. Die Zahlen unterstrichen damit den desolaten Zustand des russischen Flugzeugbausektors, heißt es. “Für Russland ist der Bau von Passagierflugzeugen nicht nur eine Frage des Prestiges oder des wirtschaftlichen Gewinns. Viele entlegene Gebiete sind vollständig von der Luftfahrt abhängig.” Die russische Luftfahrt- und Flugzeugindustrie ist durch die westlichen Sanktionen – die als Reaktion auf die Vollinvasion in der Ukraine verhängt wurden – schwer getroffen, da sie für den Bau und die Wartung von Flugzeugen auf ausländische Komponenten angewiesen ist. Das umfassende Programm für die Entwicklung der Luftverkehrsindustrie bis 2030 sah dem Bericht zufolge ursprünglich die Produktion von 1.032 Passagierflugzeugen zwischen 2022 und dem Ende des Jahrzehnts vor. Dieser Plan sei überarbeitet und aufgrund von Lieferengpässen fast sofort verschoben worden, heißt es weiter bei der BBC.
+++ 11:45 Kreml: Russland wird “mit Sicherheit” auf ukrainische Angriffe mit ATACMS reagieren +++
Die russische Armee wird nach Angaben des Kreml “mit Sicherheit” auf einen mutmaßlichen ukrainischen Angriff mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen auf einen Militärflugplatz in Südrussland reagieren. “Eine Antwort wird folgen”, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. “Sie findet zu einem Zeitpunkt und in einer Weise statt, die als passend erachtet werden. Sie wird mit Sicherheit folgen.” Die russische Armee habe bereits am Vortag eine “klare und unmissverständliche” Erklärung dazu abgegeben, fügt Peskow hinzu. Kremlchef Wladimir Putin hatte damit gedroht, seine neue ballistische Hyperschallrakete Oreschnik auf das Zentrum von Kiew abzufeuern, sollte die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen nicht einstellen
+++ 11:15 Oreschnik statt Atomwaffen? Putin vollzieht “interessante rhetorische Wendung” +++
Die Ukraine beschießt womöglich erneut russisches Gebiet mit US-amerikanischen ATACMS, Moskau droht mit Vergeltung. Interessant sei, schätzt ntv-Korrespondent Rainer Munz ein, dass auch die USA Kiew vor einem erneuten russischen Einsatz der Oreschnik-Rakete warnen. Russlands Präsident Wladimir Putin vollziehe indes eine rhetorische Wende. Kremlchef Wladimir Putin hatte damit gedroht, seine neue ballistische Hyperschallrakete Oreschnik auf das Zentrum von Kiew abzufeuern, sollte die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen nicht einstellen.
+++ 10:50 Pistorius bestätigt dauerhaften Rückzug der russischen Marine aus Tartus nicht +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius kann einen dauerhaften Rückzug der russischen Marine aus ihrem Militärstützpunkt im syrischen Tartus bislang nicht bestätigen. Er kenne entsprechende Meldungen dazu aber, sagt der SPD-Politiker bei seinem Besuch in Erbil im irakischen Kurdengebiet. “Aber klar ist: Durch den Rückzug Putins, durch den Rückzug Russlands und durch das Zurücklassen des Assad-Regimes in dieser Situation wird deutlich, dass Russland sich ausschließlich, und zwar immer, auf sich konzentriert und auf die eigenen Interessen”, sagt Pistorius. “Und deswegen kann man nicht ausschließen, dass das ein dauerhafter Rückzug ist.”
+++ 10:22 “Wir haben zehn Jahre Erfahrung damit, wie Russen lügen” +++
Noch immer ist das Schicksal der Ukraine ungewiss, doch der Ministerpräsident der Ukraine, Denys Schmyhal, zeigt sich optimistisch “wegen der westlichen Unterstützung”. Im Interview mit RTL und ntv spricht der 49-Jährige über die Kooperation mit Trump, ukrainische Flüchtlinge und den anhaltenden Krieg.
+++ 09:55 Weiteres Schrumpfen: Angehöriger eines bedrohten indigenen Volkes in Kursk getötet +++
Einer von etwa 20 verbliebenen Angehörigen des indigenen Volkes der Kerek aus Nordostsibirien wurde Berichten zufolge im September im Krieg gegen die Ukraine getötet. Dies berichtet das russischsprachige Portal “Meduza”. “Am 13. September 2024 verlor Iwan Lymnejewitsch Taimagyr, ein Angehöriger des Kerek-Volkes, auf tragische Weise sein Leben im Kampf in der Region Kursk, wo er in der 810. separaten Marinebrigade diente”, heißt es demnach bei der russischen Website Vkontakte unter dem Titel “In der Spezialoperation gestorben”. Und weiter:” Sein Leben endete in seinem 56. Lebensjahr und hinterließ nicht nur die Trauer über sein Ableben, sondern auch die Erkenntnis, dass mit seinem Tod die Geschichte eines Angehörigen eines bedrohten Volkes zu Ende gegangen ist.” Die Sprache der Kerek wird bereits nicht länger gesprochen.
+++ 09:29 TASS: Ukrainer kontrollieren immer noch Rathaus in Kurochowe +++
Russische Truppen sollen nach Angaben aus Moskau in der ukrainischen Stadt Kurachowe mehrere Hochhäuser besetzt haben. Dies schreibt die russische Agentur TASS unter Berufung auf einen Beamten. “Russische Truppen haben ihre Positionen verbessert und sind in Kurachowe vorgerückt, da sie dort mehrere Hochhäuser besetzt haben. Es gibt Kämpfe in der Nähe des Rathauses, aber die ukrainischen Streitkräfte kontrollieren es immer noch”, sagt der Beamte.
+++ 09:06 Ukrainische US-Botschafterin beklagt Misserfolg +++
Der vom Repräsentantenhaus verabschiedete US-Verteidigungshaushalt in Höhe von 895 Milliarden Dollar enthält offenbar trotz der Bemühungen ukrainischer Diplomaten keine Bestimmung zur Verlängerung des sogenannten Defense Lend-Lease Act für die Ukraine. Dies beklagt die ukrainische Botschafterin in den USA, Oksana Markarowa, wie “Kyiv Independent” schreibt. Der “Leih- und Pachtgesetz”, das im September 2023 auslief, soll es dem US-Präsidenten erlauben, der Ukraine Waffen zur Verfügung zu stellen und dabei die Bürokratie des Kongresses zu umgehen. Die ukrainische Botschaft setze sich weiterhin aktiv für den Erhalt dieses Mechanismus ein, so Markarowa.
+++ 08:42 Entwicklungsministerin Schulze in Kiew eingetroffen +++
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze trifft zu einem nicht angekündigten Besuch in Kiew ein. Die Ministerin will hier Teile der von Deutschland zugesagten zivilen Unterstützung für den dritten Kriegswinter persönlich übergeben. Dabei geht es vor allem um den Wiederaufbau der ukrainischen Energieinfrastruktur. Es sei Russlands erklärtes Ziel, ganz gezielt die Energieversorgung der Ukraine zu treffen “und damit dafür zu sorgen, dass die Menschen hier in der Kälte, im Dunkeln sitzen”, sagt Schulze nach ihrer Ankunft.
+++ 08:09 Russische Scharfschützen erhalten offenbar weiterhin westliche Gewehre und Munition +++
Russische Scharfschützen sollen trotz jahrelanger Sanktionen weiterhin jedes Jahr Tausende westliche Gewehre und Millionen Schuss Munition erhalten. Dies schreibt die russischsprachige Enthüllungsportal “The Insider”. Nachdem die direkten Lieferungen nach Russland eingestellt worden seien, hätten Unternehmen aus der EU, den USA und der Türkei die Lieferungen nach Armenien, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan vervielfacht. Der “Insider” hat diese Routen sowie die Verbindungen einer Reihe westlicher Unternehmen zu russischen Waffenimporteuren ermittelt. Unter anderem nutzten russische Scharfschützen demnach US-Gewehre im September 2024 auf dem Truppenübungsplatz Angarskij auf der annektierten Krim.
+++ 07:44 Beleidigung des Präsidenten: Lukaschenko lässt Journalistin für Jahre wegsperren +++
Wegen ihrer Berichterstattung über Präsident Alexander Lukaschenko wird eine Journalistin in Belarus zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Das Minsker Stadtgericht spricht Wolha Radsiwonawa wegen Beleidigung des Präsidenten und Diskreditierung des Landes schuldig. Radsiwonawa arbeitete für das Nachrichtenportal KYKY.org und war als freie Mitarbeiterin für andere Medien tätig. Sie sitzt seit ihrer Verhaftung im März in Untersuchungshaft. Während ihrer Haft wurde Radsiwonawa nach Angaben der belarussischen Menschenrechtsgruppe Wjasna zur Untersuchung in eine psychiatrische Klinik gebracht. Lukaschenko, ein wichtiger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, hatte Zehntausende Menschen festnehmen lassen, die gegen seinen zweifelhaften Wahlsieg 2020 demonstriert hatten. Vor der nächsten Wahl im Januar gehen die Behörden in Belarus wieder schärfer gegen Kritiker vor.
+++ 07:20 Wieder Massenproteste in Georgien gegen Kreml-Kurs der Regierung +++
In Georgien gehen wieder Tausende Menschen bei pro-europäischen Protesten auf die Straßen. Sie versammeln sich vor dem Parlament in der Hauptstadt Tiflis und schwenken Flaggen der EU und Georgiens. Örtlichen Medien zufolge gibt es auch in anderen Städten Georgiens Proteste. Die pro-europäischen Proteste in Georgien dauern bereits seit dem 28. November an. Die Lage in Georgien ist seit der Parlamentswahl Ende Oktober stark angespannt. Die Moskau-freundliche Regierungspartei Georgischer Traum hatte dabei laut offiziellem Wahlergebnis eine deutliche Mehrheit errungen. Die Opposition wirft ihr jedoch Wahlbetrug vor und beschuldigt sie, Georgien wieder an Russland heranrücken zu wollen.
+++ 06:51 Kiew: Rekordverluste bei den Russen +++
Russische Streitkräfte erleiden ukrainischen Angaben zufolge bei den Kämpfen im November und Dezember rekordverdächtige Verluste. “Wie schon im November setzt das russische Militär auch im Dezember eine Rekordzahl von Soldaten in Kämpfen und Angriffen ein”, so der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. “In diesen Monaten – November und Dezember – haben die Russen Rekordverluste erlitten.” Das ukrainische Verteidigungsministerium hatte zuvor bereits mitgeteilt, dass sich die russischen Verluste im November auf 45.720 verwundete, getötete oder gefangen genommene Soldaten sowie Ausrüstung im Wert von über 3Milliarden Dollar beliefen.
+++ 06:20 Trump erkannte “Putins persönliche Absichten” – Ukrainischer Ministerpräsident Schmyhal bei ntv +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal glaubt an gute Beziehungen mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. “Wolodymyr Selenskyj hatte zwei Gespräche mit Donald Trump und es waren gute Gespräche. Donald Trump hat all die Herausforderungen erkannt, vor denen wir stehen. Er erkannte […] Putins persönliche Absichten”, sagt er im Interview mit RTL und ntv. Friedensverhandlungen mit Russland dürften nur “unter den Bedingungen der UN-Charta und der internationalen Gesetzgebung geschehen”, sagt Schmyhal weiter. “Der nächste Friedensgipfel sollte viel mehr internationale Partnerländer einbeziehen und die Russen an den Verhandlungstisch holen. Aber um die Russen zu involvieren, brauchen wir eine koordinierte und gemeinsame Position”, so Schmyhal.
+++ 06:00 Baerbock berät sich heute mit europäischen Kollegen zu Krieg +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock empfängt heute Mittag mehrere europäische Kollegen zu Beratungen über den Ukraine-Krieg in Berlin. Zu der Konferenz in der Villa Borsig, dem Gästehaus des Auswärtigen Amts werden neben den Chefdiplomaten aus Frankreich, Polen, Großbritannien, Spanien und Italien auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha und die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erwartet.
+++ 05:18 Ukraine: Russische Armee rückt näher an Pokrowsk heran +++
Russische Truppen zerstören Kiew zufolge mehrere ukrainische Stellungen in der Nähe der östlichen Stadt Pokrowsk oder nehmen sie ein. “Infolge der anhaltenden Gefechte wurden zwei unserer Stellungen zerstört, eine ging verloren. Derzeit werden Maßnahmen ergriffen, um die Stellungen wiederherzustellen”, sagt Nazar Voloshyn, der ukrainische Militärsprecher für die Ostfront, in einem Fernsehkommentar. Nach monatelangem Vormarsch auf Pokrowsk sind die Moskauer Streitkräfte nun bis auf drei Kilometer an den südlichen Stadtrand herangerückt, wie die ukrainische Agentur Deepstate berichtet. Pokrowsk ist ein Logistikzentrum für das ukrainische Militär. Die Stadt hat auch ein Bergwerk, das der einzige einheimische Kokskohlelieferant der Ukraine für ihre einstige riesige Stahlindustrie ist.
+++ 04:20 Kadyrow: Ukrainische Drohne trifft Polizeikaserne in Tschetschenien +++
Der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, berichtet auf Telegram von einem Angriff einer ukrainischen Drohne. Sie habe am frühen Morgen in der Hauptstadt Grosny das Dach einer Polizeikaserne getroffen und vier Menschen verletzt. “Die Drohne detonierte in der Luft, beschädigte das Dach und zerbrach Fenster”, schreibt Kadyrow über den Vorfall in der russischen Kaukasusregion.
+++ 03:18 Schmyhal wirbt in Deutschland für Investitionen in Ukraine +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal sieht Chancen in der wachsenden Rüstungskooperation zwischen Deutschland und der Ukraine. “Mit Deutschland haben wir die größten gemeinsamen Unternehmen im Rüstungsbereich”, sagt er beim Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin. Die rasch wachsende ukrainische Rüstungsbranche beschäftige bereits mehr als 300.000 Menschen in etwa 800 Unternehmen. “Unsere Rüstungsproduktion nimmt Fahrt auf und beträgt 2024 bereits etwa 30 Milliarden US-Dollar.” Der Ministerpräsident dankt dafür, dass nach Kriegsbeginn 2022 kein einziges deutsches Unternehmen den ukrainischen Markt verlassen habe. Beim wirtschaftlichen Potenzial seines Landes unterstreicht er auch die Vorräte an Seltenen Erden und Metallen sowie die großen Speicherkapazitäten bei Erdgas. “Wir haben die größten unterirdischen Gasspeicher in Europa von über 30 Milliarden Kubikmeter, die zum Gas-Safe von Europa werden können.”
+++ 02:50 USA melden Abzug russischer Kriegsschiffe aus Syrien +++
Alle russischen Marineschiffe, die im syrischen Hafen von Tartus angedockt waren, sollen diesen nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad verlassen haben. Das teilt ein US-amerikanischer Behördenvertreter mit, der anonym bleiben will. Wo diese nun stationiert werden, sei noch unklar, aber Russland könnte einen neuen Stützpunkt im Mittelmeer entlang der afrikanischen Küste suchen. Wie viele Schiffe Russland in Syrien stationiert hatte, sagt der US-Beamte nicht. Auf die Frage nach Tartus bestätigt Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh, dass die USA festgestellt habe, dass einige russische Marineschiffe und Streitkräfte Syrien verlassen würden. “Einer ihrer wichtigsten politischen Verbündeten wurde gerade entmachtet”, so Singh. “Wir sehen, dass Russland seine Ressourcen schützt.”
+++ 01:44 Scholz will wieder mit Putin sprechen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz ist trotz des ergebnislosen Telefonats mit Russlands Präsident Putin zu weiteren Gesprächen mit ihm bereit. “Es war frustrierend”, sagte der Kanzler bei RTL, “weil er einfach nur alle seine Formeln nochmal auch erzählt hat.” Dennoch sei das Telefonat nötig gewesen, unter anderem um Putin klarzumachen, dass er nicht darauf hoffen könne, dass die deutsche Unterstützung für die angegriffene Ukraine nachlasse. “Und das muss sein, und das werde ich auch wieder machen. Aber man darf sich dabei keine Illusionen machen”, so Scholz..
+++ 01:09 USA rechnen mit neuerlichem Einsatz von Oreschnik-Rakete +++
Die USA gehen davon aus, dass Russland in den nächsten Tagen erneut seine neue Mittelstreckenrakete namens Oreschnik gegen Ziele in der Ukraine einsetzen wird. Man rechne durch diese Rakete nicht mit größeren Verschiebungen auf dem Schlachtfeld, sagt Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Die russische Seite versuche vielmehr, die Ukraine mit dieser Waffe einzuschüchtern. Details zu einem möglichen Zielort für einen Angriff nennt sie nicht. Russland hat die Rakete am 21. November zum ersten Mal auf eine militärische Einrichtung in der Stadt Dnipro abgefeuert. Kremlchef Putin sagte kurz darauf in einer TV-Ansprache, die Rakete könnte auch gegen die NATO-Verbündeten der Ukraine eingesetzt werden, die Kiew erlauben, Raketen mit größerer Reichweite für Angriffe tiefer in Russland zu nutzen.
+++ 23:24 Merz: Europa braucht unbedingt eigene Ukraine-Strategie +++
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz präzisiert seine Forderungen nach der Einrichtung einer europäischen Ukraine-Kontaktgruppe – und befürwortet auch eine mögliche Einbindung Italiens und Spaniens. Die Europäer müssten auf die Entwicklung im nächsten Jahr mit einem neuen US-Präsidenten Donald Trump unbedingt vorbereitet sein und eine eigene Ukraine-Strategie entwickeln, sagt der CDU-Chef in einem Interview von Reuters-TV nach seinen Reisen in die Ukraine und nach Polen. Man brauche “in jedem Falle eine saubere strategische Vorbereitung auf den Regierungswechsel in Amerika”. Hintergrund ist die Sorge, dass Trump die US-Hilfe für die Ukraine einstellen oder zumindest reduzieren könnte.
+++ 22:17 Moskau kündigt nach angeblichem Angriff Kiews mit US-Rakete Vergeltung an +++
Das russische Militär hat nach einem angeblich mit weitreichenden westlichen Raketen geführten ukrainischen Angriff Vergeltung angekündigt. Mehrere Soldaten seien durch den Beschuss des Flughafens Taganrog mit ATACMS-Raketen verletzt worden, die Schäden allerdings gering, teilt das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit. “Die vorliegende Attacke mit westlichen weitreichenden Waffen bleibt nicht unbeantwortet, entsprechende Maßnahmen werden ergriffen”, heißt es weiter. Vor drei Wochen hatte Russland die Ukraine als Antwort auf einen solchen Angriff erstmals mit seiner neuartigen ballistischen Mittelstreckenrakete beschossen. Beim neuerlichen Vorfall am Morgen gab es mehrere Explosionen auf dem Flughafen im südrussischen Gebiet Rostow. Auch ein Kraftwerk wurde beschädigt. Offiziell machte Kiew keine Angaben zu der dabei benutzten Waffe. Örtliche Medien spekulierten über den Einsatz der neu entwickelten Paljanyzja-Drohnen mit Jetantrieb.
+++ 21:40 Selenskyj macht sich nach Orban-Telefonat über Assad und Putin lustig +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich auf X zu Victor Orbans Telefonat mit Wladimir Putin geäußert. Neben sachlicher Kritik macht er in seinem Post auch einen Witz. “Wir alle hoffen, dass Viktor Orban immerhin nicht Assad in Moskau anrufen wird, um sich auch von ihm stundenlange Vorträge anzuhören.” Zuvor hatte der Kreml erklärt, dass Putin mit Orban am Telefon über den Konflikt in der Ukraine gesprochen hatte.
+++ 21:12 Weitere Tote nach russischem Raketenangriff +++
Nach einem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Großstadt Saporischschja ist die Zahl der Toten auf neun gestiegen. Bei der Attacke wurden nach ukrainischen Angaben gut 20 Personen verletzt, bis zu fünf weitere werden demnach noch unter den Trümmern vermutet. Zuvor war noch von vier Toten und 20 Verletzten die Rede gewesen. Der Angriff sei auf das Stadtzentrum erfolgt, hatte der Chef der Gebietsverwaltung, Iwan Fedorow, mitgeteilt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hatte berichtet, dass dabei das Gebäude einer privaten Klinik beschädigt worden sei.
+++ 20:40 Österreicher Energiekonzern OMV kündigt Liefervertrag mit Gazprom +++
Der österreichische Energiekonzern OMV zieht einen Schlussstrich unter die langjährigen Geschäftsbeziehungen zur russischen Gazprom. Die OMV hat den eigentlich bis 2040 laufenden Gas-Liefervertrag “aufgrund mehrerer grundlegender Vertragsverletzungen” gekündigt, wie das teilstaatliche Unternehmen mitteilt. Die Kündigung sei sofort wirksam. Gazprom seinerseits hatte die Lieferung von Gas an die OMV Mitte November eingestellt. Vorangegangen war ein Rechtsstreit zwischen den beiden bisherigen Vertragspartnern um 230 Millionen Euro, die ein Handelsgericht der OMV zugesprochen hatte. Der 2006 abgeschlossene Vertrag zwischen der OMV und Gazprom wurde zunächst von der Politik gefeiert, geriet dann aber wegen seiner Langfristigkeit und seiner Konditionen in die Kritik. Der Vertrag verlangt, dass das Gas auf jeden Fall gezahlt werden muss, auch wenn es nicht abgenommen wird. Dieses Szenario stand im Gegensatz zu dem Willen in der EU, zügig aus russischem Gas auszusteigen.
+++ 20:06 Putin kündigt KI-Allianz mit BRICS- und anderen Staaten an +++
Die BRICS-Staaten haben nach Darstellung von Russlands Präsident Wladimir Putin eine Allianz zur Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) geschlossen. Er sei zuversichtlich, dass “die internationale Allianz der nationalen Verbände und Entwicklungsinstitute der BRICS-Länder und anderer interessierter Staaten” einen Schub auf dem Gebiet geben werde, sagte Putin am Mittwoch auf einer KI-Konferenz in Moskau. “Die Allianz wird heute auf den Weg gebracht.” Der russischen Sberbank zufolge sind die KI-Verbände von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – bekannt als BRICS-Staaten – beteiligt. China und die USA gelten als die beiden gegenwärtig führenden Nationen bei der Entwicklung von KI. Die USA versuchen mit Exportkontrollen insbesondere die Volksrepublik daran zu hindern, Fortschritte bei der militärischen Nutzung der Technologie zu erzielen. Für die Forschung, Entwicklung und Nutzung der KI werden Hochleistungschips benötigt, wie sie etwa der US-Konzern Nvidia herstellt.
+++ 19:26 Moskau: Ukraine greift Militärflugplatz in Russland mit ATACMS-Raketen an +++
Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge einen Militärflugplatz im Süden Russlands mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen. Die Ukraine habe “sechs ATACMS-Raketen aus US-Produktion” bei dem Angriff in der Hafenstadt Taganrog in der Region Rostow eingesetzt, erklärt das russische Verteidigungsministerium. Zwei der Raketen seien von einem Luftabwehrsystem vom Typ Panzir abgeschossen worden, die anderen seien von elektronischen Kriegsführungsgeräten abgelenkt worden, so das Ministerium weiter. Den Angaben zufolge wurden bei dem Angriff keine Armeeangehörigen verletzt. Herabstürzende Trümmerteile hätten jedoch Armeefahrzeuge und Gebäude “leicht beschädigt”.
+++ 19:01 Weichert: “Ukrainische Drohnensysteme haben zwei Vorteile” +++
Bei seinem Ukraine-Besuch wiederholt CDU-Chef Merz sein Taurus-Versprechen an die Ukraine. Der deutsche Marschflugkörper wäre für die Ukraine vielseitig einsetzbar, wie ntv-Reporter Jürgen Weichert aus Kiew berichtet. Derweil gibt es neue Erfolgsmeldungen von der heimischen Drohnenproduktion.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.