Hamburg – Dramatisches Schiffs-Unglück im Hafen: Am frühen Morgen ist eine Hafenfähre in den Schubverband „Hanse“ geknallt. Es gibt mindestens elf Verletzte.
Das ist über die Kollision bisher bekannt:
Um 6.42 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr von der Nautischen Zentrale alarmiert: Die Hafenfähre „Övelgönne“ ist mit einem Schubverband aus Schubschiff und angehängter Schute auf der Norderelbe zusammengestoßen!
Die Scheiben der Fähre sind zersprungen, mehrere Passagiere wurden zum Teil schwer verletzt
Foto: HamburgNews
Trotz des Aufpralls konnte sich die „Övelgönne“ zum Glück über Wasser halten.
Die Fähre gehört zur beliebten Linie 62, die zwischen Hamburg-Finkenwerder und den Landungsbrücken pendelt. An Bord sollen 25 Personen gewesen sein.
Rettungssanitäter kümmern sich um die Verletzten an Bord
Foto: HamburgNews
Fehler beim Abbiegen?
Die Fähre soll nach ersten Erkenntnissen auf dem Weg Richtung Anleger „Dockland“ gewesen sein. Beim Abbiegen dorthin fuhr die „Övelgönne“ offenbar zwischen Schute und Schubschiff – dabei riss die Schute, ein angehängtes Lastschiff ohne Motor, ab. Es kam zur Kollision.
Gut zu erkennen: Die Steuerbordseite des Fahrgastraums ist eingedrückt
Foto: HamburgNews
Die Feuerwehr fuhr mit Booten zur Unfallstelle. Auf der Hafenfähre, die oberhalb der Wasserlinie aufgerissen war, wurde durch den heftigen Aufprall eine Person lebensgefährlich am Kopf verletzt. Sie kam ins Krankenhaus. Mindestens drei Personen wurden mittelschwer, die Restlichen leicht verletzt.
Der an dem Unfall beteiligte Frachter (Archivfoto)
Foto: Vesseltracker
Eine unverletzte Passagierin sagte: „Die ganzen Scheiben der Fähre sind kaputtgegangen, es kam eine Welle rein. Ich bin klitschnass und durchgefroren. Ich bin sehr schockiert.“
Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist noch unklar. Alle Schiffe im Hafen sind mit Radar ausgestattet, können sich gegenseitig selbst bei Nacht oder bei Nebel sehen.
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Die Wasserschutzpolizei befragt nun die Kapitäne – beide waren zum Unfallzeitpunkt nüchtern! – und mögliche weitere Zeugen. Dazu werden Radarbilder ausgewertet.