Bei der als Farce kritisierten Präsidentenwahl in Belarus sind nach offiziellen Angaben bereits mehr als 40 Prozent der Stimmen vorzeitig abgegeben worden. Seit Dienstag seien die Belarussen zur vorzeitigen Stimmabgabe berechtigt gewesen, teilte die Wahlkommission mit. “In den fünf Tagen haben 41,81 Prozent der wahlberechtigten Bürger abgestimmt.” Eigentlicher Wahltag ist Sonntag. Kritiker sehen in der vorzeitigen Stimmabgabe ein Instrument der Behörden in Belarus, um Wahlbeteiligung und -ergebnis zu manipulieren. Eine unabhängige Kontrolle gibt es in der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik nicht. Machthaber Alexander Lukaschenko plant, sich bei der Präsidentenwahl seine siebte Amtszeit zu sichern.
+++ 21:16 Tusk warnt Orban vor Blockade von Sanktionen gegen Russland +++
Polens Regierungschef Donald Tusk warnt Ungarns Präsidenten Viktor Orban davor, mögliche weitere EU-Sanktionen gegen Russland zu blockieren. “Wenn Orban zu diesem kritischen Zeitpunkt im Krieg tatsächlich Sanktionen blockiert, wird klar sein, dass er für Putins Team spielt, nicht für unseres. Mit allen Konsequenzen, die daraus folgen”, sagte Tusk.


Donald Tusk und Viktor Orbán vor einem EU-Ratstreffen zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
+++ 20:47 Ukraine: Russland hängt zunehmend von Artillerie aus Nordkorea ab +++
Die russische Armee ist laut einer Einschätzung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine in hohem Maße auf Artilleriegeschosse angewiesen, die von Nordkorea geliefert werden. Die Lieferung nordkoreanischer Haubitzen an Russland und ihr Einsatz in der Region Kursk verdeutlichen demnach den Verlust schwerer Artillerie durch die russische Armee und ihre anhaltende Knappheit. Wie sich Russland hier auf Pjöngjang verlasse, unterstreiche die wachsende Abhängigkeit Moskaus, so die Ukrainer.
+++ 19:57 Ukrainer nehmen russischen Soldaten mittels Lautsprecher gefangen +++
Kämpfer der 63sten mechanisierten Brigade der ukrainischen Streitkräfte haben in der Oblast Luhansk einen russischen Soldaten mithilfe eines auf einer Drohne montierten Lautsprechers gefangen genommen. Ein entsprechendes Video postete die Militärführung von Luhansk auf Telegram. Der Russe hatte versucht, sich in einem Waldstreifen zu verstecken. Die ukrainischen Drohnenpiloten montierten einen Lautsprecher an einer Drohne und spielten ihm so eine Nachricht vor: “Ergib dich, und du wirst leben. Leg deine Waffen ab und folge der Drohne. Das ist deine letzte Chance.” Der Soldat befolgte die Anweisung und wurde gefangen genommen. Laut der Agentur Ukrinform hält die Ukraine fünf verschiedene Orte für russische Kriegsgefangene vor.
+++ 19:39 Ukraine meldet 123 Kampfhandlungen für heute +++
Seit dem Morgen hat der ukrainische Generalstab 123 Kampfhandlungen entlang der Frontlinien verzeichnet. Die heftigsten Gefechte tobten demnach in Richtung Pokrowsk, Kurachowe und Lyman. Die ukrainische Seite meldet weiterhin viele Abwürfe russischer Gleitbomben und Angriffe in allen Achsen entlang der Ost- und Südfront. Die ukrainischen Streitkräfte konnten nach eigener Aussage ihre Linien halten und einen feindlichen Durchbruch verhindern.
+++ 18:55 Kellog: USA erwägt, mit eingefrorenem russischen Vermögen Waffen für die Ukraine zu kaufen +++
Die US-Regierung erwägt, mit Geldern aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten amerikanische Waffen für die Ukraine zu kaufen. Das sagte Keith Kellogg, der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine und Russland, beim US-Sender Fox News. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte Anfang Januar in einem Interview mit dem russisch-US-amerikanischen Podcaster Lex Fridman, er habe Trump vorgeschlagen, dass Kiew mit eingefrorenen russischen Vermögenswerten US-Waffen kaufen solle. Das könne “eine der Sicherheitsgarantien” sein. Selensky gab nicht an, wie Trump darauf reagiert hat.
+++ 18:05 Belarus bereitet mutmaßlich gefälschte Wahl vor +++
In Belarus laufen die Vorbereitungen für die Präsidentenwahl am morgigen Sonntag. Nach 30 Jahren an der Macht will sich Alexander Lukaschenko bei einer als Farce kritisierten Wahl erneut zum Staatsoberhaupt küren lassen. Es gilt als sicher, dass der Diktator sich zum siebten Mal infolge zum Sieger erklären lassen wird. Die vier Mitbewerber in der Ex-Sowjetrepublik gelten als reine Statisten. International steht Lukaschenko wegen seiner Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in der Kritik. Gut vier Jahre nach den gewaltsam niedergeschlagenen Massenprotesten gegen die präsidiale Dauerherrschaft sind Andersdenkende entweder ins Ausland geflüchtet oder im Gefängnis. Nach breiter Verfolgung von Oppositionellen im Land und einer Gleichschaltung der Medien erwartet Lukaschenko nun vor allem einen Treuebeweis seines Machtapparats.


Stimmzettel für Lukaschenkos Wiederwahl werden in verschiedene Teile des Landes transportiert.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
+++ 17:24 Charkiw gerät auch tagsüber unter russischen Beschuss +++
Die russischen Truppen haben die Stadt Charkiw heute auch am Tage mit Drohnen attackiert. Vier Angriffe meldet der “Kyiv Independent” und beruft sich auf lokale Behörden. Sie trafen unterschiedliche Bezirke und entfachten Brände, von drei Verletzten ist die Rede. Nach Meldungen soll es sich bei den genutzten Drohnen um den Typ Molniya handeln, leicht kleiner als die oft verwendeten Shahed-Drohnen und eine billige, einfache Konstruktion, die bis zu fünf Kilogramm Sprengstoff tragen kann.
+++ 16:49 Slowakischer Premier Fico lehnt Rücktritt nach Protesten ab +++
Der umstrittene slowakische Ministerpräsident Robert Fico lehnt nach Protesten gegen seine Regierung einen Rücktritt ab. “Die Regierung kann nur durch Wahlen geändert werden”, sagte Fico heute in einem Rundfunk-Interview. Am Freitag haben Veranstaltern zufolge in der Hauptstadt Bratislava etwa 60.000 Menschen gegen Ficos russlandfreundliche Haltung protestiert. Mit 60.000 Teilnehmern nähert sich die Größe der Demonstration derjenigen des Jahres 2018 an, die nach der Ermordung eines Journalisten Fico zum Rücktritt veranlasste. Auslöser der aktuellen Protestwelle war eine Privatreise Ficos im Dezember nach Moskau, wo er sich trotz des Ukraine-Kriegs mit Präsident Wladimir Putin traf.


Unter dem Motto “Die Slowakei ist Europa, genug von Russland” protestierten gestern Zehntausende in Bratislava gegen die Regierung.
(Foto: IMAGO/Branislav Racko)
+++ 16:26 Ukraine meldet erfolgreichen Hackerangriff auf großen russischen Internetanbieter +++
Cyberspezialisten des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) haben in einem Cyberangriff einen der größten russischen Mobilfunk- und Internetanbieter attackiert. Das meldet das ukrainische Nachrichtenportal Ukinform und beruft sich auf den HUR. Das Unternehmen Megafon, dafür bekannt, den russischen Überfall auf die Ukraine zu unterstützen, habe seit Freitag in zentralen Regionen Russlands mit Störungen beim Internetzugang und schlechter Leistung ihrer Dienste zu kämpfen, so Ukrinform. Russische Medien machten dafür einen DDoS Angriff verantwortlich, “Distributed Denial of Service”, bei dem viele Anfragen an eine Website ihre Kapazität überlasten und auch lahmlegen können.
+++ 15:57 Russland meldet drei Tote durch ukrainischen Angriff nahe Cherson +++
Durch einen ukrainischen Angriff in der von Russland teilweise besetzten Region Cherson im Süden der Ukraine sind nach Angaben der pro-russischen Behörden vor Ort drei Menschen getötet worden. Der von Moskau eingesetzte Vorsteher der Region, Wladimir Saldo, warf Kiew am Samstag vor, Streumunition bei einem Angriff auf das Dorf Oleschky eingesetzt zu haben. Das Dorf liegt in der Nähe der Stadt Cherson und des Flusses Dnipro, der die Frontlinie markiert. “Im Moment wissen wir von drei getöteten Zivilisten”, erklärte Oleschky auf Telegram. Er rief die Bevölkerung auf, zuhause oder in geschützten Räumen zu bleiben. Die Ukraine teilte ihrerseits mit, dass vier Menschen in der Region Cherson durch einen russischen Angriff verletzt worden seien.
+++ 15:23 Russische Agentur berichtet über Schießtraining für Schüler +++
Die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti veröffentlichte in dieser Woche Fotos eines Militärsportvereins der Region Krasnojarsk, wo Kinder in der Schule von einem Veteranen im Schießen unterrichtet werden. Laut der russischen Exil-Nachrichtenseite Meduza gibt es Pläne, Schüler zukünftig bereits nach der achten Klasse in Ausbildungslager zu schicken. Das Unterrichtsfach “Grundlagen der Lebenssicherheit” ist in “Grundlagen des Heimatschutzes und der Verteidigung” umbenannt worden. Darin wird auch Militärwissen gelehrt.


“Basis-Training” für Schulkinder in der Yuri Gagarin Schule von Divnogorsk in Russland
(Foto: IMAGO/SNA)
+++ 15:01 Ukraine: Mehrere Flughäfen sollen 2025 wieder öffnen +++
Die Ukraine will im Jahr 2025 mehrere Flughäfen wiedereröffnen. Das sagte der Lwiwer Bürgermeister Andreiy Sadovyi in einem Interview, ohne allerdings die Namen der betreffenden Flughäfen zu nennen. Die technischen Voraussetzungen seien gegeben, sagte Sadovyi in einem Interview. Auf der Karte für Flugverkehr aufzutauchen, sei essenziell, um auf der Weltkarte wahrgenommen zu werden, so der Bürgermeister.
+++ 14:38 Selenskyj wünscht sich Europa, Russland und USA bei Friedensverhandlungen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert mit Blick auf Gespräche zur Beendigung des Krieges die Hoffnung, “dass die Ukraine, Amerika, Europa und die Russen dabei sein werden”. Das sagte er auf einer Pressekonferenz mit der moldauischen Präsidentin Maia Sandu, die heute die Ukraine besucht. “Ich würde mir wirklich wünschen, dass Europa teilnimmt, weil wir Mitglied der Europäischen Union sein werden”, so Selenskyj. Später stellte er klar, dass es für derartige Gespräche bislang keinen Rahmen gibt. Der neue US-Präsident Donald Trump hat nach seiner Wiederwahl einen baldigen Frieden in Aussicht gestellt, bisher jedoch keine offiziellen Schritte eingeleitet.
+++ 14:03 ISW: Ölpreise bereiten Putin Sorgen +++
Sinkende Ölpreise machen offenbar Kremlchef Wladimir Putin Sorgen. Nachdem US-Präsident Donald Trump in Davos die Opec aufgefordert hatte, die Preise zu senken, reagierte Putin am Freitag, wie die russische Agentur Interfax schreibt: Sowohl Russland als auch die USA seien wichtige Ölproduzenten und -verbraucher und zu hohe Preise seien für beide Volkswirtschaften schlecht. Er wies auch darauf hin, dass Russland und die USA für ihre heimischen Industrien auf Energieressourcen angewiesen seien, und dass zu niedrige Preise “die Investitionsmöglichkeiten von Energieunternehmen untergraben” würden. Diese Äußerungen zeigen laut dem Institut for the Study of War (ISW), “wie sehr Putin es für notwendig hält, der Elite in seinem inneren Kreis, die persönliche Interessen im Energiesektor hat, entgegenzukommen” . Tatsächlich sieht das ISW auch weitreichende Folgen eines niedrigen Ölpreises für Russland: “Sinkende Ölpreise würden die Einnahmen des russischen Staatshaushalts schmälern und die Stabilität des russischen Regimes gefährden sowie den Anteil Russlands am globalen Ölmarkt und seinen wirtschaftlichen Einfluss auf der Weltbühne verringern.”
+++ 13:36 Verletzte nach russischen Drohnenangriffen +++
Bei russischen Angriffen auf die Ukraine werden nach Angaben regionaler Behörden zehn Zivilisten verletzt. Die Russen zielen dabei laut der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht mit 61 Drohnen sowie zwei Marschflugkörpern auf die Ukraine. Im Visier stehen besonders 38 Siedlungen im Gebiet Cherson, darunter auch das regionale Zentrum von Cherson. Bei den Angriffen werden fünf Menschen verletzt, wie Gouverneur Oleksandr Prokudin mitteilt. In der Oblast Donezk wird eine Person in der Stadt Pokrowsk durch russische Angriffe verletzt, in der Region Sumy gibt es vier Verletzte.
+++ 13:10 Russland lockt Afrikanerinnen für Drohnenbau ins Land +++
Um seine Kriegsmaschinerie aufrechtzuerhalten, setzt Russland auch auf Partner in Afrika. Über das “Alabuga”-Programm werden gezielt Frauen aus Uganda angeworben, die in der Sonderwirtschaftszone Tatarstan Drohnen bauen sollen – verkauft wird das als Ausbildungschance. Wie es den Frauen vor Ort geht, ist unklar.
+++ 12:32 Sandu zu Besuch in Kiew +++
Die Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, trifft zu einem offiziellen Besuch in Kiew ein. Dabei will sie sich auch mit Präsident Wolodymyr Selenskyj treffen, wie sie bei X mitteilt. “Wir werden über Sicherheit, Energie, Infrastruktur, Handel und gegenseitige Unterstützung auf dem Weg in die EU sprechen”, erklärt Sandu. Ihr Besuch findet inmitten einer anhaltenden Energiekrise in der von Russland besetzten moldauischen Region Transnistrien statt. Während Moldawien auf europäische Energielieferungen umgestiegen ist, ist Transnistrien nach wie vor stark von russischem Gas abhängig. Die russischen Gaslieferungen an Transnistrien wurden am 1. Januar eingestellt, da die Ukraine beschlossen hatte, den russischen Gastransit zu stoppen, und Moldawien Schulden für Gaslieferungen hat.
+++ 12:00 Populärer Autor sieht wichtige Unterschiede zwischen Russen und Ukrainern +++
Seit Beginn der russischen Vollinvasion im Februar 2022 sind laut dem populären ukrainischen Autor Andrej Kurkow mehr als 100 Schriftsteller, Dichter, Verleger und Übersetzer gestorben. “Erinnert euch daran und lasst euch nicht in einen gemütlichen Stupor fallen”, mahnt der Autor im britischen “Guardian”. Er beschreibt auch die Folgen der russischen Aggression, die auf der Krim und in der Ostukraine schon vor elf Jahren begann. Diese habe “die Ukrainer gelehrt, ihre Freiheit und die Freiheit ihres Landes noch mehr zu lieben und zu schätzen”. Kurkow, der in der Region Leningrad geboren wurde und auf Russisch schreibt, sieht einen wesentlichen Unterschied zwischen Russen und Ukrainern: “Für die Ukrainer ist die Freiheit wichtiger als die Stabilität, für die Russen ist die Stabilität wichtiger als die Freiheit. Der Krieg dreht sich um diesen Unterschied. Er ist ein Krieg gegen die ukrainische Freiheitsliebe, gegen den Wunsch der Ukrainer, das Schicksal ihres Landes und ihr eigenes Schicksal zu bestimmen.”
+++ 11:31 “Nowaja Gazeta”: Zahl rechtsextremer Gruppen und Angriffe steigt in Russland +++
In den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl rechtsextremer Angriffe in Russland gesteigen, ebenso wie die Zahl rechtsextremer Gruppen. Dies berichtet die oppositionelle “Nowaja Gazeta”, deren Gründer für die unabhängige Berichterstattung den Friedensnobelpreis erhalten hatte. Straßenschlachten zwischen Faschisten und Antifaschisten, Neonazis und Vertretern verschiedener Nationalitäten sind laut dem Blatt nicht mehr nur ein Echo der 2000er und frühen 1900er Jahre, sondern eine “sehr reale Bedrohung”, dass dies zurückkehren könne. All das geschehe vor dem Hintergrund der anhaltenden “Entnazifizierung” der Ukraine, betont das Blatt. Moskau bergründet seinen Angriffskrieg unter anderem mit der Behauptung, das Land von Faschisten befreien zu müssen.
+++ 11:01 “Selenskyjs Beliebtheitswerte sind dramatisch gesunken” +++
Der ukrainische Präsident kämpft mit fehlender Munition, Soldaten und offenbar auch schwindender Unterstützung in seinem Land. ntv-Reporterin Kavita Sharma erklärt, woran das liegt und berichtet von Wolodymyr Selenskyjs Versuch, “sich als jemand dazustellen, mit dem Trump ein konstruktives Verhältnis haben kann”.
+++ 10:35 Fünf Menschen aus zerstörtem Wohnhaus in Kiew gerettet +++
Nach einem Angriff durch russische Kampfdrohnen können Rettungskräfte fünf Menschen aus einem beschädigten neunstöckigen Wohnhaus in der Region Kiew bergen. Dies berichtet Mykola Kalaschnyk, Chef der Militärverwaltung der Region, auf Facebook. Unter den Geretteten sind auch zwei Kinder. “Ich bin unseren Rettern, dem medizinischen und dem Polizeipersonal, den Sozialarbeitern, den örtlichen Behörden, die fast die ganze Nacht am Tatort gearbeitet haben und dies auch weiterhin tun, sowie den Versorgungsunternehmen dankbar, die noch lange an der Beseitigung der Folgen arbeiten werden.” Kalaschnyk berichtet außerdem vom Brand in einer Produktionsanlage auf einer Fläche von 600 Quadratmetern.
+++ 10:02 Öl wird in der Nähe von ukrainischem Nationalpark angeschwemmt +++
Nach dem Unglück zweier russischer Öltanker Mitte Dezember wird nun auch in der Nähe des Biosphärenreservats Donau und des Nationalparks Tuzly-Lagunen in der Ukraine angeschwemmtes Öl entdeckt. Das schreibt “The Moscow Times” unter Berufuung auf einen Mitarbeiter eines Nationalparks. Das Gebiet befindet sich rund 130 Kilometer südwestlich der Hafenstadt Odessa. Tausende Tonnen Schweröl liefen letzten Monat ins Schwarze Meer, nachdem zwei russische Tanker bei einem Sturm vor der Küste der südlichen Region Krasnodar beschädigt worden waren. Präsident Wladimir Putin und Wissenschaftler bezeichnete dies als eine der schlimmsten Umweltkatastrophen Russlands in den letzten Jahrzehnten.
+++ 09:28 Kiew: Es gibt keinen ukrainischen Cyberangriff auf eine slowakische Krankenkasse +++
Das ukrainische Außenministerium wehrt sich gegen die Behauptung des slowakischen Premierministers Robert Fico, die Ukraine sei in einen Cyberangriff verwickelt. “Wir weisen die Andeutungen über eine Verwicklung der Ukraine in den Cyberangriff auf eine slowakische Krankenkasse kategorisch zurück”, heißt es in einer Erklärung. “Wir fordern den slowakischen Premierminister Robert Fico erneut auf, nicht länger nach imaginären Feinden in der Ukraine zu suchen, die der Slowakei und dem slowakischen Volk freundlich gesinnt ist.” Fico, der einen russlandfreundlichen Kurs verfolgt, hatte diese Behauptung offenbar auf einer Pressekonferenz geäußert. Beweise legte er nicht vor, wie “Kyiv Independent” schreibt.
+++ 08:56 Ukrainische Soldatin soll für Russen spioniert haben +++
Eine 18-jährige ukrainische Armeeangehörige soll wegen angeblicher Unterstützung russischer Geheimdienste des Hochverrats angeklagt werden. Dies berichten ukrainische Justizbehörden. Die Kadettin aus der Region Charkiw soll dabei mit einem Vertreter des russischen Geheimdienstes FSB kommuniziert und gegen eine finanzielle Belohnung sensible Informationen weitergegeben haben. Dabei habe sie Daten über die Standorte von Militäreinrichtungen, Truppenverlegungen und die Folgen von Beschuss in der Region übermittelt. “Strafverfolgungsbeamte deckten ihre Aktivitäten auf und verhinderten mögliche Angriffe auf ukrainische Militärpositionen”, heißt es weiter.
+++ 08:19 Es geht in die Zehntausende – BBC zählt die russischen Toten +++
Die BBC berichtet von mindestens 90.000 namentlich bekannten russischen Kämpfern, die seit 2022 im Krieg gegen die Ukraine gestorben sind. Der russischsprachige Dienst des Senders stützt sich dabei auf öffentlich zugängliche Daten, die er gemeinsam mit Freiwilligen und dem oppositionellen russischen Portal Mediazona ausgewertet hat. 23 Prozent aller Toten haben demnach einen Vertrag nach Ausbruch der Vollinvasion unterzeichnet. Noch im November 2023 machten Freiwillige nur 14 Prozent der Opfer aus. Das Durchschnittsalter der Toten lag 2024 bei 36 Jahren- das ist mehr als in den ersten zwei Kriegsjahren. 17 Prozent der Toten sind ehemalige Gefange aus Strafkolonien. 4641 aller Toten waren Offiziere, darunter 9 Generäle und 500 Personen im Rang eines Oberstleutnants und darüber. “Die tatsächliche Zahl der Toten ist natürlich viel höher als aus offenen Quellen zu erfahren ist”, so die BBC. “Die von uns befragten Militärexperten gehen davon aus, dass unsere Analyse der russischen Friedhöfe, Kriegsdenkmäler und Nachrufe zwischen 45 und 65 Prozent der tatsächlichen Zahl der Toten abdeckt, da sich die Leichen einer beträchtlichen Zahl von Soldaten, die in den letzten Monaten gefallen sind, noch auf dem Schlachtfeld befinden könnten.” Die Zahl der Toten könnte auf russischer Seite zwischen 138.500 und 200.000 liegen. Die Ukraine geht von mehr als 800.000 getöteten und verletzten russischen Kämpfern aus.
+++ 07:48 Suspilne: Russische Angriffe auf Kiew und Tscherkassy +++
Bei russischen Angriffen kommt es zu Zerstörungen in den Regionen Kiew und Tscherkassy. Dies berichtet die ukrainische Sender Suspilne. So wird ein neunstöckiges Wohngebäude in einer der Siedlungen der Region Kiew beschädigt, Balkone und Fenster werden zerstört. Andernorts geraten die Trümmer einer abgeschossenen Drohne in einem Geschäft in Brand. Das Feuer kann allerdings nach Angaben der Regionalverwaltung gelöscht werden. In der Nacht greifen die Russen außerdem die Region Tscherkassy mit Angriffsdrohnen an. Hier kommt es zu einem Stromausfall.
+++ 07:17 Kiew: Russlands Drohnen gespickt mit Komponenten aus dem Ausland +++
Die Kampfdrohnen, mit denen die russischen Streitkräfte die Ukraine seit Monaten regelmäßig angreifen, werden nach Angabe des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit ausländischen Komponenten gebaut. Die ursprünglich vom Iran gelieferten, sogenannten Kamikaze-Drohnen würden inzwischen in einem Werk in der russischen Teilrepublik Tatarstan am Fließband hergestellt. “Und obwohl diese ‘Schaheds’ eigentlich russisch sind, hätten sie dort ohne ausländische Zulieferungen nicht hergestellt werden können”, sagt er. Als Beispiel führt er an, dass in den 31 Drohnen, die in der vergangenen Nacht von der Flugabwehr abgeschossen wurden, insgesamt 2635 Komponenten aus anderen Ländern steckten. Zu diesen gehörten Chips, Schalter, Sende- und Empfangsgeräte. Selenskyj fordert in diesem Zusammenhang bessere Embargo-Kontrollen im Westen.
+++ 06:45 So viele Panzer haben die Russen bisher verloren +++
Laut einer Analyse der investigativen Open-Source-Website Oryx hat das russische Militär seit Beginn der Invasion in der Ukraine mindestens 20.027 militärische Geräte verloren. 15.051 von ihnen wurden demnach zerstört, 852 beschädigt. Wie es weiter heißt, gaben russische Truppen 1.113 Ausrüstungsgegenstände auf, mehr als 3.000 wurden von ukrainischen Streitkräften erbeutet. Unter anderem wurden 2.635 Panzer zerstört, 534 erbeutet und der Rest entweder beschädigt oder aufgegeben. Auch die Ukraine hat erhebliche Verluste erlitten: Oryx schätzt, dass seit Beginn der Invasion 7.609 Einheiten an militärischer Ausrüstung verloren gegangen sind. Die niederländische Website stellt ihre Berichte ausschließlich auf der Grundlage von Foto- und Videobeweisen zusammen, was bedeutet, dass die tatsächlichen Verluste auf beiden Seiten wahrscheinlich viel höher sind.
+++ 06:13 Ukrainischer Militärkanal: Russen bekämpfen letzte Widerstandsnester in Welyka Nowosilka +++
Nach schweren Kämpfen um die Stadt Welyka Nowosilka am Rande des Donbass droht den ukrainischen Einheiten eine weitere Niederlage. Wie der regierungsnahe ukrainische Militärkanal “Deep State” berichtet, haben sich russische Truppen bereits in der Stadtmitte festgesetzt und mit der Bekämpfung letzter Widerstandsnester begonnen. Das russische Verteidigungsministerium sprach zuvor von einem erfolgreichen Durchbruch ihrer Einheiten in Welyka Nowosilka. Welyka Nowosilka war vor dem Krieg eine Kleinstadt mit etwa 5.300 Einwohnern. Es ist der südwestlichste Frontabschnitt im Gebiet Donezk, dicht an der Grenze zum Gebiet Saporischschja.
+++ 05:41 US-Außenminister Rubio bei Arktis-Gipfel dabei +++
Die USA, Dänemark und Grönland wollen über die Sicherheit in der Arktis sprechen. Dies teilt der dänische Außenminister Lars Lokke Rasmussen nach seinem ersten Telefonat mit US-Außenminister Marco Rubio mit. Das 20-minütige Gespräch sei in einem “guten und konstruktiven Ton” verlaufen. Man habe über die Ukraine, die europäische Sicherheit und die Lage im Nahen Osten gesprochen, erklärt das dänische Außenministerium. Die Sicherheit der Arktis habe nicht auf der Tagesordnung gestanden. “Aber es wurde vereinbart, dass dieses Thema zu einem späteren Zeitpunkt zwischen den Vereinigten Staaten, Dänemark und Grönland besprochen werden soll.”
+++ 04:51 Lukaschenko vor nächstem Wahlsieg: 15 Häftlinge begnadigt +++
Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko begnadigt 15 Gefangene. Die staatlichen Medien bezeichnen dies als humanitäre Geste, zwei Tage vor einer Wahl, bei der er seine 31-jährige Herrschaft verlängern soll. Lukaschenko, ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wird am Sonntag die Wahl für seine siebte fünfjährige Amtszeit gewinnen. Staatliche Medien berichten, Lukaschenko habe acht wegen “extremistischer Aktivitäten” verurteilte Personen begnadigt und sieben wegen Drogendelikten verurteilt. Namen werden nicht genannt.
+++ 03:53 Trumps Ukraine-Gesandter will Russland mit niedrigen Ölpreisen in die Knie zwingen +++
Keith Kellogg, der Sondergesandte des US-Präsidenten Donald Trump für die Ukraine und Russland, fasst härtere Maßnahmen gegen die russische Ölindustrie ins Auge, um den Kreml zu Verhandlungen zur Lösung des russisch-ukrainischen Krieges zu drängen. Kellogg weist darauf hin, dass Russland durch Ölverkäufe Milliarden von Dollar einnimmt. “Was wäre, wenn Sie diesen Preis auf 45 US-Dollar pro Barrel senken würden, was im Prinzip der Break-Even-Punkt wäre?”, sagt Kellogg bei Fox News. Zuvor hatte bereits Trump niedrigere Ölpreise als wichtigen Hebel gegen Russland bezeichnet.
+++ 02:15 Transnistrien fordert von Moldau Hilfe bei Gaslieferungen +++
Die Regierung der Republik Moldau soll “künstliche Verzögerungen” bei Gaslieferungen beenden. Dies fordert der selbsternannte Präsident Wadim Krasnoselsky der pro-russischen abtrünnigen Region Transnistrien. Die Bewohner der Region kämpfen mitten im Winter mit täglichen, stundenlangen Stromabschaltungen. Transnistrien hatte bisher Gaslieferungen aus Russland erhalten, die durch die Ukraine geleitet wurden. Die Behörden in Kiew haben sich aber geweigert, eine Transitvereinbarung für russisches Gas zu verlängern. Krasnoselsky warnt, das noch in der Gasleitung vorhandene Gas werde in den nächsten Tagen aufgebraucht sein. Der Ministerpräsident von Moldau Dorin Recean erklärt dazu, das Problem könne nur behoben werden, wenn der russische Gasproduzent Gazprom seine am 1. Januar eingestellten Lieferungen an Moldau wieder aufnehme oder Transnistrien für Gas aus Europa bezahle.
+++ 01:09 Stopp von US-Auslandshilfen: Auch Geld für Ukraine eingefroren? +++
Das US-Außenministerium ordnet gemäß einer Verfügung von Präsident Donald Trump einen 90-tägigen Stopp eines Großteils der Auslandshilfe an – darunter offenbar auch Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. Die Richtlinie des neuen US-Außenministers Marco Rubio bedeute, dass keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden dürften, um Hilfsgelder an Programme zu verteilen, die bereits von der US-Regierung genehmigt worden seien, berichtet “Politico” unter Berufung auf aktuelle und ehemalige Beamte des Ministeriums. “Politico” macht deutlich, dass unklar sei, welches Ausmaß die Richtlinie habe – und ob sie bereits bewilligte US-Militärhilfe für die Ukraine betreffe. Sie scheint aber Mittel für wichtige Verbündete wie die Ukraine, Jordanien und Taiwan vorübergehend zu stoppen, wie das Portal unter Berufung auf seine Quellen berichtet. Die USA unterstützen die Ukraine nicht nur militärisch, sondern auch mit Entwicklungshilfe.
+++ 00:08 “Ein kluger Mensch”: Putin umschmeichelt Trump +++
Der russische Präsident Wladimir Putin beantwortet die jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit einer Charmeoffensive. Putin betont seine Bereitschaft, Trump zu treffen und führt aus, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine möglicherweise hätte verhindert werden können, wenn Trump damals US-Präsident gewesen wäre. “Ich kann ihm nur zustimmen, dass es die Krise in der Ukraine 2022 vielleicht nicht gegeben hätte, wenn er Präsident gewesen wäre – wenn ihm sein Sieg 2020 nicht gestohlen worden wäre”, sagt der Kreml-Chef. Er wiederholte damit die unbelegte Behauptung Trumps, er habe die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 gegen Joe Biden gewonnen. Den neuen US-Prädidenen umschmeichelt Putin: Trump sei “nicht nur ein kluger Mensch, sondern auch ein pragmatischer Mensch.”. Kiew wertet diese Avancen als Manipulationsversuch. (Siehe voriger Eintrag.)
+++ 23:15 Selenskyj: Putin will Trumps Friedenswillen ausnutzen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin vor, die Bemühungen von Donald Trump um einen Frieden auszunutzen. Der Leiter des Auslandsnachrichtendienstes habe bei einem Treffen der Militärführung über Russlands militärisches Potenzial berichtet sowie über “Putins Bereitschaft, den Krieg fortzuführen und Staatschefs zu manipulieren”. Insbesondere versuche Putin, den Friedenswillen des neuen US-Präsidenten auszunutzen, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. “Ich bin zuversichtlich, dass russische Beeinflussungsversuche keinen Erfolg mehr haben werden.”
+++ 22:16 Pistorius warnt: “Putin bereitet sich vor” +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius warnt eindringlich vor einem Ende der Hilfen für die Ukraine. “Wenn wir aufhören, die Ukraine zu unterstützen morgen, dann ist übermorgen das Ende der Ukraine da, das Ende eines souveränen, freien Staates mitten in Europa”, sagt der SPD-Politiker. Stimmen, die die Einstellung der Unterstützung fordern, weil es nicht Deutschlands Krieg sei, entgegnete Pistorius: “Stimmt, ist nicht unser Krieg, aber es kann unserer werden.” Wer dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zuhöre, der könne nur zu einem Schluss kommen: “Putin bereitet sich vor”, warnt der Verteidigungsminister. “Wir wissen nicht, ob und wann, aber er bereitet sich vor”, fügt er hinzu. “Er schafft die Voraussetzungen dafür, uns ernsthaft zu bedrohen”, sagt Pistorius und nennt exemplarisch die Umstellung auf Kriegswirtschaft mit der Verstärkung der Panzerproduktion und Erhöhung der Anzahl von Soldaten.
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