Für die Energiekrise in der prorussischen Separatistenregion Transnistrien in der Republik Moldau zeichnet sich eine Lösung ab. Der moldauische Gasversorger Moldovagaz vereinbart mit dem Gasunternehmen auf Separatistenseite eine erste Lieferung von drei Millionen Kubikmeter Erdgas auf Kredit. Das teilt Moldovagaz in der Hauptstadt Chisinau mit. Russland hatte mit Jahresbeginn Gaslieferungen nach Moldau wegen angeblicher Schulden eingestellt. Das sollte die politisch in Richtung EU strebende moldauische Führung treffen. Der Stopp wirkte sich aber am schwersten in dem Landstreifen zwischen dem Fluss Dnjestr und der Ukraine aus. Er ist seit 1992 abgespalten; dort stehen noch russische Soldaten. Für viele der 350.000 Menschen mussten Strom, Gas und Heizung abgeschaltet werden. Moskau wollte zwar als angebliche humanitäre Hilfe seinen Schützling Transnistrien weiter versorgen. Bislang wurde dies aber nicht umgesetzt. Hilfe kam schließlich von der EU, die am Montag 30 Millionen Euro zur Bekämpfung der Energiekrise in Moldau bereitstellte.

+++ 19:42 Ukrainische Brigade widerspricht: Russen haben Welyka Nowosilka nicht vollständig erobert +++
Die 110. Brigade der ukrainischen Armee weist Behauptungen des ukrainischen Telegram-Kanals Deepstate zurück, wonach russische Streitkräfte die Siedlung Welyka Nowosilka in der Region Donezk vollständig besetzt hätten. “Die Kämpfe um Welyka Nowosilka gehen weiter, mit Infanterie, Artillerie und mehr. Daher kann ich die von Deepstate verbreiteten Informationen derzeit nicht bestätigen”, sagt Sprecher Iwan Sekach im ukrainischen Fernsehen. Die russischen Streitkräfte sind jedoch zahlenmäßig im Vorteil, stellt er fest. Deepstate-Analysten hatten zuvor behauptet, russische Truppen hätten Welyka Nowosilka vollständig eingenommen und seien auf vier weitere Siedlungen im Gebiet Donezk vorgestoßen. Das in den USA ansässige “Institute for the Study of War” (ISW) prognostizierte zuletzt, dass die Russen in den kommenden Wochen eine drei Kilometer lange Lücke nördlich und westlich von Welyka Nowosilka schließen und die Siedlung einkesseln könnten. Am 25. Januar meldete Deepstate, dass russische Truppen Filmmaterial aus dem Zentrum von Welyka Nowosilka veröffentlicht hätten. Nach Einschätzung des ISW vom 26. Januar kontrollierten die Besatzer 89 Prozent des Stadtgebiets.

+++ 19:08 Von Finnland und der Ukraine entwickelt: “Steel Eagle”-Drohne vorgestellt +++
Das finnische Unternehmen Insta stellt die sogenannte “Steel Eagle”-Drohne vor. Die wurde in Zusammenarbeit mit der Ukraine entwickelt, wie der finnische Sender Yle berichtet. Seit Beginn der russischen Invasion hat das ukrainische Militär verschiedene Luft-, See- und Bodendrohnen entwickelt und immer wieder erfolgreich für Aufklärungs-, Kampf- und andere Aufgaben eingesetzt. Die finnisch-ukrainische Drohne ist mit einem Funksteuerungssystem, einer Übertragungsfunktion sowie einer VR-Brille für den Piloten ausgestattet. Sie soll eine große Reichweite haben und störungsunempfindlich sein. Das Unternehmen beschreibt das System als eine Kombination aus einer “Sprengladung und einer Drohne”. Mit der Drohne kann eine Sprengladung transportiert werden, die über einem Ziel zur Detonation gebracht werden kann. Die Explosion der Stahl- und Wolframkugeln kann nach Angaben des Herstellers das Dach eines leicht gepanzerten Fahrzeugs durchschlagen. Nach Angaben des finnischen Verbandes der Verteidigungs- und Luft- und Raumfahrtindustrie arbeiten mehr als zehn finnische Rüstungsunternehmen direkt mit ukrainischen Firmen zusammen.

+++ 18:35 Ukraine will russische Ölpumpstation getroffen haben – 340 Kilometer westlich von Moskau +++
Ein ukrainischer Drohnenangriff soll die Ölpumpstation Andreapol und ein Raketenarsenal im russischen Gebiet Twer getroffen haben. Das berichtet das ukrainische Militär laut “Ukrainska Pravda”. Demnach sollen ukrainische Drohnen in der Nacht eine Filter- und Pumpanlage sowie Tanks mit Kraftstoffzusätzen getroffen haben. Es soll Öl ausgetreten und in Brand geraten sein. Eine angeschlossene Pipeline soll nach ukrainischen Angaben sogar abgeschaltet worden sein. In Sozialen Medien ist ein kurzer Videoschnipsel zu sehen, der angeblich die brennende Pumpstation zeigen soll. Die Kleinstadt Andreapol befindet sich rund 340 Kilometer westlich der russischen Hauptstadt Moskau. Auch das 23. Raketenarsenal des russischen Verteidigungsministeriums in der Region Twer soll mit Drohnen attackiert worden sein. Drohnen sollen das Lager und drei Militärgebäude getroffen haben.

+++ 18:01 Kreml-Taskforce behauptet, Westen will russische Parlamentswahl 2026 beeinflussen +++
Eine Taskforce des Kremls behauptet, der Westen wolle versuchen, sich in die russischen Parlamentswahlen 2026 einzumischen. Die Taskforce, deren Ziel es nach eigener Darstellung sei, Einmischungen von außen zu verhindern, erklärt nach Angaben von Sky News in einem von der russischen Nachrichtenagentur TASS zitierten Dokument, dass “die Kommission die aktiven Vorbereitungen westlicher Länder registriert, um Versuche zu organisieren, sich in die Wahlen zur Staatsduma im Jahr 2026 einzumischen”. “Die Vereinigten Staaten und ihre Satelliten haben bereits Testversuche unternommen, um sich in die russischen Wahlen im Jahr 2024 einzumischen”, fügt sie demnach hinzu. Um welche Tests es geht, ist offen. Inwiefern Beeinflussung geschehen soll, wird auch nicht erklärt. Ein solches Vorhaben erscheint zweifelhaft und kaum Erfolg versprechend. Viele Oppositionelle sitzen in russischen Gefängnissen oder im Exil. Zudem wurden zahlreiche oppositionelle Gruppen zu sogenannten ausländischen Agenten erklärt. Die russische Staatsgewalt geht brutal gegen Kreml-kritische Demonstrationen vor und kontrolliert zudem fast die gesamte Medienlandschaft des Landes. Selbst auf westliche Onlineplattformen wie Youtube hat der Kreml bereits Einfluss genommen. Stattdessen gibt es mehrere stichhaltige Belege, dass russische Propaganda schon mehrfach Wahlen in anderen Staaten beeinflusst hat – zuletzt etwa in Georgien oder Rumänien.

+++ 17:32 EU erwägt Verbot von Aluminiumimport – Russland weltweit zweitgrößter Exporteur +++
In der Diskussion um ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland erwägen die 27 EU-Länder ein Verbot von russischen Aluminiumimporten. Die lukrativen Einfuhren könnten ersten Entwürfen zufolge stufenweise verboten werden, heißt es aus Diplomatenkreisen in Brüssel. Russland ist weltweit der zweitgrößte Aluminiumexporteur, die EU hatte ihre Einfuhrmenge aber bereits reduziert und einzelne Produkte mit Sanktionen belegt. Die EU könnte den Informationen zufolge außerdem den Export von Spielkonsolen aus den EU-Ländern nach Russland verbieten. Nach Einschätzung von Beamten nutzt Moskau die Hardware in den Konsolen, um etwa Drohnenangriffe in der Ukraine zu steuern.

+++ 16:56 US-Hilfe über 50 Milliarden Dollar kann wohl nur zur Hälfte für Waffen genutzt werden +++
Die Ukraine kann etwa die Hälfte des 50-Milliarden-Dollar-Kredits der G7-Staaten nicht für die Beschaffung von Waffen und Rüstungsgütern nutzen. Davor warnen das Bundesverteidigungsministerium und das Auswärtige Amt nach Informationen des “Spiegel” in ihrer Begründung für den Antrag auf eine überplanmäßige Ausgabe von drei Milliarden Euro für zusätzliche Waffenhilfe. Es habe “relevante Veränderungen in Bezug auf die Nutzbarkeit der Mittel” aus dem G7-Kredit “für die Finanzierung militärischer Unterstützungsbedarfe gegeben”, heißt es in dem Papier, das dem “Spiegel” vorliegt. Die USA hätten nach den Wahlen im November anders als ursprünglich geplant angekündigt, ihren Beitrag vollumfänglich und nicht lediglich zur Hälfte über einen Fonds der Weltbank abzuwickeln. Die schwerwiegende Folge laut der gemeinsamen Vorlage von Verteidigungsminister Boris Pistorius und Außenministerin Annalena Baerbock: “Hiermit ist der US-Beitrag nicht mehr für militärischen Zwecke nutzbar.” Auch Japan plane seinen Beitrag zu 100 Prozent über die Weltbank abzuwickeln, Kanada einen Teil, heißt es weiter.

+++ 16:30 Sorge um Oscar Jenkins: Von Russland gefangener Australier soll nach Kreml-Angaben am Leben sein +++
Moskau teilt der australischen Regierung mit, dass ein australischer Staatsbürger am Leben ist: Oscar Jenkins. Er habe aufseiten der Ukraine gedient und sei bei Kämpfen gefangengenommen worden, heißt es nach Informationen von Sky News. Der 32-jährige Lehrer wurde Ende des Jahres gefangen genommen. “Die australische Regierung hat von Russland die Bestätigung erhalten, dass Oscar Jenkins am Leben ist und sich in Gewahrsam befindet”, sagt die Außenministerin des Landes, Penny Wong. Anfang des Monats waren Berichte aufgetaucht, wonach Jenkins von den russischen Streitkräften getötet worden sei, was eine Untersuchung über sein Wohlergehen auslöste. “Wir machen uns nach wie vor ernsthafte Sorgen um Jenkins als Kriegsgefangenen”, fügt Wong hinzu. Sie forderte Russland auf, ihn aus der Gefangenschaft zu entlassen und ergänzt: “Russland ist verpflichtet, ihn im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu behandeln, einschließlich einer humanen Behandlung.”

+++ 16:04 Ukrainischer Energieexperte schlägt Alarm: Gasspeicher kaum noch gefüllt +++
Die Ukraine muss dringend erhebliche Mengen an Gas importieren, um ihren Bedarf zu decken, warnt der frühere Leiter des Transitunternehmens des Landes laut Sky News. Sergiy Makogon sage, dass die Gasmenge in den ukrainischen Speichern in die Nähe der kritischen Marke von 10 Prozent gesunken ist. Makogon fügt hinzu, dass dies die möglichen Entnahmen auf 60 Millionen Kubikmeter pro Tag reduzieren würde. “Dies wird bedeuten, dass wir nicht in der Lage sein werden, den Gasbedarf durch die Produktion und die unterirdischen Gasanlagen zu decken, und wir werden Gas auf einer Notfallbasis importieren müssen”, fügt er hinzu. Makogon erklärt, dass die Speicheranlagen vor einem Jahr zu etwa 20 Prozent gefüllt waren und zur gleichen Zeit im Jahr 2023 zu 22-23 Prozent.

+++ 15:32 Moskau und Kiew schweigen – Quellen behaupten: Tschassiw Jar fällt an die Russen +++
Die umkämpfte ostukrainische Stadt Tschassiw Jar ist von russischen Streitkräften eingenommen worden, wie ukrainische und europäische Militär- und Regierungsquellen gegenüber der “Moscow Times” unabhängig voneinander bestätigt haben sollen. Zwar haben weder das ukrainische noch das russische Militär die Einnahme der Stadt bestätigt, doch berichten die Quellen, dass die ukrainischen Streitkräfte an den Stadtrand gedrängt worden seien. Der Kampf und die Stadt tobte seit April 2024. Tschassiw Jar, ist eine strategisch wichtige Bergstadt in der Region Donezk. Sie lag fast ein Jahr lang unter dauerhaftem russischen Beschuss. Obwohl die ukrainischen Streitkräfte sich gut verschanzt hatten, soll es immer schwieriger geworden sein, die Stellungen zu halten. Es fehlte an Soldaten und Munition, weil lange westliche Lieferungen ausblieben.

+++ 14:55 Putin: Ohne westliche Munition ist Krieg für Kiew in zwei Monaten vorbei +++
Der russische Präsident Wladimir Putin erklärt laut russischer Nachrichtenagentur TASS, dass der Krieg mit der Ukraine binnen eines oder zwei Monaten enden würde, wenn Kiew die Munition ausgehen sollte. Diese Behauptung soll offenbar suggerieren, dass ausschließlich westliche Waffen- und Munitionslieferungen den Krieg verlängern würden. Damit versucht Moskau den westlichen Verbündeten die Schuld für die Fortdauer der eigens begonnenen Invasion zuzuschieben. Entsprechend ergänzt Putin: “Wenn ihre westlichen Sponsoren den Wunsch haben, Frieden zu schließen – der Weg ist sehr einfach, ich habe diesbezüglich vor einiger Zeit entsprechende Signale an [Ex-US-Präsident Joe] Biden gesendet”.

+++ 14:21 Union und FDP wollen drei Milliarden mehr für die Ukraine – Das Geld ist da +++
Union und FDP wollen im Haushaltsausschuss des Bundestages eine Aufforderung an Finanzminister Jörg Kukies durchsetzen, zusätzliche Militärhilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro zu bewilligen. Anders als von Bundeskanzler Olaf Scholz dargestellt gebe es dafür ausreichend Geld im Bundeshaushalt, sagen die Haushaltsexperten von Union und FDP, Christian Haase und Otto Fricke, der Nachrichtenagentur Reuters. “Offenbar schlummern doch noch frei verfügbare Milliardenbeträge im Haushalt”, so Haase. Für die heutigen Ausschusssitzung habe die Regierung zwölf über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflichtungsermächtigungen mit einem Volumen von rund sechs Milliarden Euro beantragt. Eine Vorlage für die zusätzliche Ukraine-Hilfe fehle aber. Der Haushaltsausschuss soll demnach Kukies auffordern, diese Vorlage umgehend vorzulegen. Allerdings ist ungewiss, ob der Entwurf von Union und FDP eine Mehrheit findet. Dafür wären sie im Ausschuss auch auf Stimmen von SPD oder Grünen angewiesen.

+++ 13:57 EU verhängt wohl Zölle auf Landwirtschaftsprodukte aus Russland und Belarus +++
Laut einem Medienbericht verhängt die EU weitere Zölle gegen die russische und belarussische Landwirtschaft. Das berichtet Bloomberg. Darüber hinaus sollen mehrere Düngemittel von den neuen Maßnahmen betroffen sein. Im Gegensatz zu den Sanktionen, die die einstimmige Unterstützung aller 27 Mitgliedstaaten erfordern, brauchen diese Zölle nur eine qualifizierte Mehrheit – 15 Staaten, die 65 Prozent der Bevölkerung der EU repräsentieren.

+++ 13:36 Briten analysieren Schäden auf russischer Basis durch ukrainische Angriffe +++
Das britische Verteidigungsministerium hat eine Einschätzung zu den wiederholten ukrainischen Angriffen auf Treibstoffdepots nahe dem russischen Luftwaffenstützpunkt Engels veröffentlicht. Ein Angriff am 8. Januar habe zu Bränden in großem Stil geführt, so das Verteidigungsministerium. Auch ein weiterer Angriff am 14. Januar sorgte für erhebliche Schäden. Insgesamt seien vier Behälter für Treibstoff zerstört und zehn weitere beschädigt worden.

+++ 13:02 Klitschko richtet drängenden Appell an ukrainischen Präsidenten +++
Der Bürgermeister von Kiew Vitali Klitschko hat sich in einer Videobotschaft an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gerichtet. “In Kiew wird versucht, die Regierung aus dem Gleichgewicht zu bringen und die lokale Selbstverwaltung zu zerstören”, erklärt Klitschko in der über X verbreiteten Botschaft. Sein Unmut richtet sich gegen die regionale Militärverwaltung in Kiew. Diese blockiere die Lösung wichtiger wirtschaftlicher Fragen, die Sanierung beschädigter Gebäude, Entschädigung betroffener Bewohner, Wiederherstellung der Infrastruktur und anderes, so der Bürgermeister weiter. “Ich fordere den Präsidenten als Garanten der Verfassung auf, die Zerstörung der kommunalen Selbstverwaltung, der Grundlage der Demokratie, zu verhindern.”

+++ 12:27 Selenskyj reagiert auf US-Sperre für Auslandshilfe +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Bericht über die von den USA finanzierten Projekte in der Ukraine in Auftrag gegeben, die von der von Präsident Donald Trump verhängten Sperre der Auslandshilfe betroffen sind. “Ich habe die Regierungsbeamten angewiesen, einen Bericht über die amerikanischen Unterstützungsprogramme vorzulegen, die derzeit ausgesetzt sind”, sagt Selenskyj. “Wir können einen Teil dieser Mittel über unsere Staatsfinanzen bereitstellen und werden einige davon mit Europäern und Amerikanern diskutieren”, fügte er hinzu und erklärte, dass Programme für ukrainische Kinder, Veteranen und den Schutz der Infrastruktur Vorrang haben würden.

+++ 11:52 Drohnenalarm: Rumänische F16-Kampfjets starteten +++
Rumänien lässt in der vergangenen Nacht F16-Kampfjets wegen sich nähernder russischer Drohnen starten. Das teilt das rumänische Verteidigungsministerium mit. Die unbemannten Flugobjekte näherten sich dem rumänischen Luftraum, drangen aber nicht in diesen ein. Nach gut zwei Stunden konnten die Kampfjets wieder zu ihrer Basis zurückkehren. Bei dem Drohnenangriff in der vergangenen Nacht setzte Russland insgesamt 57 Drohnen vom Typ Schahed ein.

+++ 11:16 Munz: Neue Sanktionen sind “komplizierte Situation für Russland” +++
Als Reaktion auf neue Sanktionen stoppen China und Indien Öl-Bestellungen aus Russland. Wie sich das im Land auswirkt und warum aktuell “viel im Gange zu sein scheint, ohne dass konkret etwas passiert ist”, fasst ntv-Korrespondent Rainer Munz zusammen.

+++ 10:54 Ukrainer holen russische Drohnen vom Himmel +++
In der vergangenen Nacht hat Russland die Ukraine mit 57 Drohnen Schahed-Drohnen angegriffen. Davon konnten 29 abgeschossen werden und weitere 14 verschwanden vom Radar, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Dies ist mitunter auf elektronische Verteidigungsmittel zurückzuführen. Nach Angaben der Luftwaffe betraf der russische Angriff die Regionen Mykolaiw, Odessa, Charkiw, Kiew und Sumy.

+++ 10:26 Zwei Tote durch Drohnenangriff in Belgorod +++
Bei einem Drohnenangriff auf die russische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden eine Mutter und ihr zweijähriges Kind getötet worden. Der Vater und ein weiteres Kind seien verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, teilt Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Die Drohne habe das Wohnhaus der Familie getroffen. Gladkow macht die Ukraine nicht direkt für den Angriff verantwortlich. Jedoch wird Belgorod während des fast dreijährigen Kriegs häufig von ukrainischem Beschuss getroffen.

+++ 09:55 EU verhängt wohl kein komplettes Importverbot bei russischem LNG +++
Die Europäische Union plant kein komplettes Importverbot auf russisches Flüssiggas zu verhängen. Das berichtet Politico unter Berufung auf zwei EU-Diplomaten. Das Vorschlagspaket für neue Sanktionen sieht kein generelles Verbot von LNG-Importen vor, wie es teilweise gefordert wird. Stattdessen soll nur verhindert werden, dass russisches LNG an EU-Terminals geliefert wird, die nicht an das EU-Gasnetz angeschlossen sind – eine Einschränkung, die den Großteil der LNG-Importe nicht beeinträchtigen wird. Unabhängig vom Flüssiggas werden in dem Sanktionspaket Maßnahmen gegen die russische Schattenflotte vorgeschlagen. Die EU wird demnach 74 neue Schiffe ins Visier nehmen.

+++ 09:20 Geheimdienst meldet “erheblichen Schaden” an Raffinerie +++
Eine Lukoil-Ölraffinerie in der russischen Region Nischni Nowgorod wurde in den frühen Morgenstunden von mehreren ukrainischen Drohnen angegriffen (siehe Eintrag um 02:02). Das bestätigt eine Quelle des militärischen Geheimdienstes (HUR) gegenüber “Kyiv Independent”. Laut HUR wurde das Lukoil-Öldepot in der Stadt Kstovo – östlich von Moskau – von vier Drohnen angegriffen, die alle ihr Ziel trafen und “erheblichen Schaden” anrichteten.

+++ 08:47 Ukraine meldet 29 zerstörte Artilleriesysteme +++
Die Ukraine hat für den vergangenen Tag die Zerstörung von 29 russischen Artilleriesystemen gemeldet. Das geht aus dem Lagebericht des Generalstabs hervor. Darüber hinaus habe es bei Soldaten Verluste in Höhe von 1670 Kämpfern bei der Putin-Armee gegeben. Die Ukraine differenziert bei dieser Angabe nicht zwischen verwundeten und getöteten Soldaten. Ferner seien auch 24 Schützenpanzer sowie ein Mehrfachraketenwerfer ausgeschaltet worden, heißt es in dem Bericht.

+++ 08:15 Russland: Ukrainische Drohne über Atomkraftwerk abgefangen +++
Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge mit einem massiven Drohnen-Angriff die Energieinfrastruktur in Russland ins Visier genommen, darunter auch ein Atomkraftwerk. Luftabwehrsysteme hätten eine Drohne zerstört, die das Kernkraftwerk in der westlichen Region Smolensk an der Grenze zu Weißrussland angegriffen habe, erklärt Gouverneur Wassili Anochin auf Telegram. Das größte Kraftwerk im Nordwesten Russlands arbeite normal, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf die Pressestelle der Anlage. Von der Ukraine gab es keine Stellungnahme. Das russische Verteidigungsministerium teilt auf Telegram mit, dass an den Angriffen auf Westrussland insgesamt 104 Drohnen beteiligt gewesen seien, elf von ihnen seien über der Region Smolensk zerstört worden. Insgesamt habe die russische Luftabwehr Drohnen über neun Regionen abgefangen, fast die Hälfte davon über Kursk.

+++ 07:38 Ukrainische Einheit setzt neue Mega-Drohne ein +++
Die 36. ukrainische Marinebrigade präsentiert eine neue Drohne mit speziellen Fähigkeiten. Ein Video zeigt den Einsatz des von den Soldaten selbst als “Königin der Hornissen” betitelten unbemannten Flugobjekts. Die Brigade verweist darauf, dass es sich nicht um eine klassische First-Person-View-Drohne handelt, da das Flugobjekt viel schwerere Sprengsätze transportieren kann. Bis zu 9,5 Kilogramm könnte die Drohne transportieren, so die Brigade. Im entsprechenden Video ist zu sehen, wie mithilfe der Drohne Minen und Sprengsätze auf Straßen verteilt werden, um diese gegen russische Vorstöße zu sichern.

+++ 07:07 US-Militär liefert israelische Patriot-Raketen an Ukraine +++
Das US-Militär hat diese Woche rund 90 Raketen für das Patriot-Flugabwehrsystem aus einem Lager in Israel nach Polen verlegt, um sie an die Ukraine zu liefern. Das berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf mehrere namentlich nicht genannte Personen. Die Lieferung weiterer Patriot-Raketen hilft Kiew bei der Abwehr russischer Angriffe auf seine kritische Infrastruktur. Im vergangenen April hatte die israelische Luftwaffe das Patriot-Luftverteidigungssystem offiziell außer Dienst gestellt, mehr als 30 Jahre nachdem es Israel im ersten Golfkrieg zur Verfügung gestellt worden war.

+++ 06:42 Zwei Tote bei russischen Angriffen in Mykolajiw +++
Bei einem russischen Raketenangriff in Mykolajiw werden zwei Menschen getötet. Das teilt der Gouverneur Vitalii Kim mit. Laut dem staatlichen Rettungsdienst wurde bei dem Angriff eine Einrichtung der Lebensmittelindustrie im Regionalzentrum getroffen und das Gebäude teilweise zerstört.

+++ 06:12 Selenskyj will Streitkräfte modernisieren +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine weitere Modernisierung der Streitkräfte angekündigt. Eine der Fragen bei seiner täglichen Lagebesprechung mit dem Generalstab sei die Bildung von Armeekorps gewesen, sagt Selenskyj. Kiew werde den Aufbau von Kampfbrigaden vorantreiben. Das soll die Verteidigungsfähigkeit der Truppen stärken. “Eine Modernisierung des Armeesystems ist alternativlos.” Selenskyj kündigt zudem eine Revision der humanitären Programme an, die bislang mit finanzieller Unterstützung der USA liefen. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte nach seiner Amtseinführung fast alle humanitären Auslandsprogramme für 90 Tage gestoppt. Die ukrainische Regierung soll Selenskyj nun eine Liste mit den wichtigsten Programmen vorlegen, um zu entscheiden, ob sie aus eigener Tasche oder mit Hilfe europäischer Partner finanziert werden können.

+++ 05:39 Höhere EU-Zölle sollen russische Wirtschaft schwächen +++
Die EU-Kommission will mit massiven Zollerhöhungen für einen weiteren Rückgang von Importen aus Russland und Belarus sorgen. Die zusätzlichen Abgaben sollen auf eine Reihe landwirtschaftlicher Produkte sowie auf bestimmte stickstoffhaltige Düngemittel erhoben werden. Geplant ist zudem, Waren vom Zugang zu Zollkontingenten der EU auszuschließen. Ziel des Vorschlags ist es, die Abhängigkeit von Importen aus Russland und Belarus zu reduzieren. Insbesondere die Importe von Düngemitteln machten die EU anfällig für Druck aus Russland und stellten ein Risiko für die Ernährungssicherheit in der EU dar, heißt es.

+++ 04:22 Selenskyj dringt bei Fox News auf Unterstützung von Trump +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt bei US-Präsident Donald Trump auf stärkere Sicherheitsgarantien. “Wir wollen, dass er (Trump) auf der Seite der Gerechtigkeit steht, auf der Seite der Ukraine”, sagt Selenskyj in einem Interview mit dem US-Sender Fox News. “Putin hat keine Angst vor Europa.” Die Ukraine könne die russische Besetzung nicht anerkennen, bevorzuge aber eine diplomatische Lösung, fügt Selenskyj hinzu.

+++ 02:02 Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe +++
Die Ukraine führt nach russischen Angaben mehrere Drohnenangriffe auf Öl- und Energieanlagen in westlichen Teilen Russlands durch. In der Region Nischni Nowgorod östlich von Moskau verursachen Drohnentrümmer einen Brand in einer Industrieanlage in Kstowo, teilt Gouverneur Gleb Nikitin auf Telegram mit. “Nach vorläufigen Angaben gibt es keine Verletzten.” In der an Belarus grenzenden Region Smolensk meldet Gouverneur Wassili Anochin einen “massiven” Drohnenangriff. “Angeblich wurde eine der Drohnen bei einem Versuch, ein Atomkraftwerk anzugreifen, abgeschossen. Es gab keine Opfer oder Schäden. Weitere 26 Drohnen werden laut Behörden über der Region Brjansk und 20 über der Region Twer abgewehrt. Die russische Luftfahrtbehörde Rossawiazija stellt aus Sicherheitsgründen alle Flüge am Flughafen Kasan ein. Kasan, die Hauptstadt der Republik Tatarstan, liegt etwa 830 Kilometer östlich von Moskau. Die Ukraine äußert sich bislang nicht zu den Vorfällen.

+++ 00:54 Polen kauft über 200 Anti-Radar-Raketen aus den USA +++
Polen hat einen Vertrag für den Kauf von mehr als 200 Anti-Radar-Raketen aus den USA unterzeichnet. Die Bestellung, die zur Modernisierung der polnischen Armee beitragen soll, habe einen Umfang von 745 Millionen Dollar (710 Millionen Euro), teilt das polnische Verteidigungsministerium am Dienstag in Warschau mit. Konkret geht es um Luft-Boden-Raketen vom Typ AGM-88G AARGM-ER, die von Kampfjets abgefeuert werden, um Luftabwehr-Radarsysteme am Boden zu treffen. Die Geschosse haben eine Reichweite von mehr als 200 Kilometern. Mit ihnen sollen polnische Kampfflugzeuge vom Typ F-16 und später auch F-35 ausgerüstet werden.

+++ 23:21 Kallas: EU und die USA haben sich auf “maximalen Druck” auf Russland geeinigt +++
Die USA und die EU sind sich nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas einig, was den Umgang mit Russland angeht. “Sie stimmten darin überein, dass maximaler Druck auf Moskau aufrechterhalten werden muss, um einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erreichen”, erklärt ein EU-Vertreter nach dem ersten Telefongespräch zwischen Kallas und dem neuen US-Außenminister Marco Rubio. Kurz darauf schlug die EU-Kommission Strafzölle auf weitere Agrarprodukte aus Russland vor. Sie müssen noch von den EU-Mitgliedsstaaten und dem Europäischen Parlament beschlossen werden.

+++ 22:02 Slowakischer Regierungschef Fico nennt Selenskyj “Feind” +++
Der slowakische Regierungschef Robert Fico hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj während einer Diskussion über den Transit von russischem Gas durch die Ukraine – den es seit Jahresbeginn nicht mehr gibt – als “Feind” der Slowakei bezeichnet. Das berichtet das Medium Dennik N. Es zitiert Fico mit den Worten: “Unser Feind ist Selenskyj. Selenskyj hat die Probleme, die wir haben, verursacht. Ich mag ihn nicht, weil er der Slowakei schadet.” Fico ist prorussisch eingestellt und hatte sich zuletzt mit Wladimir Putin getroffen. In der Slowakei gibt es Massenproteste gegen den Regierungschef, der auch Waffenlieferungen an die Ukraine für ihren Verteidigungskampf ablehnt.

+++ 21:31 Ukraine soll Dutzende Raketen für Patriot-Flugabwehr aus Israel erhalten +++
Die USA haben in dieser Woche etwa 90 Raketen für Patriot-Flugabwehrsysteme von Israel nach Polen verlegt, um sie anschließend an die Ukraine zu liefern, berichtet das US-Medienportal Axios unter Berufung auf Insider. Die Ukraine verfügt über mehrere Patriot-Flugabwehrsysteme, die vor allem Deutschland und die USA geliefert haben – bittet aber seit Jahren um deutlich mehr. Laut Präsident Selenskyj fehlen für einen umfassenden Schutz des Luftraums immer noch zehn bis zwölf Patriots. Viele Länder wollen ihre aus Sorge um die eigene Sicherheit nicht abgeben. Das System ist eines der wenigen, das auch ballistische Raketen abfangen kann.

+++ 20:56 Ukraine-Insider: “Verschlossene Quellen” deuten nicht auf baldiges Kriegsende hin +++
Der ukrainische Volksabgeordnete und Mitglied des Ausschusses für nationale Sicherheit, Fyodor Venislavsky, glaubt nicht an ein baldiges Ende des Krieges. “Die Leute, die an die Allmacht des US-Präsidenten Donald Trump glauben, der kommen wird und mit einer Handbewegung den Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden wird, verstehen nicht, wozu dann überhaupt die Mobilisierung, wenn die Feindseligkeiten eingestellt werden? Heute ist von einem Ende der Feindseligkeiten nicht die Rede”, sagt er der Nachrichtenagentur Unian. “Für mich als jemand, der etwas mehr Informationen aus verschlossenen Quellen hat, gibt es keinen Grund zu hoffen, dass der Krieg in den nächsten Monaten vorbei sein wird. Die Mobilisierung schreitet wie geplant voran, und es wird keine Entspannung in dieser Angelegenheit geben. Die Initiativen, die 18- bis 25-Jährigen für die Armee zu gewinnen, bestätigen nur, dass wir die Streitkräfte der Ukraine aufstocken müssen”, so der Abgeordnete weiter. Gleichzeitig gibt er auch zu bedenken, dass es Grund zur Hoffnung gebe, dass der Krieg “in kurzer Zeit” beendet sein könnte.

+++ 20:14 Putin will bei Friedensverhandlungen nicht mit Selenskyj sprechen +++
Der russische Präsident Wladimir Putin ist offen für Friedensverhandlungen mit der Ukraine, lehnt aber Gespräche mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj ab. “Wenn er an den Verhandlungen teilnehmen möchte, werde ich Leute für die Verhandlungen abstellen”, sagt Putin in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen. Selenskyj sei “unrechtmäßig” an der Macht. Dabei handelt es sich um eine Falschbehauptung des Kreml-Chefs. Darüber hinaus sagt Putin, der Konflikt in der Ukraine wäre ohne westliche Unterstützung für Kiew rasch zu Ende. “Sie werden nicht einen Monat lang überleben, wenn das Geld und im weiteren Sinne die Munition ausgeht”, sagt Putin über die ukrainische Seite und fügte an: “In anderthalb oder zwei Monaten wäre alles vorbei”.

+++ 19:35 Bericht: System für Waffenkäufe in der Ukraine “praktisch zum Erliegen gekommen” +++
Durch die Probleme im ukrainischen Verteidigungsministerium ist laut Ukrajinska Prawda “das System für Waffenkäufe praktisch zum Erliegen gekommen”. Die Streitigkeiten “könnten das Land schutzlos machen”, schreibt das Medium weiter über die Entlassung des Vize-Verteidigungsministers Dmyjtro Klimenkow sowie die Leiterin des Büros für Waffenbeschaffung, Maryjna Basrukowa, deren Vertrag nicht verlängert werden soll (siehe Eintrag von 16:13 Uhr).

Alle früheren Entwicklungen lesen Sie hier.