Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet einer Umfrage zufolge die Waffenlieferungen der Bundesregierung an die Ukraine. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Befragung für die ZDF-Sendung “frontal” unterstützen 40 Prozent den derzeitigen Umfang der militärischen Hilfen. Weitere 27 Prozent plädieren sogar für mehr, ebenfalls 27 Prozent aber auch für weniger militärische Unterstützung. Dabei fällt die Zustimmung in Ost- und Westdeutschland unterschiedlich hoch aus. In den westdeutschen Bundesländern sind insgesamt 70 Prozent entweder für gleichbleibende oder über das heutige Maß hinausgehende Militärhilfen. Im Osten ist die Zahl von zusammen 53 Prozent deutlich niedriger. Doch auch hier befürworten damit mehr als die Hälfte der Befragten die Waffenlieferungen grundsätzlich. Eine Mehrheit ist zudem deutschlandweit der Ansicht, dass sich die Bundeswehr an einer möglichen europäischen Mission zur Sicherung einer noch auszuhandelnden Waffenruhe beteiligen sollte. 59 Prozent der Deutschen wären dafür, 35 Prozent dagegen.

+++ 14:34 Russland greift nachts mit Drohnen an – manche davon als Täuschungsmanöver +++
Nach ukrainischen Angaben hat das russische Militär innerhalb der Nacht mit 65 Drohnen die Ukraine angegriffen. Bei einem großen Teil könnte es sich um Täuschungsmanöver handeln, heißt es. Die ukrainische Flugabwehr haben 37 Drohnen abfangen können, heißt es von der ukrainischen Luftwaffe auf Telegram. 28 Drohnen hätten demnach ihr Ziel nicht erreicht. Dennoch seien durch den Beschuss im ganzen Land Geschäfte, ein Bahn-Depot und Wohnhäuser beschädigt worden. Die ukrainische Staatsbahn Ukrsalisnyzja teilt mit, die russischen Streitkräfte hätten ein Lager in der Region Dnipropetrowsk angegriffen und dabei erheblichen Schaden an der Infrastruktur und am Gelände verursacht. In der Region Tscherkassy seien drei Privatunternehmen durch den Angriff in Brand geraten, teilt Gouverneur Ihor Taburez auf Telegram mit. In der nordöstlichen Region Sumy wurden den Regionalbehörden zufolge acht Wohngebäude und ein Mehrfamilienhaus beschädigt.

+++ 13:59 Drohnenangriff auf Kiew hinterlässt nur Wrackteile +++
Russland hat in der Nacht Kiew und das Umland mit Drohnen angegriffen (Eintrag von 05:38 Uhr). Laut Bürgermeister Vitali Klitschko soll es keine Schäden, Feuer oder Opfer geben. “Nach einem nächtlichen Drohnenangriff auf die Oblast Kiew wurden Drohnenwrackteile in mehreren Stockwerken eines 18-stöckigen unfertigen Gebäudes im Pecherskyi-Bezirk der Hauptstadt gefunden.” Laut Tymur Tkachenko, Leiter der Militärverwaltung der Stadt Kiew, sei die Flugabwehr im Einsatz gewesen. Um 06:05 Uhr gibt es in Kiew Entwarnung.

+++ 13:26 Kreml kritisiert geplante höhere Ausgaben für Verteidigung durch die EU +++
Russland kritisiert die von der EU angestrebte Erhöhung der Verteidigungsausgaben als kurzsichtige und zerstörerische Politik. In der EU dominiere ein militaristischer Kurs, bei dem unter dem Vorwand einer Bedrohung durch Russland die Rüstungsinvestitionen erhöht werden, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. “Es ist klar, dass weitere Ausgabenerhöhungen sehr, sehr negative Auswirkungen haben und zur weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in Europa führen werden, von der jeder Europäer betroffen sein wird”, sagt er. Als Alternative schlägt Peskow der EU vor, in den Dialog mit Russland zu treten und dabei die Sicherheitsinteressen Moskaus zu berücksichtigen. Nach Schätzungen der EU-Kommission sind in den nächsten zehn Jahren zusätzliche Verteidigungsinvestitionen von rund 500 Milliarden Euro erforderlich.

+++ 12:55 Russische Soldaten sollen wieder an die Front – bei Weigerung droht angeblich Hinrichtung +++
Russische Kommandeure im Sektor Kupjansk befehlen ihren Soldaten, Stellungen wieder einzunehmen, aus denen sie sich unter ukrainischem Beschuss zurückgezogen haben. Kommen die russischen Soldaten dem Befehl nicht nach, droht ihnen die Hinrichtung. Das behauptet die ukrainische Einheit Chortyzja unter Berufung auf Geheimdienstberichte. Ukrainische Soldaten hätten die russischen Truppen nach intensiven Angriffen gezwungen, ihre vorgeschobenen Stellungen in der Nähe einer Siedlung im Sektor Kupjansk aufzugeben, erklärt die Einheit. Die russischen Streitkräfte verstärkten im September 2024 ihren Angriff auf Kupjansk im Gebiet Charkiw und drangen in die industriellen Außenbezirke der Stadt im Nordosten vor. Dort haben die ukrainischen Verteidiger sie nach eigenen Angaben gestoppt.

+++ 12:22 Suche nach vermissten Soldaten – russische Gerichte mit Anträgen geflutet +++
Bei russischen Gerichten sollen 2024 rund 20.000 Anträge eingegangen sein, um Personen für vermisst oder tot zu erklären. Die Zahl stieg um zweieinhalb Prozent im Vergleich zu den Vorjahren, berichtet das unabhängige Medienunternehmen Mediazona. Vor der russischen Invasion in der Ukraine bearbeiteten russische Gerichte jährlich etwa 8000 solcher Fälle. Die Zunahme, die Mitte 2024 begann, stellt den ersten signifikanten Anstieg der Vermisstenfälle seit Februar 2022 dar. Die Zahlen deuten auf die zunehmenden russischen Verluste hin, die nach Schätzungen zwischen 600.000 und 840.000 Toten und Verwundeten schwanken. Moskau veröffentlicht seine offiziellen Opferzahlen nicht. Nach Angaben von Mediazona wurden die meisten Anträge im vergangenen Jahr von Kommandanten russischer Militäreinheiten gestellt, die vermisste Soldaten – die als tot galten, für die aber keine offizielle Bestätigung vorlag – aus den Personallisten streichen wollten. Die Familien müssen diesen rechtlichen Erklärungen nicht zustimmen, sodass sie oft ohne finanzielle Unterstützung oder klare Informationen über das Schicksal ihrer Angehörigen dastehen. Die genaue Zahl der vermissten russischen Soldaten bleibt unbekannt, da die Gerichte die Namen der Antragsteller routinemäßig zurückhalten und die jeweiligen Entscheidungen nicht veröffentlichen.

+++ 11:51 Trump wittert Rohstoff-Deal – wie reagiert die Ukraine? +++
Die Ukraine hofft auch nach dem Machtwechsel in den USA auf Unterstützung. Doch nun möchte Trump die Hilfslieferungen an Bedingungen knüpfen. Im Gegenzug für die Hilfen möchte er Zugriff auf die Bodenschätze der Ukraine haben. ntv-Reporterin Kavita Sharma berichtet, wie Kiew darauf reagiert.

+++ 11:26 Mindestens 4 Tote und 20 Verletzte durch russischen Raketenangriff auf Isjum +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Isjum in der Region Charkiw sind mindestens 4 Menschen getötet und 20 verletzt worden, wie Gouverneur Oleh Syniehubov mitteilt. Mindestens fünf der Verletzten wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Vorläufigen Angaben zufolge setzten die russischen Streitkräfte bei dem Angriff eine ballistische Rakete ein, die auf den zentralen Teil der Stadt abzielte, so Syniehubov. Das gesamte Ausmaß der Schäden und Opfer wird derzeit ermittelt.

+++ 10:54 Schäden durch russische Angriffe – Netzbetreiber schaltet Strom in vielen Regionen ab +++
Der staatliche ukrainische Stromnetzbetreiber Ukrenergo teilt mit, dass in acht Regionen des Landes Notabschaltungen beim Strom gegeben habe. Der Grund dafür seien Schäden an der notwendigen Infrastruktur durch russische Angriffe, heißt es auf Telegram. Die Einschränkungen beträfen die Regionen Charkiw, Sumy, Donezk, Poltawa, Saporischschja und Kirowohrad sowie teilweise Dnipropetrowsk und Tscherkassy. Zwischen 7 und 22 Uhr sollen die Menschen in den Regionen Strom sparen. “Vermeiden Sie in dieser Zeit nach Möglichkeit den Einsatz von Elektrogeräten mit hoher Leistung und lassen Sie nicht mehrere solcher Geräte gleichzeitig laufen”, so der Energieversorger.

+++ 10:22 Trump fordert fünf Prozent fürs Militär – Breuer: “unrealistisch” +++
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer hält die Forderung von US-Präsident Donald Trump fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Rüstung auszugeben, für unrealistisch. Er bezweifelt, dass die Rüstungsindustrie überhaupt in der Lage wäre, so viele Waffen zu liefern. “Trump wollte damit provozieren”, so Breuer im Frühstart von RTL und ntv. “Na, Präsident Trump hat natürlich damit eine Diskussion noch einmal losgetreten. Und ich glaube, das wollte er auch. Er wollte damit provozieren. Eines ist klar, die fünf Prozent sind schon eine sehr, sehr hohe Hausnummer, die ich auch als unrealistisch im Moment sehe.” Das betreffe etwa auch den Output, so Breuer. “Denn es geht ja auch darum, dass auch eine Rüstungsindustrie in der Lage sein muss, eben dieses mit hinzustellen. Ich glaube, man muss das Ganze schrittweise angehen. Das tun wir jetzt ganz vernünftig.” Eins sei klar, so Breuer, “wenn Trump die fünf Prozent erwähnt oder so mit hinlegt, dann meint er etwas anderes damit. Da meint er damit, dass wir uns in Europa sehr viel stärker engagieren müssen, als wir es bislang getan haben.”

+++ 09:56 Moskaus Schattenflotte: Deutsche Reedereien verdienen Millionen mit Tankerverkauf an Russland +++
Die russische Schattenflotte stellt insbesondere die Nord- und Ostseeanrainerstaaten vor große Herausforderungen. Experten zählen mehr als 650 alte Tankschiffe dazu. Mehrmals täglich durchqueren sie die Ostsee, um russisches Öl oder Ölprodukte wie Diesel zu transportieren und in vielen Fällen die westlichen Sanktionen zu umgehen. Ein internationales Rechercheprojekt mit dem Namen “Shadow Fleet Secrets” zeigt nun, dass mehr als ein Drittel der Tankschiffe (etwa 230) der russischen Schattenflotte von europäischen und US-amerikanischen Reedereien stammt. Auch elf Tanker aus der deutschen Handelsflotte gelangten auf diese Weise in die Schattenflotte, das zeigen die Recherchen, an denen in Deutschland Reporterinnen und Reporter von NDR, WDR und “Süddeutscher Zeitung” (SZ) beteiligt waren. Demnach haben deutsche Reedereien und Schiffsinvestoren mit dem Verkauf der Schiffe vermutlich rund 200 Millionen Euro eingenommen. Wirtschaftlicher Gewinn dürfe “nicht auf Kosten von Sicherheit, Compliance oder ethischen Grundsätzen erzielt werden”, erklärt der Verband auf Nachfrage von NDR, WDR und SZ.

+++ 09:29 Ukraine meldet knapp 50.000 russische Opfer im Januar- Vormarsch verlangsamt sich +++
Die russischen Streitkräfte erleiden auch im Januar 2025 weiterhin hohe Verluste. Und das, obwohl sie langsamer vorrücken als in den Vormonaten. Das ukrainische Verteidigungsministerium meldet, dass die russischen Streitkräfte allein im ersten Monat des neuen Jahres 48.240 Opfer zu beklagen haben. Das mache den Januar zum Monat mit den zweithöchsten Verlusten seit dem Start der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022. Der US-Thinktank “Institute for the Study of War” (ISW) stellt anhand geografischer Daten fest, dass das Tempo des russischen Vorstoßes im November und Dezember 2024 abnimmt. Vor allem von September bis November habe das russische Militärkommando offenbar besonders hohe Verluste in Kauf genommen, um zügig große Gebietsgewinne zu erzielen. Das kann man den US-Präsidentschaftswahlen zu tun haben. Der letztlich siegreiche Republikaner Donald Trump hatte angekündigt, den Krieg binnen 24 Stunden zu beenden. Es wird spekuliert, dass Moskau bis dahin noch möglichst große Gebiete besetzten wollte.

+++ 08:57 Ukraine erklärt Leopard-Panzer zur überlegenen Kraft – Video zeigt Vorbereitung auf Kampfeinsatz +++
Soldaten der 33. Mechanisierten Brigade haben ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie sie ihre Leopard-Panzer auf den Kampf gegen russische Angriffstruppen vorbereiten. Das Filmmaterial, das gerade auf dem Kanal der Brigade veröffentlicht wurde, zeigt den Prozess der Kalibrierung und Prüfung der Munition vor dem Einsatz. Die von Deutschland gelieferten Leopard-Panzer haben sich demnach auf dem Schlachtfeld als überlegene Kraft etabliert. Über zwei Jahre Kampferfahrung hätten ihre Vorteile wiederholt bestätigt: taktische Wendigkeit, hohe Geschwindigkeit und tödliche Genauigkeit. “Infanterie, Schützenpanzer, Schützenpanzer oder sogar T-90 – nichts kann den Leopard-Panzer aufhalten. Die abgewehrten Angriffe unserer Besatzungen im Sektor Kurachowe beweisen das”, erklärt die Brigade in dem Video. Laut Defense Express bietet der Clip einen seltenen Einblick in die Präzision ukrainischer Panzerbesatzungen bei der Vorbereitung ihrer Fahrzeuge auf den nächsten Einsatz.

+++ 08:29 Generalinspekteur Breuer glaubt nicht an schnelles Kriegsende – Moskau zahlt weiter hohen Preis +++
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, erwartet kein schnelles Ende des Ukraine-Kriegs. Im Frühstart von RTL und ntv sagt er auf die Frage, ob er glaubt, dass US-Präsident Donald Trump den Krieg in der Ukraine kurzfristig beenden kann: “Nun, was ich in der Ukraine sehe, also militärisch in der Ukraine sehe, ist ein Vorteil auf russischer Seite. Damit sage ich nichts Neues. Das haben Sie auch so mit ableiten können. Es ist aber ein sehr, sehr langsames Vorgehen, was Russland im Moment macht und machen kann. Es sind nur geringe Geländegewinne, die erzielt werden können und das zu einem immens hohen Preis. Auf russischer Seite sind an jedem Tag zwischen 1000 und 1500 schwerst verwundete oder gefallene Soldaten, also 1500 Männer, die nicht mehr am Kampf teilnehmen können. Russland habe seit Beginn des Krieges rund 800.000 Soldaten verloren, so Breuer. “Das ist so viel wie die Bevölkerung in Frankfurt.”

+++ 07:58 Nordkoreaner aus Kursk verschwunden – jeder vierte Soldat tot oder verletzt +++
Der Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Russlands scheint ein kurzes Intermezzo gewesen zu sein. Wie berichtet (siehe Eintrag von 4:44 Uhr), sollen sie seit Mitte Januar nicht mehr in der Region Kursk stationiert sein. Nordkorea hatte im Herbst dem Kreml zwischen 10.000 und 12.000 Soldaten zur Verfügung gestellt. Die Ukraine meldete hohe Opferzahlen unter ihnen. Tatsächlich, so berichtet es der südkoreanische Nachrichtendienst NIS, sollen 300 Soldaten getötet und 2700 verletzt worden sein.

+++ 07:31 Russland sei zu “Verhandlungen” bereit – Kiew muss aber Istanbul-Papier akzeptieren +++
Russland sei zu substanziellen Verhandlungen über die Beilegung des Ukraine-Konflikts auf der Grundlage des Istanbuler Abkommens von 2022 bereit, sagt Alexej Polischtschuk, Vertreter des russischen Außenministeriums, gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS. “Es wurde wiederholt festgestellt, dass eine friedliche Lösung auf der Grundlage des Istanbuler Abkommens von 2022 möglich ist, das sich auf den neutralen, blockfreien und nuklearen Status der Ukraine, ihre Entmilitarisierung und Entnazifizierung, die Nichtstationierung ausländischer Truppen und Stützpunkte auf ihrem Boden, die Berücksichtigung moderner territorialer Gegebenheiten und die Beseitigung aller Ursachen, die zur ukrainischen Krise geführt haben, bezieht”, sagt er. Diese Forderungen erhob Moskau bereits bei den letztlich gescheiterten Gesprächen in Istanbul im März 2022. Seither fanden keine Verhandlungen zwischen beiden Ländern statt. Würde Kiew die Forderungen Moskaus erfüllen, käme dies einer Unterwerfung gleich. Zudem wäre das Land schutzlos gegenüber neuerlichen russischen Attacken. Es besäße kein ausreichendes Militär und wäre kein Mitglied eines westlichen Bündnisses wie der EU oder der NATO. Zudem will Moskau eine Russland freundliche Regierung in Kiew einsetzen.

+++ 06:58 Explosionen nahe Atomkraftwerk – Chef der Atomenergiebehörde besucht die Ukraine +++
Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), ist in der Ukraine eingetroffen. Dort wird er das Kiewer Umspannwerk besuchen, schreibt er auf X. “…Ich bin auf dem Weg zum Umspannwerk Kyivska, das für die Sicherheit der ukrainischen Atomkraft entscheidend ist, um den Schaden zu bewerten und dabei zu helfen, einen Atomunfall zu verhindern.” Vor knapp einem Monat kommt es nahe dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja zu einer lauten Explosion. Das Kraftwerk wurde bereits kurz nach der Invasion durch russische Truppen besetzt. Seither gibt es große Sorgen vor einem Atomunfall. Grossi weist darauf hin, dass es bereits sein elfter Besuch in der Ukraine seit dem Beginn der russischen Invasion ist.

+++ 06:34 Rutte: NATO ohne USA funktioniert nicht – aber auch Washington braucht Schutz +++
NATO-Generalsekretär Mark Rutte betont in Brüssel, dass alle Vorschläge, dass das Bündnis ohne die USA funktionieren könnte, nicht funktionieren, berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Obwohl US-Präsident Donald Trump nicht ausdrücklich die Absicht geäußert hat, sich aus der NATO zurückzuziehen, hat er in der Vergangenheit mit einem solchen Schritt gedroht. Einigen Berichten zufolge plant Trump zudem den Abzug von fast 20.000 US-Soldaten aus Europa, was etwa 20 Prozent der dortigen Militärpräsenz entspricht. Solche Pläne können Russland zu weiteren Aggressionen ermutigen und die europäische Sicherheit untergraben. Rutte erklärt, dass die Situation in der Ukraine nicht nur ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland sei, sondern eine umfassendere geopolitische Frage. Gemeinsam sei das Bündnis in der Lage, sein Territorium, einschließlich der USA, zu verteidigen, so Rutte. Er erinnert daran, dass auch die USA durch die Bedrohung durch Langstreckenraketen Sicherheitsrisiken ausgesetzt seien, die durch Russlands Unterstützung für Nordkorea noch verschärft werden könnten. Rutte erklärt, dass angesichts aller Bedrohungen, denen sich die Mitglieder des Bündnisses gegenübersehen, die Notwendigkeit fortgesetzter Einigkeit innerhalb des Westens von besonderer Bedeutung sei.

+++ 06:03 Starmer verspricht der Ukraine mehr Rüstungshilfe als je zuvor +++
Das Vereinigte Königreich wird der Ukraine im Jahr 2025 mehr militärische Unterstützung gewähren als je zuvor, sagt der britische Premierminister Keir Starmer laut “Kyiv Independent” in Brüssel. Großbritannien hatte der Ukraine zuvor bereits drei Milliarden Pfund für Rüstungsgüter zugesagt. “Wir müssen alles tun, was wir können, um die Verteidigung der Ukraine zu unterstützen”, sagt Starmer auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel. “Das bedeutet, die Frontlinie zu stabilisieren und die nötige Ausrüstung und Ausbildung bereitzustellen. Deshalb wird Großbritannien der Ukraine in diesem Jahr mehr militärische Unterstützung gewähren als jemals zuvor.”

+++ 05:38 Explosionen erschüttern Kiew bei Luftalarm +++
In der Nacht sind in Kiew bei Luftangriffsalarm Explosionen zu hören, wie Reporter des “Kyiv Independent” berichten. Die ukrainische Luftwaffe warnte zuvor vor der Gefahr von Drohnenangriffen. In der Hauptstadt Kiew ist die Luftabwehr im Einsatz.

+++ 04:44 Südkorea bestätigt: Nordkoreaner aus Kursk abgezogen +++
Nordkoreanische Soldaten, die an der Seite der russischen Armee in der Grenzregion Kursk gekämpft hatten, scheinen von dort abgezogen worden zu sein. “Seit Mitte Januar sind die in der russischen Region Kursk stationierten nordkoreanischen Truppen offenbar nicht mehr in Kampfhandlungen verwickelt”, teilt der südkoreanische Geheimdienst NIS mit. Ein Grund könnten demnach die hohen Verluste auf Seiten der Nordkoreaner sein, heißt es weiter. Die ukrainische Armee hatte bereits am Freitag den Abzug der nordkoreanischen Soldaten von der Front gemeldet.

+++ 03:44 Rückholaktion: Ukraine holt zwölf verschleppte Kinder heim +++
Zwölf aus der Ukraine verschleppte Kinder sind in ihre Heimat zurückgekehrt. “Im Rahmen der Initiative ‘Bring Kids Back UA’ des Präsidenten konnten zwölf Kinder, die unter dem Druck der russischen Besatzung standen, nach Hause geholt werden”, erklärt der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf seinem Telegram-Kanal. Das Programm “Bring Kids Back UA” unter Selenskyj will alle gewaltsam aus der Ukraine deportierten Kinder zurückbringen. Die Ukraine wirft Russland vor, seit Kriegsbeginn mehr als 19.500 Kinder ohne Zustimmung von Angehörigen oder Vormunden nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete verschleppt zu haben. Russland erklärt seinerseits, Menschen freiwillig evakuiert und gefährdete Kinder aus der Kriegszone in Sicherheit gebracht zu haben. Nach Angaben des ukrainischen Ministeriums für Reintegration konnte Kiew bislang 388 Kinder zurückholen.

+++ 02:44 Treffen in Brüssel: Scholz für europäische Serienwaffen +++
Die EU-Staaten müssen nach Ansicht von Kanzler Olaf Scholz ihre Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie so bündeln, dass “bezahlbare Waffen” produziert werden. “Es gibt keine großen Programme, die alle gemeinsam machen. Wir sehen eine große Aufsplitterung unter vielen, vielen unterschiedlichen Rüstungsprojekten, ganz anders als in den USA”, sagt Scholz am Abend nach dem informellen EU-Gipfel in Brüssel. “Das muss sich ändern.” Man müsse sehen, wie Waffen anders eingekauft werden, aber auch, die Europäer selbst große Serien entwickeln könnten, “die dafür notwendig sind, dass wir bezahlbare Waffen auch herstellen”. Scholz plädiert dafür, dass alle EU-Staaten zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben.

+++ 01:47 EU will mehr in Verteidigung investieren +++
Die Europäische Union will stärker in die eigene Verteidigung investieren, die Finanzierung bleibt jedoch unklar. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt, sie wolle “mehr Flexibilität” für einzelne Mitgliedsländer bei der Anrechnung der Verteidigungsausgaben auf die Defizite prüfen. Ihre Kommission schätzt den Finanzbedarf auf 500 Milliarden Euro. “In außergewöhnlichen Zeiten sind außergewöhnliche Maßnahmen möglich”, betont die Kommissionschefin.

+++ 00:47 Scholz gegen gemeinsame EU-Schulden für Verteidigung +++
Aus Sicht von Bundeskanzler Olaf Scholz stehen gemeinsame europäische Schulden für Rüstungsinvestitionen trotz der Bedrohungen durch Russland nicht zur Debatte. “Die Europäische Union hat nicht die Perspektive, gemeinsame Schulden aufzunehmen”, sagt der SPD-Politiker nach einem EU-Sondergipfel in Brüssel. Aufgabe müsse es sein, mehr Flexibilität für die einzelnen Länder zu schaffen. Diese sind bei der Finanzierung von Projekten unter anderem durch EU-Schuldenregeln eingeschränkt. In Deutschland könnten notwendige Investitionen in Verteidigung zum Beispiel über einen Deutschlandfonds finanziert werden, sagt Scholz. Darüber hinaus müsse eine Reform der nationalen Schuldenbremse sichergestellt werden. Für diese Forderung der SPD gibt es im Bundestag keine Mehrheit.

+++ 23:50 Rohstoffe gegen Rüstungshilfen: Scholz findet Trumps Deal mit Kiew “egoistisch” +++
Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilt das Ansinnen von US-Präsident Donald Trump, weitere Verteidigungshilfen für die Ukraine an Zugriffsrechte auf deren wertvolle Rohstoffe zu koppeln. Es “wäre sehr egoistisch, sehr selbstbezogen”, wenn man die Ressourcen des Landes nutzen würde, um die Unterstützung bei der Verteidigung zu finanzieren, sagt Scholz nach einem informellen EU-Gipfel in Brüssel. “Es geht darum, dass die Ukraine ihren Wiederaufbau finanzieren kann.” Das seien große Aufgaben, wenn man die riesigen Zerstörungen betrachte. Daher solle man die Ressourcen des Landes nutzen, um all das zu finanzieren, was nach dem Krieg erforderlich sei.

+++ 22:39 Selenskyj: Ukrainische Armee wird künftig in Korps organisiert +++
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt umfassende Veränderungen in der Kommandostruktur der Streitkräfte an. Der Übergang zum Armeekorps sei bereits genehmigt worden, sagt Selenskyj. “Wir haben heute die Ansätze für die Ernennung von Korpskommandeuren besprochen: Es sollten die am besten ausgebildeten, vielversprechendsten Offiziere mit Kampferfahrung und modernem Denken sein.” Bislang ist die Brigade mit rund 5000 Soldaten die größte Einheit der ukrainischen Streitkräfte. Ein Korps besteht aus Divisionen, die sich aus Brigaden zusammensetzen, und umfassen so üblicherweise Zehntausende Soldaten. In der Vorkriegszeit hatte die Ukraine größtenteils eine Berufsarmee mit begrenzten Einsätzen. Bei der Verteidigung mit Brigaden gegen den russischen Angriffskrieg fehlen der Ukraine nach Ansicht von Militärexperten die Strukturen für großangelegte Aktionen. Immer wieder komme es zu Durcheinander und Verzögerungen – und damit zu Verlusten und Niederlagen.

+++ 21:42 Ukrainischer Kommandeur: 220 Drohneneinsätze in Russland in sechs Monaten, bald Bodenroboter +++
Die unbemannten Streitkräfte der Ukraine (USF) haben in den sechs Monaten seit ihrer Gründung über 220 Einsätze tief im russischen Territorium durchgeführt, sagt der Kommandeur der USF, Vadym Sukharevskyi. “Bisher wurden mehr als 3500 Waffen abgefeuert.” Ukrainische Bomberdrohnen seien “extrem effizient”, erklärt Sukharevskyi. Sie hätten kürzlich Ziele über 50 Kilometer tief im Inneren Russlands getroffen. Laut Sukharevskyi wird auch daran gearbeitet, Bodenrobotersysteme einzusetzen. “Wir werden sehr bald zum praktischen Teil übergehen”, kündigt er an. Luft-, Marine- und Bodendrohnen werden von ukrainischen Truppen für Aufklärung, Kampf und andere Aufgaben eingesetzt. Vor wenigen Tagen teilte USF mit, dass ukrainische Soldaten eine Langstreckendrohne verwendeten, die bis zu 2000 Kilometer weit fliegen und eine 250 Kilogramm schwere Luftbombe tragen könne. Laut dem ukrainischen Minister für strategische Industrien, Herman Smetanin, hat die Ukraine im Jahr 2024 mehr als 30.000 Bomberdrohnen produziert.

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