Insgesamt vier Brückenteile mit einer Länge von jeweils fünfzehn Metern wurden am Wochenende einzeln durch den Grund bewegt. Von der rue Saint-Ulric ging es über den Pont Munster und anschließend durch den Bisserweg. Das Außergewöhnliche: Aufgrund der engen Gassen und anfälligen Festungsmauern kam nur ein ferngesteuertes Fahrzeug für den Transport infrage. Dieses lässt sich per Joystick manövrieren und erlaubt millimetergenaues Lenken und Steuern. Zwei Krane hoben die 15 Tonnen schweren Brückenteile im Bisserweg vom Schwertransporter und platzierten sie auf eine vormontierte Plattform.
„Die neue Brücke ermöglicht eine direkte Verbindung zwischen der Pulvermühle und der Petruss, dem Kern der Stadt“, so die Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP). Man wolle vor allem die sanfte Mobilität in der Hauptstadt fördern.
Die Schräge der neuen Brücke betrüge sechs Prozent, was laut Simone Beissel (DP), Schöffin der Stadt Luxemburg für Infrastruktur und Neubauten, den allgemeinen Bauvorschriften für universelle Barrierefreiheit eigentlich nicht entspräche. „Der Schöffenrat hat festgehalten, wenn eine Begleitperson eine Rollstuhlfahrerin oder einen Rollstuhlfahrer anschiebt, sind diese sechs Prozent nicht so viel. Die Brücke ist dann auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität nutzbar“, sagt Beissel.
Das Projekt wurde in der Gemeinderatssitzung vom 16. Oktober 2023 vorgestellt und auf insgesamt 4.275.083 Euro geschätzt. Neben dem Bau der Brücke werden die Fußgängerwege rund um die neue Verbindung angepasst und erneuert. Laut Schöffin Simone Beissel konnte das Budget bisher eingehalten werden, aufgrund der steigenden Material- und Energiepreise müsse man aber immer mit einer Steigerung der Kosten rechnen.
Technische Herausforderungen
Das natürliche und historische Umfeld sei für die technische Planung erheblich gewesen. „Die Vorbereitung der gesamten Baustelle erfordert ein erschütterungsfreies Arbeiten“, erklärt Marc Weber, Ingenieur der Stadt Luxemburg. Die Erreichbarkeit der Baustelle sei ein weiteres Problem gewesen, da es immer wieder zu Verengungen komme. Die Brückenteile werden in den nächsten vier Wochen geschleift, verschweißt, verschraubt und lackiert. Die Brücke wird anschließend hin zum „Krauseck“ gezogen. „Es mussten Übergangslösungen für die Montage gebaut werden, da wir uns unter anderem in einer Hanglage befinden“, fährt Marc Weber fort.
Die neue Verbindungsbrücke soll zur Eröffnung der LUGA-Ausstellung (Luxembourg Urban Garden) am 7. Mai für Fußgänger*innen zugänglich sein.