Die AfD-Bundestagsfraktion hat die parteiintern umstrittenen Abgeordneten Matthias Helferich und Maximilian Krah in ihre Reihen aufgenommen. Die neu gewählte Fraktion verzichtete bei ihrer konstituierenden Sitzung am Dienstag in Berlin darauf, die beiden Abgeordneten trotz anhaltender interner Vorbehalte auszuschließen, wie am Rande der Sitzung im Bundestag verlautete.  

Der bislang fraktionslose Helferich wertete seine Fraktionsaufnahme als Bestätigung dafür, nun für die AfD im Bundestag eine “patriotisch-parlamentarische Arbeit” leisten zu können. Er wolle als Mitglied des Kulturausschusses “mit rechter Kulturpolitik den linken Kulturkampf beantworten”, sagt Helferich. Helferich war bereits 2021 als AfD-Kandidat in den Bundestag gewählt worden. Nach AfD-interner Kritik an seinen Äußerungen zum Nationalsozialismus verzichtete er damals auf eine Mitgliedschaft und blieb als Fraktionsloser im Parlament. 

Maximilian Krah war bislang Mitglied des Europaparlaments und hatte in dieser Rolle bereits für Kontroversen gesorgt. Wenige Wochen vor der Europawahl sorgte Krah im vergangenen Jahr mit verharmlosenden Äußerungen über die SS für zusätzliche Empörung. Krah wurde deshalb von der AfD-Spitze um Weidel vom Wahlkampf suspendiert, die AfD-Delegation im Europaparlament schloss ihn aus ihren Reihen aus. Die AfD gründete gemeinsam mit rechtsextremen Parteien aus sieben weiteren EU-Ländern eine neue Fraktion im Europaparlament, der Krah nicht angehört.