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Der Miquelknoten verbindet die B8 mit der A66 und der Rosa-Luxemburg-Straße.

Der Miquelknoten verbindet die B8 mit der A66 und der Rosa-Luxemburg-Straße. © Rolf Oeser

Der Städtebaubeirat sieht den Ausbau der U-Bahn-Linie U4 als Chance: Die Stadt könnte zwei große Verkehrsanlagen zurückbauen, um Raum für Wohnen und Parks zu gewinnen.

Die Stadt soll den Ausbau der U-Bahn-Linie U4 von Bockenheim über den Campus Westend nach Ginnheim nutzen, um den Straßenraum neu zu gestalten. Das schlägt der Städtebaubeirat vor. Das ehrenamtliche Gremium unter Leitung des Architekten Torsten Becker berät die Stadt in Gestaltungsfragen.

Konkret regt der Städtebaubeirat den Rückbau des Miquelknotens und der Rose-Luxemburg-Straße an. Dies seien „überdimensionierten Straßenbauwerke“, die aus einer Zeit der „autogerechten Stadt“ stammten.

„Der durch die U-Bahn zukünftig neu erschlossene Stadt- und Landschaftsraum zeigt sich derzeit durch eine heterogene Nutzungsstruktur, die stückwerkartig in den letzten Jahren entstanden ist und die den großen Potenzialen des Standorts bei Weitem nicht entspricht“, heißt es in der Stellungnahme.

Städtebauliche Begleitplanung

Weiter: „Die aufgeständerte Rosa-Luxemburg-Straße durchschneidet mit ihrem Charakter einer Stadtautobahn den Stadtteil Ginnheim und bildet einen Barrieren erzeugenden Fremdkörper inmitten der Wohnlagen“. Der „raumgreifende Miquelknoten“ sei wiederum ein „anachronistisches Relikt“. Sein Flächenverbrauch stehe einer Innenentwicklung entgegen. Ein Rückbau der Verkehrsanlagen schaffe Raum für neue Wohnungen, Bildungs- und Forschungsbauten und Freiräume für die Menschen.

Die „etwas isolierte“ Platensiedlung lasse sich durch einen Rückbau der Rosa-Luxemburg-Straße besser in das Stadtgefüge einbinden. Die Parkverbindung „Grünes Y“, die dereinst vom Grüneburgpark zum Sinaipark reichen soll, würde dadurch „besser zur Entfaltung kommen“. Für Ginnheim bestehe die Chance einer „Stadtreparatur.“

Um den Rückbau der Verkehrsanlagen auszuloten, schlägt der Städtebaubeirat eine städtebauliche Begleitplanung mit einem unverbindlichen Ideenwettbewerb vor. Visualisierungen und Simulationen sollen den Prozess begleiten. Ein bindender Realisierungswettbewerb soll die Gestaltung der neuen Haltestellen festlegen. Das würde den Ausbau der U4 laut Beirat „nicht erschweren oder verzögern“.