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Elon Musk bei einem Besuch Donald Trumps im Oval Office. © picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
Die Online-Plattform X ist seit Stunden nicht zu erreichen. Elon Musk wittert eine groß angelegte, möglicherweise politisch motivierte Cyber-Attacke.
Update, 22.15 Uhr: Elon Musk hat sich im TV-Sender Fox Business Network weiter zur mutmaßlichen Cyber-Attacke auf seine Online-Plattform X geäußert. Man sei zwar immer noch nicht sicher, was genau passiert sei – aber die Attacke sei von IP-Adressen „aus dem Gebiet der Ukraine“ ausgegangen. Belege dafür gab es zunächst nicht. IP-Adressen, die Computer beim Zugang zum Internet bekommen, sind sehr leicht zu fälschen oder zu verschleiern. IT-Sicherheitsexperten verlassen sich deshalb nie darauf, wenn sie die Herkunft einer Cyberattacke feststellen wollen.
Massive Cyber-Attacke auf X: Laut Musk „große Gruppe oder Land“ beteiligt
Erstmeldung: San Francisco – Seit Stunden ist die Online-Plattform X kaum oder gar nicht zu erreichen. Laut X-Chef Elon Musk ist eine Cyber-Attacke der Grund. „Wir werden jeden Tag angegriffen, aber diese Attacke wurde mit sehr vielen Mitteln durchgeführt. Entweder ist eine große, koordinierte Gruppe und/oder ein Land beteiligt“, schrieb Musk auf X, ehe die Plattform wenige Minuten später wieder nicht erreichbar war.
Am Montag meldeten auf der Website Downdetector.com mehr als 40.000 Nutzerinnen und Nutzer den Ausfall; auf dem deutschen Pendant Allestörungen.de meldeten sich bis zum Abend ebenfalls Tausende X-User. Vor Musks Übernahme gab es zuletzt im März 2023 eine große Störung, die aber nicht derart massiv ausfiel wie die heutige.
Elon Musk: Vom Milliardär aus Südafrika zum Schattenpräsidenten der USA

Fotostrecke ansehenPolitisch motivierte Cyber-Attacke auf X? Musk versuchte, die Ukraine zu beschwichtigen
Würde sich tatsächlich ein Staat hinter dem mutmaßlichen Cyber-Angriff auf X verbergen, wäre dies zweifelsohne eine politisch motivierte Tat. Die Ukraine befürchtete zuletzt etwa, dass Musk – seines Zeichens auch Chef des Raumfahrtunternehmens SpaceX – das Satellitensystem Starlink über dem kriegsgebeutelten Land deaktivieren lassen könnte. Kiews Militär, was sich im Kampf gegen Russland mithilfe von Drohnen wehrt und auf Raketenabwehrsysteme angewiesen ist, befände sich dann quasi im Blindflug.
Die ukrainische Armee soll den Zugang zu dem äußerst wichtigen Satellitennetzwerk jedoch behalten, behauptete Musk am Sonntag. „Um es ganz klar zu sagen: Egal, wie sehr ich mit der ukrainischen Politik nicht einverstanden bin, Starlink wird seine Terminals niemals abschalten“, schrieb Musk auf X.
Wut in den USA: Tausende Menschen verlieren ihre Arbeit – auch dank Elon Musk
Doch auch ein Angriff aus den USA ist denkbar. Der Tech-Milliardär Musk hatte sich als Berater von Donald Trump in den vergangenen Wochen alles andere als beliebt gemacht. Denn Elon Musk und seine geleitete Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (DOGE) gelten als federführend für den Abbau von Personal und Kosten in den US-Bundesbehörden. Tausende Menschen haben bereits ihren Job verloren.
Es sei „sehr wichtig“, die Behörden auf das Niveau zu verkleinern, „auf dem sie sein sollten“, schrieb Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social. Doch sei es ebenso wichtig, „die besten und produktivsten Leute zu behalten“. Der Präsident beschrieb die bisherige Arbeit von Doge zugleich als „unglaublichen Erfolg“.
Auf die Frage eines Reporters, ob Doge und Musk seiner Meinung zu rasch vorgingen, antwortete der US-Präsident später: „Nein, ich denke, sie haben einen tollen Job gemacht.“ (nak)