Die Zahl der ausländischen Freiwilligen, die sich den ukrainischen Streitkräften anschließen wollen, ist laut einem Medienbericht sprunghaft angestiegen. Wie das Online-Portal Kyiv Independent meldet, hat sich die Zahl der Bewerber nach der Auseinandersetzung zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus Ende Februar signifikant erhöht. Demnach sagte ein Rekrutierer einer Eliteeinheit des ukrainischen Militärs, welche ausländische Staatsbürger aufnimmt, dass die Zahl der Bewerbungen nach dem Streit im Oval Office um mehrere Tausend gestiegen sei. Er sprach gegenüber dem Portal von einem “massiven Anstieg” der Bewerbungen und fügte an: “Viele Leute drückten ihre Empörung und ihren Schock über die Veränderungen in der amerikanischen Politik aus.”

+++ 21:44 Selenskyj: Müssen Diplomatie stärken +++
In seiner abendlichen Videobotschaft kritisiert der ukrainische Präsident Selenskyj die russische Verzögerungstaktik bei den Gesprächen über einen möglichen Waffenstillstand. Nach den Verhandlungen der ukrainischen Delegation mit Vertretern der USA in Saudi-Arabien habe Russland “fast eine weitere Woche gestohlen, eine Woche Krieg, die nur Russland braucht”, sagt Selenskyj. Kiew wird demnach nun alles tun, um die Diplomatie zu verstärken und wirksam zu machen. “Aber jeden Tag geht es jetzt darum, unsere Unabhängigkeit, unseren Staat und unser Volk zu verteidigen”, so Selenskyj.

+++ 21:16 Ukraine bereit zu gemeinsamer Waffenproduktion mit Kanada +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney gesprochen. In dem Gespräch sei es auch um eine militärisch-industrielle Zusammenarbeit beider Länder gegangen, schreibt Selenskyj auf X. “Während dieses Krieges haben wir bedeutende Erfahrungen in der Produktion von EW-Systemen, Langstreckenraketen und Drohnen gesammelt. Die Ukraine ist zu einer gemeinsamen Produktion bereit”, so Selenskyj weiter.

+++ 20:46 Medwedew schimpft und droht Nato mit Krieg +++
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew kritisiert die britisch-französischen Pläne zu einer möglichen Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine scharf und droht mit Krieg gegen die Nato. Der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premier Keir Starmer “stellten sich dumm”, schreibt Medwedew auf X. Obwohl ihnen wiederholt gesagt worden sei, dass Friedenstruppen aus Nicht-Nato-Staaten kommen sollten, hielten die beiden an ihren Plänen fest, wirft ihnen der Vize-Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats Russlands vor. Wenn sie “den Neonazis in Kiew militärische Hilfe bieten wollen, bedeutet das Krieg mit der Nato”, schreibt Medwedew weiter. Er empfiehlt den beiden Politikern in Paris und London, die er als “Drecksäcke” beschimpft, sich besser mit US-Präsident Donald Trump abzusprechen.

+++ 20:19 Ukrainischer Verteidigungsminister: “Sind dabei, Streitkräfte umzugestalten” +++
Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers Rustem Umerow geht es beim Austausch des Generalstabschefs der Streikräfte darum, die “Effizienz” zu erhöhen. “Wir sind dabei, die Streitkräfte der Ukraine systematisch umzugestalten, um ihre Kampfkraft zu erhöhen”, erklärt Umerow auf seiner Facebook-Seite. “Dazu gehören die Umstrukturierung des Kommandosystems und die Einführung klarer Standards.” Zuvor hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den bisherigen Generalstabschef Anatolij Barhylewytsch durch Andrij Hnatow ersetzt. Umerow betont, Hnatow habe “mehr als 27 Jahre militärische Erfahrung”.

+++ 19:50 Französischer Abgeordneter: USA sollen Freiheitsstatue zurückgeben +++
Der französische Europaabgeordnete Raphaël Glucksmann fordert die USA auf, die Freiheitsstatue an sein Heimatland zurückzugeben. Die USA hätten “sich entschieden, auf die Seite der Tyrannen zu wechseln”, sagt Glucksmann vor rund 1500 Delegierten beim Parteitag seiner Mitte-Links-Partei Place publique. “Wir haben sie euch geschenkt, aber offenbar verachtet ihr sie.” Glucksmann, Spitzenkandidat der Sozialisten bei der vergangenen Europawahl, ist ein starker Unterstützer der Ukraine und hat die Annäherung der USA unter Präsident Donald Trump an Russland scharf kritisiert.

+++ 19:18 Zwei Frontgemeinden sind ohne Strom +++
Nach russischen Angriffen im Gebiet Saporischschja sind ukrainischen Angaben zufolge zwei Dörfer in Frontnähe ohne Strom. Fast 2500 Menschen seien ohne Strom, teilt der Gouverneur der Region, Ivan Fedorov, auf Telegram mit. Ihm zufolge werden Techniker ihre Arbeit aufnehmen, sobald die Sicherheitslage dies zulässt. Laut der Nachrichtenagentur Ukrinform haben russische Truppen allein am Samstag zwölf Siedlungen in der Region Saporischschja insgesamt 348 Mal attackiert.

+++ 18:46 Ukraine meldet Abschuss Dutzender Drohnen +++
Die ukrainische Luftwaffe hat in der Nacht nach eigenen Angaben 47 russische Drohnen abgeschossen. Demnach hat Russland das Land mit insgesamt 90 Drohnen angegriffen, die auf mehrere Gebiete des Landes abzielten.Betroffen gewesen waren dem Bericht zufolge unter anderem Kiew, Charkiw, Poltawa und Sumy.

+++ 18:08 EU berät über neuen Vorschlag zu Ukraine-Hilfen +++
Die Außenministerinnen und Außenminister der EU-Staaten beraten an diesem Montag in Brüssel über die weitere militärische Unterstützung der Ukraine. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas schlägt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor, dem von Russland angegriffenen Land in diesem Jahr Hilfen im Wert von 20 bis 40 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Dafür sollen Mitgliedstaaten entsprechend ihrer Wirtschaftskraft Beiträge leisten. Um ein mögliches Veto von einzelnen Regierungen zu verhindern, würde die Teilnahme allerdings freiwillig sein. Vor allem Ungarn lehnt die EU-Militärhilfen als sinnlos und kriegsverlängernd ab.

+++ 17:43 Selenskyj tauscht Militärspitze nach Rückschlägen aus +++
Nach einer Serie militärischer Rückschläge ordnet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Personaländerung an der Spitze der Streitkräfte an. Neuer Generalstabschef ist mit sofortiger Wirkung der bisherige Stellvertreter, General Andrij Hnatow, wie die Militärführung in Kiew auf Telegram mitteilt. Hnatow solle die Führungsstruktur der Streitkräfte auf allen Ebenen erneuern und verbessern. Der bisherige Generalstabschef Anatolij Barhylewytsch wird neuer Generalinspekteur im Verteidigungsministerium. Er werde künftig die Reformprozesse der Armee überwachen, heißt es. Eine offizielle Begründung für die Notwendigkeit der Veränderungen wird nicht genannt. Jedoch haben die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen Wochen erhebliche Rückschläge im Kampf gegen die russische Armee erlitten.

+++ 17:23 Bericht: Friedenstruppe soll aus über zehntausend Soldaten bestehen +++
Einem Medienbericht zufolge soll eine westliche Friedenstruppe in der Ukraine nach Vorstellungen des britischen Premiers Keir Starmer aus mindestens zehntausend Soldaten bestehen. Wie die britische “Times” unter Berufung auf hochrangige Regierungskreise berichtet, habe Starmer bei dem virtuellen Treffen westlicher Ukraine-Unterstützer am Samstag weitere Länder für den Plan einer Friedenstruppe gewonnen. Der Großteil der Truppen werde demnach aber wahrscheinlich von Großbritannien und Frankreich gestellt. “Die Dinge sind schon weit fortgeschritten”, sagt eine Regierungsquelle der Zeitung.

+++ 16:57 Prag will Radio Free Europe mit EU-Geldern retten +++
Nach einem von US-Präsident Donald Trump beschlossenen Finanzierungsstopp für US-Auslandssender wie Radio Free Europe/Radio Liberty (RFERL) will die tschechische Regierung mit der EU über die Erhaltung des Senders sprechen. “Es ist in unserem Interesse, dass um uns herum nicht totalitäre Regime gedeihen”, erklärt der tschechische Außenminister Jan Lipavsky. “Deswegen müssen wir über Schritte zur Erhaltung dieser Institution sprechen.” RFERL ist ein von mehreren US-Auslandssendern, deren Mitarbeiter im Zuge von Trumps Mittelkürzung beurlaubt wurden.

+++ 16:35 USA sollen Ukraine wieder Hightech-Waffe liefern +++
Die USA stehen einem Bericht zufolge kurz davor, die Lieferung von präzisionsgelenkten Bomben des Typs GLSDB an die Ukraine wieder aufzunehmen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen meldet, wurde die Munition modernisiert, um russischen Störattacken besser widerstehen zu können. Das Kürzel GLSDB steht für Ground Launched Small Diameter Bomb (etwa: bodengestützte Bombe mit kleinem Durchmesser). Die Waffe besteht im Kern aus zwei Komponenten: Einer Bombe mit Sprengkopf und ausklappbaren Flügeln vom Luftfahrtkonzern Boeing und einem Startsystem, mit dem die Spezialmunition vom Boden aus abgefeuert werden kann, hergestellt vom schwedischen Rüstungskonzern Saab.

+++ 16:08 Erdogan hat mit Trump telefoniert +++
Der türkische Präsident Tayyip Erdogan hat nach Angaben seines Büros mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Dabei hätten beide über die Bemühungen zur Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine und zur Wiederherstellung der Stabilität in Syrien gesprochen, teilt Erdogans Büro mit.

+++ 15:39 US-Experten: Kreml bemüht Erzählung über ukrainische Kriegsverbrechen +++
Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War geht davon aus, dass der Kreml eine Erzählung vorantreiben wird, in der den ukrainischen Streitkräften Kriegsverbrechen im russischen Gebiet Kursk vorgeworfen werden. Ziel sei es, die Unterstützung des Westens für die Ukraine zu untergraben und Gespräche über einen möglichen Waffenstillstand hinauszuzögern oder sogar ganz zu vereiteln. Demnach haben die russische Regierung und die kremlnahen Medien in letzter Zeit verstärkt Behauptungen aufgestellt, in denen die ukrainische Armee beschuldigt wird, während ihres siebenmonatigen Einmarschs in Kursk Kriegsverbrechen begangen zu haben.

+++ 15:04 Witkoff: Telefonat von Trump und Putin nächste Woche +++
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff geht davon aus, dass US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin in dieser Woche wieder miteinander telefonieren werden. Das sagt Witkoff im Nachrichtensender CNN. Er hat sich vor wenigen Tagen mit Putin in Moskau getroffen. Das Gespräch mit Putin habe etwa drei bis vier Stunden gedauert und sei positiv verlaufen, sagt er in dem Interview. Er habe daraufhin sofort Präsident Trump über das Gespräch informiert. Trump sei sehr involviert. “Ich gehe davon aus, dass es diese Woche ein Telefonat der beiden Präsidenten geben wird, und wir werden auch weiterhin Gespräche mit den Ukrainern führen”, so Witkoff.

+++ 14:30 US-Sondergesandter wartete auf Putin? Trump dementiert und beleidigt Medien +++
US-Präsident Donald Trump dementiert Berichte, demnach sein Sondergesandter Steve Witkoff bei seinem Besuch in Moskau stundenlang auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin gewartet habe. “Die Fake News, wie immer, sind wieder am Werk”, schreibt Trump auf seiner Plattform Truth Social. “Gestern Abend habe ich gelesen, dass der russische Präsident Wladimir Putin meinen hochgeschätzten Botschafter und Sondergesandten Steve Witkoff über neun Stunden warten ließ, obwohl es in Wirklichkeit gar keine Wartezeit gab”, so Trump. Er bezeichnet die Medien, die entsprechende Berichte aufgegriffen haben, als “kranke Degenerierte”.

+++ 13:57 Macron: Russlands Zustimmung zu Friedenstruppen nicht entscheidend +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat erklärt, dass es für die Entsendung eines Friedenstruppenkontingents in die Ukraine nicht der Zustimmung Russlands bedarf. Das erklärte Macron in einem Interview mit Le Parisien. Aus seiner Sicht wäre ein solcher Militäreinsatz auf “einige tausend Menschen” aus jedem Freiwilligenland beschränkt, die an Schlüsselpunkten stationiert wären, um Ausbildungsprogramme durchzuführen und “unsere langfristige Unterstützung zu demonstrieren”. Der Kreml hatte in den vergangenen Tagen angekündigt, aus Europa nur Friedenstruppen aus Nicht-Nato-Ländern zu akzeptieren. Das könnte etwa ein Land wie Zypern sein.

+++ 13:11 Umbach: Waffenstillstand wäre kein Frieden +++
Selbst wenn es zwischen Russland und der Ukraine zu einem Waffenstillstand kommen sollte, wäre der Krieg damit beileibe nicht beendet, mahnt Sicherheitsexperte Frank Umbach im Interview mit ntv. Russland, so erwartet er, werde weiter auch militärisch auf seine Maximalforderungen dringen. Ein Waffenstillstand wäre keine Nachkriegssituation, sondern eher eine neue “Vorkriegssituation”.

+++ 12:57 Russland: Mehr als 370 Zivilisten aus zurückeroberten Gebieten in Kursk evakuiert +++
Russland hat nach eigenen Angaben mehr als 370 Zivilisten aus zurückeroberten Gebieten in der Grenzregion Kursk evakuiert. “Insgesamt wurden seit dem 12. März 371 Menschen aus befreiten bewohnten Gebieten gebracht, darunter 14 Kinder”, teilt der Gouverneur der Region Kursk mit. 220 dieser Zivilisten seien in Notunterkünften in Kursk untergebracht worden, der Rest sei bei Verwandten untergekommen. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte Bilder von überwiegend älteren Menschen, die in Kleinbussen aus der Stadt Sudscha und der Ortschaft Kasachja Loknja gebracht wurden, die Russland vor kurzem von der Ukraine zurückerobert hatte. Die ukrainische Armee hatte im vergangenen Sommer eine Offensive in Kursk begonnen und dort zunächst mehrere hundert Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht. Russland gelang es inzwischen aber, große Teile der anfangs von der Ukraine besetzten Gebiete zurückzuerobern.

Von der russischen Seite verbreitetes Bildmaterial zur Evakuierung aus Ortschaften der Region Kursk, die von den Kreml-Truppen zurückerobert wurden Von der russischen Seite verbreitetes Bildmaterial zur Evakuierung aus Ortschaften der Region Kursk, die von den Kreml-Truppen zurückerobert wurden

Von der russischen Seite verbreitetes Bildmaterial zur Evakuierung aus Ortschaften der Region Kursk, die von den Kreml-Truppen zurückerobert wurden

(Foto: IMAGO/SNA)

+++ 12:17 Masala: Bei Wahlen in Ukraine würde Russland versuchen, “massiv Einfluss zu nehmen” +++
Neuwahlen in der Ukraine könnten aus Sicht des Sicherheitsexperten Carlo Masala dem Kreml die Möglichkeit geben, mehr Einfluss in der Ukraine zu gewinnen. Zunächst würde Russland versuchen, auf den Ausgang der Wahl “massiv Einfluss zu nehmen”. Dazu kann es auf erprobte Mittel hybrider Kriegsführung zurückgreifen. Wenn eine russlandfreundlichere Präsidentschaft komme – das könnte laut Masala etwa der ehemalige Präsident und Selenskyj-Rivale Petro Poroschenko sein -, “dann muss Russland nicht mehr so viel Territorium erobern. Ein russlandfreundlicherer Präsident in der Ukraine würde eine andere Politik betreiben, also hätte man Gebiete besetzt und einen Einfluss auf die Rest-Ukraine”, so der Wissenschaftler im Interview mit der “Kleinen Zeitung” aus Österreich. “Aus russischer Perspektive wäre das durchaus akzeptabel.”

+++ 11:35 Ukrainer bestätigen Abzug aus wichtigem Logistikzentrum in Kursk +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat eine Karte veröffentlicht, die den vollständigen Abzug der ukrainischen Truppen aus der Stadt Sudscha im russischen Oblast Kursk zeigt. Das berichten die Zeitungen “Ukrainska Pravda” und “Kyiv Independent”. Damit bestätigt die ukrainische Armee den Rückzug aus dem wichtigen Logistikzentrum, wenige Tage nachdem Russland bereits die Einnahme der Stadt gemeldet hatte. Die neuesten von den Ukrainern veröffentlichten Schlachtfeldkarten zeigen den Rückzug aus Sudzha, ohne dass der Generalstab dieses mit einer Erklärung kommentiert.

+++ 10:41 Experte Jäger: “Putin führt Trump öffentlich vor” +++
US-Präsident Donald Trump spricht vom Frieden in der Ukraine – doch nach Einschätzung von Politologe Thomas Jäger ist das Problem, “das Trump keinen Plan hat, er weiß eigentlich nicht, was er am Ende will”. Trump könne sich lediglich dem schwachen Partner, der Ukraine gegenüber “aufspielen”, von Putin aber werde er “öffentlich vorgeführt”.

+++ 10:27 US-Experten sehen weiter keinerlei Hinweis für Einkesselung in Kursk +++
Das US-Institute for the Study of War bleibt dabei: Es gibt keine Hinweise auf die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie vom amerikanischen Präsidenten Donald Trump öffentlich behauptete Einkesselung ukrainischer Truppen auf russischem Territorium im Raum Kursk. “Russische Militärblogger veröffentlichten am 14. und 15. März Karten, die die russischen und ukrainischen Stellungen im Oblast Kursk zeigen und nicht darauf hindeuten, dass die russischen Streitkräfte die ukrainischen Streitkräfte eingekesselt haben”, fassen die US-Analysten in ihrem aktuellen Lagebericht zusammen. Zwei russische Militärblogger bestritten demnach ausdrücklich Putins Behauptung einer Einkesselung. Ein Militär-Blogger bezeichne “Putins Behauptungen als eine Erzählung, die darauf abziele, US-Präsident Donald Trump vor den Friedensverhandlungen zu beeinflussen”.

+++ 09:55 Trump schließt Sender “Voice of America”, der auch Russen und Ukrainer informierte +++
Nur einen Tag nachdem US-Präsident Donald Trump das entsprechende Dekret unterzeichnet hat, hat die US-Regierung die Belegschaft des internationalen Senders “Voice of America” (VOA) in bezahlten Urlaub geschickt. Die Finanzierung des Staatssenders wird eingestellt. Er hat bislang in 40 Sprachen international gesendet, darunter auch in Russland und der Ukraine. Ziel war, die Bevölkerungen mit unabhängigen Informationen zu versorgen. Mitarbeiter der Muttergesellschaft von VOA dürfen das Betriebsgelände nicht betreten. Weltweit kommt viel Kritik an dem harschen Schritt, vereinzelt auch aus den Reihen der Republikaner. Kritiker verweisen darauf, die USA überließen damit Propaganda-Sendern wie CGTN aus China oder dem russischen RT das Feld.

+++ 09:26 Australien offen für Beteiligung an Friedenstruppe +++
Australien zeigt sich grundsätzlich offen für eine Entsendung von Friedenstruppen für die Ukraine, das hat Premier Anthony Albanese am Samstag versichert. Das Land werde Anfragen in Betracht ziehen “zu künftigen Friedensbemühungen beizutragen und den gerechten und dauerhaften Frieden zu unterstützen”. Australien wolle “Frieden in der Ukraine und sicher sein, dass sich Russlands illegale und unmoralische Aggression nicht wiederholt”, erklärte Albanese. 25 Unterstützerstaaten der Ukraine haben sich gestern per Video zusammengeschaltet, um künftige Strategien zu beraten, etwa die Entsendung einer Friedenstruppe, um eine etwaige eingefrorene Frontlinie zu sichern. Anders als Australien lehnt die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni eine italienische Beteiligung an einer solchen Truppe ab.

+++ 08:48 Frontsoldat im Interview: “Am Ende sind wir die Waffen” +++
Nur fünf Tage war Soldat “Roks” in den letzten zwei Jahren bei seiner Familie. Er will zu ihr zurück, dafür braucht es Frieden. Von einer vorübergehenden Waffenruhe mit Russland halten die Ukrainer an der Front dennoch wenig, sie trauen weder Trump noch Putin.

+++ 08:32 Ukraine: 1400 Verluste bei den Russen seit gestern +++
In den vergangenen 24 Stunden hat die russische Armee nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs 1400 Streitkräfte verloren. Die Zahl der toten und verwundeten russischen Soldaten steigt damit gemäß der ukrainischen Informationen auf 894.240 seit Beginn der Vollinvasion vor gut drei Jahren. Zudem zerstörte die ukrainische Armee seit gestern laut eigener Aussage zehn feindliche Panzer, 20 gepanzerte Fahrzeuge, 78 Artilleriesysteme, 2 Mehrfachraketenwerfer und ein Flugabwehrsystem. 180 russische Drohnen wurden abgewehrt und 113 Tank- und Transportfahrzeuge getroffen.

+++ 08:24 Eine Tote, zwei verletzte Kinder nach russischem Angriff auf Nikopol +++
Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Nikopol im Oblast Dnipropetrowsk wurde eine 70-jährige Frau getötet und zwei Mädchen im Alter von elf und drei Jahren verletzt. Die Frau war sofort tot, die Kinder wurden in ein Krankenhaus gebracht. Die Stadt wurde von der russischen Armee laut Verwaltung des Oblasts mit schwerer Artillerie beschossen.

+++ 07:42 Ukrainische Fallschirmjäger nehmen in Kursk acht Russen gefangen +++
Während der Kreml seit Tagen erklärt, die ukrainischen Truppen in der russischen Region Kursk seien eingekesselt, meldet nun die Zeitung Ukrainska Pravda, ukrainische Fallschirmjäger hätten acht Soldaten der russischen Armee gefangen genommen. In ihren heimischen Einheiten seien die acht unmenschlich behandelt worden. Bei Nichtbefolgen verbrecherischer Befehle habe Folter und Hinrichtung gedroht. “Die Gefangenen erhielten rechtzeitig medizinische und psychologische Hilfe”, heißt es von Seiten der Ukrainer.

+++ 07:19 Rubio und Lawrow beraten über die “nächsten Schritte” +++
Die Außenminister der USA und Russlands haben nach Angaben aus Washington über das weitere Vorgehen bei den Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs beraten. US-Chefdiplomat Marco Rubio und sein russischer Kollege Sergej Lawrow hätten in einem Telefonat am Samstag über die “nächsten Schritte” im Anschluss an die Beratungen beider Länder in Saudi-Arabien gesprochen, teilte das US-Außenministerium mit. In der Mitteilung des US-Außenministeriums wurden keine Angaben dazu gemacht, wann die nächste Runde der Gespräche zwischen den USA und Russland in Saudi-Arabien stattfinden wird. Unterdessen vereinbarten die Unterstützer der Ukraine gestern in einer Videoschalte, “kollektiven Druck” auf Russland auszuüben, um Moskau zur Zustimmung zu einer Waffenruhe zu bewegen.

Per Video tauschten sich 25 Unterstützerstaaten zur Sicherung der Ukraine aus. Per Video tauschten sich 25 Unterstützerstaaten zur Sicherung der Ukraine aus.

Per Video tauschten sich 25 Unterstützerstaaten zur Sicherung der Ukraine aus.

(Foto: picture alliance/dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire)

+++ 06:38 Ukraine und Russland melden starke Luftangriffe aus der Nacht +++
Russland und die Ukraine haben sich nach Angaben von Behörden in der Nacht gegenseitig wieder mit Luftangriffen überzogen. Dabei habe es Verletzte und Schäden gegeben. Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Belgorod seien drei Menschen verletzt worden, darunter ein siebenjähriges Kind, teilt der Regionalgouverneur auf Telegram mit. Der Gouverneur der südwestrussischen Region Woronesch erklärt dort, Luftabwehreinheiten hätten mehr als 15 ukrainische Drohnen über der Region zerstört. Ukrainische Medien berichten über eine Reihe von Explosionen in der Region um die Hauptstadt Kiew, nachdem die ukrainische Luftwaffe vor der Gefahr von Drohnenangriffen auf Kiew und eine Reihe anderer zentralukrainischer Regionen gewarnt hatte.

+++ 05:43 Brand in Ölraffinerie in Krasnodar noch nicht gelöscht +++
Ein Feuer, das am Freitag durch einen Drohnenangriff der Ukraine in der Ölraffinerie Tuapse in der russischen Region Krasnodar ausgelöst wurde, ist zwar eingedämmt, aber noch nicht gelöscht. Das teilt die Verwaltung der Region in der Nacht mit. Der Brand sei auf eine Fläche von 1250 Quadratmetern eingedämmt, schreibt die Verwaltung in einem Beitrag auf der Messaging-App Telegram. Fast 200 Feuerwehrleute seien im Einsatz, heißt es.

+++ 04:47 Umfrage: Franzosen für Wiedereinführung der Wehrpflicht +++
Eine Mehrheit der Franzosen spricht sich einer Umfrage zufolge für die Wiedereinführung des Wehrdienstes aus. 86 der Befragten befürworten dies, wie aus der von der Zeitung “Le Parisien” veröffentlichten Erhebung hervorgeht. 53 Prozent sprechen sich demnach für eine Rückkehr zur Wehrpflicht aus. Der damalige französische Präsident Jacques Chirac hatte 1996 im Zuge einer Militärreform die Umwandlung der französischen Streitkräfte in eine Berufsarmee auf den Weg gebracht. Seit November 2021 gibt es keinen Wehrdienst mehr. Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigt an, er wolle die Gesellschaft angesichts der russischen Aggression mobilisieren und werde in den kommenden Wochen eine Ankündigung dazu machen. Die Rückkehr der Wehrpflicht sei “keine realistische Option”, sagt Macron in einem Interview mit mehreren Regionalzeitungen.

+++ 03:50 Meloni lehnt italienische Teilnahme an Friedenstruppe ab +++
Italien plant keine Beteiligung an einer Friedenstruppe vor Ort in der Ostukraine, um einen möglichen Waffenstillstand zu garantieren. Das teilt das Büro der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit. Meloni nahm am Samstag zusammen mit 24 anderen Nationen an dem von Großbritannien geleiteten virtuellen Gipfel der Ukraine-Unterstützer teil. Italien werde weiterhin mit europäischen und westlichen Verbündeten zusammenarbeiten, um “glaubwürdige und wirksame Sicherheitsgarantien” für die Ukraine zu definieren, heißt es in der Erklärung weiter. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war bei der Konferenz zugeschaltet.

+++ 02:49 US-Außenminister informiert Russland über Angriffe auf Huthi-Miliz +++
US-Außenminister Marco Rubio hat seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow laut des US-Außenministeriums über die US-Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen informiert. Auch die nächsten Schritte nach den Gesprächen in Saudi-Arabien über mögliche Friedenslösungen im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine habe er angesprochen, heißt es. Rubio und Lawrow seien übereingekommen, “weiter an der Wiederherstellung der Kommunikation zwischen den Vereinigten Staaten und Russland zu arbeiten”, sagt ein Sprecher des US-Außenministeriums.

+++ 01:49 Präsident Duda fordert amerikanische Atomwaffen für Polen +++
Der polnische Präsident Andrzej Duda verurteilt Russland in einem ausführlichen Interview mit der BBC für seine “imperiale Gier”. “Russland hat die Ukraine ohne Grund angegriffen, es gab keine Provokation. Es ist ein Angriff, der nur durch die imperiale Gier Russlands gerechtfertigt war, einen Staat und sein Volk zu unterwerfen”, sagt Duda. Der polnische Präsident wiederholt seine Forderung nach der Stationierung amerikanischer Atomwaffen in Polen und begrüßte die Forderung nach einem französischen Atomschirm zum Schutz Europas, einschließlich Polens. “Es handelt sich um ein Sicherheitsproblem, denn diese Waffen sind nicht offensiv, sondern defensiv. Ich betone noch einmal, dass sie in erster Linie vor einem Atomangriff schützen sollen”, sagt Duda.

+++ 00:58 Ausgelaufene Banklizenzen: Ein schwerer Schlag für russischen Energiesektor +++
Die Trump-Regierung hat dem russischen Energiesektor einen Schlag versetzt, als sie letzte Woche eine Ausnahmeregelung auslaufen ließ, die es russischen Banken erlaubte, US-Zahlungssysteme für Energietransaktionen zu nutzen. Dieser Schritt schloss einen wichtigen Finanzkanal für russische Öl- und Gasexporte. Das Auslaufen der Lizenz sei “schmerzhaft für Russland”, sagt Ihor Burakowski, Vorstandsvorsitzender des Instituts für Wirtschaftsforschung und Politikberatung dem “Kyiv Independent”. “Öl und Gas sind der Schlüsselsektor der russischen Wirtschaft – die wichtigste Einnahmequelle für Exporte.” Washington sucht nach Möglichkeiten, Moskau zur Zustimmung zu einem von den USA vermittelten Waffenstillstandsabkommen in der Ukraine zu drängen. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte zwar, er sei für ein Abkommen offen, forderte aber Zugeständnisse von Kiew, bevor er weiter vorgehen könne.

+++ 23:31 Russische Angriffswelle auf Nikopol +++
Russland hat die Stadt Nikopol in der Oblast Dnipropetrowsk an einem Tag über ein Dutzend Mal angegriffen. Dabei sei eine 70-jährige Frau getötet worden, berichtete Gouverneur Serhii Lysak. Zwei Mädchen im Alter von elf und drei Jahren und eine Frau seien bei den Angriffen verletzt worden, teilt der Gouverneur weiter mit. Die Kinder werden in einer medizinischen Einrichtung in Dnipro behandelt. Aufgrund der zivilen Opfer leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein.

+++ 22:08 Selenskyj: Trump wird Putin gegenüber entschlossen sein +++
Ukraines Präsident Selenskyj weiß nach eigener Aussage nicht genau, was beim Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau besprochen wurde. “Wir können nicht hundertprozentig sicher sein, worüber diese Leute gesprochen haben. Aber wir verstehen, dass es viele verschiedene ‘Abers’ geben wird, um die Ukraine in eine schwächere Position zu bringen”, zitiert die Nachrichtenagentur Ukrinform Selenskyj. Die Ukraine werde sich in den kommenden Tagen mit den USA über die nächsten Schritte hin zu einem möglichen Friedensprozess abstimmen. “Wir glauben wirklich, dass, wenn die Russen dem Vorschlag nicht zustimmen, Trumps Position gegenüber Putin klar, entschlossen und geradlinig sein wird”, sagt der Präsident.

+++ 21:24 Trump entzieht Kellogg Rolle des Sondergesandten für Russland +++
US-Präsident Donald Trump entzieht seinem Vertrauten Keith Kellogg die Rolle des US-Sondergesandten für Russland. Kelloggs Rolle werde von der des Sondergesandten für die Ukraine und Russland auf die des Sondergesandten für die Ukraine eingegrenzt, schreibt Trump auf seiner Plattform Truth Social. Vertreter Russlands hatten Insidern zufolge der US-Seite mitgeteilt, dass sie Kellogg nicht an hochrangigen Gesprächen zur Beendigung des Ukraine-Krieges beteiligen wollten. Einige hochrangige ehemalige russische Vertreter hatten erklärt, Kellogg sympathisiere aus ihrer Sicht zu sehr mit der Ukraine.

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