Publiziert18. März 2025, 09:06

Luxemburg: Legalisierung lässt Cannabiskonsum nicht explodieren

Seit Juli 2023 dürfen Cannabis-Konsumenten ihre eigenen Pflanzen anbauen – doch nur 11,5 Prozent nutzen diese Möglichkeit.

Seit Juli 2023 ist es möglich, Cannabis zu Hause zu konsumieren.

Seit Juli 2023 ist es möglich, Cannabis zu Hause zu konsumieren.

Pixabay (Symbolbild)

Seit Juli 2023 ist es erlaubt, zu Hause bis zu vier Cannabispflanzen anzubauen. Auch die Strafverfolgung und Sanktionen für den Konsum und den Besitz kleiner Mengen in der Öffentlichkeit wurden gelockert. Eine am gestrigen Montag veröffentlichte Ilres-Studie* im Auftrag des Gesundheitsministeriums gibt nun Einblick in die Auswirkungen dieser Reform, die von der vorherigen Regierung angestoßen wurde.

Die meisten Cannabis-Konsumenten sind über die neuen Regelungen gut informiert: 92,2 Prozent derjenigen, die in den 30 Tagen vor der Studie konsumiert haben, und 88,6 Prozent der Konsumenten im vergangenen Jahr geben an, die Gesetzesänderungen zu kennen. Doch die Reform hat nicht zu einem sprunghaften Anstieg des Konsums geführt.

Konsumenten bevorzugen legale Bezugsquellen

In den Monaten nach der Reform gaben nur 15,9 Prozent der Konsumenten an, erstmals nach der Verabschiedung des Gesetzes Cannabis probiert zu haben. Unter den bereits bestehenden Konsumenten berichteten lediglich 4,5 Prozent von einem erhöhten Konsum. Auch der Eigenanbau blieb eine Randerscheinung: 11,5 Prozent derjenigen, die im Jahr vor der Studie konsumiert hatten, bauten zu Hause Cannabis an – davon hatte ein Drittel (31,5 Prozent) bereits vor der Legalisierung damit begonnen.

Woher stammt das Cannabis, das in Luxemburg konsumiert wird? Legale Bezugsquellen dominieren: 51 Prozent der Konsumenten bestellen ihr Cannabis online, 25,7 Prozent kaufen es in einem Geschäft in Luxemburg und 20,6 Prozent in einem Laden im Ausland. Illegale Händler spielen jedoch weiterhin eine Rolle und versorgen 17,4 Prozent der Konsumenten. Der Anteil der über den Schwarzmarkt (8,3 Prozent) oder das Darknet (3,2 Prozent) erworbenen Blüten bleibt hingegen gering.

Für die Konsumenten ist der wichtigste Vorteil der neuen Gesetzgebung, keinen Kontakt mehr zum illegalen Markt und Straßenhändlern haben zu müssen – 63,1 Prozent nannten dies als Hauptgrund. Dahinter folgen die Wahrnehmung eines potenziell weniger gefährlichen Produkts im Vergleich zum Schwarzmarkt (54,8 Prozent) und geringere Kosten (52,7 Prozent). Unter den Nachteilen sorgen sich Nicht-Konsumenten vor allem um die mögliche stärkere Exposition von Kindern gegenüber Cannabis (48,1 Prozent), während Konsumenten eine intensivere Nutzung befürchten (47 Prozent).

* Befragt wurden 3115 Einwohner im Alter von 18 bis 64 Jahren, darunter 507 Cannabiskonsumenten, die Cannabis in ihrer Freizeit konsumieren.

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(jw)