Abgelassener Treibstoff einer Falcon-9-Rakete hat am Montagabend für einen sichtbaren Spiralwirbel am Himmel über Europa gesorgt. Das Lichtphänomen war auch von Luxemburg aus zu sehen, wie Tageblatt-Wetterexperte Philippe Ernzer berichtet.
Die Rakete des Weltraumunternehmens SpaceX mit einem Satelliten an Bord war gegen 18.48 Uhr mitteleuropäischer Zeit in den USA gestartet, ab 21 Uhr sei es dann mit den Sichtungen in Europa losgegangen. Der Leiter des deutschen „Centralen Forschungsnetzes außergewöhnlicher Himmelsphänomene“ (Cenap) berichtet von zahlreichen alarmierten Himmelsguckern im Nachbarland: „Anrufe, Whatsapp und Mails mit Fotos von Beobachtungen – wir sind von Meldungen überrannt worden.“ Bis zum Dienstagmorgen seien es über 200 Meldungen gewesen.
Offensichtlich sei aus der zweiten Stufe der Rakete überschüssiger Treibstoff abgelassen worden, erklärt ein Sprecher der deutschen Armee der Nachrichtenagentur dpa. Da die Rakete rotiere, habe sich ein spiralförmiges Bild gezeigt. Das Gas bleibe dabei wegen der dünnen Atmosphäre in gut 100 Kilometern Höhe recht lange stabil und sei auch am Abend noch sichtbar gewesen, weil es in der Höhe Reste von Sonnenlicht gebe.
Bei der Falcon 9 wird die erste Raketenstufe – der sogenannte Booster – wieder gelandet. Diese Stufe sei südöstlich von Madagaskar wieder in die Atmosphäre eingetreten, sagte der Bundeswehr-Sprecher. Die zweite Raketenstufe verglüht später.