Eine rechtsextreme Demonstration hat im Berliner Osten zu einem größeren Polizeieinsatz geführt. Rund 250 Menschen aus der rechtsextremen Szene zogen laut Polizei am Samstagnachmittag durch Marzahn-Hellersdorf, darunter vor allem Unterstützer der rechtsextremen Partei “III. Weg”.
Nach rbb-Informationen kam es nach der rechtsextreme Demonstration noch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und Polizisten. Weitere Details will die Polizei noch bekanntgeben, sagte ein Sprecher dem rbb.
Aus dem gesamten Bundesgebiet sowie Skandinavien seien “relevante Szene-Personen” angereist, hatte die Polizei zuvor mitgeteilt. Acht Demonstranten aus Dänemark seien wegen eines Hitlergrußes kontrolliert worden. Weitere vorläufige Festnahmen habe es wegen ähnlicher verbotener Symbole und Widerstandes gegeben. Auch bei den Gegendemonstranten aus linken Initiativen seien Verstöße festgestellt worden, so die Polizei
Die Demonstration begann am Alice-Salomon-Platz und sollte dort auch enden, wie aus Polizeiangaben hervorging. Die Veranstalter hatten demnach 70 Teilnehmer angemeldet. Es kamen aber deutlich mehr. Zeitgleich waren mehrere Gegenproteste auf der Marschroute angemeldet. Beide Lager waren etwa gleich groß, die Polizei habe sie auf dem Platz an der Alice-Salomon-Hochschule getrennt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf wies in einer Pressemitteilung vorab auf den Gegenprotest des Bündnisses für Demokratie und Toleranz hin. Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) kündigte an, sie werde als Schirmherrin des Bündnisses und als Bürgermeisterin bei der Demonstration “Wir sind laut” vor Ort sein. “Wir werden gemeinsam ein klares Zeichen setzen, dass Fremdenhass und Intoleranz keinen Platz in unserem Bezirk und in unserer Gesellschaft haben”, so Zivkovic.
Die Polizei war am Samstag in ganz Berlin mit 1.000 Personen im Einsatz, allerdings auch bei Demonstrationen im Rahmen des Al-Kuds-Tags sowie des Hertha-Spiels im Olympiastadion gegen Karlsruhe. Im Verlauf des Tages konzentrierte sich die Polizei vermehrt auf das Geschehen in Marzahn-Hellersdorf.
Der Grund für die Demonstration soll der zehnte Jahrestag der Gründung der Berliner Parteigliederung des “III. Wegs” sein. Sie habe sich am 29. März 2015 in Hönow gegründet, so das Bündnis für Demokratie und Toleranz.
Der “III. Weg” ist laut der Bundeszentrale für politische Bildung eine seit 2013 bestehende rechtsextreme Kleinpartei. Sie habe ein stark neonazistisches Profil und verstehe sich als radikale Alternative zur Partei “Die Heimat” (früher NPD). Seit einigen Jahren tritt die Partei vermehrt im Osten Berlins auf.
Bereits am vergangenen Wochenende wollten Neonazis in Berlin-Friedrichshain aufmarschieren, wurden aber von Gegendemonstranten daran gehindert.
Sendung: Radioeins, 29.03.2025, 15:00 Uhr