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Donald Trump setzt auf einen harten Kurs bei den US-Zöllen. Nach dem Kurssturz an den Börsen gibt es zunehmend Widerstand. (Montage)

Donald Trump setzt auf einen harten Kurs bei den US-Zöllen. Nach dem Kurssturz an den Börsen gibt es zunehmend Widerstand. (Montage) © Arne Dedert/Matt Rourke/AP/dpa

Die US-Zölle von Donald Trump sorgen weltweit für einen Handelskonflikt und einen Kurssturz an den Börsen. Nun formiert sich sogar in der eigenen Partei Widerstand.

Washington – Donald Trump setzt in seinen begonnenen weltweiten Handelskonflikt weiter auf maximale Eskalation. Dass andere Länder auf die US-Politik im Zusammenhang mit den Zöllen mit Gegenmaßnahmen reagieren, kommt indes beim US-Präsidenten gar nicht gut an. Im aktuellen Fokus seiner Wuttiraden: Chinas sogenannte Vergeltungszölle. Während Trump nun als Reaktion mit weiteren Zöllen gedroht hat, formiert sich in den USA wegen des Kurssturzes an den Börsen zunehmend Widerstand gegen die Strategie des Präsidenten.

Kritik an Trumps Zöllen wegen Kurssturz an den Börsen – „schlecht beraten“

Er sehe keine Logik hinter den Zöllen, die Trump vergangene Woche eingeführt hat, urteilte Ken Langone, US-Milliardär und Großspender der Republikanischen Partei. Gegenüber der Financial Times ging er mit den US-Maßnahmen hart ins Gericht und prangerte das Vorgehen der Regierung an. Die höheren Kosten durch die Zölle würden am Ende die Verbraucher tragen müssen. Langone sagte, Trump werde „schlecht beraten“, und kritisierte insbesondere die 46-prozentigen Zölle, die Trump auf vietnamesische Produkte verhängt hatte, als „Schwachsinn“.

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Mit der jetzigen Strategie im Zusammenhang mit den US-Zöllen scheine Trump „ernsthaften Verhandlungen keine Chance zu geben“, so Langone. Der Milliardär kritisierte insbesondere die Zahlen, mit denen die Trump-Regierung ihre Zölle begründete. „Ich verstehe die verdammte Formel nicht“, sagte er. „Ich glaube, seine Berater haben ihn in dieser Handelssituation schlecht beraten.“ Derweil präsentieren rechte Kreise eine neue These, wie es zu Trumps Zöllen kam.

Kurssturz an den Börsen: US-Wirtschaftsbosse gehen wegen Trumps Zöllen auf die Barrikaden

Dabei ist Langone nicht der einzige Wirtschaftsboss, der jetzt wegen Trumps Zöllen und dem folgenden Kurssturz an den Börsen auf die Barrikaden geht. Auch enge Verbündete und Unterstützer zeigen sich zunehmend aufgebraucht. Elon Musk, der als wichtiger Berater des Präsidenten gilt, soll sogar am vergangenen Wochenende versucht haben, eine Lösung zu finden. Das schrieb die Washington Post. Schon länger wird es für möglich gehalten, dass das Verhältnis zwischen dem Tech-Milliardär und dem US-Präsidenten schlechter geworden ist.

Auch der US-Fondsmanager und Milliardär Bill Ackman, der den republikanischen Wahlkampf stark unterstützt hatte, konfrontierte Trump wegen der US-Zölle mit scharfer Kritik und warf ihm vor, einen „Atomkrieg gegen jedes Land der Welt“ anzuzetteln. Jamie Dimon, Wirtschaftsboss bei US-Bank JPMorgan, schloss sich der Kritik an und warnte vor einem Bruch mit langjährigen Handelspartnern.

Kritik wegen Trumps Zöllen: Senatoren starten Gesetz gegen US-Präsidenten

Doch nicht nur Wirtschaftsvertreter reagieren mit Kritik auf Trumps Zölle. Auch in der eigenen Partei wächst der Widerstand. Inzwischen haben sich insgesamt sieben republikanische Senatorinnen und Senatoren einem Gesetzesentwurf angeschlossen, der Trumps Machtfülle bei Zöllen beschränken würde. Diesem zufolge müsste Trump seine Zölle binnen 60 Tagen vom Kongress bestätigen lassen. Andernfalls würden diese entfallen.

Die Demokratin Maria Cantwell aus Washington und der Republikaner Chuck Grassley aus Iowa hatten den überparteilichen Gesetzesentwurf nach Trumps Zöllen eingebracht. Das Gesetz soll sicherstellen, dass der Kongress „eine Stimme in der Handelspolitik habe“, heißt es in einer Begründung. Wie ntv schreibt, schlossen sich mit Susan Collins, Mitch McConnell, Jerry Moran, Lisa Murkowski, Thom Tillis und Todd Young sechs weitere Republikaner der Initiative an. Weitere Unterstützung gibt es durch mehrere Demokraten. In einer Stellungnahme legte die US-Regierung den Vorstoß ab und drohte mit einem Veto Trumps.

„Schwache und dumme Menschen“: Trump kontert Zoll-Kritikern und nennt sie „Panicans“

Seinen Kritikern tritt Trump derweil weiterhin entschieden entgegen. Am Montag schrieb er in den sozialen Medien, es handele sich um „schwache und dumme Menschen“, die nicht an seine Wirtschaftspolitik glaubten. Mit Stärke, Mut und Geduld werde alles großartig werden. Seine Widersacher nannte er „Panicans“ – oder auf Deutsch „Paniker“.