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Ganz Deutschland wartet auf Regen – doch was wirklich kommt, könnte viele enttäuschen. Erste Wetter-Prognosen werfen große Fragen auf.

München – Die Erwartungen in der Bevölkerung sind hoch: Nach wochenlanger Trockenheit wird nun endlich auf ergiebigen Regen gehofft. Doch während vielerorts von einer bevorstehenden Wetterwende gesprochen wird, kommt aus Fachkreisen deutliche Zurückhaltung, wie Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net warnt: „Ich sehe das aktuell deutlich zurückhaltender.“

Deutschland hat den dritten Monat in Folge mit teils dramatischen Niederschlagsdefiziten zu kämpfen. Im März fehlten rund 70 Prozent der üblichen Regenmengen, wie Jung erklärt, der Februar schloss mit einem Minus von 50 Prozent ab. Und auch im laufenden April ist vielerorts noch kein nennenswerter Tropfen gefallen.

Die Regensummen bis Montagmorgen (14. April) sind eher spärlich.

Wann kommt der große Regen? Bis Montagmorgen (14. April) ist weiterhin für Deutschland kaum Niederschlag in Sicht. © METEORED/www.daswetter.com

Damit sich die Situation entspannen kann, wäre laut dem Experten ein ausgedehnter, gleichmäßiger Landregen über mehrere Wochen nötig – mit 100 bis 150 Litern pro Quadratmeter, verteilt über das ganze Land. Solche Wetterlagen seien jedoch in den kommenden zwei Wochen nicht erkennbar.

Sommerliche Temperaturen verschärfen die Trockenheit in Deutschland

Die Wettermodelle deuten stattdessen auf eine ganz andere Entwicklung hin: Bereits zum kommenden Wochenende könnten erstmals in diesem Jahr Temperaturen über 25 Grad erreicht werden – echte Sommertage im April. Doch mit der Wärme steigt auch die Verdunstung. Das bedeutet: Selbst wenn es zuvor zu Regenfällen kommt, wird ein Großteil der Feuchtigkeit rasch wieder durch Sonne und Wärme aus dem Boden gezogen.

Hinzu kommt: Die angekündigten Niederschläge sind häufig konvektiver Natur – das heißt, sie treten vor allem in Form von lokalen Schauern und Gewittern auf. Diese bringen punktuell zwar viel Regen, doch flächendeckend bleibt es vielerorts trocken. Genau das ist laut Jung das Problem: Einzelne kräftige Schauer sind kein Ersatz für gleichmäßigen, langanhaltenden Regen.

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Keine Entwarnung von Wetterexperten: Die Dürre in Deutschland geht weiter

Auch wenn viele Medienberichte derzeit von einem „großen Regen“ sprechen – die Realität sieht komplexer aus, wie Jung erklärt. Die Regenmengen, die von den Wettermodellen vor wenigen Tagen noch großzügig berechnet wurden, sind inzwischen mehrfach nach unten korrigiert worden. Die große Wende beim Wetter bleibt dem Experten zufolge damit weiter aus.

Wer auf eine schnelle Entspannung der Trockenheit hofft, wird sich voraussichtlich noch gedulden müssen. Bis Mitte nächster Woche, so die Experten, könnten neue Modelle ein klareres Bild liefern. Bis dahin bleibt: vorsichtiger Optimismus – und ein genaues Hinsehen, wie Jung beschreibt. In Südeuropa hingegen kämpfen viele Länder derzeit gegen starken Regenfällen und Kälte.