Die EU stattet Mitarbeiter, die in die USA reisen, künftig mit so­ge­nannten Burner-Geräten aus. Diese Sicherheitsmaßnahme, die sonst nur bei Reisen nach China üblich war, soll vor möglicher Spio­nage schützen und zeigt die zunehmenden Spannungen mit den USA.

Eu, Europa, Europäische Union, Flagge, Fahne, EU-Flagge, Europaflagge, Europaparlament

Wegwerf-Geräte für USA-Reisen
Die Europäische Kommission versorgt ihre Mitarbeiter, die in die USA reisen, mit sogenannten “Burner”-Telefonen und einfachen Laptops. Diese Sicherheitsmaßnahme, die bisher nur bei Reisen nach China oder Russland angewendet wurde, soll die Mitarbeiter vor möglichen Spionageversuchen schützen. Besonders betroffen sind Kommissare und hochrangige Beamte, die nächste Woche zu den Frühjahrstagungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank nach Washington reisen.

Die Mitarbeiter werden angewiesen, ihre Telefone an der Grenze auszuschalten und in spezielle Hüllen zu legen, um sie vor Überwachung zu schützen, falls sie unbeaufsichtigt bleiben. Diese Schutzhüllen, auch bekannt als Faraday-Taschen, blockieren elektromagnetische Signale und verhindern so unbefugten Zugriff auf die Geräte.

Wie die Financial Times berichtet, herrscht in Brüssel große Besorgnis über mögliche Spionageaktivitäten. “Sie sind besorgt, dass die USA in die Kommissionssysteme eindringen könnten”, sagte ein EU-Beamter gegenüber der Zeitung. Die Praxis, Wegwerf-Geräte zu verwenden, hat sich in diplomatischen Kreisen seit Jahren etabliert, wurde aber bisher hauptsächlich für Reisen in Länder wie China oder Russland eingesetzt.

Verschlechterung der transatlantischen Beziehungen
Die Behandlung der USA als potenzielles Sicherheitsrisiko unterstreicht, wie sehr sich die Beziehungen seit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus verschlechtert haben. Ein EU-Beamter ging so weit, zu sagen: “Die transatlantische Allianz ist vorbei.”

Für Reisende in die USA besteht ein zusätzliches Risiko: Grenzbeamte haben das Recht, Telefone und Computer von Besuchern zu beschlagnahmen und deren Inhalt zu überprüfen. Es gab bereits Fälle, in denen Touristen und Akademikern aus Europa die Einreise verweigert wurde, nachdem auf ihren Geräten kritische Kommentare zur Trump-Administration gefunden wurden.

Im März erklärte die französische Regierung, dass einem französischen Forscher die Einreise verweigert und er nach Frankreich zurückgeschickt wurde, weil er eine “persönliche Meinung” zur US-Forschungspolitik geäußert hatte. Kommissionsbeamten wurde geraten, sicherzustellen, dass ihre Visa in ihren diplomatischen “Laissez-passer”-Dokumenten und nicht in ihren nationalen Pässen enthalten sind.

Die Europäische Kommission bestätigte, dass sie kürzlich ihre Sicherheitshinweise für die USA aktualisiert hat, wollte sich jedoch nicht zu den Einzelheiten äußern. Ein Sprecher erklärte: “Wir haben kürzlich mehrere länderspezifische Reiseempfehlungsblätter für Beamte aktualisiert. Sie spiegeln die neuesten Änderungen in der Kommunikationsweise der Kommission und die allgemeine Zunahme von Bedrohungen im Bereich der Cybersicherheit wider.”

Was haltet ihr von dieser Entwicklung? Zeigt die Maßnahme eine neue Realität in den transatlantischen Beziehungen, oder ist sie übertrieben? Teilt eure Gedanken in den Kommentaren mit!

Zusammenfassung

EU-Mitarbeiter erhalten für USA-Reisen Wegwerf-Handys und -Laptops
Sicherheitsmaßnahme soll vor möglicher Spionage durch die USA schützen
Geräte werden an der Grenze ausgeschaltet und in Faraday-Taschen gelegt
Praxis bisher nur bei Reisen nach China oder Russland üblich
Verschlechterung der Beziehungen seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus
US-Grenzbeamte dürfen Geräte von Besuchern überprüfen und beschlagnahmen
EU aktualisierte Sicherheitshinweise aufgrund zunehmender Cyberbedrohungen

Siehe auch: