Ich verstehe nicht, warum es so oft (auch in diesem Meinungsstück) um die AfD-Wähler geht, die man zurückholen müsse. Das war die Prämisse fast aller Parteien im letzten Wahlkampf. Hinzugewonnen hat massiv trotzdem nur die AfD. Weil man lieber Sanewashing von rechtsradikalen Migrationspositionen betreibt, anstatt vernünftige Politik zu machen. Als nicht-AfD-Wähler, der eine Partei wählen wollte, die über soziale und infrastrukturelle Probleme spricht statt über Abschiebequoten, hatte man es bei dieser Wahl nicht leicht.
Die Parteien der Mitte sollten sich auf klare Positionen beschränken, wie gesellschaftliche Probleme wie Wohnungsnot, demographisch bedingter Abgabensteigerung und nicht kollabierenden Brücken begegnet werden kann. Eine immer noch große Mehrheit in diesem Land wählt _nicht_ die AfD. Auf die sollte man sich konzentrieren.
Und wenn Herbert aus Thüringen irgendwann wegen der SPD oder wem auch immer ein paar mehr Euro in der Tasche hat und er günstiger wohnen kann, gewinnt man ihn VIELLEICHT auch irgendwann wieder für die demokratischen Parteien.
Verstehe auch nicht was an woke falsch sein soll. Können ja nicht alle im Delirium vor sich hinvegetieren 😆
Den Faschismus inhaltlich zu schlagen versuchen, ist als würde beim Fußball der Gegner mit Baseballschlägern auftauchen und man probiert es mit spielerischer Überlegenheit. Da hilft es auch nichts, ihren Forderungen entgegenzukommen und sich Eigentore zu schießen.
Die Methoden der AfD mit konstanten Lügen, Opferrolle, Populismus, Feindbildern, etc. hebeln die Mittel des rationalen demokratischen Diskurses aus. Es benötigt andere Mittel, um das zu unterbinden. Hier in Deutschland haben wir das Glück, mit dem Parteienverbot auf einen wirkungsvollen ersten Schritt dazu zurückgreifen zu können.
Gähn. Im Zeitalter der Filterblasen gibt es scheinbar keinen Mittelweg und keine Grauzonen mehr. Entweder Woke-Taliban oder Nazi-Diktatur, dazwischen gibt es nix. Es ist irgendwie langweilig wenn im politischen Diskurs schon der bürgerliche Flügel der SPD „räääächts“ ist. Irgendwann besteht die Diktatur darin, daß keine Meinung außerhalb des Grünen- oder Linken-Parteiprogramms mehr zulässig ist. Nicht jeder, der zb von der unkontrollierten illegalen Massenmigration nicht mehr begeistert ist, ist ein Nazi. Leider geht durch diese Verengung des Diskursraums der Blick auf die wirklichen Probleme verloren, weil es zu viele Denk- und Sprechverbote gibt. Früher hieß es zb noch „Satire darf alles“, heute führt schon „Sehr geehrte Damen und Herren“ bei Woko Haram zu Tumulten und hysterischen Hitzewallungen. Ein gewisses Maß politischer Toleranz und Diskursbreite wäre mal wieder nett.
Ach…
> Für Merz gilt “the winner takes Saskia Esken”.
Echt jetzt?! Ich mein ich weiß natürlich wie das gemeint war, aber der Redakteur muss doch wissen wie das klingt!
Keine der etablierten Parteien wird die AfD-Wähler zurückholen weil die alle an den selben seit 30 Jahren in Stein gemeißelten neoliberalen Rezepten festhalten.
Der Koalitionsvertrag ist ein AfD-Zuchtprogramm.
Keine Reform der Sozialversicherungen, kein Konzept für die Pflegekrise, keine konkreten Entlastungen für Gering- und Durchschnittverdiener, keine Antwort auf die Wohnraumkrise, keine Offensive in der öffentlichen Infrastruktur. Der höhere Mindesrlohn kommt vielleicht, Unternehmenssteuersenkungen klmmen garantiert aber die werden nicht sie erhofften zusätzlichen Investitionen bringen weil die Nachfrage fehlt, die werden einfach als zusätzliche Gewinne an die Anteilseigner ausgeschüttet und landen dann im Aktien- oder Immobilienmarkt. Stattdessen Erhöhung der Sozialbeiträge.
Wollte man die AfD zurückdrängen, müsste man die Mehrwertsteuer senken, den Steuerfreibetrag erhöhen, die EKS bei kleinen und mittleren Einkommen senken, eine Vermögenssteuer einführen, sozialen Wohnungsbau und Investitionen in Bildung, Digitalisierung und Infrastruktur tätigen.
„Der Begriff „woke“ bedeutet, sich der wichtigen gesellschaftlichen Fakten und Themen bewusst zu sein und aktiv aufmerksam zu sein, insbesondere in Bezug auf Themen der rassischen und sozialen Gerechtigkeit.“
Wie kann man nur etwas dagegen haben.
Die Diskrepanz zwischen regierender Politik und Bedarfen der Bevölkerung ist zu groß. Kurzum: es wird am Ziel vorbei regiert. Dies enttäuscht die Leute und sie suchen Wunscherfüllung bei anderen Lügnern.
Vielleicht sollte man Empathie und soziale Gleichheit nicht als was schlechtes darstellen
Auch durchaus eine Perspektive, die zu wenig Beachtung findet.
Bei all dem Gemaule über Anti-Wokeness und teils übergrifflicher Freiheitsliebe der Herren am rechten Rand des politischen Spektrums, sowohl hierzulande als auch jenseits des Atlantiks, sind diese Personen doch einem autoritären Staat gegen über doch höchstens neutral. Häufiger doch eher aufgeschlossen. Manchmal sogar laut befürworterisch.
Ich habe beruflich leider häufiger mit solchen Individuen zu tun, zumindestin Deutschland. Widerspricht sich das nicht eigentlich völlig?
>Bindet man die AfD ein und normalisiert sie: dann wählen ihre Anhänger trotzdem nicht die Union, sondern “das Original”. Dieser Zusammenhang scheint recht gut belegt zu sein und ist Hauptargument all derer, die eine maximale Ausgrenzung der AfD befürworten.
>Nennt man die AfDler “Nazis” und sperrt sie mit allen Tricks aus: dann reagieren ihre Fans mit Reaktanz, fühlen sich übergangen, als Opfer – und wählen erst recht AfD. Die populistische Grunderzählung wächst: Die da oben haben sich verschworen.
Völlig falscher Schluss zu behaupten, die AfD gewänne in beiden Fällen. Im zweiten Fall wird sie vom Zentrum der Macht ausgeschlossen, das ist exakt das, was man braucht.
Scheiß halt drauf, ob die sich dann als Opfer darstellen, das machen sie ja sowieso. Und scheiß drauf, ob deren Wähler die dann “erst recht” wählen – was soll das überhaupt heißen? Drücken die dann mit dem Stift stärker auf in der Wahlkabine? Was soll das denn für einen Unterschied machen?
Komplett weirde Logik.
Schon alleine die Frage ist falsch.
Wäre die Linke, die Grünen und die SPD nicht zersplittert, wäre die CDU der Junior Partner.
Die Frage ist, warum bekomme die drei es nicht auf die Reihe eine Mitte-Links Partei zu sein, die mit der CDU+CSU koalieren kann, anstatt dass es Ausreißer gibt, die so links sind, dass sie immer in der Minderheit, also praktisch irrelevant, sein werden oder andere *teilweise* so grün, dass es auch da schwierig wird.
Wenn da überall zuverlässig realos dran wären, wäre die AfD fast irrelevant.
Wenn jedes Problem wie ein Nagel aussieht, ist der Hammer immer die Lösung. Die Probleme werden meiner Meinung vor allem medial herbeigeredet, so wie auch hier. Auf AFD Wähler eingehen ist auch falsch, auch der Begriff „zurückholen“ ist falsch. Die Rechten haben ein Konzept, was haben die anderen? Rennen nur von einer personality Talkshow zur anderen und bringen ihr kurzsichtigen Talkingpoints unter.
Wie wäre es stattdessen mal wie folgt: Die Medien ermahnen was sie tun sollen: Berichten, Recherchieren, Hintergründe liefern und einordnen. Kommentarjournalismus auch in Talkshows vermeiden. Stattdessen politische Aufklärung und das Vermitteln von Visionen. Wenn mal drei Monate kein Regierungspolitiker in einer Talkshow zu sehen wäre.
Was CDU,SPD,FDP und auch die Grünen immer noch nicht begriffen haben, ist das sie mit rechten Talkingpoints nicht bei potentiellen AFD Wählern punkten können.
Warum sollte jemand eine billige Kopie wählen, wenn das Original auch verfügbar ist?
Diese Parteien haben sich alle zu Steigbügel-Haltern gemacht um am rechten Rand Wählerstimmen abschöpfen zu können und gebracht hat es ihnen meistens nicht viel.
Woke, Cancel Culture, Trans im Sport, sind alles Nicht-Probleme, mit dem die rechte Blase sich in deinen Social Media Algorithmus einschleicht und vervielfältigt wie jeder andere Virus auch. Und ehe du dich versiehst, machst du römische Grüße.
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Ntv kann man auch abschaffen
Ich verstehe nicht, warum es so oft (auch in diesem Meinungsstück) um die AfD-Wähler geht, die man zurückholen müsse. Das war die Prämisse fast aller Parteien im letzten Wahlkampf. Hinzugewonnen hat massiv trotzdem nur die AfD. Weil man lieber Sanewashing von rechtsradikalen Migrationspositionen betreibt, anstatt vernünftige Politik zu machen. Als nicht-AfD-Wähler, der eine Partei wählen wollte, die über soziale und infrastrukturelle Probleme spricht statt über Abschiebequoten, hatte man es bei dieser Wahl nicht leicht.
Die Parteien der Mitte sollten sich auf klare Positionen beschränken, wie gesellschaftliche Probleme wie Wohnungsnot, demographisch bedingter Abgabensteigerung und nicht kollabierenden Brücken begegnet werden kann. Eine immer noch große Mehrheit in diesem Land wählt _nicht_ die AfD. Auf die sollte man sich konzentrieren.
Und wenn Herbert aus Thüringen irgendwann wegen der SPD oder wem auch immer ein paar mehr Euro in der Tasche hat und er günstiger wohnen kann, gewinnt man ihn VIELLEICHT auch irgendwann wieder für die demokratischen Parteien.
Verstehe auch nicht was an woke falsch sein soll. Können ja nicht alle im Delirium vor sich hinvegetieren 😆
Den Faschismus inhaltlich zu schlagen versuchen, ist als würde beim Fußball der Gegner mit Baseballschlägern auftauchen und man probiert es mit spielerischer Überlegenheit. Da hilft es auch nichts, ihren Forderungen entgegenzukommen und sich Eigentore zu schießen.
Die Methoden der AfD mit konstanten Lügen, Opferrolle, Populismus, Feindbildern, etc. hebeln die Mittel des rationalen demokratischen Diskurses aus. Es benötigt andere Mittel, um das zu unterbinden. Hier in Deutschland haben wir das Glück, mit dem Parteienverbot auf einen wirkungsvollen ersten Schritt dazu zurückgreifen zu können.
Gähn. Im Zeitalter der Filterblasen gibt es scheinbar keinen Mittelweg und keine Grauzonen mehr. Entweder Woke-Taliban oder Nazi-Diktatur, dazwischen gibt es nix. Es ist irgendwie langweilig wenn im politischen Diskurs schon der bürgerliche Flügel der SPD „räääächts“ ist. Irgendwann besteht die Diktatur darin, daß keine Meinung außerhalb des Grünen- oder Linken-Parteiprogramms mehr zulässig ist. Nicht jeder, der zb von der unkontrollierten illegalen Massenmigration nicht mehr begeistert ist, ist ein Nazi. Leider geht durch diese Verengung des Diskursraums der Blick auf die wirklichen Probleme verloren, weil es zu viele Denk- und Sprechverbote gibt. Früher hieß es zb noch „Satire darf alles“, heute führt schon „Sehr geehrte Damen und Herren“ bei Woko Haram zu Tumulten und hysterischen Hitzewallungen. Ein gewisses Maß politischer Toleranz und Diskursbreite wäre mal wieder nett.
Ach…
> Für Merz gilt “the winner takes Saskia Esken”.
Echt jetzt?! Ich mein ich weiß natürlich wie das gemeint war, aber der Redakteur muss doch wissen wie das klingt!
Keine der etablierten Parteien wird die AfD-Wähler zurückholen weil die alle an den selben seit 30 Jahren in Stein gemeißelten neoliberalen Rezepten festhalten.
Der Koalitionsvertrag ist ein AfD-Zuchtprogramm.
Keine Reform der Sozialversicherungen, kein Konzept für die Pflegekrise, keine konkreten Entlastungen für Gering- und Durchschnittverdiener, keine Antwort auf die Wohnraumkrise, keine Offensive in der öffentlichen Infrastruktur. Der höhere Mindesrlohn kommt vielleicht, Unternehmenssteuersenkungen klmmen garantiert aber die werden nicht sie erhofften zusätzlichen Investitionen bringen weil die Nachfrage fehlt, die werden einfach als zusätzliche Gewinne an die Anteilseigner ausgeschüttet und landen dann im Aktien- oder Immobilienmarkt. Stattdessen Erhöhung der Sozialbeiträge.
Wollte man die AfD zurückdrängen, müsste man die Mehrwertsteuer senken, den Steuerfreibetrag erhöhen, die EKS bei kleinen und mittleren Einkommen senken, eine Vermögenssteuer einführen, sozialen Wohnungsbau und Investitionen in Bildung, Digitalisierung und Infrastruktur tätigen.
„Der Begriff „woke“ bedeutet, sich der wichtigen gesellschaftlichen Fakten und Themen bewusst zu sein und aktiv aufmerksam zu sein, insbesondere in Bezug auf Themen der rassischen und sozialen Gerechtigkeit.“
Wie kann man nur etwas dagegen haben.
Die Diskrepanz zwischen regierender Politik und Bedarfen der Bevölkerung ist zu groß. Kurzum: es wird am Ziel vorbei regiert. Dies enttäuscht die Leute und sie suchen Wunscherfüllung bei anderen Lügnern.
Vielleicht sollte man Empathie und soziale Gleichheit nicht als was schlechtes darstellen
Auch durchaus eine Perspektive, die zu wenig Beachtung findet.
Bei all dem Gemaule über Anti-Wokeness und teils übergrifflicher Freiheitsliebe der Herren am rechten Rand des politischen Spektrums, sowohl hierzulande als auch jenseits des Atlantiks, sind diese Personen doch einem autoritären Staat gegen über doch höchstens neutral. Häufiger doch eher aufgeschlossen. Manchmal sogar laut befürworterisch.
Ich habe beruflich leider häufiger mit solchen Individuen zu tun, zumindestin Deutschland. Widerspricht sich das nicht eigentlich völlig?
>Bindet man die AfD ein und normalisiert sie: dann wählen ihre Anhänger trotzdem nicht die Union, sondern “das Original”. Dieser Zusammenhang scheint recht gut belegt zu sein und ist Hauptargument all derer, die eine maximale Ausgrenzung der AfD befürworten.
>Nennt man die AfDler “Nazis” und sperrt sie mit allen Tricks aus: dann reagieren ihre Fans mit Reaktanz, fühlen sich übergangen, als Opfer – und wählen erst recht AfD. Die populistische Grunderzählung wächst: Die da oben haben sich verschworen.
Völlig falscher Schluss zu behaupten, die AfD gewänne in beiden Fällen. Im zweiten Fall wird sie vom Zentrum der Macht ausgeschlossen, das ist exakt das, was man braucht.
Scheiß halt drauf, ob die sich dann als Opfer darstellen, das machen sie ja sowieso. Und scheiß drauf, ob deren Wähler die dann “erst recht” wählen – was soll das überhaupt heißen? Drücken die dann mit dem Stift stärker auf in der Wahlkabine? Was soll das denn für einen Unterschied machen?
Komplett weirde Logik.
Schon alleine die Frage ist falsch.
Wäre die Linke, die Grünen und die SPD nicht zersplittert, wäre die CDU der Junior Partner.
Die Frage ist, warum bekomme die drei es nicht auf die Reihe eine Mitte-Links Partei zu sein, die mit der CDU+CSU koalieren kann, anstatt dass es Ausreißer gibt, die so links sind, dass sie immer in der Minderheit, also praktisch irrelevant, sein werden oder andere *teilweise* so grün, dass es auch da schwierig wird.
Wenn da überall zuverlässig realos dran wären, wäre die AfD fast irrelevant.
Wenn jedes Problem wie ein Nagel aussieht, ist der Hammer immer die Lösung. Die Probleme werden meiner Meinung vor allem medial herbeigeredet, so wie auch hier. Auf AFD Wähler eingehen ist auch falsch, auch der Begriff „zurückholen“ ist falsch. Die Rechten haben ein Konzept, was haben die anderen? Rennen nur von einer personality Talkshow zur anderen und bringen ihr kurzsichtigen Talkingpoints unter.
Wie wäre es stattdessen mal wie folgt: Die Medien ermahnen was sie tun sollen: Berichten, Recherchieren, Hintergründe liefern und einordnen. Kommentarjournalismus auch in Talkshows vermeiden. Stattdessen politische Aufklärung und das Vermitteln von Visionen. Wenn mal drei Monate kein Regierungspolitiker in einer Talkshow zu sehen wäre.
Was CDU,SPD,FDP und auch die Grünen immer noch nicht begriffen haben, ist das sie mit rechten Talkingpoints nicht bei potentiellen AFD Wählern punkten können.
Warum sollte jemand eine billige Kopie wählen, wenn das Original auch verfügbar ist?
Diese Parteien haben sich alle zu Steigbügel-Haltern gemacht um am rechten Rand Wählerstimmen abschöpfen zu können und gebracht hat es ihnen meistens nicht viel.
Woke, Cancel Culture, Trans im Sport, sind alles Nicht-Probleme, mit dem die rechte Blase sich in deinen Social Media Algorithmus einschleicht und vervielfältigt wie jeder andere Virus auch. Und ehe du dich versiehst, machst du römische Grüße.
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