Publiziert20. April 2025, 18:11

Sieben Millionen Euro: Steuer-Schlamassel bei den Geissens – Spur führt nach Luxemburg

Rund sieben Millionen Euro fordert Frankreich von den Geissens – im Fokus: eine Firma in Luxemburg, über die sie sich jahrelang Steuervorteile verschafft haben sollen.

Vanessa Strauch

Es brodelt in der Luxuswelt der Geissens: Das Hotel «Maison Prestige Roberto Geissini» an der Côte d’Azur soll kurz vor der Zwangsversteigerung stehen. Am 25. April soll das Anwesen unter den Hammer kommen – mit einem Startgebot von 1,5 Millionen Euro. Der Grund? Rund sieben Millionen Euro Steuerschulden, die französische Behörden dem TV-Paar zur Last legen. Und mittendrin: eine Firma mit Sitz in Luxemburg.

Wie Business Insider berichtet, steht die Luxemburger Immobiliengesellschaft «Whereland Real Estate S.A.» im Zentrum der Auseinandersetzung. Die Firma, die laut Angaben ebenfalls Robert Geiss gehört, soll jahrelang unrechtmäßige Steuervorteile in Frankreich genutzt haben. Die französischen Steuerfahnder sehen die Firma als Teil eines Konstrukts, um Abgaben in Millionenhöhe zu sparen.

Dicke Minuszahlen in Luxemburg

Doch nicht nur die Steuerfahnder machen Druck – auch die Bilanzen sprechen eine klare Sprache: Laut einem Bericht aus dem Jahr 2023 des Business Insider steht «Whereland Real Estate S.A.», die unter anderem am Hotel beteiligt ist, mit über zwei Millionen Euro in den roten Zahlen. Und auch bei einem weiteren Luxemburger Unternehmen der Geissens, der «Roberto Geissini Holding AG», sieht es düster aus: Mehr als elf Millionen Euro Minus sollen hier die Bilanz belasten.

Der Sitz beider Gesellschaften befindet sich laut Handelsregister auf dem Boulevard Franklin D. Roosevelt in Luxemburg-Stadt. Offiziell geht es bei den Tätigkeiten um die «Vermietung und Verpachtung von eigenen oder geleasten Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen». Insgesamt soll die Familie Geiss mindestens acht Firmen in Deutschland, Frankreich und Luxemburg betreiben.

Gegenüber der Bild-Zeitung zeigt sich Robert Geiss unbeeindruckt von den Vorwürfen: «Wie viele andere Grundstücksbesitzer in Frankreich sind auch wir von überzogenen Forderungen betroffen und kämpfen seit Jahren für unser Recht.» Schon im vergangenen Jahr war eine Versteigerung angesetzt worden, doch der Unternehmer legte damals erfolgreich Berufung ein. Nun steht der nächste Termin – und damit womöglich der endgültige Showdown – unmittelbar bevor.

Luxusleben trotz Schuldenlast

Von Krise keine Spur – zumindest auf Social Media: Auf dem Instagram-Kanal des Hotels präsentieren sich Carmen und Robert weiterhin betont entspannt. Champagner, Poolpartys und schicke Sonnenuntergänge – es scheint business as usual an der französischen Riviera. Sogar die neue Saison wurde offiziell eingeläutet, ganz ohne Hinweis auf finanzielle Turbulenzen.

Brisant: Das Hotel in Grimaud gehört den Geissens offiziell gar nicht. Laut Robert Geiss handelt es sich lediglich um ein Mietobjekt. Selbst bei einer Versteigerung könne der Betrieb also theoretisch weiterlaufen – solange der Mietvertrag nicht aufgelöst wird. Im Fokus der Behörden steht nicht die Hotelbetreibergesellschaft, sondern eben jene «Whereland Real Estate S.A.», die laut Bericht Teile des Anwesens hält. Ob das Unternehmen tatsächlich gegen französisches Steuerrecht verstoßen hat, müssen nun Juristen klären.

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