Vorschlag an die USA

Putin soll Trump Angriffsstopp in der Ukraine angeboten haben

22.04.2025 – 21:26 UhrLesedauer: 3 Min.

Wladimir Putin und Donald Trump (Archivbild): Ein Ende des Krieges gegen die Ukraine ist nicht absehbar.Vergrößern des Bildes

Wladimir Putin und Donald Trump (Archivbild): Es stehen mehrere Vorschläge zum weiteren Vorgehen im Ukraine-Krieg im Raum (Quelle: KEVIN LAMARQUE/reuters)

Der russische Präsident Wladimir Putin soll in Gesprächen ein Ende der Angriffe auf die Ukraine in Aussicht gestellt haben. Dabei soll US-Präsident Donald Trump eine Rolle spielen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat einem Medienbericht zufolge einen Stopp der Ukraine-Invasion entlang der gesamten aktuellen Frontlinie angeboten. Dies sei Teil von Bemühungen, ein Friedensabkommen mit US-Präsident Donald Trump zu erzielen, berichtet die “Financial Times” unter Berufung auf Insider.

Putin habe diesen Vorschlag Anfang des Monats bei einem Treffen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in Sankt Petersburg unterbreitet. Wie die Zeitung unter Berufung auf drei mit den Gesprächen vertraute Personen weiter berichtet, könnte Moskau auf Ansprüche auf Abschnitte der teilweise eingenommenen ukrainischen Regionen verzichten, über die die Regierung in Kiew weiter die Kontrolle hat. Stellungnahmen der genannten Staaten liegen zunächst nicht vor.

Die USA haben derweil einem Medienbericht zufolge vorgeschlagen, die Annexion der Krim durch Russland anzuerkennen. Zudem soll die Frontlinie in ihrer jetzigen Form eingefroren werden, berichtet die “Washington Post” unter Berufung auf mehrere mit den Überlegungen vertraute Personen. Die US-Regierung habe der Ukraine die Vorschläge in der vergangenen Woche in Paris präsentiert, heißt es weiter. Eine Stellungnahme der Regierungen in Kiew und Washington liegt zunächst nicht vor.

Zuvor hatte es von russischer Seite nur geheißen, dass Putin offen für direkte Gespräche mit Kiew sei und ein Moratorium von Angriffen gegen bestimmte Objekte in den Raum gestellt habe. Russland habe registriert, dass die Ukraine versuche, beim Thema Waffenruhe die Initiative zu übernehmen, eine Verlängerung anstrebe oder weitere Objekte vom Beschuss ausnehmen wolle, sagte Putin russischen Journalisten. “Wir müssen darüber nachdenken.”

Offenbar soll über die verschiedenen im Raum stehenden Vorschläge weiter beraten werden. Der US-Sondergesandte Witkoff will in den kommenden Tagen erneut nach Moskau reisen, um mit Putin zu sprechen. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, kündigte ein Gespräch über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs für “später in dieser Woche” an. Witkoff hat in der Vergangenheit bereits mehrfach persönlich mit Putin gesprochen und im Anschluss an die Unterredungen immer auffällig positiv über den russischen Präsidenten gesprochen.

Offen war, ob Witkoff dennoch am Mittwoch in London an Beratungen über Frieden in der Ukraine teilnehmen wird. Zu diesen Gesprächen war auch US-Außenminister Marco Rubio erwartet worden. Auf die Frage, ob Rubio Witkoff nach Moskau begleiten werde und daher nicht nach London reise, gab Leavitt keine Antwort. Sie verwies an das US-Außenministerium.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte unterdessen die Bereitschaft zu einer auch nur teilweisen Waffenruhe mit Russland. “Die Ukraine ist zu einer bedingungslosen Waffenruhe bereit, und wenn diese Waffenruhe teilweise ist, dann sind wir zu spiegelbildlichen Maßnahmen bereit”, sagte der Staatschef bei einer Pressekonferenz in Kiew. Als Beispiele führte er den Verzicht auf Angriffe auf Energieanlagen oder den Einsatz von weitreichenden Waffen an.

Für Selenskyj ist dabei die von Russland um den vergangenen Ostersonntag ausgerufene Waffenruhe ein Beleg, dass es einzig von Moskau abhängt, den Beschuss zu verringern. “Aber bis zu einer bedingungslosen Waffenruhe ist es noch sehr weit”, unterstrich der Präsident.

Die Ukraine wehrt sich seit über drei Jahren gegen eine russische Invasion. Unter Präsident Trump haben die USA einen scharfen Kurswechsel vollzogen und sind nicht mehr bereit, die Ukraine langfristig bei ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion zu unterstützen. Washington übt vor allem Druck auf Kiew aus, um einen schnellen Frieden zu erreichen.