Die Erwartungen an den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) sind riesig, nicht nur in Deutschland. Auch in Warschau, wo Merz gleich morgen zum Antrittsbesuch hinfliegt, hat Polens Präsident Andrzej Duda sehr klare Hoffnungen und Forderungen.

Denn: Polen ist Putins EU-Hassland Nummer eins, grenzt an die Ukraine, wird von Belarus mit Migrantenströmen erpresst. In BILD sagt Duda, was er bei Migration, Waffenlieferungen und EU-Führung von Merz erwartet.

„Ich glaube nicht, dass Europa eine Führungsmacht braucht“

Das sagte Präsident Duda über …

▶︎ Deutschlands Führungsrolle, die viele fordern: „Ich glaube nicht, dass Europa eine Führungsmacht braucht, dass irgendein Staat eine Führungsrolle in Europa haben muss. (…) Niemand sollte den anderen seine Stimme aufzwingen, weil dieser Staat eine Führungsrolle hat.“

Polens Präsident Duda: Deutschlands Flüchtlings-Problem!

Polens Präsident Duda: Deutschlands Flüchtlings-Problem!

Quelle: BILD05.05.2025

▶︎ Zurückweisungen von Migranten an den Grenzen: „Wenn wir über Flüchtlinge sprechen, die vorher nach Polen gekommen waren, dann habe ich keine Befürchtungen.“

▶︎ Mögliche Grenzkontrollen: „Vielleicht werden mehr Autos an der Grenze kontrolliert, oder vielleicht wird man erfahren, dass das problematisch sein kann, aber das ist kein großes Problem. Das ist eher ein Symbol.“

„Die meisten Menschen wollen nach Deutschland“

▶︎ Hilfe deutscher Polizisten an der Polen-Grenze zu Belarus und Russland: „Warum nicht? (…) Wenn deutsche Polizisten, deutsche Beamte nach Polen kommen könnten und damit die Grenze unterstützen könnten, (…) dann hätte ich nichts dagegen.“

▶︎ Migranten in Polen: „Die meisten Menschen wollen nach Deutschland. Das ist ihr Ziel. Zuerst haben sie den Mythos, dass Deutschland sie aufnehmen will. Sie glauben, dass Deutschland reich ist und das Geld auf der Straße liegt. (…) Deswegen wollen sie ihre Familien in Deutschland sehen.“

▶︎ Merz’ Vorgängerin: „Es war Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in der Vergangenheit die Grenzen geöffnet hat und sagte, dass sie alle Flüchtlinge aufnimmt – oder sogar Migranten. Es ging damals um Migranten, nicht um Flüchtlinge.“

Präsident Duda empfing BILD-Vize Paul Ronzheimer im Präsidentenpalast in Warschau

Präsident Duda empfing BILD-Vize Paul Ronzheimer im Präsidentenpalast in Warschau

Foto: Niels Starnick/BILD

„Ja, die Taurus sind wichtig“

▶︎ Taurus-Lieferungen an die Ukraine: „Ja, die Taurus sind wichtig, wie auch andere moderne Ausrüstung, und Deutschland hat diese moderne Ausrüstung zur Verfügung.“

▶︎ Putins Friedenswille: „Ich weiß nicht, ob Wladimir Putin bereit ist. Vielleicht wäre er bereit (…), wenn sich die ganze Ukraine in seinen Händen befinden würde. Dann würde er sagen, das ist der richtige Zeitpunkt, um diesen Krieg zu Ende zu bringen.“

„Die Zeiten des Kalten Krieges sind zurück“

▶︎ Mögliche US-Sanktionen gegen Russland: „Ich bin davon überzeugt, dass der Präsident der Vereinigten Staaten die Mittel in den Händen hat, mit denen er Russland zwingen kann. Vielleicht sind manche dieser Mittel sehr radikal, sehr hart (…), vor allem verschiedene wirtschaftliche Instrumente. Aber ich glaube, dass Präsident Donald Trump imstande ist, das zu realisieren.“

▶︎ Verteidigungsausgaben für Nato-Mitglieder: „Meiner Meinung nach sollte es ein Mindestniveau von drei Prozent des BIP sein. Es war so in den Zeiten des Kalten Krieges, und wir sehen, dass die Zeiten des Kalten Krieges zurück sind.“