Guten Tag zusammen, ich wollte mal unsere "Wildblumenwiese" herzeigen, sie geht inzwischen ins dritte Jahr. Angelegt wurde sie indem alle angebrochenen Samenpakete mit Wildblumen auf einem schlecht gepflegten Rasen verteilt wurden.
Der Schafgarbe scheint der durchlässige Boden zu gefallen. Ebenso Lein- und Leimkraut. Dazu gepflanzt habe ich noch Ehrenpreis, der geht so lala. Andere Doldenblütler waren zwischenzeitlich auch präsent, sind aber nicht wieder aufgetaucht. Schade, dabei ist Wilde Möhre einer meiner Lieblingsblumen. (Im ersten Bild auf 10 Uhr ist noch so ein Kollege von dem ich nicht weiß was es ist.) Die Zitronenmelisse ein bisschen aus Verlegenheit; sie ist völlig anspruchslos und unscheinbar aber bei Insekten offenbar beliebt. Der Junge im Terrakottatopf im vierten Bild ist Bartfaden. Auch toll für Wildbienen und blüht sehr lange.
Ich bin gespannt was hier weiter passiert. Sind wir auf dem Weg zur Schafgarben-Monokultur oder tauchen noch weitere Akteur*innen auf? Da wir recht schattig liegen dauert es laaaange bis zur Blüte, daher würde ich auch nur einmal mähen wenn alles durch ist. Was mich wirklich begeistert, ist wie viel Feuchtigkeit sich trotz der extremen Trockenheit in der Wiese hält. Ich habe letzte Woche etwas drumherum gemäht und der Schnitt war noch richtig nass.
Hoffe euch gefällt mein Experiment. Es ist etwas planlos, aber mir macht es echt Spaß.
by birdwatchingcat
7 comments
Das sieht jetzt schon richtig toll aus! Gib doch mal ein Update mit Foto sobald alles blüht!
Sehr schön das kleine Stück “Wilheit” 🙂 . Die Zitronenmelisse kann (ab dem 3. Jahr auch im Halbschatten) wuchern und sehr groß werden, die würde ich ein bisschen im Auge behalten. Frisch kann man die aber sehr gut als Tee aufgebrüht oder auch klein geschnitten als “Gewürz” in Marmeladen, Chutneys, Kompott nutzen oder 2-3 Stängel in ein Vollbard legen. Sie soll beruhigend und ausgleichend wirken.
Schafgarbe mag es eigentlich eher trocken, warm und sonnig aber sie scheint sich sehr wohl zu fühlen und damit tust du auf jeden Fall was gutes. Auch der Farn spricht für eher für eine feuchte/schattige Lage. Ich glaube beim NaBu kann man auch Samen “bestellen” für schattige/halbschattige Lagen.
Warum willst du mähen, wenn die Pflanzen mit der Blüte durch sind?
Der Charme deiner Wildblumenfläche ist doch auch, dass es naturbelassen aussieht.
Ich habe gelesen, dass viele Insekten abgestorbene Blütenstände als Überwinterungsschutz nutzen. Also erst im Frühjahr kürzen.
Viele deiner Pflanze scheinen kaum Chance gegen die Schafgarbe zu haben.
Die Schafgarbe verbreitet sich unterirdisch. Wilde Möhre ist zweijährig. Die Wilde Möhre stirbt ab, Schafgarbe ist eine Staude, also bleibt erhalten.
Vielleicht ist die kleine Fläche einfach zu “dicht” mit verschiedenen Pflanzen bepackt? Und die fähigste Pflanze (für den Standort) setzt sich einfach durch?
Edit: Gibt es die Möglichkeit, die Fläche zu erweitern oder woanders noch deine Lieblingspfanze “Wilde Möhre” zu setzen? Die mag lieber sonnigen Standort als deinen jetzigen schattigen. 🙂
Sieht toll aus, gerne Updates!
Ich hab so viel Ehrenpreis im Garten, ich muss ihn ständig auszupfen
Sehr schön! Hast du alles einmalig vor 3 Jahren ausgesät/gepflanzt oder jedes Jahr neu?
Ich habe einen Blumenkasten auf dem Balkon, auf dem ich letztes Jahr Wildblumen ausgesät habe. Davon ist dieses Jahr 99% nicht wieder gekommen, weshalb ich neu ausgesät habe.
Was an dem Standort auch gut funktionieren könnte ist orangerotes Habichtskraut (wächst bei mir am besten in der schattigsten Gartenecke auf normaler Gartenerde), gewöhnliches Seifenkraut, rotes Seifenkraut, Waldwitwenblume, Wiesenwitwenblume, Sumpf-Storchschnabel, Wasserdost, Rote Lichtnelke, weiße Lichtnelke, Wiesen-Schaumkraut, Knoblauchsrauke, Wiesen-Glockenblume und eine meiner Lieblinge Nesselblättrige Glockenblume. Einige Arten davon mögen es speziell etwas feuchter und andere sind so unkompliziert, dass man sie überall pflanzen kann.
Gäbe sicherlich noch viele, viele weitere heimische Wildblumenarten die dort funktionieren würden, aber das sind jetzt die, die mir auf Anhieb einfallen UND die einen echten Nutzen für unsere Insektenwelt hätten.
Habe vor 4 Jahren einen Blühstreifen aus heimischen Wildblumen bei mir daheim angelegt und das hat sich alles so toll entwickelt, dass ich mittlerweile selbst jedes Jahr Samen abnehmen und an andere Leute weitergeben kann. Habe fast 70 heimische Arten im Streifen. Alles oben genannte und noch viel mehr.
Die wilde Möhre mag es übrigens eher einzeln zu stehen und möglichst sonnig. Gerne auch auf Kies oder steinigem Boden. Lieber sogar als auf Blumenerde. Auf so einem Standort (vereinzelt gepflanzt, möglichst sonnig/trocken und auf Rohboden/Stein/Kies) ist die Wahrscheinlichkeit übrigens relativ hoch, dass ein Schwalbenschwanzweibchen dort Eier ablegt. Im Frühjahr reicht es denen auch schon, wenn die Pflanze gerade mal ein paar cm hoch ist (tatsächlich bevorzugen sie sogar speziell kleine Pflanzen die gerade am austreiben sind). Hauptsache ist aber, dass der Standort passt. Schwalbenschwänze bevorzugen für die Eiablage das Mikroklima, das an solchen Standorten unter den o.g. Bedingungen entsteht und legen dort am häufigsten ab. Dagegen meiden sie Dschungel bzw. zu eng gepflanzte Pflanzen, wie z.B. auf deinem Bild zu sehen.
Vielleicht findest du ja so einen Platz für ein paar wilde Möhre Pflanzen und schlägst damit zwei Fliegen mit einer Klappe – hübsche Blumen und hübsche Schwalbenschwänze!
Edit: die Schafgarbe würde ich deutlich dezimieren. Da gibt es so viel nützlichere Wildblumen, die man da hin pflanzen könnte. Schafgarbe ist nicht schlecht, aber relativ häufig. Arten wie die Wiesen- oder Waldwitwenblume, Seifenkraut, Wasserdost, etc. wären imo wesentlich hübscher und auch noch nützlicher.
Comments are closed.