Publiziert6. Mai 2025, 18:33
Luxemburg: Versicherer drängen auf Förderung der Zusatzrenten
Der Verband der Versicherungsgesellschaften hat sich am Dienstag zur Rentenreform geäußert. Er setzt die beiden ergänzenden Säulen in den Fokus.

Die ACA will die zweite und dritte Säule der Altersvorsorge stärken.
Pixabay (Symbolbild)
Für den Verband der Versicherungen (ACA) ist die Lage eindeutig: Das luxemburgische Rentensystem steht unter Druck und muss reformiert werden. In einem am Dienstag versendeten Schreiben erklärt der Verband, er habe sich aktiv an den von der Regierung gestarteten Konsultationen beteiligt – mit dem Ziel, langfristige Lösungen für eine gerechte und stabile Altersvorsorge zu finden.
Für die ACA bleibt die gesetzliche Rente, die Berufstätige während ihrer gesamten Laufbahn einzahlen, das Fundament des Systems. «Sie muss der Grundpfeiler bleiben», heißt es. Dieser sogenannte «erste Pfeiler» müsse dringend wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, um ausreichend Reserven zu sichern und allen Arbeitnehmern eine faire Rente zu garantieren.
Dafür fordert der Verband mehr Flexibilität. So schreibt die ACA: «Der tatsächliche Renteneintritt mit 60 Jahren sollte weiterhin möglich bleiben, jedoch mit einer Reduzierung der Rentenhöhe.» Auch eine Kombination aus Teilrente und Teilzeitbeschäftigung sei denkbar – zumindest in einer Übergangsphase.
Stärkere Förderung für zweite und dritte Säule
Im Fokus der ACA stehen vor allem der zweite und dritte Pfeiler des Rentensystems. Der zweite Pfeiler umfasst betriebliche Zusatzrenten, die von Arbeitgebern angeboten werden. Aktuell profitieren laut ACA lediglich 14 Prozent der Arbeitnehmer von einem solchen Modell. Der Verband fordert daher eine Modernisierung dieses Systems. Es solle für die gesamte arbeitende Bevölkerung geöffnet, steuerlich attraktiver gestaltet und im Bedarfsfall auch ein früher Zugriff auf die angesparten Mittel ermöglicht werden. Zudem seien eine administrative Vereinfachung sowie rechtliche Absicherung für Grenzgänger notwendig.
Auch der dritte Pfeiler – die private Altersvorsorge – müsse gestärkt werden. Die ACA spricht sich für steuerliche Absetzbarkeit von bis zu 12.800 Euro jährlich aus. Darüber hinaus fordert sie mehr Flexibilität bei der Verwendung des angesparten Kapitals sowie eine angepasste und transparente Besteuerung – auch für Nichtansässige.
Abonniere unseren Kanal, aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine News-Übersicht sowie spannende Storys und Unterhaltung zum Feierabend.
(jw)