Nun ist Luxemburg auf Platz zehn. In der Rangliste der „Rainbow Map“, die die Situation von LGBTIQ+-Menschen in 49 Ländern analysiert, ist das Großherzogtum um drei Stufen nach unten gerutscht, wie aus dem Bericht der Organisation ILGA Europe hervorgeht.

„Wir erleben derzeit eine Situation, in der auf internationaler Ebene Rechte, die viele von uns als selbstverständlich erachtet haben, von antidemokratischen Kräften aktiv infrage gestellt werden“, schreibt Yuriko Backes (DP), Ministerin für Gleichstellung und Diversität, am Freitag in einer Pressemitteilung.

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Auf der Tabelle grenzt Luxemburg an Belgien, Deutschland und Dänemark. Hinter dem Großherzogtum liegen Frankreich, das Vereinigte Königreich und die Niederlande.

Wie schneidet Luxemburg ab?

„Es geht nicht darum, neue Rechte zu schaffen, sondern darum, allen Menschen die gleichen Rechte zu garantieren“, sagt die DP-Ministerin.

Seit 2013 hat sich Luxemburg im Bericht von ILGA erheblich verbessert. Einen großen Sprung gab es von 2019 auf 2020, seither hat sich die Lage jedoch wieder verschlechtert.

Ein Grund, warum Luxemburg im Ranking gesunken ist, könnte darin liegen, dass verschiedene Kriterien der LIGA im Großherzogtum bisher nicht umgesetzt sind. Ein Kriterium ist etwa, dass die Anerkennung der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität in der Verfassung verankert sein muss. Dies ist momentan nicht der Fall.

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Insgesamt analysiert die LIGA sieben Kategorien, um die Situation von LSBTIQ+ in den Ländern zu bewerten. Die erste Kategorie befasst sich mit Antidiskriminierungsgesetzen. In der Kategorie „Familie” geht es unter anderem um die Anerkennung und den Schutz der Gleichstellung von Ehe. In der Kategorie Zivilgesellschaft geht es um die uneingeschränkte Ausübung der Rechte von LGBTIQ+-Personen in der Gesellschaft. In der Kategorie Asylrecht wird unter anderem untersucht, ob sexuelle Orientierung ein Kriterium für Asylanträge ist.